14 Teich Algenfresser [Übersicht aller Tiere]

In jedem Gartenteich wachsen Algen und tragen ihren Teil zum biologischen Gleichgewicht bei. Gerät dieses aus den Fugen, können sich Algen wir die Karnickel vermehren und den Gartenteich zum Kippen bringen. Um dies zu verhindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ein cleverer Schachzug ist es, Fische und andere Lebewesen im Teich zu halten, die gerne Algen fressen. Angesichts dessen ergibt sich folgende Frage:

Welche Algenfresser leben im Teich?

In einer intakten Umwelt hilft sich die Natur selbst, ihre Bedingungen optimal zu halten. Auch im Gartenteich fühlen sich Tiere wohl, die Algen fressen und somit das Wasser sauber und klar halten. Voraussetzung dafür sind natürlich die entsprechenden Rahmenbedingungen, die der Teichbesitzer schaffen muss.

Ein Teich ohne Fische ist wie Fußballspiel ohne – ziemlich langweilig. Wer gerne Fische in seinem Teich beobachtet, sollte unter anderem darauf achten, die richtigen Arten und Menge im Wasser schwimmen zu lassen. So sind zum Beispiel mit Vorsicht zu genießen, da Futter und deren Ausscheidungen viele Nährstoffe einbringen und so eher das Wachstum von Algen begünstigen. Allerdings gibt es durchaus Arten, die etwas für das Auge sind, sich zu einem guten Teil von Algen ernähren und in Maßen mehr nutzen, als schaden.

Wie du ohne Algenfresser die Algen entfernen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Algenfresser #1: Fledermausfisch (Myxocyprinus asiaticus)

Der Fledermausfisch, auch als Wimpelkarpfen bekannt, ist ein prima Algenvertilger: Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Algen, aber auch von Kleinstlebewesen in den Algen. 

Die Fische stammen ursprünglich aus China und wurden Mitte der 1980er-Jahre erstmals importiert, damals zu unglaublichen Preisen von mehr als 1.000 DM. Heute ist diese Art regelmäßig zu bekommen und dementsprechend preiswert geworden.

Fledermausfische sollten in einer Gruppe von mindestens drei Tieren gehalten werden. Sie werden im Schnitt 40 Zentimeter groß, weshalb der Teich mindestens 10.000 Liter Wasser fassen sollte. Die Fische sind zwar winterhart, optimal ist die Überwinterung im Freien allerdings nicht.

Algenfresser #2: Moderlieschen (Leucaspius delineatus)

Das Moderlieschen ist auch als Malinchen, Modke, Mudchen, Mutterloseken, Schneiderkarpfen, Sonnenfischchen, Witting oder Zwerglaube bekannt. Diese beliebte europäische Kleinfischart stammt aus der Familie der Karpfenfische und wird bei den Anglern aber zu den Weißfischen gezählt.

Moderlieschen sind friedliebende Gruppenfische, die sich aufgrund ihrer geringen Größe von maximal neun Zentimetern auch für kleine Teiche eignen. Ist der Teich mindestens 90 Zentimeter tief, überwintert der kleine Algenfresser auch im Teich. Allerdings vertragen die kleinen Tiere keine schlechte Wasserqualität und Wassertemperaturen von mehr als 25 Grad Celsius.

Algenfresser #3: Rotfeder (Rutilus erythrophthalmus)

Die Rotfeder ist eine in Europa weitverbreitete Kaltwasserfischart, mit rot gefärbten Flossen. Als Allesfresser ernährt sich der nur 20 bis 30 Zentimeter große Fisch von Algen und weichen Wasserpflanzen wie Wasserpest oder Laichkraut. Auf dem Speiseplan stehen zudem Insekten, Insektenlarven oder Kleinkrebse.

Die Gruppenfische sieht man im Teich oft in Ufernähe. Von der Rotfeder gibt es eine goldene Farbform, die jedoch nur selten zu finden ist.

Algenfresser #4: Nasen (Chondrostoma nasus)

Nasen sind Karpfenfische, die sich sowohl von Tieren als auch von Pflanzen ernähren. Sie fressen pflanzliches und tierisches Futter. Mit ihrem harten Maul schaben sie Algen und anderen Aufwuchs von Steinen im Teich ab. Sie fressen nur den grün-braunen Belag von den Wänden, nicht direkt die langen Algenbüschel.

