Molch im Teich – ist das gut oder schlecht?

Bei einem Gartenteich und Tiere denken die meisten Menschen bestimmt zuerst an Fische. Das sind in der Regel die ersten Bewohner, wenn sie nach dem Anlegen des Teichs eingesetzt werden. Mit der Zeit bekommen die Fische tierische Gesellschaft. Neben Wasserläufern, den schönen Libellen, Schnecken und Würmern siedeln sich auch Amphibien wie Frösche oder Lurche an. Als Landschaftsarchitekt und Teichspezialist freue ich mich immer, wenn sich Molche ansiedeln. In Deutschland gibt es 5 Molcharten, darunter den Teichmolch. Wie man es schafft, dass er in den Teich kommt, welche Bedingungen er benötigt und worauf man sonst noch achten muss, erfahren Sie hier:

Sind Molche im Teich gut oder schlecht?

Nicht jeder tierische Teichbewohner ist bei jedem Gartenbesitzer ein gern gesehener Gast. So mag nicht jeder Kröten, wogegen sich an Libellen wohl alle erfreuen.

Molche sind nützliche Tiere im und am Gartenteich, denn sie ernähren sich von Larven, Insekten und Kleinstlebewesen. Molche sind daher optimale Waffen gegen lästige Mücken. Und zur Beruhigung besorgter Eltern: Teichmolche sind nicht giftig.

Molche im Teich sind ferner ein gutes Zeichen für einen gesunden und stabilen Teich. Dabei handelt es sich um den bis zu 11 Zentimeter großen Teichmolch, der an seiner gelbbraunen bis schwarzgrauen, glatten Haut gut erkennbar ist. In freier Wildbahn werden sie oft nur wenige Jahre alt, in einem Gartenteich, in dem sie guten Schutz finden, können Teichmolche sogar 20 Jahre alt werden.

Welche Molcharten leben in Deutschland?

In Deutschland sind Faden-, Kamm- und Alpenkamm, Berg- und Teichmolche zu Hause. Die scheuen Lurche sind besonders während ihres Landaufenthaltes von August bis März selten zu sehen. Dann leben die Tiere an feuchten Stellen in der Nähe von Gewässern. Wer diese scheuen Amphibien ansiedeln will, für den ist diese Zeit die beste Gelegenheit, um sie in den eigenen Gartenteich zu locken.

Wie kommen Molche in den Gartenteich?

Molche dürfen nicht der freien Natur entnommen werden. Wer keinen Molch in der Zoohandlung kaufen möchte, muss seinen Teich so gestalten, dass der Molch von allein kommt, um dort möglichst dauerhaft zu wohnen.

Molche suchen sich ihr Zuhause selbst aus. Und sie bleiben nur, wenn es ihnen gefällt. Um Molche anzulocken, muss der Gartenteich naturnah gestaltet sein, das heißt, ohne Teichtechnik auskommen. Damit sich in einem naturnahen Teich dauerhaft ein ökologisches Gleichgewicht einstellt, muss er entsprechend groß und tief sein. Da alle Molcharten sowohl an Land als auch im Wasser leben, muss es eine flache Uferzone geben. So kommen sie leicht in den Gartenteich und wieder heraus.

Wichtig sind zudem Rückzugsorte und Versteckmöglichkeiten. Ideal sind am Teichrand und im Wasser platzierte, ausgehöhlte Steine, kleine Baumstämme und Äste. Ebenso wichtig sind Unterwasserpflanzen wie Hornkraut und Wasserpest, an denen das Weibchen ablaichen kann.

Grundsätzlich vertragen Molche keinen Dünger und keine Chemikalien, weshalb auch die Umgebung um den Gartenteich herum naturbelassen sein muss und nicht gedüngt oder behandelt werden darf. Wenn die Molche zwischen Juni und August an Land gehen, sollte auch der Rasen nicht mehr gemäht werden. Einerseits schützt hohes Gras vor Fressfeinden, andererseits entgehen die Lurche der Gefahr, durch den Rasenmäher verletzt zu werden.

Zum Überwintern graben sich die Molche tief im Erdboden ein, um in Winterstarre zu verfallen. Steigen die Temperaturen im Frühjahr wieder an, erwachen sie aus ihrem Winterschlaf und die Fortpflanzungszeit beginnt. Dafür wächst den Männchen von Kamm- und Teichmolchen ein Rückenkamm, der sie wie einen kleinen Drachen aussehen lässt.

Um die Weibchen anzulocken, geben die Männchen Duftstoffe ab. Durch Umtanzen der Partnerin veranlasst das Männchen diese, ihm zu folgen, wobei es ein Samenpaket absetzt. Dieses nimmt das Weibchen auf und beginnt mit der Eiablage. Die Larven entwickeln sich im Wasser drei Monate lang zu kleinen Molchen, die im Spätsommer an Land gehen.

Wann verschwinden Molche aus dem Teich?

Einige Wochen nach der Eiablage verlassen erwachsene Molche den Teich. Die Larven bleiben noch ungefähr drei Monate im Wasser, bis zwischen Juni und August der Rest ans Land geht, um sich auf die Winterruhe vorzubereiten.

Molche verschwinden auch aus dem Teich, sollten Fische angesiedelt werden. Fische fressen den Laich der Molche und sind Nahrungskonkurrenten. Reste von Fischfutter und Fischkot verschlechtern die Wasserqualität, was Molche ebenfalls zum Rückzug veranlasst. Haben die Lurche außerdem keine ausreichenden Versteckmöglichkeiten, weil vielleicht die Pflanzen zu stark dezimiert wurden, machen sie sich ebenfalls aus dem Staub.

Welche Pflanzen sind für Molche geeignet?

Molche benötigen die richtigen Pflanzen im und am Wasser, damit sie sich wohlfühlen und bleiben.

Die flache Uferzone sollte dicht bepflanzt werden, um genügend Verstecke zu bieten. Dazu eignen sich zum Beispiel die Sumpfdotterblume, die Gauklerblume oder der Bachnelkenwurz. Im Uferbereich bieten Steine, Äste oder Wurzelstöcke Schutz vor Feinden.

In der Sumpf- und Flachwasserzone sind Pflanzen wie Pfeilblatt, Zwergrohrkolben und Schwanenblume gut geeignet. Der Übergang zur Flachwasserzone wird mit Tannenwedel, Wasserdickblatt und Sumpfsimse, an denen Molche ihre Eier ablegen können, bepflanzt. Für die Flachwasserzone eignen sich Schwimmendes Laichkraut, Hechtkraut, Wasserfeder und Wasserpest, Hornblatt, Tausendblatt oder Wasserstern.

Seerosen und andere Schwimmblattpflanzen gehören in jeden Teich, da sie zum einen das Wasser vor Erwärmung schützen und zum anderen vielen Teichbewohnern ebenfalls Schutz bieten.

Vertragen sich Fische und Molche?

Nicht alle Teichbesitzer wissen, dass keine Fische im Gartenteich schwimmen sollten, wenn sich verschiedene Molche darin ansiedeln sollen. Arten wie Goldfische und Stichlinge stören die Weibchen beim Laichen und fressen den Laich sowie die Molchquappen. Dagegen sind Unken und Frösche keine Bedrohung für den Molchnachwuchs. Außerdem lieben alle Molcharten die Ruhe, weswegen von einem Springbrunnen oder einer Teichpumpe abzuraten ist – ein möglichst natürlicher Gartenteich ist daher der optimale Lebensraum.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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