Klimagarten: Abkühlung und Artenvielfalt

Lebensraum für Insekten und Tiere, ein Platz für Artenvielfalt und die Möglichkeit zur teilweisen Selbstversorgung durch Nahrungsmittel in der Stadt: Ein Klimagarten hat viele Vorteile. Das Schöne ist, dass fast alle einen solchen klimatisch angepassten Garten gründen und bewirtschaften können, denn es gibt viele unterschiedliche Ausführungen und Varianten.

Was ist ein Klimagarten?

Bei ans Klima angepasste Gärten handelt es sich grundsätzlich ganz normale Gärten, die in der Auswahl der Pflanzen, in der Wasserversorgung, der Anlage der Fläche sowie deren Nutzung die Folgen des Klimawandels berücksichtigen. Das heißt, dass der klimatisch angepasste Garten vergleichsweise resistenter gegenüber Hitze, Dürreperioden und auch starken Wetterereignissen wie zum Beispiel Wind oder Starkregen angelegt ist. 

Die angepassten Gärten können privat oder als gemeinschaftliche Projekte in der Nachbarschaft oder im öffentlichen Raum in der Stadt geführt werden. Letztere werden dann oft auch urbane Gärten genannt. Die Idee ist, dass Menschen mit oder ohne eigenes Stück Grün am Haus Teil der Gemeinschaft des Klimagartens werden können und gemeinsam mit anderen Menschen nachhaltig gärtnern, Obst und Gemüse anbauen. Gleichzeitig sollen Menschen ohne Zugang zu einem eigenen Garten dort an heißen Tagen auch Abkühlung finden.

Die Idee der gemeinschaftlichen Gärten stammt aus dem Urban Gardening. Das ist eine Bewegung, die sich auf das nachhaltige und das umweltbewusste Gärtnern auf kleinem Raum sowie auf städtischen Flächen in der Nähe von Wohnhäusern spezialisiert hat. Die Auswahl der Pflanzen wird daher stark in Bezug zum Klimawandel gesetzt. So werden zum Beispiel Grünflächenpflanzen, Bäume und Sträucher gewählt, die über eine gewisse Zeit auch mit wenig Wasser und viel Hitze auskommen, sodass sie, wie in der aktuellen Hitzephase in Deutschland, nicht eingehen.  

Wie kann ein Klimagarten aussehen?

Ob im Schrebergarten, einer brachen Fläche in der Stadt oder im eigenen Hinterhof: Die Idee eines klimatisch angepassten Gartens ist, dass er auf normalen Grünflächen und überall dort Platz finden kann, wo die Stadt ungenutzte Flächen hinterlässt. Das sind zum Beispiel leere Flachdächer von Tiefgaragen, ungenutzte Grassstellen in öffentlichen Parks oder verkümmerte Grünstreifen vor dem eigenen Haus. Auf versiegelten Flächen können Hochbeete errichtet und für bereits bestehende ungenutzte Flächen eine Genehmigung zur Nutzung bei der Stadt oder der Kommune beantragt werden.

Der gemeinschaftliche Aspekt kommt durch die Beteiligung verschiedener Menschen hinzu. Mit einem Klimagarten im öffentlichen Raum lässt sich dies durch zum Beispiel einen Tag-der-offenen-Tür bewerkstelligen. So erfahren die Menschen in der Nachbarschaft vom nahe gelegenen Projekt und wie sie mitmachen können. Wer zum Beispiel im eigenen Hinterhof einen klimatisch angepassten Garten errichten möchte, muss ja ohnehin zur Absprache mit den Nachbarinnen und Nachbarn in Kontakt treten. Dadurch entstehen sicherlich bereits erste Interessierte, die mitmachen möchten. 

Nachhaltigkeit und Artenvielfalt

Damit der Klimagarten letztlich seinem Namen gerecht wird, kommt es auf die Auswahl der Pflanzen, auf klimafreundliche Maßnahmen und auch auf die Installation einer möglichst nachhaltigen Wasserversorgung an. Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) bietet auf seiner Webseite neun wertvolle Tipps, um einen Garten mit Blick auf die neuen Klimabedingungen, die durch den Klimawandel auftreten, robust zu machen.

