Warum Hochbeete sinnvoll sind? 15 Vorteile und Nachteile

Du möchtest dein eigenes Gemüse anbauen, weißt aber noch nicht genau wo und wie? Dann stößt du bei deinen Überlegungen sicher auch die Variante eines Hochbeetes. Tatsächlich lohnt es sich, dieses Thema einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Warum Hochbeete sinnvoll sind [15 Vor- und Nachteile]

Warum ein Hochbeet? Wir zeigen dir 15 wichtige Punkte – Vorteile, wie Nachteile – die dir zeigen, ob das Hochbeet für dich die beste Wahl ist.

Vorteil #1: Die Arbeitshöhe

Der wohl größte Vorteil eines Hochbeetes ist die angenehme Arbeitshöhe. Du musst dich nicht bücken – weder zum Aussäen oder Einpflanzen der Setzlinge noch zur Pflege oder später zum Ernten. Alle Arbeiten kannst du sehr komfortabel und bequem im Stehen erledigen.

Dadurch ist das Arbeiten mit einem Hochbeet grundsätzlich sehr rückenschonend. Für Kinder, besonders große Menschen oder aber körperlich eingeschränkte Personen muss die Höhe unter Umständen angepasst werden, um diesen Zweck gänzlich zu erfüllen.

Vorteil #2: Höhe ist individuell anpassbar

Aus diesem ersten Vorteil erwächst auch der zweite: Die Höhe lässt sich ganz individuell an spezielle Bedürfnisse anpassen. Das gilt natürlich vorrangig für selbstgebaute Hochbeete. Oft lassen sich aber auch gekaufte Hochbeete durch Ergänzungen oder Wegnahme einiger Latten in der Höhe verändern.

Du hast Kinder, die ihr eigenes Gemüse anbauen wollen? Kein Problem: Mit einem niedrigen Hochbeet haben auch die Kleinen ganz viel Spaß damit und können perfekt ihr eigenes Hochbeet bearbeiten. Geschickt gebaut, kann das Hochbeet auch „mitwachsen“, indem es von Jahr zu Jahr um ein Stück erhöht wird.

Du bist besonders groß? Kein Thema mit einem individuell angepassten Hochbeet. Du testet einfach aus, welche Arbeitshöhe für dich angenehm ist und baust es entsprechend höher.

Vorteil #3: Gemüseanbau für Menschen mit körperlicher Einschränkung

Ein weiterer toller Vorteil des individuellen Hochbeetes ist, dass damit auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen ihr eigenes Gemüse optimal anbauen können. Ob Gehhilfe, Rollstuhl oder Gelenkschwierigkeiten: Das Hochbeet ermöglicht eingeschränkten und betagteren Hobby-Gärtnern die Fortführung ihrer Lieblingsbeschäftigung.

Dabei kann dann beispielsweise berücksichtigt werden, dass man mit Rollstuhl bestmöglich heranfahren kann. Durch individuelle Planungen in Höhe, Größe und Form ist sehr vieles möglich.

Vorteil #4: Schutz vor diversen Schädlingen

Nichts ist schlimmer, als wenn Schnecken, Kaninchen oder andere Tiere die jungen Gemüsepflanzen wegfressen. Mindestens genauso schlimm ist es, wenn Wühlmäuse dafür sorgen, dass aus den Setzlingen erst gar keine größeren Pflanzen werden.

Ähnlich unangenehm sind Hinterlassenschaften von Katzen, Hunden, Igeln oder anderen größeren Tieren zwischen den Gemüsepflanzen. Auch davor ist ein Beet am Boden nicht immer zu schützen.

Mit einem Hochbeet kannst du diese Dinge fast komplett ausschließen. Gegen die Wühlmäuse oder auch gegen Maulwürfe schützt ein Gitter am Boden des Hochbeetes. Die anderen Tiere bleiben lieber am Boden, sodass Fraßschäden auch nur in seltenen Fällen vorkommen und dann deutlich geringer ausfallen.

Schnecken können natürlich auch den Weg ins Hochbeet finden, aber da kann ein Kupferband an der Außenwand des Hochbeetes zusätzlichen Schutz bieten. Entsprechende Kupferbänder gibt es in unterschiedlichen Ausführungen im Fachhandel.

Vorteil #5: Boden kann individuell vorbereitet werden

Legst du dein Gemüsebeet im vorhandenen Garten an, ist der dortige Boden nicht immer optimal dafür geeignet. Ob schwerer Tonboden. Mittelschwerer Lehm oder lockerer Sandboden – alle haben ihre individuellen Eigenschaften und sind nicht für alle Pflanzen geeignet.

Im Hochbeet kannst du die Erde darin genau auf die Bepflanzung abstimmen. Entscheide also bereits im Vorwege, was du darin anpflanzen möchtest und bringe dann die passende Erde ein. In diesem Zuge kannst du – falls nötig – auch schon die erste Düngergabe vornehmen.

