Teich abpumpen: 3 Gründe und Möglichkeiten zur Entsorgung

Ein eigener Gartenteich ist eine Oase der Ruhe, an der man Kraft tanken kann. Die meisten Teichbesitzer denken dabei sicherlich nicht gerne an Frühjahr oder Herbst, wenn der Teich eine ausgiebige Pflege benötigt. Als Landschaftsgärtner und Teichexperte widme ich dem Gartenteich im Frühjahr die meiste Aufmerksamkeit, wenn er für die neue Saison fit gemacht wird. Vor allem Teichschlamm muss dabei entfernt werden, wobei es die Arbeit sehr erleichtert, wenn der Teich abgepumpt wird. Nachfolgend wird erläutert, wie der Teich richtig abgepumpt wird und wie das abgepumpte Wasser sinnvoll verwendet werden kann.

Warum soll man den Teich abpumpen?

Es gibt drei wesentliche Gründe, warum man seinen Teich abpumpen sollte. Erstens, wenn ein größerer Wasserwechsel notwendig ist, weil zum Beispiel die Algen- oder Nitritkonzentration zu hoch geworden ist, oder wenn mehrere Fische im Teich krank oder sogar gestorben sind. Zweitens wird der Teich abgepumpt, wenn er im Frühjahr auf die neue Gartensaison vorbereitet wird und man ohne Schlammsauger den Schlamm vom Teichboden entfernen möchte. Bei dieser Gelegenheit können auch die Wasserpflanzen zurückgeschnitten und bei Bedarf umgesetzt werden. Drittens kann es ein Loch in der Teichfolie notwendig machen, dass man den Teich abpumpen muss.

Womit wird der Teich abgepumpt?

Am einfachsten und schnellsten wird der Teich mit einem Schlammsauger oder einer Tauchpumpe abgepumpt. Dafür ist lediglich ein Stromanschluss in der Nähe notwendig. Wer keine solchen Geräte besitzt, kann diese in den meisten Gartencentern oder Baumärkten relativ günstig ausleihen.

Wie wird der Teich abgepumpt?

Bevor das Wasser abgepumpt wird, müssen die Fische eingefangen und umgesetzt werden. Mit speziellen Keschern lassen sich die Tiere verletzungsfrei fangen und in Gefäße wie Wannen umsetzen. Diese Gefäße befüllt man idealerweise mit Teichwasser und stellt sie an einen schattigen Platz. 

Je nachdem, wie weit das Teichwasser abgepumpt wird, müssen auch die Wasserpflanzen in vorbereitete Gefäße umgesetzt werden. Die Pflanzen können später jederzeit einen neuen Platz im Teich finden und können dabei auch gleich zurückgeschnitten werden. 

Teich abpumpen – wohin mit dem Wasser?

Wird ein größerer Teich abgepumpt, kommen schnell mehrere Tausend Liter Wasser zusammen, weshalb sich zwangsläufig die Frage stellt, was man mit dem kostbaren Wasser machen soll. Folgende Möglichkeiten bieten sich an:

Möglichkeit #1: Kanalisation

Ein Teichschlammsauger eignet sich auch dazu, Wasser aus dem Teich zu pumpen. Schlammsauger für kleinere Teiche haben einen Auffangbehälter, der entsprechend oft geleert werden muss. Muss ein großer Teich abgepumpt werden, ist ein Teichschlammsauger mit Ablauffunktion besser geeignet. Bei beiden Versionen kann man das abgepumpte Wasser in die Kanalisation geben. Das ist auf jeden Fall besser, als es komplett in den eigenen Garten – zum Beispiel in Beete – zu leiten, da das Wasser oft verunreinigt ist, wenn es gewechselt werden muss. Zudem verträgt der Gartenboden so große Wassermengen nicht auf einen Schlag.

Möglichkeit #2: Garten gießen

Muss man den Teich im Zuge eines Teilwasserwechsels oder zur Reinigung abpumpen, kann man einen Teil des Wassers dazu verwenden, den Rasen zu sprengen oder die Beete zu gießen. Beim Einsatz eines Schlammsaugers mit Ablauffunktion lässt sich letztere mit einem Sprenger koppeln. Weil sich im abgepumpten Wasser Algen befinden können, muss ein Filtersystem zwischen dem Ablauf des Saugers und des Sprengers geschaltet werden.

Da das abgepumpte Teichwasser wertvolle Nährstoffe enthält, kann es auch in eine Regentonne gepumpt und zum Gießen von empfindlichen Pflanzen wie Tomaten oder Gurken verwendet werden. Dazu wird es einfach mit Leitungswasser verdünnt. Auch andere Gemüsepflanzen, Blumen, Sträucher und Bäume freuen sich über die Portion Extradünger. 

Wer sich nicht sicher ist, ob das abgepumpte Teichwasser zum Gießen geeignet ist, testet es kurz. Im Normalfall hat jeder Teichbesitzer Testkits oder Teststreifen zu Hause, denn das Wasser im Gartenteich sollte während der Saison, vor allem im Hochsommer, regelmäßig überprüft werden.

Möglichkeit #3: Wasser in den Teich zurückführen

Wird der Gartenteich gereinigt, kann zumindest ein Teil des Wassers wieder in den Teich zurückgeführt werden. Zu diesem Zweck gibt es spezielle Rückführsysteme, die einen Filter haben und in einen Teichschlammsauger eingesetzt werden. Teichschlammsauger mit einer hohen Durchflussmenge benötigen einen gröberen Filter, der mit einem zusätzlichen Filterstrumpf kombiniert werden kann.

Die Leistungsfähigkeit eines Filters wird mit der Filterschärfe angegeben, die die Feinheit des Filtermediums in Mikrometern angibt. Bei feinen Filtern sind die Durchlassöffnungen zwischen den Maschen des Filtermediums klein. Je feiner der Filter ist, desto weniger Schadstoffe gelangen zurück in den Teich.

Zur Rückführung des abgepumpten Wassers sind Bogensiebfilter ideal, da sie verhindern, dass Fadenalgen in den Teich gelangen. Für größere Teiche kommen Kartuschenfiltersysteme oder Trommelfilter infrage.

Unser Rat

Ob man das gesamte Teichwasser abpumpen oder nur einen Teil davon austauschen muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ist das Teichwasser gekippt, riecht übel und es sind schon mehrere Fische gestorben, ist ein kompletter Wasserwechsel unumgänglich. Beim Wasserwechsel müssen die Temperaturunterschiede zwischen Teich- und Frischwasser, die Kapazität des Teichfilters sowie die Sauerstoffkonzentration des Wassers berücksichtigt werden. In diesem Fall kann das verschmutzte Teichwasser nicht zum Gießen verwendet werden, sondern wird über die Kanalisation entsorgt. Ansonsten kann das Wasser in eine Regentonne gepumpt werden. Dort wird es mit Leitungswasser verdünnt und ist so ein idealer Flüssigdünger für den Garten.

Nachgefüllt wird der Teich am besten mit Leitungswasser. Wasser aus der Regentonne sollte vorher gefiltert werden. Brunnenwasser ist keine Option, da es oft für Fische giftige Metalle enthält.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

Teilen:

Newsletter abonnieren & Preise gewinnen.

Abonniere jetzt unseren Newsletter und sichere dir sich die Chance, exklusive Testprodukte zu gewinnen.

Kostenlose Gewinnspiele
Rabatte & Gutscheine
Im Wert von bis zu 1000€

Schreibe einen Kommentar