Kompost Gesetz – welche Regeln sind bei der Kompostierung zu beachten?

Der richtige Dung ist vor allem im Frühjahr für viele Gärtner die Grundlage für die erfolgreiche Gartenarbeit. Schließlich benötigen Rasenflächen, Blütler, Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen und Co, Rosen, Obstbäume und alle Pflanzen die im Garten wachsen, höhere Mengen an Stickstoff, Kalium, Phosphor, Schwefel und weitere Nährstoffe, um gesund zu wachsen.

Die Komposterde gilt hierbei als wichtigster Dung, den jeder Gärtner gerne anwendet. Darf aber jeder Mensch in Deutschland bzw. in Europa einen Komposthaufen unterhalten? Was ist, wenn unangenehmer Geruch beim Kompostieren entsteht, welcher die Nachbarn stören kann? Ich stelle Ihnen jetzt die Grundregeln zum Thema Kompost einmal näher vor.

Unser Rat

Wir in Deutschland müssen keine strengen Gesetze beachten, wenn es um den Bau und den Unterhalt von Kompost geht. Lassen Sie aber immer Ihren gesunden Menschenverstand walten, wenn es um sinnvolle Abstandsregeln gilt. Stellen Sie den Kompost mindestens einen Meter vom Nachbargrundstück entfernt auf. Dadurch ist es auch möglich, dass an die Pflanzenreste und alles, was Sie auf dem Kompost entsorgen, ausreichend Sauerstoff gelangt.

So wird der Zersetzungsprozess optimiert. Was ist, wenn ein Komposthaufen sehr unangenehme Gerüche versprüht? In diesem Falle ist gesetzlich geregelt, dass Sie den Komposthaufen bzw. die streng riechenden Reste entfernen müssen. In allen Fällen aber empfehle ich: Vermeiden Sie unbedingt Streitigkeiten in der Nachbarschaft. Eine Hand wäscht die andere – das gilt nicht nur auf dem Land unter Gärtnern, sondern überall, wo Sie in Frieden leben möchten.

Das Wichtigste in Kürze

Nach dem aktuell gültigen Gesetz (2023) gibt es für die Anlage des Kompostes Regeln. Grundsätzlich aber darf jeder Gärtner einen Komposthaufen bauen und unterhalten. Ein Kompost bringt viele Vorteile mit. Wer zum Beispiel Humus im eigenen Beet anbringt, spart viel Geld, weil er auf den Kauf von teuren Düngern verzichten kann.

In den rechtlichen Vorgaben zum Thema Kompost stehen die meisten Bundesländer für keinen oder den nur sehr kleinen Mindestabstand zur Grundstücksgrenze gerade. Zum Beispiel sollte der Komposthaufen ca. einen halben Meter vom Nachbarn entfernt angebaut werden. Dieser Abstand ist ohnehin sinnvoll, damit an den Kompost ausreichend Sauerstoff gelangen wird.

Sollte Ihr Komposthaufen stinken, dann sollten Sie die Gerüche möglichst umweltfreundlich entfernen. Das gelingt am besten, wenn Sie die entstandene Flüssigkeit mit einer Handvoll Steinmehl oder Kalk entfernen. Auch eine dünne Schicht Sand oder trockene Erde kann die streng riechende Flüssigkeit aufsaugen. Achten Sie darauf, dass der Kompost nie zu nass ist!

So legen Sie den Kompost richtig an

Damit Ihr Komposthaufen über viele Jahre lang wertvollen Humus produziert, sollten Sie ein paar Fakten beachten. Wichtig ist, dass Sie aber selbst Ihre Erfahrungen bei der Kompostierung sammeln. Jeder Gärtner weiß, dass ein Kompost nicht in jedem Jahr die gleichen Ergebnisse in Sachen Boden bietet. Die Bodenqualität hängt nämlich nicht nur von Witterung, Lage und den Abfällen ab, die auf dem Komposthaufen entsorgt werden, sondern auch von Umwelteinflüssen und vielem mehr.

Der PH-Wert und die Kompostierung

Die meisten Pflanzen lieben es, wenn Kompost der „normalen Pflanzenerde“ beigemischt wird. Sie können also die Komposterde mit gutem Gewissen an die meisten Gemüse- und Obstpflanzen geben und mit guten Ergebnissen beim Wachstum rechnen. Auch Blütler fast aller Art werden meist besser mit Komposterde gedeihen, als wenn Sie in nährstoffarmen Boden wachsen.

Allerdings sollten Sie auch bedenken, dass es einige Pflanzen gibt, die Komposterde nicht sehr gut vertragen. Das gilt primär für alle Pflanzen, die einen niedrigen PH-Wert in der Erde benötigen. Bedenken Sie: Wenn der PH-Wert im Boden steigt, ist das nicht für alle Pflanzen ein Gewinn. Das ist der Fall, sobald Salz- und Kalk-Gehalt im Boden ansteigen.


