Hecke mit Kettensäge kürzen/schneiden: Geht das?

Hecken benötigen intensive Pflege. Je nach Gehölzart müssen sie mindestens ein- bis zweimal jährlich geschnitten werden. 

Besonders schnell wachsende Heckenpflanzen wie Liguster müssen unter idealen Wachstumsbedingungen sogar alle 6 Wochen geschnitten werden. Da drängt sich die Frage auf, ob Hecke kürzen mit Kettensäge möglich ist? 

Die kurze Antwort lautet Ja. Die Hecke kürzen mit der Kettensäge ist möglich und unter bestimmten Umständen sogar besser, als zur Heckenschere zu greifen. 

Wann ist Hecke kürzen mit Kettensäge besser als mit einer Heckenschere?

Das trifft insbesondere dann zu, wenn es sich um eine alte, dicht gewachsene Hecke handelt, die lange nicht geschnitten wurde. Die Vielzahl der dicken Äste bringen selbst leistungsfähige Heckenscheren an ihre Grenzen. 

Zwar könnte man auch Astsägen einsetzen. Bei denen handelt es sich im Prinzip um kleine Kettensägen an einem langen Stiel. 

Sie eignen sich aber nur zum Abtrennen einzelner dicker Äste. Bei einer langen, dicht gewachsenen Hecke ist die Arbeit mit Astsägen zu umständlich und zeitraubend. 

Eine Kettensäge gleitet dagegen selbst durch dichtes Astwerk wie eine heiße Messerklinge durch Butter. Mit ihr geht die Arbeit schnell von der Hand. 

Planst du den radikalen Rückschnitt einer Hecke, wirst du in der Regel sowieso zu einer Kettensäge greifen müssen. Ein weiterer Vorteil beim Hecke kürzen mit Kettensäge besteht darin, dass die meisten Kettensägen mit einem Benzinmotor ausgerüstet sind. 

Das bedeutet, sie können auch bei schlechtem Wetter arbeiten und nasse Hecken schneiden. Zudem sind sie sehr ausdauernd und halten stundenlang durch. 

Hecke kürzen mit Kettensäge: Welche Modelle sind besonders geeignet?

Am besten eignen sich Kettensägen mit kurzem Schwert. In den meisten Gärten ist nur wenig Platz vorhanden. 

Da ist eine Kettensäge mit kurzem Schwert eindeutig im Vorteil im Vergleich zu einer mit langem Schwert. Die Kurzschwert-Kettensäge ist leichter und handlicher. 

Mit ihr kannst du schneller und bequemer arbeiten. Eine Kettensäge mit langem Schwert mag am Anfang schneller vorankommen als eine mit kurzem Schwert, schnell stellen sich aber Ermüdungserscheinungen ein. 

Das lange Schwert bedingt ein höheres Gewicht. Das führt zu schneller Ermüdung. 

Die Belastung wird durch die Hebelwirkung noch verstärkt. Deshalb eignen sich zum Hecke kürzen mit Kettensäge Modelle mit kurzem Schwert am besten. 

Eventuell kannst du dir zum Hecke schneiden extra ein kurzes Schwert bestellen. Tausche es gegen das normale Schwert aus. 

Worauf solltest du beim Hecke kürzen mit Kettensäge achten?

Die Tipps beziehen sich auf technische und juristische Dinge.

Technische Tipps

Eine Kettensäge ist eigentlich zum Zertrennen dicker Äste und Baumstämme gedacht, nicht für Hecken. Das Schnittbild einer Kettensäge ist wesentlich gröber als das einer Heckenschere. 

Um zu vermeiden, dass die Hecke nach dem Schnitt mit der Kettensäge regelrecht zerfranst aussieht, solltest du entweder eine neue Kette benutzen oder die vorhandene Kette vor dem Schnitt schärfen. 

Achte beim Hecke schneiden auf einen sicheren Stand. Steige mit der schweren Kettensäge niemals auf eine Leiter.

Das ist zu gefährlich. Die meisten Unfälle im häuslichen Bereich werden durch Stürze verursacht. Sie haben nicht selten bleibende Folgen oder können sogar tödlich enden. Trage immer persönliche Schutzausrüstung (PSA) beim Arbeiten.

Juristische Tipps

Der radikale Rückschnitt einer Hecke ist nur außerhalb der Brutsaison der Vögel gestattet. Diese wurde vom Gesetzgeber für das gesamte Bundesgebiet alljährlich auf den Zeitraum vom 1. März bis zum 30. September festgelegt und wird auch als Vogelschutzzeitraum bezeichnet. 

Während dieser Zeit ist der radikale Rückschnitt einer Hecke nur mit Sondergenehmigung gestattet. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen bis zu mehreren tausend Euro bestraft. 

Nur in Ausnahmefällen wird eine Sondergenehmigung erteilt. Der zweite Aspekt, den du beim Hecke kürzen mit Kettensäge beachten musst, ist der Lärmschutz. 

In Wohngebieten darfst du zu bestimmten Zeiten keinen ruhestörenden Lärm machen. Das gilt nicht nur nachts, sondern auch ganztägig, an Feiertagen und zu bestimmten Zeiten tagsüber. Zu letzterem Punkt gibt es in jeder Kommune unterschiedliche Regelungen.