Außengehege für Kaninchen: Die besten Ideen und Einrichtungstipps

Man stelle sich vor: die Sonne scheint, der Garten sieht herrlich einladend aus und die Kaninchenbande hoppelt munter durchs Außengehege. Moment mal! Kaninchen? Außengehege? Wenn dir die Vorstellung gefällt, solltest du jetzt weiterlesen.

Ist ein eigener Garten verfügbar, ist die Außenhaltung der Kaninchen meistens eine Option. Doch wie kann ein Gehege und die Einrichtung aussehen? Wichtig ist vor allem, dass es den Bedürfnissen der Tiere gerecht wird. Gleichzeitig sollte auch eine gewisse Funktionalität gegeben sein, um das Gehege gut zu erreichen und sauber zu machen. Hier kommen die besten Tipps für dein Außengehege.

Wie viel Platz benötigen Kaninchen?

Zwei Kaninchen sollten mindestens 6 m² haben. Für jedes weitere Tier sollte noch einmal ein großzügiger m² dazukommen. Wobei natürlich auch nichts dagegen einzuwenden ist, wenn die Kaninchen noch mehr Platz haben. 

Zusätzlich zu einem Marder sicheren Gehege ist es wünschenswert, wenn die Langohren sich tagsüber in einem großzügigen Freilaufareal aufhalten können. Es gibt die
Möglichkeit – bspw. mit Staketenzäunen oder Absperrgittern – das Freilaufgebiet nach eigenen Wünschen zu begrenzen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Garten nicht ausbruchsicher ist oder um bestimmte Pflanzen im Garten vor den Kaninchen zu schützen.

Gehegesicherheit – ein absolutes Muss

Auch wenn sich deine Langohren in deinem eigenen Garten befinden, so gibt es doch Raubtiere, denen das herzlich egal ist. Wenn sich Marder, Fuchs und eventuell auch Waschbären Zugang zum Kaninchengehege verschaffen, wird es eines Morgens ein böses Erwachen geben. Auch aus der Luft droht Ungemach. Greifvögel wie Bussarde, Habichte oder große Eulen fackeln nicht lange, wenn sich die Chance bietet. Deshalb:

  • überdachte Gehege (Wegen Greifvögeln, Marder sind ausgezeichnete Kletterer)
  • Zäune oder Kaninchendrähte müssen stabil und eng genug sein, damit sich kein Marder durchzwängen oder durchbeißen kann
  • Buddelschutz mindestens 30 cm tief oder das Gehege von innen mit Rasengittersteinen oder Gehwegplatten auslegen

Im Internet gibt es Videos, auf denen zu sehen ist, wie hartnäckig Marder nachts um die Kaninchengehege schleichen und nach Schwachstellen suchen. Investiert daher lieber ein bisschen mehr Zeit, um das Gehege wirklich sicher zu machen.

Auf jeden Fall einen Stall

Der Stall ist für die Hauskaninchen das, was für die Wildkaninchen die unterirdische Höhle in freier Natur ist. Deswegen hier ein paar Checkpoints, was der Stall den Langohren bieten muss:

  • sichtgeschütztes Rückzugsgebiet
  • zugluftsicher
  • mindestens 2 Ein- und Ausgänge
  • regelmäßig Ausmisten und mit frischem Stroh und Heu auslegen
  • Einstreu aus dem Zoofachhandel ist saugfähig und sorgt für zusätzliche Hygiene
  • eine mit großzügig Einstreu befüllte Box ist eine prima Kaninchentoilette

Auch beim Stall: achtet bitte darauf, dass ihr alle Stellen gut erreichen könnt, um sauber zu machen. Vor allem bei den Modellen der Marke Eigenbau sollte immer vorher schon klar sein, wie der Stall gereinigt wird, wenn er fertig ist.

Außerdem ist es wichtig, dass die Kaninchen nur einen gemeinsamen Stall haben. Gibt es mehrere, besteht bei mehr als zwei Kaninchen die Gefahr, dass sich Gruppen bilden, die unterschiedliche Rückzugsgebiete haben. Dann kann es zu Revierkämpfen und einer schlechten Atmosphäre unter den einzelnen Tieren kommen.

Pyramidenbauform

Diese Bauvariante eines Außengeheges hat den Vorteil, dass sie bei ausreichender Höhe auch für Erwachsene begehbar ist. Und seien wir ehrlich. Auch wenn Kinder im Haushalt sind, so wird der Hasenstall doch sowieso meistens von den Erwachsenen aufgeräumt. Oder?!