Folgende Beispiele zeigen, welche Pflanzen kompostierte Erde meist nicht so gut vertragen wie Gemüse, Obst, Rosen und Co:

  •   Rhododendron
  • Beeren wie Heidelbeeren oder Erdbeeren
  • Lavendel
  • Sommerheide
  • Hornveilchen
  • Primeln

Wie sollten Sie reagieren, wenn Sie der streng riechende Geruch des Nachbarkompostes stört?

Unter Nachbarn sollte man sich gerne wertvolle Tipps und Tricks weitergeben. Keine Sorge: Die meisten Gärtner achten von vorneherein darauf, dass der Kompost gesund ist und keine unangenehme Düfte aussendet.
Geben Sie in der Nachbarschaft ruhig alle Tipps weiter, auch die, die im Artikel gegen streng riechenden Kompost vorgestellt sind. Der Kompost darf übrigens niemals zu nass sein, um Gerüche schon im Keim zu ersticken. Mit etwas Kalk oder Sand können Sie den unangenehmen Geruch meist rasch entfernen! Vermeiden Sie bitte immer Streitigkeiten in der Nachbarschaft, die das Miteinander oft mehr belastend, als Ihnen lieb ist.

Welche Abfälle sollten nicht auf dem Kompost landen?

Nicht alle Haushaltsabfälle dürfen Gärtner auf den Kompost werfen. Fleisch, Knochen oder faule Lebensmittel verursachen Gerüche. Beachten Sie deshalb als Gesetz, nur biologisch einwandfreie Reste aus Küche und Garten auf dem Komposthaufen zu entsorgen.
Reste zubereiteter, gekochter Speisen zum Beispiel führen schnell (nicht nur im Sommer) zu Geruchsbelästigung. Zudem können gekochte Speisen, Fleisch und Co Ungeziefer wie Ratten anlocken.
Hier gilt folgendes Gesetz rund um den Kompost: Ihr Nachbar darf verlangen, dass Sie den unachtsam angelegten Komposthaufen sowie die unsachgemäß entsorgten Abfälle so schnell wie möglich entfernen.

Welche Geruchsbelästigung sollte der Gärtner hinnehmen, auch wenn sie vom Nachbarkompost ausgesendet wird?

Im Grundsatz darf jeder, der in Deutschland lebt, einen Komposthaufen anlegen. Damit Sie Ihre Nachbarn nicht durch evtl. entstehende Geruchsbelästigung verärgern, sollten Sie einige Regeln zwingend beachten. Nur so gelingt es dauerhaft, die gute Nachbarschaft nicht zu gefährden.

Entsorgen Sie also nur „gute Reste“ von Pflanzen wie Grasschnitt, ungespritztes Obst und Gemüse, Holzreste, Pflanzenabfälle und alles, was ohne Fäulnis auf dem Kompost landen darf.

Im § 906 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) ist geregelt, dass Nachbarn eine gewisse, nicht zu verhindernde Geruchsbelästigung hinnehmen müssen.
Auf dem Land wird oft mit Gülle-Fässern Jauche verteilt, was auch nicht immer im Sinne aller Einheimischen ist.
Bedenken Sie aber immer, dass ein friedliches Miteinander die meisten Menschen lieben. Nur dies fördert das stressfreie Zusammenleben auf dem Land und in der Stadt. Schlechter Geruch vergeht wieder.

Denken Sie daran, dass zum Beispiel Jauche ein wertvoller Dung ist, um Pflanzen aller Art zu gesundem Wachstum zu verhelfen. Der Geruch von zu nassem Kompost, der unangenehm riecht, kann durch die Anwendung von Kalk oder Sand sehr einfach entfernt werden

Können Sie alles auf den Kompost entsorgen, was „Bio“ ist?

Grundsätzlich darf der Gärtner alles auf seinem Komposthaufen entsorgen, was mit Garten- und Küchenabfällen zu tun hat. Egal, ob Eier- oder Fruchtschalen, klein geschnittene Gartenabfälle, Blätter, Äste, verbrauchte Pflanzenerde oder Vogel- und Kaninchenmist: Sie können alles auf Ihrem Kompost langsam verrotten lassen.

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Roswitha ist 53 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Sie ist gelernte Bankkauffrau, hatte aber schon immer eine Leidenschaft für den Garten. Sie besitzt mit ihrem Ehemann ein kleines Haus auf einem Dorf im Allgäu und wendet sich mit Leidenschaft der Gartenarbeit zu. Seit geraumer Zeit hat sie neben Blumen, Rosen und Obstbäumen auch Gemüsepflanzen, Sträucher und vieles mehr in ihrem Garten. Schmeckt selbst angebaut und geerntet nicht immer noch am besten? Für Roswitha und Ihre Familie schon! Sie sagt: „Ich schöpfe Kraft aus der Natur. Die Gartenarbeit macht mich glücklich. Sie hilft mir beim Stressabbau!“ Bei Gartenpanda gibt Roswitha all ihre Garten-Erfahrungen und ihr Knowhow gerne weiter.

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