Kranke Pflanzen (Mehltau) richtig kompostieren

Kann wirklich alles auf dem Kompost landen, was Du im Haushalt loswerden möchtest? Ist es sinnvoll, echten Mehltau zu kompostieren und welche Küchen- und Gartenabfälle dürfen nicht auf dem Kompost zersetzt werden? Schon seit vielen Jahren steht auf unserem Grundstück auf dem Land ein großer Komposthaufen.

Dieser nützt mir dabei, wertvolle Komposterde zu erhalten, die wiederum als bester Dung für Garten- und Zimmerpflanzen vielseitiger Natur eingesetzt wird. Jetzt stelle ich Ihnen vor, was ich alles zum Thema Mehltau auf dem Kompost berichten möchte und was darüber hinaus noch zum Kompostieren beachtenswert ist.

Unser Rat

Mehltau und kranke Pflanzen dürfen ruhig, mit gutem Gewissen, auf dem Kompost entsorgt werden. Damit die toxischen Substanzen nicht in der freien Natur landen oder mit Menschen und Pflanzen in Berührung kommen, sollten Sie Mehltau und andere Gifte gut mit Erde oder Pflanzenresten abdecken. Auf dem Kompost sollten nur biologisch einwandfreie Reste wie Biomüll aus der Küche, Äste, Hasenmist, Katzenstreu und viele Dinge mehr landen, die roh sind. Knochen oder Fleischreste haben aber auf dem Komposthaufen nichts zu suchen. Sie würden nur schädliche Ratten anlocken, die in Haus und Garten viel zerstören können. Schon jetzt wünsche ich allen Gartenfreunden, viel Spaß bei der Anlage und Pflege Ihres Kompostes, den Sie zu allen Jahreszeiten nutzen dürfen! Entsorgen Sie also ruhig Mehltau auf Ihrem Kompost, der im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse stehen kann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie viele organischen, natürlichen Düngemittel stellt auch Kompost einen Vollwertdünger dar. In der Komposterde sind in der Regel alle Nährstoffe enthalten, die Pflanzen benötigen, um gut zu gedeihen. Primär aber der Gehalt an Stickstoff, Phosphor, Kalium und basisch wirksame Bestandteile spielt beim Kompost eine entscheidende Rolle.
  • Ein Befall mit leichtem Mehltau ist in den allermeisten Fällen kein Problem. Bedecken Sie aber Mehltau immer sofort mit Erde oder anderen Resten. Nur so können toxische Mehltau-Sporen nicht vom Wind in den Garten geweht werden. Das gleiche gilt für alle kranken Pflanzen, die im Kompost landen.
  • Die Eigenschaften der Komposterde sind vor allem im positiven PH-Wert begründet. Kompost ist schwerer als Torf und leichter als Sand. Die Komposterde hat meist mittelgroße Poren. Diese sind für den guten Wasser- und Lufthaushalt von Kompost verantwortlich. Der PH-Wert der Komposterde liegt bei ca. 6,2 bis 8,4.
  • Der Nährstoffgehalt des Komposts hängt auch von Alter und Beschaffenheit ab.
  • Sie dürfen die meisten Küchen- und Pflanzenreste auf dem Komposthaufen entsorgen. Sind jedoch kranke Pflanzen bzw. Mehltau nicht gefährlich, wenn sie auf dem Kompost landen? Im Grundsatz sollte jeder Anfänger und auch Fortgeschrittene beim Kompostieren beachten, dass nur einwandfreie Pflanzen- und Küchenreste im Kompost zersetzt werden. Schließlich sollen Mikroorganismen, die sich im Komposthaufen tummeln, alle Abfälle in nährstoffreichen Humus umwandeln. Hier haben rohe Fleischreste, Knochen oder Schimmel nichts zu suchen. Sie möchten sicher Ihren Pflanzen unter Beimischen des Komposts einen wertvollen Dung liefern. Was aber sollte mit kranken Pflanzen oder Mehltau passieren, um diese Dinge fachgerecht zu entsorgen?
  • Als Faustregel gilt: Bedenken Sie immer beim richtigen Kompostieren, dass Mehltau oder Krankheitserreger sofort mit anderem Pflanzenmaterial oder mit Erde überdeckt werden müssen. Damit steht einer erfolgreichen Kompostierung von befallenen Pflanzen nichts mehr im Wege!