Bei dieser Bauform reichen die Dachschrägen – wie bei einer Pyramide – bis auf den Boden. In der Mitte ist das Gehege dann hoch genug, um aufrecht darin zu stehen. Alternativ ist natürlich auch eine Kastenvariante möglich. Hier sollte allerdings das Dach abnehmbar oder wenigstens aufklappbar sein. Die Vorstellung auf allen vieren durch ein ein Meter niedriges Gehege zu kriechen und sauber zu machen, stelle ich mir nicht so einladend vor.

Einrichtung – Kreativköpfe vor!

Ist der Gehegebereich erst einmal aus- und einbruchsicher und der Stall gemütlich mit Heu und Stroh ausgelegt, geht es an die Inneneinrichtung. Hier gibt es unzählige Gegenstände, Bilder und Anregungen im Internet. 

So mögen Kaninchen bspw. erhöhte Plätze, die einen guten Überblick bieten. Auch wenn sie in einem geschlossenen Gehege in Sicherheit sind, haben sie dennoch ihre Instinkte nicht verloren. Wenn sie Gefahr erkennen, ziehen sie sich zurück und klopfen nicht selten mit den Hinterläufen auf den Boden. Das bedeutet dann: Achtung, Gefahr! oder auch Du störst mich, lass mich in Ruhe!.

Erhöhte Plätze können Podeste aus Holz sein oder auch Kisten, die mit kleinen Treppen oder Rampen erreichbar sind. Auch große Blumentöpfe, die mit Erde oder Sand gefüllt werden, sind beliebte Sitzplätze. Ein künstlich geschaffener Erdhügel dient ebenfalls der besseren Übersicht.

Gehegedesign aus dem Baumarkt

In den Gartenabteilungen großer Baumärkte gibt es tolle Anregungen für einfallsreiche Gehegeeinrichtungen. Aneinander gereihte Pflanzsteine sind z.B. prima Tunnels – auch unterirdisch. Mit sauberen Abflussrohren mit großem Durchmesser lassen sich ebenfalls prima Tunnels und Verstecke bauen.

Bastkörbe, ausrangierte Dachziegel, Pappkartons, Sandkästen, Pflanzkübel oder -erde – die Ideenliste kann beliebig erweitert werden. Erlaubt ist, was gefällt und den Kaninchen nicht schadet. Beim Verwenden von Holz ist es eventuell notwendig, das Holz wetterfest zu machen. Bitte verwendet Öko-Lacke für den Fall, dass eure Kaninchen anfangen zu nagen. 

Checkliste Außengehege

  • nachts muss es komplett ein- und ausbruchsicher sein
  • Platzbedarf der Kaninchen berücksichtigen
  • evtl. Gartenfreilauf einrichten, gewünschten Bereich einzäunen
  • sichtgeschützte Verstecke, erhöhte Stellen und Spielmöglichkeiten
  • Kaninchenstall als Rückzugsgebiet
  • Begehbarkeit bzw. Erreichbarkeit berücksichtigen
  • reine Bodengehege sollten mindestens 1m hoch sein

FAQ

Ich möchte meine Kaninchen beobachten. Muss ich ihnen Versteckmöglichkeiten bieten?

Ja, das ist schon sehr wichtig, da Kaninchen Fluchttiere sind. Es kann z.B. sein, dass mal eine Katze durch den Garten streunt oder ein Hund zu Besuch ist. Dann – oder in ihren Ruhephasen – sollte es den Kaninchen möglich sein, sich zurückzuziehen.
Abgesehen davon sind Kaninchen wahnsinnig neugierig. Lange halten sie es in ihren Verstecken sowieso nicht aus. Ich habe mich früher manchmal mit einem Buch zu meinen Kaninchen ins Gehege gesetzt. Es dauerte keine fünf Minuten, da waren plötzlich alle da, sind auf mir herumgeklettert und haben mich beschnüffelt.

Wie engmaschig muss ein Zaun sein, damit ein Marder nicht durchkommt?

Im Internet gibt es Videos, wie genau Marder das Kaninchengehege nachts auf Schwachstellen untersuchen. Darüber hinaus gibt es auch Aufnahmen, wie sich die Raubtiere durch unfassbar enge Ritzen pressen. 
Kaninchendrähte sollten daher mindestens 1mm dick und die Maschen nicht weiter als 19x19mm sein. Die Gefahr geht dabei nicht immer nur von den Raubtieren aus. Wenn die Kaninchen selbst anfangen zu nagen und den Draht beschädigen oder zerstören, öffnen sie dem Marder unter Umständen selbst und ungewollt die Tür zum Gehege.

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