Einer davon lautet: Standortangepasste Pflanzen aus ökologischem Anbau verwenden. Das können zum Beispiel für sonnige Stellen Sukkulenten sein. Denn Pflanzen verlieren Wasser auch über die Blattfläche, wenn durch Sonneneinstrahlung Feuchtigkeit verdunstet. Bei Sukkulenten wie zum Beispiel der Sorte Sedum ist das vergleichsweise weniger der Fall, sodass diese Pflanzen auch an trockenen, heißen Standorten gut zurechtkommen. Die richtige Pflanzenwahl entsprechend der Gegebenheiten des Standorts ist also der erste Schritt, um den eigenen Garten klimafreundlich zu machen. Fragen, die du dir dabei stellen kannst, sind:

  • Wie viel Wind herrscht im Garten? 
  • Wie viele Sonnenstunden gibt es durchschnittlich? 
  • Wie warm wird es also in einigen Beeten? 
  • Wie geht es dem Boden?
  • Wie wird der Boden durch den Klimawandel beansprucht?

Wenn du zudem noch auf Mischkulturen setzt, sorgst du im Garten für gute Stimmung. Denn hohe Bäume spenden Schatten und sorgen dafür, dass sich die Beete darunter sowohl nicht so aufheizen als auch nicht so schnell austrocknen. Auch Sträucher und Gehölze kühlen den Garten runter, da sich zwischen ihnen die Feuchtigkeit länger hält und ebenfalls vor zu viel Sonne geschützt ist. Vom Schatten und der Kühle wiederum profitieren verschiedene Pflanzen wie zum Beispiel Stauden. Die Idee ist also, im klimatisch angepassten Garten ein Gleichgewicht aus Pflanzen, die viel Sonne und wenig Wasser vertragen, und jenen Pflanzen, die wenig Sonne und mehr Wasser brauchen, herzustellen. 

Ein besonderer Bonus im klimatisch angepassten Garten ist laut NABU: “Die Vielfalt der Arten macht es der Natur zudem möglich, durch neue Kreuzungen auch dauerhaft auf Änderungen der Umwelt zu reagieren. Durch die Vielfalt im Garten können nicht alle Pflanzen gleichzeitig ausfallen, denn manche sind widerstandsfähiger als andere.”

3 Pflanzen für den Klimagarten

Die folgenden Pflanzen sind besonders resistent gegenüber Hitze und Trockenheit. Damit eignen sie sich hervorragend für den klimatisch angepassten Garten.

1. Pflegeleichte Dickblattgewächse

Dabei handelt es sich überwiegend um verschiedene Arten der Sukkulente. Wie der Name andeutet, speichern die sehr dicken Blätter dieser Pflanzen viel Feuchtigkeit und geben diese nur langsam nach außen ab. Optimal also für sonnige Stellen ohne Schatten im Garten.

2. Sonnenresistente Drillingsblume

Sie wird auch Bougainvillea genannt und stammt ursprünglich aus Brasilien. Damit kann die farbenfrohe Blume einige Sonnenstunden am Tag ab. Allerdings handelt es sich bei ihr um eine nicht-heimische Pflanze, was oftmals bedeutet, dass spezielle Maßnahmen zur Überwinterung getroffen werden sollten.

3. Wilder Wein

Er rankt besonders gerne an Mauern und Hauswänden und wir damit zur natürlichen Klimaanlage: Wilder Wein bietet damit nicht nur je nach Jahreszeit etwas fürs Auge, sondern auch Schutz für Insekten wie zum Beispiel Schmetterlinge, aber auch Spinnen und vor allem jede Menge Nahrung für Bienen. 