Da die Erde im Laufe des Jahres deutlich absackt, ist auch die spätere Bepflanzung kein Problem. Wenn du Erde nachfüllen musst, wählst du einfach wieder die dann passende Variante.

Vorteil #6: Besseres Wachstum durch Erwärmung

Durch die spezielle Befüllung des Hochbeetes in verschiedenen Schichten wird ein Verrottungsvorgang in Gang gesetzt. Dieser erzeugt Wärme. Außerdem wird ein Hochbeet – im Vergleich zum Boden – auch von den Seiten erwärmt

Von dieser zusätzlichen Wärmezufuhr profitieren die meisten Gemüsepflanzen und Kräuter. Sie wachsen oft schneller und kräftiger als vergleichbare Pflanzen im Boden.

Vorteil #7: größere/längere Ernte

Neben der Wärme werden beim Verrottungsvorgang im Hochbeet auch Nährstoffe freigesetzt. Von diesen profitieren deine Gemüsepflanzen ebenso wie von der erhöhten Temperatur. Im Regelfall kannst du daher bereits früher anpflanzen.

Insgesamt lässt sich die Pflanzzeit im Hochbeet somit verlängern. Du hast also länger die Möglichkeit zu ernten, was den Ernteertrag ebenfalls positiv beeinflusst.

Vorteil #8: Verwertung von Gartenabfällen

Beim Aufbau bzw. Befüllen deines Hochbeetes gibt es einen Schichtaufbau, der berücksichtigt werden sollte. Nur dann wird der so wichtige Verrottungsvorgang in Gang gesetzt und das Hochbeet kann seine ganze Qualität entfalten.

Hier die Schichten, die du einhalten solltest:

Dabei kannst du sehr viel Grünabfälle aus dem Garten direkt zur Füllung verwenden und somit wiederverwerten. Du sparst dir somit die Entsorgung und musst prinzipiell nur die oberste Schicht ergänzen, indem du passende Pflanzerde kaufst.

Vorteil #9: Gemüseanbau auch da, wo sonst nicht möglich

Du hast nur einen kleinen Garten mit sehr begrenztem Platz? Oder ist der geringe Gartenteil, der dir zur Verfügung steht, gepflastert oder auf andere Weise versiegelt? Dann ist ein eigener Gemüseanbau scheinbar nicht möglich.

Mit einem Hochbeet kannst du dieses Problem ganz einfach lösen. Du kannst es auch auf einer versiegelten Fläche oder auf kleinem Raum aufbauen, da es seine Kraft aus der Höhe und der Befüllung zieht. Damit ist auch der Gemüseanbau im Mini-Vorgarten kein Problem mehr.

Vorteil #10: geringere Frostgefahr

Verschiedene Faktoren schützen deine Pflanzen im Hochbeet gut vor Frost. Das ist zum einen natürlich die Wärme, die im Aufbau des Hochbeetes entsteht und dem Pflanzgut von unten zugeführt wird. Die Pflanzen haben also fast immer „warme Füße“, zumindest in den ersten Jahren.

Gleichzeitig bietet das Hochbeet auch an den Seiten einen gewissen Schutz. Du kannst vor vornherein etwas Platz zur Oberkante lassen. Ansonsten sackt die Erde mit der Zeit ohnehin um einige Zentimeter ab. Somit sind speziell kleinere Pflanzen durch die Seitenwände vor Wind und Kälte geschützt.

Starke Fröste erreichen aber natürlich irgendwann auch das Pflanzgut im Hochbeet. Zusätzlichen Schutz kann von oben ein Vlies bieten, das du über die Pflanzen spannst.

Vorteil #11: Flexibel und transportabel

Wenn du nur über einen Balkon oder begrenzten Platz auf der Terrasse verfügen kannst, sind spezielle Hochbeete möglicherweise deine sinnvolle Alternative: Hochbeete auf Beinen. Das schaut dann beispielsweise so aus:

Ein solches Hochbeet hat den Vorteil, dass du es leicht von A nach B transportieren und somit flexibel nutzen kannst. Die Erdschichten sind hier natürlich nicht wie im klassischen Hochbeet angesetzt. Es ist eher ein übergroßer Blumenkasten.

Dennoch steht dem eigenen Gemüseanbau auch damit nichts im Wege, wenn du passende, etwas kleinere Gemüsearten wählst und für die passende Erde sorgst.

Vorteil #12: Deko im Garten

Wer darauf Wert legt, seinem Garten einen gewissen Chic zu verpassen, wird an einem Hochbeet ebenfalls seinen Spaß haben. Schließlich kann ein Hochbeet auch ein echter Deko-Faktor sein.

