Dahlien Sorten: Die 15 Klassen im Überblick [+Tipps]

Dahlien zählen zu den Highlights unter den im Sommer blühenden Pflanzen im Garten. Kein Wunder, denn mit ihren prachtvollen und oft riesigen Blüten ziehen sie alle Blicke auf sich. Dabei haben die Blüten die unterschiedlichsten Formen und Farben und sind daher besonders vielseitig und abwechslungsreich.

Gern würden wir hier eine Übersicht aller Dahlien Sorten präsentieren, doch allein weit über 30.000 Stück sind bisher registriert, tatsächlich gibt es also sogar vermutlich noch einige mehr. Da dies den Rahmen sprengen würden, beschränken wir uns auf die Klassifizierung der Dahlien. Damit bekommst du einen guten Überblick und kannst bei der Auswahl viel gezielter nach deiner Lieblingsdahlie suchen.

Warum eine Klassifizierung?

Es handelt sich hier nicht um eine botanische, sondern um eine rein gärtnerische Klassifizierung der zahlreichen Dahlien Sorten. Alle Dahlien sind sogenannte Hybriden, also Kreuzungen der Arten untereinander oder mit eben den Hybriden. Die Klassifizierung basiert auf Blütenform und Blütengröße.

Die Dahlien Sorten wurden in den 1960er Jahren eingeführt, um bei der unüberschaubaren Menge verschiedener Sorten einen besseren Überblick zu ermöglichen. Verantwortlich waren zu Beginn die englische, holländische und amerikanische Dahliengesellschaft, inzwischen wurde die Klassifizierung auch in Deutschland aufgenommen und sogar noch erweitert.

Überblick der 15 Dahlien-Klassen

Klasse #1: Einfache Dahlien

Weniger ist oft mehr, könnte hier das Motto lauten. Während oft die opulenten Dahlien Sorten hervorgehoben wurden, sind heutzutage wieder die einfachblühenden Dahlien auf dem Vormarsch, wenn es um die Beliebtheit geht. Die Tatsache, dass sie aufgrund ihrer offenen Blüte sehr bienenfreundlich sind, spielt dabei sicher eine große Rolle.

Einfache Dahlien besitzen einen einzigen Ring aus eher flachen Blütenblättern, oft acht an der Zahl. Sie umgeben eine mittige Blütenscheibe. Die Größe der einfachblühenden Dahlien Sorten beträgt 3 bis 12 Zentimeter. Zu den bekannteren Sorten zählen Cupido, Knock Out oder Blickfang.

Klasse #2: Anemonendahlien

Der Blick wird bei dieser Klasse direkt auf die Blütenmitte gezogen, denn diese springt einem wie ein „Tuff“ geradezu entgegen. Es handelst sich dabei um eine dichte Gruppe von röhrenförmigen Scheibenblüten, die die Blütenscheibe verbergen.

Die äußeren Blütenblätter sind auch hier flach, können aber mehrere Ringe bilden und sich farblich von der Mitte absetzen. Bekannte Anemonendahlien sind zum Beispiel Blue Bayou, Rock ’n‘ Roll oder Siemen Doorenbos.

Klasse #3: Halskrausendahlien

Hier kann man bereits vom Namen die Optik der Blüte ablesen. Die „Halskrause“ ist gebildet durch einen zweiten kleineren Blütenring aus sogenannten Petaloiden (Röhrenblüten), der zwischen Blütenscheibe und den äußeren, meist flachen Blütenblättern sitzt.

Farblich sind beide Blütenringe oft voneinander abgesetzt, was sie besonders reizvoll wirken lässt. International werden diese Dahlien Sorten auch als Collerettes bezeichnet. Beliebte Sorten sind Pooh (nach Winnie the Pooh!), Night Butterfly oder Alpen Diamond.

Klasse #4: Seerosendahlien

Wie bei ihren Namensgebern haben Dahlien Sorten dieser Klasse voll gefüllte Blüten aus flachen oder leicht gebogenen Blütenblättern. Die Blütenscheibe in der Mitte ist nicht sichtbar, solange die Dahlie blüht. Die Größer der Blüten geht weniger in die Tiefe, sondern vor allem in die Breite.

