Wenn der Winter naht, ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, wie du deine Erdbeeren winterfest machen kannst. Eine Möglichkeit ist es, Erdbeeren im Hochbeet zu überwintern. Heute geben wir dir eine Anleitung und 5 Tipps, die dir den Prozess erleichtern. Viel Spaß beim Gärtnern!
Das Wichtigste in Kürze
- Erdbeeren sind bei den Deutschen sehr beliebt. Pro Kopf essen wir im Durchschnitt 3 kg der roten Früchte im Jahr.
- Die roten Früchte waren schon in der Steinzeit vor 5.000 Jahren bekannt, wenn auch die Menschen damals wahrscheinlich nicht solche großen Mengen wie heute verputzten. Wie populär Erdbeeren sind, siehst du schon daran, dass es nur selten einen Garten gibt, in denen sie fehlen.
- Auch im Hochbeet lassen sich Erdbeeren gut kultivieren. Sie können als Hängeerdbeeren in Hochbeeten mit Rankgitter angebaut werden oder mit anderen Pflanzen kombiniert werden, um den Platz optimal auszunutzen und den Ertrag zu steigern.
Die Erdbeere – 11 Fakten über die Pflanzen und ihre Nutzung

- Erdbeeren heißen lateinisch Fragaria. Es gibt ungefähr 20 Arten, die zum größten Teil auf der Nordhalbkugel vorkommen.
- Auch in Deutschland wachsen wilde Erdbeeren, die Walderdbeeren. Sie wurden bereits im Mittelalter großflächig angebaut.
- Die bekannten Monatserdbeeren stammen von einheimischen Walderdbeeren ab. Gartenerdbeeren mit großen Früchten gehen auf 2 Arten von wilden Erdbeeren zurück, die zufällig miteinander gekreuzt wurden.
- Eine der Arten stammt aus Nordamerika, aus der Gegend des St. Lorenz-Stroms und die andere aus dem südlichen Chile in Südamerika. Erste Kreuzungen tauchten im 18. Jahrhundert auf und wurden eifrig vermehrt.
- Erdbeeren sind Waldfrüchte. Sie mögen leicht sauren Boden, der an Waldboden erinnert.
- Die Pflanzen gedeihen zwar auch im Halbschatten gut, in der vollen Sonne bringen sie jedoch bessere Erträge. Erdbeerpflanzen sind mehrjährig und vermehren sich durch Ausläufer.
- Im ersten Jahr nach dem Pflanzen tragen die Pflanzen noch keine Früchte. Der höchste Ertrag stellt sich im zweiten Jahr ein.
- Ab dem dritten Jahr geht der Ertrag zurück. Dann wird es Zeit, die Pflanzen zu entfernen und durch junge Exemplare zu ersetzen.
- Dazu musst du nicht unbedingt neue Pflanzen kaufen. Du kannst die Ableger der Mutterpflanzen verwenden.
- Wie lange du die Erdbeerpflanzen kultivierst, ist dir überlassen. Allerdings verringert sich der Ertrag nach dem dritten Jahr um ca. 27 Prozent und wird jedes Jahr etwas geringer.
- Wusstest du schon, dass Erdbeeren Scheinfrüchte sind? Die großen roten Beeren sind keine echten Früchte. Die eigentlichen Früchte sind die kleinen gelben Kerne, die an winzige Nüsse erinnern und an den Erdbeeren sitzen.
Erdbeeren in der Küche

Die Erdbeerzeit geht, je nach Sorte, von Mai bis Oktober. Die roten Früchte schmecken nicht nur gut, sondern sind auch sehr gesund.
Sie haben nur wenig Kalorien und sind reich an Vitamin A, B und C. In Erdbeeren ist viel Eisen und Magnesium enthalten. Sie entfernen überschüssiges Wasser aus dem Körper und regen den Stoffwechsel an.
Außerdem sorgen sie für eine gesunde Haut und sind gut für das Herz, die Nerven und für die Blutbildung. In der Volksmedizin werden Erdbeeren zur Behandlung von Verstopfungen, Gelenkrheumatismus, Kreislaufstörungen und Nierenleiden eingesetzt.
Die Früchte schmecken frisch am besten, lassen sich aber auch sehr gut einfrieren oder einmachen. Aus Erdbeeren lassen sich viele leckere Speisen zubereiten:
- Marmelade & Konfitüre
- Eiscreme
- Sirup
- Joghurt & Pudding
Du kannst aus Erdbeeren einen leckeren Milchshake machen oder eine Torte backen. Noch viele andere Dinge sind möglich.
Erdbeeren überwintern – eine kleine 5-Schritt Anleitung
Da Erdbeeren aus nördlichen Breiten stammen, sind sie im Prinzip winterfest und überstehen einen normalen Winter in der Regel ohne große Schwierigkeiten. Nur starker und anhaltender Bodenfrost kann ihnen zu schaffen machen, da Erdbeeren Flachwurzler sind.
