Markise richtig einstellen [Gelenkarm + Neigungswinkel]

Eine Markise bietet vor allem einen prima Sonnenschutz, der den Aufenthalt auf einer Terrasse oder einem Balkon auch an heißen Tagen angenehm gestalten kann. Damit der Schutz vor der brennenden Sonne, vor etwas Regen oder vor einer leichten Brise optimal ist, muss die Markise optimal ausgerichtet sein.

Wie stellt man eine Markise richtig ein?

Damit eine Markise ihren Zweck erfüllt, muss sie nicht nur richtig montiert werden, sondern auch richtig funktionieren und möglichst optimal eingestellt werden. Je nach Modell und Ausführungen gibt es verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten, die mir als versiertem Handwerker auch schon Kopfzerbrechen bereitet haben.

Welche Einstellungsmöglichkeiten haben Markisen?

Eine Markise ist eigentlich eine einfache Vorrichtung, bei der ein Tuch gespannt wird, das Schatten und Schutz spendet. So einfach die Vorrichtung auf den ersten Blick erscheinen mag, so vielfältig sind die Möglichkeiten, sie auszurichten und einzustellen. Dazu gehören das Tuch oder das Siegel, die Gelenkarme, der Neigungswinkel, die Endstellung oder auch der Motor.

Was ist eine Gelenkarmmarkise?

Bei einer Gelenkmarkise fahren die Gelenkarme die Bespannung aus und ein. Beim Ausfahren wird das Tuch gespannt. Zum Einfahren hat sie ein Stahlseil oder eine Kette, wobei eine starke Feder unterstützt.

Je nachdem, wie die Markise ausgestattet ist, lässt sich der Neigungswinkel beider Gelenkarme einzeln einstellen. Bei Markisen ohne Motor kann auch der Endlagepunkt selber eingestellt werden.

Auch unterschiedlich weit ein- oder ausgefahrene Gelenkarme können individuell eingestellt werden.

Markise wann einstellen?

Eine neue Markise wird vor dem ersten Betrieb eingestellt, damit sie so weit ausfährt, wie es er Besitzer möchte und damit zum Beispiel der Neigungswinkel den örtlichen Begebenheiten angepasst wird. Bei Markisen mit einem Elektromotor lässt sich zum Beispiel programmieren, wie weit und wann die Markise ausfährt.

Auch wenn die Markise mit der Zeit Mucken macht oder das Tuch nicht mehr richtig gespannt wird, ist es an der Zeit, Hand anzulegen. Unterschiedlich weit ausgefahrene Gelenkarme führen dazu, dass das Markisentuch nicht mehr sauber spannt.

Markisenarme fahren nicht richtig ein

Wie bei vielen Produkten, ist günstig auf längere Sicht gesehen doch teuer. Einfache und minderwertige Markisen zum Beispiel sind schlecht verarbeitet und schlecht ausgestattet.

So kann es mit der Zeit passieren, dass der Abschlussdeckel in eingefahrenem Zustand nicht mehr bündig abschließt.

Gibt es keine Möglichkeit, zum Beispiel mittels entsprechender Schrauben das Problem zu lösen, hilft ein Kniff. Die widerspenstige Markise wird komplett ausgefahren, dann wird der Deckel des Gehäuses abmontiert. Auf der Seite, auf der der Deckel nicht sauber schließt, wird einfach ein kleines Stück Filz unter dem Saum eingeklemmt.

Markise hängt einseitig nach unten

Hat die Markise die eine oder andere steife Brise hinter sich, kann es passieren, dass die Gelenkarme nicht mehr waagrecht sind. Bei hochwertigeren Modellen kann der Neigungswinkel der einzelnen Arme gezielt eingestellt werden, damit es wieder passt, und keine schief hängende Markise den Blick des Gärtners mehr trübt.

An der Stelle, an der die Tuchwelle mit dem Gelenkarm verbunden ist, gibt es eine Schraube. Die wird so weit aufgedreht, bis sich der Neigungswinkel des Arms in die gewünschte Position einstellen lässt.

Markisentuch hängt durch

Bei einfachen Konstruktionen passiert es häufig, dass die Bespannung, also das Tuch, in ausgefahrenem Zustand ziemlich in den Seilen hängt. Die günstigen Modelle haben dabei den Nachteil, dass sie sich nicht wirklich spannen lassen.

