Kaninchen Babys: Diese 5 Dinge musst du unbedingt beachten

Als ich 12 Jahre alt war, hatte mein bester Freund ein Kaninchen namens Peppino. Eines Tages hat Peppino angefangen, ein Nest zu bauen. Und nur kurze Zeit später lagen in diesem Nest sechs Kaninchenbabys. Nun war klar, dass Peppino eigentlich eine Peppina ist. Für uns Kinder war die Zeit mit den Kaninchenbabys natürlich großartig und ich erinnere mich noch gerne an die vielen kleinen Fellknäuel, die überall herumgewuselt haben.

Für uns Kinder war es ein tolles Erlebnis, das wir sorglos genießen konnten. Doch es gibt eine Menge Dinge, die man beachten muss. Und schon nach kurzer Zeit stellen sich viele Fragen. Wohin mit den Kaninchen, wenn man sie nicht behalten will? Welche Vorkehrungen sind zu treffen, wenn auf einen Schlag viele neue Kaninchen im Stall sitzen? Dieser Artikel liefert die Antworten.

Erhöhter Platzbedarf

Bei einem Kaninchenwurf erblicken 4 bis 10 junge Langohren das Licht der Welt. Als Faustregel gilt, dass zwei Tiere ein Minimum von 6 m² benötigen. Für jedes weitere Tier kommen 2 m² hinzu. Wenn wir von einem mittleren Wurf von 6 Babys ausgehen, sind wir damit schon bei einem Platzbedarf von satten 22 m².

Unruhe in der Gruppe

Wenn das Kaninchenrudel vorher schon aus mehr als zwei Tieren bestand, besteht die Gefahr, dass die Gruppe unharmonisch wird. Gerade für den Fall, dass zu wenig Platz vorhanden ist, kann es zu Übergriffen auf die Jungtiere durch die Erwachsenen Kaninchen kommen. 

Auch die Mutter hat für sich selbst einen gesteigerten Platzbedarf. In der freien Natur entfernen sich die Mütter öfter vom Nest. Diese Instinkte haben sie auch als Haustier behalten. Wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist und sie durch räumliche Beschränkungen gezwungen sind, immer in der Nähe des Nests zu sein, entstehen ebenfalls Probleme.

Außerdem kann auch unter den Kaninchenjungen Stress entstehen. Männliche unkastrierte Kaninchen werden sich irgendwann als Rivalen ansehen. Dann kann es zu teils heftigen Kämpfen kommen, die mit Verletzungen, Tierarztkosten und notwendigen räumlichen Trennungen der Tiere einhergehen.

Geschlechtsbestimmung

Spätestens ab einem Alter von drei Monaten ist es ratsam, die Jungtiere zu trennen. Ab diesem Zeitpunkt ist es möglich, dass die Tiere ihre Geschlechtsreife erreichen. Es ist also durchaus realistisch, dass innerhalb von sechs Monaten 20 neue Kaninchen geboren werden. Und dann?

Unser Rat
Deshalb ist es wichtig, die Tiere frühzeitig nach Geschlechtern zu trennen. Doch das Bestimmen des Geschlechts gehört in erfahrene Hände. Als Laie liegt die Wahrscheinlichkeit, dass man falsch liegt, sehr hoch.
Es kommt dabei auf die richtigen Handgriffe an. Experten raten dazu, dass zwei voneinander unabhängige Fachleute sich der Sache annehmen. Damit wird die Wahrscheinlichkeit eines Irrtums minimiert.

Kosten, Kosten, Kosten

Wenn die Kaninchenbabys bleiben sollen, wird es teuer. Nach der Geschlechtsbestimmung erfolgt die notwendige Kastration – zumindest der Männchen. Zusätzlich dazu müssen die Tiere auch gegen die bekannten Kaninchenseuchen RHD 1 und 2 und Myxomatose geimpft werden. 

