Schwimmteich in Hanglage – worauf sollte man achten

Wer zum Beispiel im Alpenraum oder in einem der vielen deutschen Mittelgebirge wohnt, kann seinen Garten nicht immer eben anlegen. Da sich immer mehr Menschen einen eigenen Pool oder Schwimmteich wünschen – Stand Juli 2023 gab es in Deutschland rund 2,2 Millionen Pools, Aufstellbecken, Teiche oder Schwimmteiche – werden Schwimmteiche vermehrt auch in Hanglagen realisiert. Dies ist zwar etwas aufwendiger, aber machbar, wie ich aus meiner Erfahrung als Gartenbauingenieur und Landschaftsgärtner bestätigen kann. Im nachfolgenden Beitrag gehen wir daher darauf ein, welche Voraussetzungen dazu notwendig und worauf der Schwimmteichbauer noch achten muss.

Worauf muss man beim Schwimmteich in Hanglage achten?

Werden ein paar grundlegende Aspekte beachtet, kann praktisch in jedem Garten ein Schwimmteich gebaut werden. Die beiden wichtigsten Punkte sind das Gefälle des Grundstücks und die Beschaffenheit des Bodens. Je stärker das Gefälle ist, desto anspruchsvoller wird der Bau. Bei einem lockeren oder sandigen Untergrund muss der Schwimmteich in Hanglage zusätzlich abgestützt werden.

Sofern möglich, wird der Teich in Hanglage am tiefsten Punkt des Grundstücks angelegt. Dabei müssen die Mindestabstände zur Grundstücksgrenze, zum Nachbarn oder zur Straße berücksichtigt werden. An der Hangseite dürfen bei starken Regenfällen keine Erde und damit Nährstoffe in den Schwimmteich gespült werden.

Ferner muss zu den Strom-, Gas-, Wasser- oder Abwasserleitungen genügend Abstand gehalten und sie dürfen auch nicht überbaut werden. Das gilt für die Bauphase und spätere Wartung.

Diese Punkte müssen beim Schwimmteich in Hanglage beachtet werden:

Punkt #1: Terrassierung 

Um ein flaches Gelände zu bekommen, kann oder muss der Hang teilweise terrassiert werden. Da ein Schwimmteich einen Regenerationsbereich benötigt, müssen größere oder mehrere Flächen terrassiert werden. Dabei entstehen im Nu große Berge an Erde, weshalb man sich vorab überlegen sollte, ob man diese an einer anderen Stelle im Garten sinnvoll einbauen kann. Denn ein Abtransport inklusive Entsorgung kann schnell ans Geld gehen.

Die abgegrabene beziehungsweise angefüllte Erde muss gut verdichtet werden, damit der Untergrund belastbar und tragfähig ist. Dabei darf nicht unterschätzt werden, dass der Teich mit seinen vielen Tausend Liter Wasser ein enormes Gewicht hat.

Sobald der Hang freigelegt ist, muss er nach statischen Gesichtspunkten gesichert werden. Hierzu rate ich als Gartenbauingenieur dazu, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sprich einen Teich- oder Landschaftsbauer mit ins Boot zu nehmen, wenn es um die Hangsicherung geht. Beide werden auch die Möglichkeiten der Hangsicherung erläutern.

Am einfachsten und kostengünstigsten ist es, das Gelände abzuböschen, wobei man aber viel Fläche verliert. Stabil und optische ansprechend sind Gabionen, die bekannten Metallkäfige, die in der Regel mit Natursteinen befüllt werden und durch ihr hohes Eigengewicht den Hang stützen.

Elegant und vielseitig ist eine Hangsicherung mittels einer Stützwand, zum Beispiel aus Natursteinen. Diese können auch eine Betonwand verkleiden.

Punkt #2: Bodenbeschaffenheit        

Vor dem ersten Spatenstich oder Baggerbiss muss auf jeden Fall die Bodenbeschaffenheit des Hangs überprüft werden – am besten mittels eines Bodengutachtens. Im Gutachten wird unter anderem festgehalten, ob es im Bereich des geplanten Schwimmteiches Wasser führende Schichten oder Wasseradern gibt, die entlang des Hangs verlaufen. Das Bodengutachten gibt außerdem Aufschluss darüber, ob der Untergrund überhaupt tragfähig ist oder ob Altlasten vorhanden sind, die beseitigt werden müssen.

Punkt #3: Wasserdruck

Wasseradern, die im Bereich des künftigen Schwimmteiches verlaufen, können später zu einem Problem werden, da Wasser einen sehr hohen Druck ausübt. So kann der Druck bei Starkregen so hoch werden, dass er den Schwimmteich und den umliegenden Bereich unterspült und anhebt, beziehungsweise zu einem Absacken des Geländes führt. Das kann den Teich beschädigen und kostspielig werden. In diesem Fall wird das Wasser über eine Drainage umgeleitet.

Insgesamt müssen der Wasserdruck von außen und das Eigengewicht des Schwimmteiches abgefangen werden. Der Teich muss daher sehr stabil sein, weshalb an das Material wie Beton oder Stahl hohe Anforderungen gestellt werden.

Unser Rat

Auch Grundstücksbesitzer, deren Garten an einem Hang liegt, müssen nicht auf einen Schwimmteich verzichten. Verschiedene Maßnahmen wie spezielle Sicherungen oder Drainagen können zwar das Budget zusätzlich belasten, aber am Ende ist der Schwimmteich realisierbar.

Zunächst muss der Untergrund tragfähig und belastbar. Falls es Wasser führende Schichten gibt, werden entsprechende Drainagen eingebaut. Das Gelände muss natürlich eben sein, was durch eine Terrassierung immer gelingt. Eine schöne Idee ist eine aufgeständerte Holzterrasse rund um den Schwimmteich.

Bei Fragen rund um die Statik rate ich als Gartenbauingenieur dazu, Experten hinzuzuziehen. Informationen finden sich zudem beim Bundesverband Schwimmbad & Wellness oder bei der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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