Die meisten Markisen aber haben Schrauben, mit denen sich das Tuch zuverlässig spannen lässt.

Markise Neigungswinkel richtig einstellen

Normalerweise wird es notwendig, den Neigungswinkel zu korrigieren, wenn die Knicke in der Markise nicht mehr gegenüberliegen, da die Gelenkarme unterschiedlich weit ausfahren.

Nicht bei allen Markisen mit Gelenkarmen lässt sich der Neigungswinkel des Sonnenschutzes einstellen. Bei den meisten modernen Exemplaren kann der Winkel dagegen komplett automatisch eingestellt werden. Diese Markisen haben auf jeder Seite der Tuchwelle nur eine einzige Einstellschraube. Die Schrauben sind dazu noch mit Plus- und Minuszeichen versehen. Damit lassen sich die Markisenarme gleichmäßig aus- und einfahren.

Der richtige Neigungswinkel ist abhängig vom Stand der Sonne, der Durchgangshöhe und des Ausfalls der Markise. Die meisten Hersteller richten den Neigungswinkel ihrer Modelle auf 15 Grad ein. Vor Ort kann der Winkel dann optimal auf die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. Eine Markise darf aber nie komplett horizontal angebracht werden.

Zum Einstellen des Neigungswinkels wird die Markise ganz ausgefahren, oder bis das Tuch nicht mehr unter Spannung steht. Jetzt werden zunächst auf einer Seite die Schrauben am Armhalter leicht aufgedreht und gelockert, aber nicht herausgenommen.

An der entsprechenden Verschraubung wird nun der gewünschte Neigungswinkel eingestellt. Üblicherweise wird der Winkel im Uhrzeigersinn hochgedreht und in der anderen Richtung heruntergedreht.

Hat man den passenden Winkel gefunden, werden die Schrauben angezogen und das Prozedere auf der anderen Seite wiederholt. Zum Schluss wird mit der Wasserwaage noch gecheckt, ob das Ausfallprofil auch gleichmäßig ist.

Beim Einstellen des Winkels holt sich der Heimwerker zur Sicherheit eine zweite Person, die die Gelenkarme der ausgefahrenen Halterung hält und stützt.

Elektromotor und Endlagen richtig einstellen

Kassettenmarkisen oder Gelenkarmmarkisen werden entweder manuell oder über einen Elektromotor angetrieben. Markisen mit Gelenkarmen fahren diese aus und spannen so das Tuch. Eine Kette oder ein Stahlseil sowie eine starke Rückzugfeder unterstützen die Markise beim Einfahren.

Je nach Modell wird der Motor mit einer Funksteuerung, über einen Schalter oder auch über das Smartphone bedient. Markisen ohne Motor lassen sich einfach nachrüsten. Dazu wird ein Rollmotor mit Adaptern in die Markisenwelle eingeschoben.

Der Motor und die Rolle müssen entsprechend der Wickelrichtung passend ausgerichtet werden. Erst dann werden die Lager befestigt. Ein Elektriker sollte auf jeden Fall den elektrischen Anschluss herstellen.

Über die sogenannten Endschalterschrauben wird eingestellt, wie weit die Markise ausfährt beziehungsweise einfährt. Für jede Richtung ist nur eine Schraube zuständig.

Die Pfeile zur Steuerung und Regulierung sind für die jeweilige Fahrtrichtung – egal, ob der Motor links oder rechts an der Markise angebracht wird. Funkgesteuerte Motoren haben eine automatische Endabschaltung, die vor dem ersten Betrieb programmiert wird.

Wer einen Elektromotor mit mechanischer Endschaltung verbaut, stellt den Endpunkt über einen Stift am Motor ein. Dafür muss der Motor aber in der Welle eingebaut sein.

FAQ

Wie einfache Markisen reparieren?

Auch Markisen mit Motor gibt es in einfachen Ausführungen. Bei diesen Modellen kann es vorkommen, dass der Abschlussdeckel an der Saumleiste nicht bündig mit dem Gehäuse abschließt. Die Markise fährt dabei nicht gleichmäßig aus.

Wenn es dann keine Möglichkeit gibt, die Einstellung zu ändern, fährt man die Markise ganz aus und entfernt den Gehäusedeckel. Ein Stück Filz, circa drei mal fünf Zentimeter groß, wird nun auf der nicht schließenden Seite unter den Saum geklemmt – dann sollte die Markise wieder sauber schließen.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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