1. Vorbereitung
Sollen die Erdbeeren gut über den Winter kommen, müssen die Vorbereitungen bereits mitten in der Wachstumsperiode beginnen. Damit sind die Ausläufer gemeint, mit denen sich die Pflanzen vermehren.
Möchtest du die Ableger als Jungpflanzen verwenden, darfst du sie nur bis in den Spätsommer einpflanzen, damit sie bis zum Winter noch genügend Zeit haben, um kräftige Wurzeln zu bilden.
2. Ableger entfernen
Das ist sehr wichtig, um Erdbeeren gut über den Winter zu bringen. Ausläufer kosten den Pflanzen viel Kraft. Sobald du genug Ausläufer für die Vermehrung beiseite gelegt hast, ist es am besten, alle Ausläufer konsequent zu entfernen. Der letzte Rückschnitt erfolgt am besten Anfang Oktober.
Die scharfe Klinge sorgt für glatte Schnittwunden und quetscht die Triebe nicht. Das beugt Infektionen vor.
3. Blätter entfernen
Solange die Erdbeeren wachsen und Früchte tragen, benötigt sie die Blätter, weil diese ja durch die Photosynthese die Pflanze ernähren. Am Ende der Wachstumsperiode, im Spätherbst, müssen sie aber entfernt werden.
Würden sie stehen bleiben, würden sie anfangen zu faulen und zu schimmeln und damit die ganze Pflanze anstecken.
4. Düngergabe
Damit die Erdbeerpflanzen ihr Wachstum allmählich reduzieren, solltest du bereits im Frühherbst (September) das letzte Mal Dünger verabreichen. Flüssigdünger ist dafür ungeeignet. Am besten taugt organischer Langzeitdünger wie zum Beispiel Kompost, Rinder- oder Pferdemist oder Kompost.
5. Mulchschicht auftragen
Trage eine wenige Zentimeter dicke Mulchschicht rund um die Erdbeerpflanzen auf. Der Mulch schützt einerseits vor Frost, andererseits verhindert er das Austrocknen des Bodens. Als Mulch eignen sich eine Reihe von Materialien, darunter zum Beispiel:
- Rindenmulch
- getrockneter Grasschnitt
- Stroh
- Laub
- Holzwolle
Wie werden Erdbeeren im Hochbeet geschützt?
Die weiter oben erwähnten Schutzmaßnahmen treffen natürlich auch auf Erdbeeren in Hochbeeten zu. Allerdings gibt es bei Erdbeeren im Hochbeet noch eine besondere Gefahr: Bodenfrost.
Hochbeete sind vom Erdboden isoliert. Bei starkem Frost, der länger anhält, besteht die Gefahr, dass das Erdreich vollständig durchfriert. Die Gefahr ist bei Hochbeeten aus Metall besonders groß, da Metall ein guter Leiter ist und keinen Schutz vor Kälte bietet.
Die Lösung des Problems ist im Grunde genommen einfach. Du musst das Hochbeet warm einpacken.
Dafür eignen sich Styroporplatten. Die bekommst du in jedem Baumarkt, weil sie als Dämmmaterial verwendet werden.
Schneide die Platten zu und befestige sie am Kasten des Hochbeets mit Schnur oder Klebeband. Das solltest du im Herbst tun, vor dem Einsetzen der ersten Nachtfröste.
Im Frühjahr entfernst du die Platten wieder und kannst sie im nächsten Winter erneut verwenden.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Erdbeeren im Hochbeet überwintern
Welcher Dünger ist am besten geeignet?
Als letzte Düngergabe kannst du im Herbst Kompost in das Erdreich des Hochbeets einarbeiten. Am besten ist Kompost, der noch nicht ganz reif ist. Wenn er verrottet, entsteht Wärme. Das ist sozusagen eine Fußbodenheizung für die Erdbeerpflanzen und hilft ihnen, den Winter zu überstehen.
Soll man Erdbeeren im Winter gießen?
Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt auf die aktuelle Witterung an. In der Regel ist es im Winter nicht nötig, die Pflanzen zu gießen. Es kann aber vorkommen, dass es über längere Zeit keine Niederschläge gibt. Dann kann es durchaus angebracht sein, die Pflanzen zu gießen. Wähle dafür eine frostfreie Periode und gieße nur sparsam direkt um die Pflanzen.
Wie nützlich ist Vlies?
Gartenvlies wird seit vielen Jahren von Gärtnern benutzt. Bei sehr starkem Frost bringt es einen gewissen Schutz. Allerdings muss es richtig angebracht werden. Es darf nicht direkt auf den Pflanzen aufliegen, sondern muss locker angebracht werden, damit die Luft zirkulieren kann. Liegt das Vlies zu dicht an, staut sich Feuchtigkeit darunter und führt zu Fäulnis.
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