Die Fische sind silbrig, mit rötlichen Flossen, und werden bis 40 Zentimeter groß. Sie sollten daher nur in entsprechend großen Gartenteichen ab 6.000 Liter mit sehr sauberem, sauerstoffreichem Wasser gehalten werden. Ein sehr leistungsfähiger Teichfilter, der auch für Strömung sorgt, ist für ihre Haltung zwingend erforderlich.

Nasen sind gesellige Fische, die in einer größeren Gruppe ab fünf Fischen gehalten werden sollten, entsprechend groß muss der Teich sein. Bepflanzt wird ein für Nasen geeigneter Teich eher mäßig. Als heimischer Fisch kann die Nase, die ihren Namen ihrem Aussehen verdankt, im Gartenteich überwintern.

Algenfresser #5: Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)

Der Graskarpfen ist nur für große Teiche geeignet, jedoch ziemlich anspruchslos. Er benötigt viel Platz und etwas mehr Sauerstoff als andere Karpfen, mag keine Temperatursprünge und bekommt schnell Probleme, wenn er vom warmen in kühleres Wasser gesetzt wird.

Graskarpfen ernähren sich von Fadenalgen sowie von Wasserpflanzen wie Wasserlinsen, Hornkraut oder Wasserpest. Erwachsene Tiere fressen sogar Schilf und Seerosen, können aber auch mit Salat und Rasenschnitt gefüttert werden.

Bei einer Wassertemperatur zwischen 20 und 25 Grad kann der Graskarpfen täglich sein eigenes Gewicht an Pflanzen vertilgen. Werden die Fische jedoch gefüttert, vernachlässigen sie die Algen. Graskarpfen fangen erst ab etwa acht bis zehn Zentimeter Körperlänge an, sich vegetarisch zu ernähren

Graskarpfen werden bis zu 1,5 Meter lang und können bis zu 20 Jahre alt werden. Ihr Körper ist lang gestreckt, die großen Schuppen schillern in grün-braun-grauen Nuancen und weisen eine feine, dunkle Umrandung auf. Graskarpfen vermehren sich in unserem Klima nicht, Zucht ist nur künstlich in Fischzuchten möglich.

Algenfresser #6: Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix)

Der aus China stammende Silberkarpfen, der durch die ungewöhnliche Platzierung der Augen am Kopf etwas deformiert aussieht, ist wegen seiner Größe von bis zu 130 Zentimetern nur für größere Teiche geeignet. Trotz ihrer Größe ernähren sich die Fische nahezu ausschließlich vom sogenannten Phytoplankton – also Kleinstpflanzen wie Schwebealgen – und sorgen damit für die Reinhaltung des Teichs.

Algenfresser #7: Sumpfdeckelschnecke (Viviparidae)

Gegen Fadenalgen ist die Sumpfdeckelschnecke eine Wunderwaffe. Sie ist nämlich die einzige Schneckenart in Mitteleuropa, die nicht nur am Grund wachsende Algen frisst, sondern auch Schwebealgen aus dem Wasser filtert. 

Die Sumpfdeckelschnecke überlebt als Kiemenatmer zudem den Winter, wenn der Teich eine frostfreie Zone am Grund hat. Sie erreicht eine Größe von etwa fünf Zentimetern – und was besonders spannend ist: Sie legt keine Eier wie andere Schnecken, sondern gebärt fertig ausgebildete Mini-Schnecken.

Algenfresser #8: Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis)

Gegen Fadenalgen hilft auch die Spitzschlammschnecke. Diese bis zu sieben Zentimeter groß werdende Art ist die größte im Wasser lebende Schnecke Mitteleuropas und eignet sich besonders für Teiche, bei denen die Gefahr eines Algenbewuchses hoch ist, wenn sie zum Beispiel an einem sehr sonnigen Platz im Garten angelegt sind.

Der Grund dafür ist, dass die Spitzschlammschnecke als Lungenatmer nicht wie andere Wasserbewohner auf den Sauerstoffanteil im Wasser angewiesen ist, sondern zum Atmen an die Oberfläche kommt. Auch sie kann den Winter in einer Ruhephase am frostfreien Teichboden überleben.