Bei Seerosendahlien öffnen sich die einzelnen Blütenkreise zeitversetzt. Aufgrund dessen sind sie auch als Schnittblumen sehr beliebt. Namhafte Sorten dieser Klasse sind Cream Beauty, Rancho oder Sandia Melody.

Klasse #5: Dekorative Dahlien

Ursprünglich nannte man diese Klasse Schmuckdahlien. Der Name wurde dann aber in den international einheitlicheren Begriff Dekorative Dahlien gewandelt. Zutreffend sind beide, denn diese größte Klasse der Dahlien umfasst nicht nur die meisten, sondern vermutlich auch die schönsten Dahlien Sorten.

Auch hier zeigt sich die Blütenscheibe inmitten der voll gefüllten Blüte nicht. Dafür ist die Blüte der Dahlie aber mindestens so tief wie breit und kann bis zu 25 cm betragen. Es zählen dazu Sorten wie Nick SR, Lavender Perfection und Spartacus.

Klasse #6: Balldahlien

Auch hier sind die Blüten vollständig gefüllt. Die Blütenblätter sind aber zudem zu mindestens 75 Prozent röhrenförmig nach innen gerollt. Aus dieser Konstellation entsteht dann wie von selbst der namengebende Ball.

Nach hinten ist die Blüte geschlossen, bis zum Stiel. Besonders attraktive Sorten der Balldahlien sind Marble Ball, Lissmore Robin oder Ferncliff Tango.

Klasse #7: Pompondahlien

Diese Dahlien Sorten kann man leicht mit denen der vorigen Klasse verwechseln, denn sie zeichnen sich ebenfalls durch ihre kugelrunde Form aus. Auch hier ist die Blüte außerdem bis an den Stil geschlossen.

Allerdings sind hier die Blütenblätter komplett röhrenförmig nach innen aufgerollt, also zu 100 Prozent. Im direkten Vergleich ist der Unterschied gut erkennbar. Zu den bekannten Sorten zählen hier Vino, Franz Kafka oder Oreti Duke.

Klasse #8: Kaktusdahlien

Wirklich stachelig sind die Blüten der Kaktusdahlien natürlich nicht, sie sehen aber immerhin so aus. Dieser Eindruck entsteht durch die deutlich nach hinten aufgerollten Blütenblätter, die sich gerade oder gebogen präsentieren.

Die Blüten sind auch hier komplett gefüllt. Sehr typische Vertreter dieser Klasse sind die Dahlien Sorten Jessica, Shooting Star oder Bead Head.

Klasse #9: Semi-Kaktusdahlien

Auch hier erklärt sich der Name der Klasse fast von selbst: Diese Blüten ähneln stark denen der Kaktusdahlien. Einziger Unterschied: Die Blütenblätter sind nur zwischen einem Viertel und der Hälfte nach hinten aufgerollt.

Ihrer besonderen Pracht kann das natürlich nichts anhaben. Das beweisen auf Anhieb Dahlien Sorten wie Adlerstein, Jim Branigan oder Pauline.

Klasse #10: Diverse Dahlien

Ebenfalls selbsterklärend ist wohl diese zehnte Dahlien-Klasse. Es gibt immer wieder Sorten, die sich in ihrer besonderen Art in keine der Klassen wirklich einordnen lassen. Für all diese gibt es die Klasse zehn mit den Diversen Dahlien.

Dass sie zwar besonders, aber keinesfalls weniger schön sind, beweisen Dahlien Sorten wie Akita oder Tsuki Yori No Shisha.

Klasse #11: Hirschgeweihdahlien

Hier entstammt die Namensgebung der dazugehörigen Dahlien Sorten der speziellen Form der Blütenblätter: Sie sind am Ende in Zacken aufgeteilt, und zwar in zwei oder mehr abgeteilte – gerade oder gebogen. Optisch wirkt das teilweise wie zarte Fransen.

Zu den Dahlien mit einer solchen Erscheinung zählen zum Beispiel  „Jenni“ – eine weiße Dahlie mit pinken Blütenspitzen – sowie Hapet®Champagne.

Klasse #12: Sterndahlien

Eindeutiger als hier kann ein Name wieder kaum sein, denn tatsächlich bekommen die Blüten dieser Dahlien Klasse durch die geringe Anzahl ihrer Blütenblätter das Erscheinungsbild eines Sterns. Dadurch sind sie in ihrer Ausprägung noch zurückhaltender als die Einfachen Dahlien der Klasse 1.

