Warum eine Photovoltaikanlage sinnvoll ist?

Trotz der relativ hohen Anschaffungskosten und den gesunkenen Einspeisevergütungen rechnet sich eine eigene Photovoltaikanlage immer noch. Mit einem zusätzlichen Batteriespeicher kann der Eigenverbrauch auf 60 bis 80 Prozent erhöht werden. Damit ist man zum Großteil unabhängig von kommerziellen Stromanbietern und kann den selber produzierten Strom auch in den Abend- und Nachtstunden nutzen.

Unser Rat

Mit der neuen Generation an Batteriespeichern, die leistungsstärker, unempfindlicher und sogar preiswerter geworden sind, wird eine eigene PV-Anlage für den Privathaushalt immer attraktiver. Den Anschaffungskosten stehen die Einnahmen (Einspeisevergütung) und die nicht entstehenden Kosten durch den Strombezug vom öffentlichen Anbieter entgegen. Eine Solaranlage lohnt sich insbesondere, wenn die verschiedenen Fördermöglichkeiten genutzt werden und der Eigenstromverbrauch so hoch wie möglich ist.

Bei Investitionskosten von knapp 20.000 Euro für eine Anlage mit Batteriespeicher für eine 4-köpfige Familie ist es empfehlenswert, sich von verschiedenen Anbietern und Fachbetrieben ein Angebot oder einen Kostenvoranschlag einzuholen. Ideal ist es, wenn sich der Anbieter bei einem Vor-Ort-Termin die Begebenheiten anschaut.

Neben den einmaligen Anschaffungskosten sollten für die laufenden Betriebskosten rund 30 Euro pro Kilowatt im Jahr gerechnet werden. Zudem fallen noch Abgaben, Gebühren und Steuern an, die individuell verschieden sind.

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Darum ist eine Photovoltaikanlage sinnvoll: 9 gute Gründe

Dass ein Haushalt überwiegend autark von kommerziellen Stromversorgern leben kann, ist heutzutage der wichtigste Grund für die Anschaffung einer eigenen PV-Anlage. Damit lassen sich die laufenden Stromkosten senken, wodurch sich nach durchschnittlich 10 bis 15 Jahren die Anschaffungskosten amortisiert haben.

Bei den Photovoltaikanlage Kosten sollten 1500 Euro pro Kilowattpeak (kWp) Leistung eingeplant werden. Hinzu kommen nochmals rund 1800 Euro pro Kilowattstunde des Batteriespeichers. Im Durchschnitt haben PV-Anlagen, die eine Familie mit Solarstrom versorgen sollen, eine Leistung von 10 kWp. Mit einem Batteriespeicher reichen 6 kWp völlig aus, um den Jahresbedarf von rund 4500 Kilowattstunden zu decken. Die Anschaffungskosten lägen dann bei knapp 20.000 Euro – und dennoch gibt es viele gute Gründe, die für eine eigene PV-Anlage sprechen:

Grund #1: Stromkosten senken

Stand Anfang 2023 kostete eine Kilowattstunde (kWh) Strom in Deutschland zwischen rund 38 und 42 Cent. Über eine eigene Photovoltaikanlage kann Strom dagegen schon für 8 bis 12 Cent pro kWh erzeugt werden. Mit jeder Kilowattstunde, die nicht gekauft werden muss, lassen sich somit sogar mehr als 30 Cent sparen. Das ist besonders lukrativ, wenn man einen Batteriespeicher hat. Der Speicher ermöglicht es, den eigenen Solarstrom zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint – also abends und nachts, wenn die meisten Menschen zu Hause sind und Strom verbrauchen.

Grund #2: Langfristige Absicherung

Mit einer eigenen PV-Anlage reduziert sich der Strombezug aus dem Netz. Dies ist vor allem dahin gehend wichtig, da die Strompreise in den kommenden Jahren vermutlich kontinuierlich steigen werden, weil fossile Brennstoffe wie Kohle oder Gas zunehmend knapp werden.

Mit der eigenen dezentralen Stromerzeugung und Nutzung sichert man sich gegen steigende Strompreise langfristig ab.

Grund #3: Unabhängigkeit vom Energieversorger

Große Energieversorger dominieren in Deutschland die Branche und legen die Strompreise fest. Da auch örtliche Anbieter ihren Strom von den Energieriesen beziehen, kann sich der Strompreis jederzeit ändern – und der Verbraucher muss als Endkunde die Rechnung bezahlen.