Algenfresser #9: Kleine Sumpfschnecke (Galba truncatula)

Diese Schneckenart, auch Leberegelschnecke genannt, ist eine Schneckenart aus der Familie der Schlammschnecken, die zur Unterordnung Wasserlungenschnecken gehört. Es ist die einzige Art der Gattung Galba in Mitteleuropa

Die Kleie Schlammschnecke gehört zum Ernährungstyp der Weidegänger und weidet mit ihrer Raspelzunge den Aufwuchs auf Pflanzenblättern und Steinen ab. Sie sucht aber auch im schlammigen Gewässergrund, Bodenmulm und zerriebenes Steinmaterial nach Pflanzenresten und anderem verwertbarem organischem Material.

Algenfresser #10: Posthornschnecke (Planorbarius corneus)

Posthornschnecken lieben Biofilme und ganz feine Algenbeläge, aber sie kümmern sich auch mit Hingabe um Futterreste und totes Pflanzengewebe.

Schnecken
Schnecken sind die Algenrasenmäher im Gartenteich. Sie raspeln mit ihren Mundwerkzeugen zumeist am Untergrund des Teichs die Algen ab und vergreifen sich je nach Art nur selten an den eingebrachten Wasserpflanzen.

Algenfresser #11: Europäischer Krebs (Astacus astacus)

Der europäische Krebs ist der ideale Bewohner für jeden Gartenteich. Der Krebs gilt als Gesundheitspolizei im Teich, er frisst abgestorbene Pflanzen und tote Tiere, lässt lebende Tiere aber in Ruhe. Dieser Edelkrebs kann ohne Weiteres im Gartenteich überwintern.

Algenfresser #12: Europäische Süßwassergarnele (Atyaephyra desmaresti)

Ein weiterer ausgezeichneter Algenfresser ist Europäische Süßwassergarnele, die erst seit rund 200 Jahren in Mitteleuropa heimisch ist. Die bis zu vier Zentimeter groß werdenden Garnelen ernähren sich vor allem als Jungtiere von Schwebealgen. Und da erwachsene Weibchen bis zu 1.000 Larven pro Saison produzieren, geht es den Algen schnell an den Kragen. Sie sind ebenfalls winterfest, sofern der Teich die notwendige Tiefe vorweist und nicht durchfriert.

Im Larvenstadium zählen die kleinen Garnelen zum sogenannten Zooplankton. Diese Gruppe umfasst einige Tausend verschiedene Kleinstlebewesen und Jungtiere im Wasser lebender Tieren, wie beispielsweise die Rädertierchen.

Algenfresser #13: Rädertierchen (Rotifera)

Vor allem die winzigen Rädertierchen sind die Algenfresser Nummer Eins im Gartenteich. Die Tierchen fressen pro Tag ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewichts und ernähren sich ausschließlich von Algen. Das Besondere ist, dass sie auf ein massives Algenwachstum mit einer hohen Nachkommenschaft reagieren.

Es kann deshalb oft passieren, dass sich ein Teich erst durch die Algen eintrübt, dann noch trüber wird, da sich die Rädertierchen durch das hohe Futteraufkommen explosionsartig vermehren. Sind dann die meisten Algen vertilgt, klart das Wasser nach und nach auf.  

Algenfresser #14: Teichmuschel (Anodonta cygnea)

Die Teichmuschel gilt als bester und leistungsstärkster natürlicher Wasserfilter. Jede Muschel filtert am Tag rund 1.000 Liter Wasser durch ihre Kiemen, an denen kleinste Schwebe- und Mikroalgen sowie Phytoplankton (Blau- und Kieselalgen) hängen bleiben und dann verspeist werden. Auch die Größe der Teichmuschel ist bei ausgewachsenen Tieren beeindruckend – sie wird bis zu 20 Zentimeter groß.

Jan ist ein Gartenliebhaber, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Er ist Experte für alles, was mit Gartenbau zu tun hat, und liebt es, sein Wissen mit anderen zu teilen. Wenn Jan nicht gerade schreibt oder ein gutes Buch liest, kann man Jan in seinem Garten antreffen, wo er sich um seine Pflanzen und Blumen kümmert.

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