Löcher im Teich: in 7 Schritten leicht finden [+ Reparatur]

Teiche sind in deutschen Gärten häufiger zu finden, als man glaubt. So gibt es schätzungsweise rund 6 Millionen Gartenteiche – Tendenz steigend. Ob Miniteich auf dem Balkon oder eine aufwendige Teichanlage mit Bachlauf und Wasserspielen ist es nicht ungewöhnlich, wenn der Teich Wasser verliert. Als Landschaftsgärtner und Teichspezialist kenne ich das Problem vor allem an heißen Sommertagen, an denen bei größeren Teichen ohne Weiteres mehrere Hundert Liter Wasser am Tag verdunsten können. Verliert ein Teich allerdings auch an normalen Tagen ungewöhnlich viel Wasser, dann kann ein Loch im Teich die Ursache sein. Im nachfolgenden Text gehen wir darauf ein, mit welchen Methoden man ein Loch im Teich finden kann, wann sich eine Reparatur lohnt und wie man es abdichtet.

Wie kommen Löcher in den Teich?

Die meisten Gartenteiche werden mit spezieller Teichfolie gebaut. Zur Verwendung kommen drei verschiedene Kunststoffarten, die unterschiedliche Eigenschaften haben und sich vor allem im Preis und in der Lebensdauer unterscheiden. Je nach Art halten die Folien zwischen 15 und sogar 50 Jahren, bevor sie ausgetauscht werden müssen. Die Folien sind am Teichrand Hitze und Kälte ausgesetzt und werden dort porös. Im Teich selbst können spitze Steine im Boden durchdrücken, aber auch Wurzeln von Wasserpflanzen oder eigene Unachtsamkeit können zum Beispiel bei der Reinigung zu Beschädigungen führen. Um unnötigen und teuren Wasserverlust zu vermeiden, sollte die beschädigte Stelle so schnell wie möglich gefunden und repariert werden.

Loch im Teich finden in 7 Schritten

Wasserverlust im Teich muss nicht zwangsläufig die Ursache in einer beschädigten Folie haben. So kann eine mangelhafte oder fehlende Kapillarsperre dazu führen, dass Uferpflanzen oder die Erde selbst Wasser aus dem Teich saugen. Auch eine hohe Verdunstung im Sommer sowie eine dichte Uferbepflanzung aus Schilf, Seggen oder Rohrkolben können mehrere Hundert Liter Wasser am Tag kosten. Können diese Ursachen ausgeschlossen werden, kann davon ausgegangen werden, dass die Teichfolie ein Loch oder einen Riss hat. In 7 Schritten kann man das Loch im Teich finden:

Schritt #1: Teich auffüllen

Zuerst wird der Teich bis zum Rand mit Wasser gefüllt.

Schritt #2: Wasserstand markieren

Im zweiten Schritt wird der Wasserstand markiert. Das geht mit einem Klebeband oder mit Kreide einwandfrei.

Schritt #3: Wasserstand überprüfen

Nun wird der Wasserstand täglich so lange überprüft, bis der Wasserspiegel nicht mehr weiter sinkt. Jetzt Tag wird auch der aktuelle Wasserstand mit Klebeband oder Kreide festgehalten.

Schritt #4: Teich nachfüllen

Da man jetzt weiß, auf welcher Höhe sich das Loch im Teich befindet, muss nur noch die Position gefunden werden. Hierzu wird der Teich mit 2 bis 3 Zentimeter Wasser aufgefüllt.

Schritt #5: Hilfsmittel eingeben

Jetzt kommt entweder Sägemehl oder ein gut sichtbares Pulver auf die Wasseroberfläche. Alternativ können auch ein paar Tropfen Milch oder Kondensmilch verwendet werden.

Schritt #6: Strömung beobachten

Da das Wasser in Richtung des Lochs strömt, treiben auch das Sägemehl oder die Milch zur gesuchten undichten Stelle

Schritt #7: Loch finden

Der Bereich, in den die Hilfsmittel geströmt sind, wird mit einem weichen Tuch gereinigt und nun sollte das Loch erkennbar sein. Zusätzlich werden sämtliche Nahtverbindungen in diesem Bereich überprüft.

Loch im Teich reparieren

Zur Reparatur der Teichfolie werden ein spezieller Folienkleber sowie ein Flicken aus Teichfolie benötigt, den man vorsorglich beim Anlegen des Teiches zur Seite getan hat. Muss ein Stück Folie gekauft werden, ist darauf zu achten, dass die Folie für die Reparatur in der Stärke, Qualität und Farbe der vorhandenen Folie entspricht.

Beim Verkleben der beschädigten Stellen gibt es Unterschiede zwischen den Folienarten. Für die Reparatur von Folien aus PVC, PE und EPDM wird unterschiedlich vorgegangen. Bei allen Folienarten sollte nach der Reparatur mindestens 24 bis 48 Stunden gewartet werden, bevor die geflickte Stelle mit Wasser in Berührung kommt. Erst nach dieser Ruhezeit kann der Teich wieder befüllt werden.

Der Folienkleber muss dauerelastisch sein und über eine hohe Anfangsklebkraft verfügen. Das Reparaturverfahren wird daher auch als Kaltschweißen bezeichnet. Der Kleber wird nach Anweisung des Herstellers aufgetragen.

Damit der Flicken hält und nicht gleich ein neues Loch programmiert ist, sollte der Flicken die beschädigte Stelle ungefähr 15 bis 20 Zentimeter überlappen. Bei Kautschukfolie (EPDM) werden mehrere Klebemittel benötigt und die Folie muss zuerst mit einem speziellen Reiniger bearbeitet werden. Danach wird ein doppelseitiges Klebeband auf die Teichfolie gesetzt und der Folienflicken darauf gesetzt. Mit einem Tapetenroller wird die Folie fest angedrückt.

Mit flüssiger Teichfolie auf der Basis von Polyurethan ist das Loch schnell und einfach abgedichtet. Die Flüssigfolie haftet bis auf PE-Folien auf fast allen Untergründen. Die Flüssigfolie wird mit einem Überstand von etwa 20 Zentimetern über das Loch oder den Riss gestrichen. Ein größeres Loch wird vorher mit Panzertape fixiert. Die Folie sollte zwischen den einzelnen Schichten gut durchtrocknen. So wird die Schwachstelle stabilisiert. Neue Löcher werden verhindert.

Wann lohnt sich die Reparatur der Teichfolie?

Die Reparatur der Teichfolie lohnt sich nur, wenn die schadhafte Stelle maximal 2 Zentimeter groß ist und wenn die Folie nicht sehr alt ist.

Teichfolien aus PVC haben zum Beispiel den Nachteil, dass das Verkleben von Löchern bereits nach wenigen Jahren schwierig werden kann. Diese Folienart ist durch ihre begrenzte Haltbarkeit von rund 15 bis 20 Jahren meistens schon so undicht oder spröde, dass man am besten die alte Folie komplett erneuert.

Folien halten je nach Material zwischen 15 und bis zu 50 Jahren und müssen dann auf jeden Fall neu verlegt werden. Durch intensive Sonneneinstrahlung kann die Folie aber an Stellen, die nicht im Wasser oder nahe der Oberfläche liegen, früher porös werden.

Auch PE-Folien sollte man auf jeden Fall erneuern, wenn sie älter als 15 Jahre sind. Für EPDM-Folien mit einer Lebensdauer von bis zu 50 Jahren gibt es oft auch eine Garantieleistung von 20 Jahren durch den Hersteller.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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