Mit einer PV-Anlage wird der Strom nicht nur deutlich günstiger produziert, er ist auch keinen Preisschwankungen an der Strombörse unterworfen. Mit der eigenen Anlage wird der Strom darüber hinaus zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie gewonnen. Im öffentlichen Netz bekommt man auch bei Ökostromtarifen nie zu 100 Prozent sauberen Strom. Der Anteil an erneuerbaren Energien lag 2022 sogar unter 50 Prozent.

Grund #4: Steuervorteile

Mit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2023 fördert der Staat die Anschaffung und den Betrieb einer PV-Anlage. Bei der Anschaffung werden ab 2023 keine Mehrwertsteuer (19 Prozent) mehr erhoben. Beim Betrieb werden die Einnahmen rückwirkend zum Steuerjahr 2022 komplett von der Steuer befreit.

Besitzer von PV-Anlagen müssen zudem nicht mehr zwischen einer Regelbesteuerung und Kleinunternehmerregelung taktieren, da sie keine Gewinnermittlung und keinen Antrag auf Steuerbefreiung mehr abgeben müssen.

Grund #5: Wertsteigerung der Immobilie

Wer seine Immobilie mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet hat, steigert damit ihren Wert. So hat der Immobilienverband Deutschland (IVD) ermittelt, dass je nach Anlage und Höhe der Einspeisevergütung eine Wertsteigerung von bis zu 5 Prozent möglich ist.

Grund #6: Umweltschutz

PV-Anlagen produzieren emissionsfreien Strom. Somit werden weder Treibhausgase noch Feinstaub und Lärm freigesetzt. Die Energie, die für die Herstellung einer PV-Anlage benötigt wird, wird über die jahrelange Nutzung um ein Vielfaches kompensiert.

Grundlaststrom aus Atom und Kohle wird mit der Zunahme von PV-Anlagen immer unrentabler, vor allem wenn an sonnigen Tag so viel Solarstrom produziert wird, dass Kohle- oder Atomkraftwerke gedrosselt oder sogar ganz abgeschaltet werden müssen. Dadurch werden sie immer unwirtschaftlicher. Bereits im Jahr 2012 haben Solaranlagen um die Mittagszeit phasenweise so viel Strom erzeugt, wie mehrere Atomkraftwerke zusammen genommen.

Grund #7: Lange Lebensdauer

PV-Anlagen können bei entsprechender Wartung 20, 25 oder sogar 30 Jahre in Betrieb sein. Da sie kaum bewegliche Komponenten haben, ist der Verschleiß sehr gering. Lediglich der Wechselrichter sollte nach 10 bis 15 Jahren ausgetauscht werden. Durch die Langlebigkeit trägt eine PV-Anlage ebenso zum Umweltschutz bei.

Grund #8: Solarstrom schafft Arbeitsplätze

Mit dem Ausbau der Photovoltaiktechnik gibt es immer mehr Arbeitsplätze in der Solarbranche. Schätzungen zufolge, sind aktuell (2023) mehr als 100.000 Menschen in der Solarwirtschaft beschäftigt – Tendenz steigend. Auch immer mehr lokale Handwerksbetriebe sind mit dem Bau und der Installation von PV-Anlagen beschäftigt. Je mehr PV-Anlagen installiert werden, umso mehr profitiert auch der kleine oder mittelständische Handwerksbetrieb.

Durch die neuen Arbeitsplätze erhält der Bund zusätzliche Steuereinnahmen.

Grund #9: Solarstrom kann Frieden sichern

Fossile Rohstoffe werden in den kommenden Jahren immer knapper, kostbarer und teurer. Dadurch können sich weltweit die Konflikte um diese Rohstoffe verstärken. Wer auf Solarenergie setzt, und weder Kohle, Öl noch Gas benötigt, kann einen Teil dazu beitragen, dass solche Konflikte verhindert werden.

Hat eine Photovoltaikanlage Nachteile?

Eine PV-Anlage hat ein paar Nachteile, wobei die Vorteile absolut überwiegen. Nachteilig sind die hohen Anschaffungskosten sowie die Abhängigkeit von der Sonne. Die Anlage muss daher optimal ausgerichtet werden und der Eigenverbrauch so hoch wie möglich sein.

Ein weiterer Nachteil ist die nachlassende Leistung der Solarmodule. Die meisten Hersteller garantieren eine 90-prozentige Leistung auf 10 Jahre und 80 Prozent auf 20 Jahre. Diese Leistungsminderung wird allerdings bei der Kalkulation der Kosten berücksichtigt und ist daher im Grunde genommen kein gravierender Nachteil.