Die beiden Begriffe Humus und Kompost werden von vielen Menschen oft synonym gebraucht. In der Praxis gibt es neben zahlreichen Gemeinsamkeiten auch markante Unterschiede zwischen den beiden Begriffen. Der wichtigste davon ist ihre Herkunft. Humus ist ein natürliches Produkt, dass als Ergebnis der Verwitterung entsteht. Die oberste Bodenschicht besteht aus Humus, zum Beispiel der Boden im Hausgarten.
Kompost ist dagegen ein vom Gärtner hergestelltes Produkt aus Küchen- und Gartenabfällen. Es wird im Prozess der Verrottung durch Mikrolebewesen und Kleintiere in Komposterde umgewandelt, die den Boden im Hausgarten verbessert.
Humus oder Kompost: Was sind die Unterschiede?
- Humus ist die oberste Schicht des Bodens.
- Sie besteht aus zersetztem, organischem Material.
- Kompost ist die Vorstufe von Humus.
- Es sind organische Abfälle, die noch nicht vollständig zersetzt sind.
Was ist Kompost?
Es ist kein Zufall, dass im Wort Komposterde der Begriff Komposit steckt. Ein Komposit ist eine Substanz, die sich aus mehreren Bestandteilen zusammensetzt. Dasselbe trifft auch auf den Kompost zu. Es handelt sich um eine Substanz, die eine dunkle Farbe hat und in der viele Bestandteile enthalten sind. Der organische Anteil besteht im Wesentlichen aus Pflanzenfasern, die noch nicht ganz verrottet sind. Zu den im Kompost enthaltenen Substanzen gehören neben Humus (fertige Komposterde) auch pflanzliche Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis, die eine Verbesserung des Bodens bewirkt und den Pflanzen im Garten zugutekommt.
Komposterde bildet sich durch die Tätigkeit von im Boden lebenden Mikroorganismen und Kleinlebewesen wie Kompostwürmer, Käfer und Asseln. Sie zersetzen organisches Material wie Küchen- und Gartenabfälle, Grünschnitt und Strauchschnitt. Durch deren Tätigkeit wird aus der organischen Substanz eine gute Nährstoffquelle für die Pflanzen im Garten, die besonders die oberste Bodenschicht verbessert und zahlreiche positive Wirkungen besitzt.
Komposterde setzt sich aus organischen Bestandteilen zusammen. Im Gegensatz zum Humus wird sie vom Gärtner bewusst aus organischen Abfällen erzeugt.
Was ist Humus?
Auf den ersten Blick können Humus und Komposterde schnell miteinander verwechselt werden. Während aber Komposterde aus nährstoffreichen Bioabfällen durch den Gärtner produziert wird (wenn auch unter Mitwirkung durch im Boden lebende Organismen) ist Humus ein reines Naturprodukt, das aus organischer Substanz besteht. Sie entsteht aus dem natürlichen Zerfall von frischem Material.
Pflanzen keimen, wachsen, blühen und vergehen. Ihre organische Substanz wird durch unzählige lebenden Organismen in ihre Bestandteile aufgespalten, die natürliche organische Dünger bilden. Die genaue Zusammensetzung des Humus hängt natürlich vom Ausgangsmaterial ab. Im Allgemeinen bewirkt ein hoher Humusgehalt eine große Fruchtbarkeit des Bodens. Dicke Humusschichten sorgen für fruchtbare Böden.
Humus wird unterteilt in:
- Nährhumus: Nahrungsgrundlage für im Boden lebende Organismen
- Dauerhumus: Aufbau von Dauerhumus erfolgt aus dem Nährhumus. Dauerhumus macht den größten Teil des Humus aus.
Wann benötigt man Humus oder Kompost?
Beides, Humus und Komposterde, sind Substanzen mit einem hohen Anteil an wertvollen Nährstoffen für Pflanzen. Dazu gehören unter anderem Stickstoff, Phosphor und Kalium. Sie werden zur Verbesserung der Bodenqualität verwendet.
Nutzung von Kompost
Fertigen Kompost können Sie mit Slow-Release Tabletten vergleichen. Das sind Präparate, die ihre Wirkstoffe erst nach und nach freisetzen. Daher hält die Wirkung über eine lange Zeit an. Genau dasselbe trifft auf ausgereifte Komposterde zu. Sie enthält Teile organischen Materials, die noch nicht vollständig zersetzt sind. Das sind zum Beispiel kleine Stückchen Holz oder größere Pflanzenteile. Sie ist ein guter natürlicher Dünger, der eine lang anhaltende Wirkung hat, weil die Nährstoffe erst langsam abgegeben werden.
Nach dem Einbringen in die oberste Bodenschicht zersetzen Bodenbakterien und andere Organismen die Komposterde und sorgen für die lange Wirkung des organischen Düngers. Das ist auf das ausgewogene Verhältnis von Bestandteilen wie Kalzium, Eisen, Kalium, Aluminium, Magnesium, Mangan, Phosphor, Schwefel, Stickstoff und Kohlenstoff zurückzuführen. Er ist ein guter natürlicher Dünger.
Kompost hat folgende positiven Eigenschaften:
- Förderung der Krümelstruktur
- Verbesserung des Wasserhaushalts
- Bessere Durchlüftung
- Erhöhung des Puffervermögens
- Maximierung der Aggregatstabilität
Falls du Schwierigkeiten dabei hast, dich für den richtigen Komposter zu entscheiden: Die 5 besten Komposter im Vergleich
Terra Preta
Ein gutes Beispiel der Nutzung von Humus ist die sogenannte Terra Preta im Amazonasbecken. Terra Preta heißt schwarze Erde und ist eine spezielle Komposterde. Sie wurde erst vor Kurzem entdeckt. Bereits vor Tausenden von Jahren verwendeten die Einheimischen Terra Preta, um den Dschungel fruchtbar zu machen. Heute versuchen Experten, das Geheimnis der Terra Preta zu ergründen und sie erneut herzustellen.
Nutzung von Humus
Humus wird im Gartenbau zu vielen Zwecken verwendet. Er wird unter anderem eingesetzt für:
- Verbesserung der Bodenstruktur
- Erhöhung der Speicherkapazität
- Organischer Dünger
- Bindung von organischen Schadstoffen
- Reparatur von beschädigten Stellen im Rasen
Wenn Sie Humuserde benötigen, können Sie diese in Gartencentern, Baumärkten oder online kaufen. Gute Humuserde erkennen Sie an ihrer krümligen Struktur, der dunklen Farbe und einem angenehmen Geruch nach Waldboden und ein bisschen nach Pilzen.
Verwenden Sie keine Humuserde, die Torf enthält!
Torf wird in Mooren abgebaut, die unersetzliche Rückzugsgebiete von seltenen Tieren und Pflanzen bilden. Darüber hinaus speichern Moore Wasser und Kohlendioxid. Es gibt immer weniger Moore. Aus gärtnerischer Sicht ist zudem Humus mit Torfanteil nicht empfehlenswert, weil er lange zum Verrotten braucht und Säuren abgibt, die sich negativ auf die Bodenqualität auswirken.
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