Nachhaltige Wasserversorgung

In hitzigen Zeiten ist Wasser ein rares Gut, mit dem sparsam umgegangen werden sollte. Die Pflanzen im Garten brauchen dennoch Wasser – wenn nicht sogar mehr als sonst, da es gerade in den sommerlichen Monaten oft nur wenig regnet. Wenn du keinen Brunnen im Garten hast, kannst du auf lange Sicht Regenwasser auffangen. Das ist besonders nachhaltig. Das geht zum Beispiel ganz klassisch mit Hilfe einer Regentonne. Du kannst auch einen kleinen Teich anlegen, aus dem du kontrolliert Regenwasser entnimmst. Dann steht der Teich nämlich gleichzeitig auch als Trinkwasserquelle für Tiere in deinem Garten zur Verfügung. Legst du den Teich naturnah an und setzt passende Pflanzen ein, bietest du Insekten, Raupen und Lurchen einen Lebensraum. Auch eine unterirdische Zisterne ist eine gute Möglichkeit, um Regenwasser zu sammeln, besonders, wenn, wie im urbanen Garten oft wenig Platz zur Verfügung steht. 

Einige Stellen im klimatisch angepassten Garten solltest du aber auch für die Versickerung von Regenwasser reservieren. Denn an diesen Stellen im Garten verdunstet später das Wasser. Das sorgt erneut für Abkühlung, erschafft aber auch einen optimalen Standort für wechselfeuchte Pflanzen wie zum Beispiel den Blutweiderich. 

Noch mehr Tipps für den Klimagarten

Im Zuge der Folgen des Klimawandels leiden die Böden in den Gärten gewaltig: Sie sind trocken und heizen sich auf. Zum Glück kannst du mit ein paar Tipps zumindest ansatzweise etwas dagegen tun. Das geht zum Beispiel, indem du deine Pflanzen mit Humus düngst. Denn Humus speichert Wasser und gibt dieses langsam nach außen an die Pflanzen ab. So sorgst du dafür, dass dein Boden Feuchtigkeit länger halten kann.

Sieh dich einmal in deinem Garten um: Welche Flächen sind durch Betonplatten, Wege und Co. versiegelt beziehungsweise an welchen Stellen ist der Gartenboden mit schweren Lasten beladen? Ist die Gesamtfläche diesbezüglich gering, hast du alles richtig gemacht. Nimmt aber zum Beispiel allein deine Steinterrasse eine sehr große Fläche ein, solltest du hier für einen klimatisch angepassten Garten mit einem Umbau nachdenken. Denn zum einen verhindern versiegelte Flächen, dass Regenwasser versickern kann. Das kann gerade bei Starkregen leichter zu Überschwemmungen führen. Zum anderen verspielst du durch versiegelte Flächen den kühlenden Effekt, der entstehen kann, wenn Regenwasser im Boden verdunstet.

Rauf und Runter im Klimagarten

Gestalte deinen Garten hügelig. Das bringt nämlich gleich zwei Vorteile für deinen Garten. Zum einen kannst du so Regenwasser zumindest ein bisschen leiten, zum Beispiel hin zu einer unterirdischen Zisterne. Zum anderen spenden auch Hügel schatten und sorgen so dafür, dass die Sonne nicht gnadenlos und gleichmäßig auf eine ebenerdige Fläche knallen kann. Dieser Tipp lässt sich vermutlich etwas leichter in Gartenprojekten im öffentlichen Raum umzusetzen als zum Beispiel bei der Mitnutzung eines Gartens in einem Mehrfamilienhaus.

Julius ist ein passionierter Gärtner und Elektrotechniker, der seine Liebe zur Natur und Technik gekonnt miteinander verbindet. In seinem Garten pflegt er eine bunte Vielfalt an Pflanzen und kreiert zauberhafte Ecken, die zum Verweilen einladen. Julius hat eine besondere Vorliebe für moderne Gartengeräte, wie Mähroboter und elektrische Heckenscheren, die ihm dabei helfen, seinen Garten stets in einem optimalen Zustand zu halten. Seine Freude am Gärtnern und sein Know-how in der Elektrotechnik machen ihn zu einem wahren Gartenexperten, der seine Leidenschaft gerne mit anderen teilt.

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