Eine Mini-Photovoltaikanlage wie ein Balkonkraftwerk ist leicht aufzustellen und wird mit einem einfachen Stecker ans Stromnetz des Hauses angeschlossen. Hierzu wird in der Regel kein Elektrofachmann benötigt.
Das Balkonkraftwerk an welche Phase anschließen?
Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 600 Watt kann im Jahr bei optimalen Bedingungen zwischen 160 und bis zu 200 Euro an Stromkosten einsparen. Dazu muss es nicht nur perfekt ausgerichtet sein, sondern es muss effizient arbeiten, um möglichst wenig des erzeugten Stroms zu verschenken. Ins Spiel kommt nun die sogenannte Balkonkraftwerk-Phasenverteilung: Was ist das? -, fragt sich der eine oder andere Laie zurecht.
Der Stromkreis eines Haushalts teilt sich in 3 Phasen auf. Das sind 3 separate Kabel, die unabhängig voneinander durch die Wände laufen und mit Wechselstrom versorgt werden. Daran angeschlossen sind die sogenannten Verbraucher oder Elektrogeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank oder sonstige elektrische Geräte. Auch das Balkonkraftwerk wird an eine der 3 Phasen angeschlossen.

Wie teilen sich beim Balkonkraftwerk 3 Phasen auf?
Das Minikraftwerk auf dem Balkon oder im Garten wird über eine Phase (Steckdose) ans Netz angeschlossen. Beim Stromanschluss werden auch andere Begriffe wie Drehstrom, 400 V oder Starkstrom genannt, wobei sich der Strom auf die 3 Phasen L1, L2 und L3, sowie auf den Nullleiter (N) und die Erdung (PE) aufteilt.
In den privaten Haushalten verrechnet der Zähler die verschiedenen Werte aller 3 Phasen miteinander und bildet dabei ein Gesamtergebnis, den Saldo. Speist das Balkonkraftwerk zum Beispiel auf der Phase 1 (L1) 150 Watt Strom ein und ziehen Haushaltsgeräte wie Fernseher, Kühlschrank oder Computer im gleichen Zeitraum 150 Watt, dann ergeben sich auf dem Stromzähler und in der Abrechnung 0 Watt.
Das heißt also, dass die Zähler alle 3 Phasen saldieren und eine Summe bilden. Es ist daher vollkommen gleich, an welcher Phase das Balkonkraftwerk angeschlossen wird. Nur alte Drehscheibenzähler, die sogenannten Ferrariszähler, sowie der eine oder andere in die Jahre gekommene Stromzähler können nicht rückwärts laufen und zählen. Hier sollte ein neuer Zähler eingebaut werden, was in der Regel der Stromversorger kostenlos übernimmt.

Balkonkraftwerk an falsche Phase anschließen – ist das möglich?
Es spielt keine Rolle, auf welcher Phase das Balkonkraftwerk angeschlossen wird. Das Balkonkraftwerk besitzt nämlich einen Wechselrichter, der Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, mit dem Haushaltsgeräte arbeiten. Dabei kann es zu unterschiedlichen Belastungen der 3 Phasen kommen, was aber völlig normal ist. Zum einen gleichen sich die Phasen immer mit den anderen Verbrauchern im Netz aus, zum anderen gleicht der Wechselrichter diese Schieflast aus – ein Balkonkraftwerk kann somit nicht auf die falsche Phase angeschlossen werden.
Der Wechselrichter stabilisiert also das Netz. Aus diesem Grund ist in Deutschland der Betrieb von Balkonkraftwerken mit einer Leistung von 5 Kilowatt Peak erlaubt. Wird das Balkonkraftwerk über die Steckdose zum Beispiel auf Phase 2 angeschlossen, versorgt es auch die anderen Verbraucher im Haushalt mit Strom, selbst wenn diese an einer anderen Phase hängen. Es spielt demnach keine Rolle, wie die Balkonkraftwerk-Phasenverteilung ist.

Muss ich mein Balkonkraftwerk anmelden?
Das Balkonkraftwerk muss wie jede andere Photovoltaik-Anlage beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden. Ferner ist es im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur zu registrieren. Die Anmeldung erfolgt nach den Vorgaben des zuständigen Netzbetreibers.
Wer die Anlage nicht in das Marktstammdatenregister einträgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Diese kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro bestraft werden.
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