Du willst einen Hochbeetgarten anlegen, weißt aber nicht, wo du mit dem Kompost anfangen sollst? Dann hast du Glück! In diesem Blogbeitrag gebe ich dir neun Tipps, wie du den perfekten Kompost für dein Hochbeet herstellen kannst. Los geht’s!
Das Wichtigste in Kürze
- Hochbeete haben gegenüber Flachbeeten mehrere Vorteile. Sie sind bequemer zu bewirtschaften, weil du dich nicht so sehr bücken musst. Außerdem sind sie wesentlich ertragreicher.
- Das liegt vor allem daran, dass die Erde im Hochbeet um durchschnittlich 5 Grad wärmer als in einem Flachbeet ist. Dazu kommt, dass die Pflanzen im Hochbeet vor Schädlingen besser geschützt sind als im Flachbeet.
- Nicht zu vergessen ist der Umstand, dass du im Hochbeet selbst entscheiden kannst, welche Art von Substrat zum Einsatz kommt. In einem normalen Gartenbeet hast du dagegen nur begrenzte Möglichkeiten, die Bodenqualität zu verbessern.
Warum das Hochbeet mit Kompost befüllen?
Das ist ganz einfach. Kompost wird aus natürlichen Materialien gewonnen, die sowieso im Garten anfallen. Würden sie nicht kompostiert, müssten sie entsorgt werden.
Darüber hinaus ist Kompost ein wertvoller Rohstoff und Dünger, der von Gärtnern hoch geschätzt wird. Kompost ist Kunstdünger überlegen, weil:
- Er ist ein reines Naturprodukt und enthält keine Schadstoffe.
- Kompost verwandelt Abfälle in wertvollen Dünger.
- Er ist umweltfreundlich und spart Ressourcen.
- Kompost enthält alle Nährstoffe, die Pflanzen benötigen.
- Er entlässt die Nährstoffe langsam und gleichmäßig.
- Kompost verbessert zudem die Bodenstruktur. Er macht ihn krümelig und luftdurchlässig.
Wie befüllst du das Hochbeet mit Kompost?
Die folgende Anleitung bezieht sich auf ein klassisches Hochbeet im Garten, das ungefähr 85 cm hoch ist. Beim Befüllen des Hochbeets solltest du ein paar Grundsätze beachten:
- Das Hochbeet wird in Schichten befüllt
- Die einzelnen Lagen dürfen nicht zu dick sein.
- Sie müssen locker eingetragen werden, damit Luft zirkulieren kann
- Von unten nach oben wird das Material immer feiner
- Zwischen die Lagen solltest du dünne Lagen halbreifen Kompost einstreuen, um die Erde mit Mikroorganismen zu “impfen”
Anleitung zum Befüllen in 9 Schritten
- Die Grundlage: In der Mehrzahl der Fälle wird Holz als Material für Hochbeete verwendet. Setze die Bretter niemals direkt auf die Erde, da sie sonst sehr schnell verrotten. Schaffe ein Bett aus Pflaster- Natur- oder Ziegelsteinen oder schütte eine Lage Kies auf.
- Schutz vor Wühlmäusen: Wenn du die Früchte deiner Arbeit genießen willst, musst du unbedingt ein Wühlmausgitter anbringen. Ohne diesen Schutz fallen die Nager über die Pflanzen her und lassen dir kaum etwas übrig. Die Maschen sollten nicht größer als 6,5 x 6,5 mm sein. Achte darauf, dass der Draht ausreichend dick und gegen Korrosion geschützt ist.
- Schutz vor Fäulnis: Bevor du mit dem Befüllen des Hochbeets beginnst, kleide die Holzwände mit schadstofffreier Noppenfolie aus. Das verlängert ihre Lebensdauer um mehrere Jahre, weil es Fäulnis und Schimmelbildung verzögert.
- Die erste Füllschicht: Diese Schicht dient zur Drainage. Deshalb besteht sie aus grobem Material. Baum- und Heckenschnitt eignen sich dafür ausgezeichnet. Da man selten genug Material auf einmal zur Verfügung hat, solltest du die Abfälle sammeln. Dadurch können sie noch etwas trocknen. Die einzelnen Stücke sollten nicht länger als 10 cm sein. Damit füllst du den Kasten des Hochbeets ungefähr bis zur Hälfte.