  • eine Kastration kostet zwischen 60 und 100 €
  • für Schutzimpfungen sollte mit 50 €/Jahr gerechnet werden
  • auch die Kosten für Futter, Stroh und Einstreu steigen 
  • evtl. ist es notwendig die Tiere voneinander zu trennen, für neue Gehege bedarf es nicht nur Platz, sondern auch Geld

Auch wenn die Kaninchenbabys vermittelt werden, braucht es dafür zumindest einmal eine Menge Zeit. Wenn die Kaninchen zudem geimpft und kastriert sind, steigt die Chance neue Kaninchenhalter zu finden.

Volle Tierheime

Bevor man sich bewusst dazu entscheidet, die Kaninchen Nachwuchs haben zu lassen, sollte man auch an die vielen Langohren in den Tierheimen denken. Dort leben sie teilweise auf engstem Raum zusammen, weil nicht ausreichend Platz vorhanden ist, um den Tieren mehr zu bieten. 

Ein Anruf oder ein Besuch im Tierheim lohnt. Ich habe dort selbst Kaninchen aus der Hand gefüttert, die sich auch völlig ohne Scheu streicheln ließen. D.h., es gibt dort mit etwas Glück auch zahme Tiere, die aus Notlagen heraus ins Tierheim gekommen sind. Bevor man also den weitaus aufwändigeren Weg geht, einen eigenen Wurf zu betreuen, ist das Tierheim immer eine gute Alternative.

Erbkrankheiten

Viele Kaninchen tragen verborgene Erbanlagen in sich. Selbst wenn sich zwei gesunde Tiere paaren, können bei einem Wurf behinderte, kranke oder nicht lebensfähige Babys geboren werden. Um das zu verhindern, muss die Abstammung der Elterntiere bekannt sein. 

Profis wissen ganz genau, welche Tiere man miteinander verpaaren kann und bei welchen man das lieber sein lassen sollte. Deswegen: 

  • Die Herkunft und Rasse der Tiere muss bekannt sein
  • Bei Züchtern, Tierheimen oder sonstigen fachkundigen Personen nachfragen, ob eine Kaninchenschwangerschaft Gefahren für Erbkrankheiten birgt
  • beeinträchtigte Jungtiere bedürfen z.T. intensiver Pflege und verursachen hohe Tierarztkosten

FAQ

Woher weiß ich, dass mein Kaninchenweibchen trächtig ist? Gibt es typische Anzeichen dafür?

Das ist für Laien sehr schwierig zu erkennen, da es verhaltenstechnisch wenige bis keine Auffälligkeiten gibt. Ein Anzeichen ist ein deutlich zugenommener Bauchumfang. Das passiert aber längst nicht bei allen Kaninchen. 

Trächtige Weibchen benötigen außerdem viel Energie, also steigert sich auch ihr Appetit. Da Kaninchen aber sowieso sehr stetig Nahrung aufnehmen, ist auch das schwierig zu deuten.
Spätestens aber, wenn sich die Weibchen ihr Fell ausrupfen und zusammen mit Stroh und Heu ein Nest bauen, sollte der Groschen fallen.

Auf was sollte ich nach der Geburt achten?

Die Babys sollen mindestens 10 Wochen bei ihrer Mutter bleiben. Außerdem ist es sinnvoll, einmal täglich das Nest zu kontrollieren. Es gibt immer die Möglichkeit, dass sich Blut oder Totgeburten im Nest befinden. Auch sollten die Neugeborenen immer zugedeckt sein, damit sie nicht erfrieren. Sie kommen blind und ohne Fell zur Welt.

Es ist auch möglich, die Jungtiere mit bloßen Händen anzufassen. Völlig normal ist es auch, wenn sich die Mutter vom Nest entfernt, das bedeutet nicht, dass sie sich nicht um den Nachwuchs kümmert. Kaninchenbabys werden nur 1 bis 3 mal/Tag gesäugt.

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