Checkliste

  • Geben Sie biologisch einwandfreie Küchenabfälle (das bedeutet, ungespritztes Obst und kein farbstoffhaltiges Papier, zum Beispiel bei Teebeuteln) auf den Kompost.
  • Mehltau oder kranke Pflanzen können unter bestimmten Voraussetzungen auf dem Kompost entsorgt werden. Beachten Sie aber immer: Es dürfen keine toxischen Reste in die Natur gelangen. Deshalb sollten Sie den Mehltau bzw. andere Bakterien gut mit Pflanzenerde oder Kompostresten abdecken.
  • Sie besitzen kein großes Grundstück und leben in der Stadt? Ein Kompost kann auch auf der Terrasse oder auf dem Balkon stehen. Achten Sie beim Bau aber immer darauf, dass genug Abstand zur Hauswand bzw. zum Nachbargrundstück besteht. 
  • Nur durch die ausreichende Zufuhr von Sauerstoff kann Rasenschnitt im Kompost innerhalb von ca. 7 Tagen zersetzt werden. Wenn Gräser gären, läuft etwas schief bei der Kompostierung von Grünschnitt. Achten Sie darauf, Holzreste oder gehäckselte Äste unter den Grasabfall zu mischen.
  • Durch kompostierte Erde haben Sie immer einen guten Dung auf Vorrat, der kein Geld kostet. Ist das nicht genau das, was sich nachhaltig lebende Umweltfans wünschen?
  • Der PH-Wert bei der Kompostierung sollte in einem Normbereich liegen, der Ihren Pflanzen guttut. Er liegt zwischen 6,2 bis 8,4.
  • Komposterde ist besonders reich an Stickstoff, Phosphor, Kalium und weiteren Nährstoffen. Diese sind für gesundes Pflanzenwachstum unentbehrlich. Es lohnt sich also, einen Komposthaufen in den Garten zu stellen.

Können Krankheitserreger nicht durch die Kompostierung übertragen werden?

Kein Grund zur Sorge: Es gibt zwar widerstandsfähige Schadpilze, die als bodenbürtige Schädlinge bezeichnet werden. Wir finden also immer wieder Erreger der Kohlhernie oder Fusarium, einen Welkpilz, sowie Verticillium oder Sclerotinia. All diese Pilze leben im Boden, also auch im Kompost. Sie sind dafür zuständig, Dauersporen zu bilden, die sehr robust gegen Hitze, Trockenheit oder Zersetzung sind. Alle Pflanzen mit krankhaften Verfärbungen, faulen Stellen oder Wucherungen, die Ihnen suspekt vorkommen, am Stil, sollten Sie im Grundsatz nicht auf dem Kompost werfen.

Diese Erreger, die den Rotteprozess überlebt haben, werden im Anschluss oft mit dem Kompost im Garten verteilt. Diese Keime befallen im schlimmsten Fall Ihre gesunden Pflanzen oder Wurzeln, was gesundes Pflanzenwachstum hemmen kann. Werfen Sie also nicht alles auf den Kompost, das mit Krankheitserregern zu tun hat.

Wie sieht es mit Blattpilzen wie Mehltau aus, wenn es um die Kompostierung geht?

Mit Blattpilzen wie Schorf, Rost oder Mehltau gehen Sie keine Risiken ein, wenn diese auf dem Komposthaufen landen. Die von Blattpilzen infizierten Pflanzenteile gelten, gegenüber den oben genannten Erregern, als relativ harmlos. Man kann Mehltau fast immer bedenkenlos kompostieren, doch es gibt eine Ausnahme: Echter Mehltau weist stabile Dauersporen auf.  Die meisten Erreger können zudem nur auf lebendem Pflanzengewebe überstehen.

Da sich die leichten Sporen aber oft schon mit dem Wind ausbreiten, kann man eine Neuinfektion ohnehin niemals voll und ganz vermeiden. Selbst in dem Fall, wenn man im eigenen Garten alle Blätter peinlich genau zusammenkehrt und mit dem Biomüll entsorgen würde, können wir Menschen niemals völlig keimfrei und fern von jeglichen Blattpilzen leben.  

Tipp

Es ist nicht immer einfach, Blattpilze und andere Krankheitserreger genau zu unterscheiden. Mit der Zeit aber finden Sie heraus, was auf dem Kompost landen kann.

Wer bei Mehltau auf Nummer sicher gehen möchte, deckt diesen auf dem Komposthaufen gut ab. Im Zweifelsfall dürfen aber kranke Pflanzenteile auch ruhig im Biomüll landen, um keine Risiken bei der Krankheitsübertragung einzugehen. 

Roswitha ist 53 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Sie ist gelernte Bankkauffrau, hatte aber schon immer eine Leidenschaft für den Garten. Sie besitzt mit ihrem Ehemann ein kleines Haus auf einem Dorf im Allgäu und wendet sich mit Leidenschaft der Gartenarbeit zu. Seit geraumer Zeit hat sie neben Blumen, Rosen und Obstbäumen auch Gemüsepflanzen, Sträucher und vieles mehr in ihrem Garten. Schmeckt selbst angebaut und geerntet nicht immer noch am besten? Für Roswitha und Ihre Familie schon! Sie sagt: „Ich schöpfe Kraft aus der Natur. Die Gartenarbeit macht mich glücklich. Sie hilft mir beim Stressabbau!“ Bei Gartenpanda gibt Roswitha all ihre Garten-Erfahrungen und ihr Knowhow gerne weiter.

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