- Die Zwischenschicht: Als nächste Lage kommt eine ca. 15 – 20 cm hohe Schicht aus Grünschnitt (Rasenschnitt) und Gartenabfällen in das Hochbeet. Trockne den Grünschnitt am besten für ein paar Tage vor dem Befüllen und mische ihn gut mit den Gartenabfällen. Packe die Lage nicht zu dicht, damit die Luft zirkulieren kann.
- Kompost auffüllen: Die nächste Schicht besteht aus einer ca. 10 cm dicken Lage aus halbreifen Kompost. Er dient dazu, das Substrat zu impfen und die Kompostierung in Gang zu bringen.
- Die Laubschicht: Als vorläufig letzte Schicht folgt eine ca. 20 cm dicke Lage aus trockenem Laub. Das kannst du vorher über längere Zeit sammeln. Die Laubschicht dient als wärmende Decke für den Winter. Unter ihr kommt die Kompostierung in Gang. Das Hochbeet ruht jetzt über den Winter. Dabei sackt die Erde ein wenig ein. Das ist ganz normal.
- Weitere Schichten: Fülle im Frühjahr die eingesackte Erde mit weiteren Lagen verschiedener Materialien auf, Zuerst kommt eine frische Laubschicht, gefolgt von einer Schicht Grünschnitt und Gartenabfälle und zum Schluß Kompost. Jede Lage sollte 5- 8 cm dick sein.
- Bio-Erde: Als letzten Schritt füllst du den Kasten des Hochbeets mit Bio-Erde bis zum Rand. Das Hochbeet kann nun bepflanzt werden.
Die obige Anleitung bezieht sich auf die Befüllung des Hochbeets im Herbst. Natürlich ist es auch im Frühjahr möglich, das Hochbeet zu befüllen.
Du musst aber bedenken, dass die Erde in den ersten Wochen nach dem Befüllen relativ stark in sich zusammenfällt. Im Herbst ist das kein Problem.
Du gibst einfach neue Küchenabfälle dazu und benutzt das Hochbeet als Komposter. Das ist jedoch im Frühjahr nach der Bepflanzung nicht möglich.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Kompost für Hochbeet befüllen
Kann man auch kleine Hochbeete für Balkon oder Terrasse mit Kompost befüllen?
Nein, dass wird nicht empfohlen. Solche kleinen Hochbeete enthalten einfach zu wenig Substrat, so dass die Kompostierung nicht oder nur sehr langsam in Gang kommt.
Zudem bestehen solche Hochbeete aus einem geschlossenen Kasten ohne Kontakt zum Erdreich. Dort leben aber die Mikroorganismen und Kleinlebewesen, die für die Kompostierung verantwortlich sind.
Du kannst aber durchaus fertigen Kompost aus dem eigenen Garten oder gekauften Kompost verwenden.
Gibt es bestimmte Dinge, die nicht in den Kompost für das Hochbeet gehören?
Nicht alle Materialien eignen sich zum Befüllen des Hochbeets. Du solltest zum Beispiel weder Fleisch- noch Fischabfälle auf das Hochbeet werfen. Sie locken Ratten und Mäuse an und verbreiten Gestank, wenn sie verfaulen. Gemüsesorten, die sich über Wurzelausläufer vermehren (zum Beispiel Topinambur) haben auf dem Hochbeet nichts verloren. Sie treiben aus und wuchern im ganzen Hochbeet. Das trifft übrigens auch auf Rosenzweige und Efeu zu. Zweige von Nadelbäumen erzeugen Säure und Laub von Nussbäumen sondert Stoffe ab, die das Wachstum anderer Pflanzen hemmen.
Kann man für die Befüllung Gartenerde verwenden?
Auf den ersten Blick erscheint die Idee bestechend. Gartenerde kostet schließlich nichts und ist reich an Nährstoffen. In der Praxis empfiehlt sich diese Option jedoch nicht. Gartenerde ist nicht nur reich an Nährstoffen, sondern auch an Schädlingen. Für gewöhnlich enthält sie jede Menge Schneckeneier, Nematoden, Drahtwürmer, Engerlinge und andere Parasiten. Damit würdest du den Pflanzen nichts Gutes tun. Die paar Euro, die du für gute Gartenerde aus dem Shop ersparst, müsstest du für die Schädlingsbekämpfung ausgeben.
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