Für Liebhaber zarter Blüten und weniger dominanter Pracht sind sie aber ein echter Augenschmaus. Das beweisen auch eindeutig Sorten wie Midnight Star oder Verrone`s Morning Star.

Klasse #13: Gefüllte Orchideendahlien

Schon im Namen treffen hier zwei der wohl imponierendsten Blüten aufeinander. Dahlien Sorten dieser Klasse präsentieren sich mit voll gefüllter Blüte und nicht sichtbarer Scheibe. Die Blütenblätter zeigen sich oft in geringer Zahl, gebogen sowie nach innen oder außen gefaltet.

Wie schön sie sein können und vor allem wie nah sie tatsächlich auch dem Erscheinungsbild einer Orchidee kommen, zeigen Sorten wie Jescot Julie oder Pink Giraffe.

Klasse #14: Päoniendahlien

Ebenfalls eindrucksvoll und optisch einer anderen Blüte ähnlich zeigen sich die Dahlien der vorletzten Klasse. Viele Sorten ähneln den Strauch-Pfingstrosen. Dies liegt unter anderem an den unregelmäßig in zwei oder mehr Ringe angeordneten flachen Blütenblättern.

Hier ist die Blütenscheibe deutlich sichtbar und zieht den Blick deutlich in die Mitte der Blüte. Beispielhaft für die Pänoniendahlien sind zum Beispiel „Fascination“, Elvira oder Bishop of Llandaff.

Klasse #15: Stellardahlien

Diese Klasse ist noch recht jung, wird aber umso fleißiger neu gezüchtet, vor allem in den USA. Es bleibt also zu erwarten, dass sich die Anzahl der dazugehörigen Dahlien Sorten noch erhöhen wird.

Ihre Blüten sind gefüllt, aber nicht sehr dicht, sodass sich insgesamt aber eine deutlich runde Form ausprägt. Die einzelnen Blütenblätter sind nach unten gebogen und nach innen gewölbt. Prägnante Vertreter der Stellardahlien sind unter anderem Verrone`s DF, oder Hapet®Stellar.

Tipps für die eigene Dahlienpracht
Damit Dahlien im Garten ihre ganze Pracht zeigen können, benötigen Sie einen sonnigen Standort und ausreichend Wasser. Der Boden sollte durchlässig, nährstoffreich und gern leicht sauer sein.
Ganz wichtig: Dahlien sind in den allermeisten Fällen nicht winterhart! Wenige Arten versprechen dies zwar, doch es bleibt auch da empfehlenswert, die Dahlienknollen vor dem Winter auszugraben. Zwischen April und Mai werden sie dann wieder ins Beet gepflanzt.
Wer gleich zu Beginn schon ein oder zwei Stäbe mit eingräbt, kann später die großen, schweren Blüten schnellstmöglich abstützen. Bis es soweit ist, zeigen die Stäbe den Standort an, denn zu Beginn der Saison zeigt sich die Dahlie als Sommerblüher ja noch nicht.
Nicht nur unser Gärtnerauge liebt die Dahlie, den Schnecken geht es leider genauso. Ähnlich geht es Wühlmäusen und Blattläusen. Hier sollten also rechtzeitig möglich Gegenmaßnahmen erfolgen, sobald ein Befall erkennbar ist. Das Einpflanzen in einem Drahtkorb schützt auch die Knolle vor Fraßschäden.
Claudia hat ihre Gartenleidenschaft erst spät erkannt, ist ihr dann aber umso mehr nachgegangen und hat durch viel Ausprobieren autodidaktisch viel gelernt. Eigenes Ausprobieren findet sie dabei wichtiger als strengen Regeln immer zu folgen. Während sie in ihrem Beruf als Redakteurin viel Zeit am Schreibtisch verbringt, geht es in jeder freien Minute in den Garten. Dort ist aus einem ursprünglichen Acker innerhalb von rund zehn Jahren ein naturnaher und abwechslungsreicher Garten entstanden. Neben zahlreichen Staudenbeeten, Bäumen und Topfpflanzen sind dort auch Gemüse, Obst und Wein angebaut.

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