Die Hersteller bieten Hochbeete aus ganz unterschiedlichen Materialien und in verschiedensten Formen und Ausführungen an. Holz, Metall, Kunststoff – rund, eckig oder oval, du hast die freie Wahl.

Wenn du es selber baust, hast du ebenfalls diverse Möglichkeiten. In einem Naturgarten ist ein Hochbeet aus Weidenstecken beispielsweise ein toller Blickfang. Und auch in der Form bist du beim Selbstbau vollkommen frei und kannst es den Gegebenheiten in deinem Garten perfekt anpassen.

Hat ein Hochbeet auch Nachteile?

In der Regel hat eine Idee oder ein Produkt nicht ausschließlich Vorteile. Das ist natürlich auch beim Hochbeet der Fall. Auch wenn du über die große Anzahl an deutlichen Vorteilen vielleicht gerade gestaunt hast.

Darum wollen wir dir auch die möglichen Nachteile nicht vorenthalten. Aber keine Sorge: Es sind wirklich nicht viele!

Nachteil #1: Bau ist zeitaufwändiger

Wenn du dich dazu entscheidest, ein Hochbeet nach deinen individuellen Vorstellungen selbst zu bauen, so musst du dafür natürlich ein gewisses Maß an Zeit einplanen. Außerdem solltest du handwerklich schon ein wenig Geschick mitbringen.

Ein gekauftes Hochbeet in Standardmaßen muss in vielen Fällen auch erst zusammengebaut werden. Das ist ein geringeres Maß an Zeit, aber auch das muss berücksichtigt werden. Hinzu kommt dann noch der zeitliche Aufwand für das Befüllen.

Alles zusammen ist der Aufwand in der Regel etwas größer, als würdest du ein Stück Gartenboden zum Gemüsebeet machen. Aber es lohnt sich!

Nachteil #2: Hoher Materialbedarf

Der Materialbedarf für das Befüllen eines Hochbeetes ist nicht zu unterschätzen. Hast du bereits einen Garten, wirst du vieles von dort nehmen und wiederverwerten können. Ansonsten wirst du neben der Erde unter Umständen auch Kompost dazukaufen müssen.

Entscheidest du dich für den Bau eines individuellen Hochbeetes, kommt natürlich auch noch das entsprechende Material dazu, wie beispielsweise Holz oder Mauersteine.

Grundsätzlich sollten ein Wühlmausgitter und eine Folie zur Auskleidung des Hochbeetes berücksichtigt werden. Beides gehört in der Regel nicht zum Lieferumfang dazu, sondern muss separat gekauft werden.

Nachteil #3: muss alle paar Jahre erneuert werden

Der spezielle Vorteil der inneren Erwärmung des Hochbeetes kommt durch die Verrottung der verschiedenen Schichten zum Tragen. Dieser Vorgang ist natürlich irgendwann abgeschlossen. Dann entwickelt der Boden auch keine eigenen Nährstoffe mehr.

Außerdem sackt der Inhalt des Hochbeetes immer wieder ab. Das füllst du dann mit Erde wieder auf, doch das Schichtgefüge geht dadurch immer mehr verloren. Darum muss die Befüllung eines Hochbeetes alle paar Jahre (in der Regel spätestens nach sieben Jahren) ausgewechselt und erneuert werden.

Fazit

Die Vorteile des Hochbeetes überwiegen deutlich. Dennoch kannst du nur anhand deiner Gegebenheiten im Garten und deiner verfügbaren Zeit entscheiden, ob es auch für dich die passende Variante ist.

Claudia hat ihre Gartenleidenschaft erst spät erkannt, ist ihr dann aber umso mehr nachgegangen und hat durch viel Ausprobieren autodidaktisch viel gelernt. Eigenes Ausprobieren findet sie dabei wichtiger als strengen Regeln immer zu folgen. Während sie in ihrem Beruf als Redakteurin viel Zeit am Schreibtisch verbringt, geht es in jeder freien Minute in den Garten. Dort ist aus einem ursprünglichen Acker innerhalb von rund zehn Jahren ein naturnaher und abwechslungsreicher Garten entstanden. Neben zahlreichen Staudenbeeten, Bäumen und Topfpflanzen sind dort auch Gemüse, Obst und Wein angebaut.

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1 Gedanke zu „Warum Hochbeete sinnvoll sind? 15 Vorteile und Nachteile“

  1. Endlich mal eine seriöse, ganzheitliche Kurz-Beschreibung der wesentlichen Vor- und Nachteilaspekte der “Hochbeet”-Thematik, die auch für Niedrigbeete (“Sitzbeete”) gilt und sich angenehm von der Flut sonstiger web-basierter Hochbeetbeschreibungen abhebt. Ich selbst verfüge mittlerweile über elf hohe Beete, deren älteste zwei mittlerweile acht Jahre alt sind.

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