Was tun gegen Ratten im Garten? (Mit 7 hilfreichen Tipps)

Rattenbefall stellt ein ernst zu nehmendes Problem dar, weil die Tiere in mehrfacher Hinsicht gefährlich sind. Sie richten großen materiellen Schaden an und können ganze Ernten vernichten. Ratten übertragen außerdem Krankheiten wie Typhus und Tollwut (oder im Mittelalter die Pest). Die Tiere vermehren sich rapide. Bemerkt man sie erst im Garten, sind bald auch Ratten im Haus, wenn nichts unternommen wird. 

Rattenbefall im Garten erkennen

Will man Ratten bekämpfen, muss man die Anzeichen kennen, die auf einen Befall hindeuten:

  • Löcher: Rattenlöcher zu erkennen, ist ganz einfach. Ratten graben ein rundes Loch mit einem Durchmesser von 8 – 20 cm. Es gibt keinen Erdauswurf.
  • Rattenkot liegt umher. Das sind längliche, schwarze Gebilde, die an Kaffeebohnen erinnern. 
  • Orte, an denen sich Ratten aufhalten, verströmen einen unangenehmen Geruch, der Ammoniak ähnelt. 
  • An einigen Stellen sind Laufwege zu erkennen. 
  • Mülltonnen, Obst, Gemüse und andere Stoffe weisen Fraßspuren auf.  

Sieht man eine einzelne Ratte oder ein totes Tier, deutet das auf einen akuten Rattenbefall hin, da die Tiere nachtaktiv und scheu sind und sich so wenig wie möglich offen zeigen. 

Ratten im Garten bekämpfen

Werden Anzeichen für Ratten festgestellt, muss man zeitnah etwas gegen die Schädlinge unternehmen, da sie sich sehr schnell vermehren. Bevor man es für möglich hält, sind die Ratten im Haus. 

Eines müssen Gartenbesitzer von vornherein wissen: die Ratte ist intelligent und gefährlich. Die Bekämpfung von Ratten durch Laien hat höchstens im Anfangsstadium eines Befalls Erfolg. 

Bei starkem Befall sollte ein professioneller Schädlingsbekämpfer die Beseitigung von Ratten übernehmen. 

In einigen Bundesländern sind Ratten im Garten meldepflichtig. Ratten kann man entweder vertreiben oder beseitigen.

Ratten vertreiben 

Für Laien besteht die beste Bekämpfung von Ratten darin, sie zu vertreiben. Es gibt mehrere Hausmittel, die die bewirken, dass die ungebetenen Gäste weiterziehen. Dazu gehören:

  1. Benutzte Katzenstreu in Rattenlöcher und auf Laufwege streuen. Man kann mit Katzenstreu gefüllte Stoffsäckchen auslegen. Katzen sind natürliche Feinde der Ratten und schrecken sie ab. 
  2. Ratten hassen unangenehme Gerüche. Das kann man ausnutzen, indem man mit Terpentin getränkte Lappen in die Rattenlöcher legt. 
  3. Chilipulver ist ebenfalls ein effektives Hausmittel. Es bleibt am Fell haften und gelangt beim Putzen ins Maul. Ratten mögen den scharfen Geschmack überhaupt nicht.
  4. Mit Essigessenz getränkte Lappen haben ebenfalls gute Wirkung. 
  5. Ordnung halten. Ratten mögen hohes Gras, dichtes Gestrüpp und Gerümpel als Versteck. Ein ordentlicher Garten bietet weniger Verstecke. 
  6. Richtig Kompostieren. Gekochte Speisen gehören nicht auf den Kompost, weil sie Ratten magisch anziehen. Fallobst nicht lange herumliegen lassen, sondern zügig einsammeln. 
  7. Hunde oder Katzen im Garten herumlaufen lassen. Sie übernehmen die Bekämpfung von Ratten auf natürliche Weise und verlangen kein Honorar wie ein professioneller Schädlingsbekämpfer. 

Ratten zu vertreiben oder die Ansiedelung von Ratten zu verhindern, ist die beste Form der Bekämpfung. Sie kostet nicht viel, ist wirksam und schadet weder Mensch noch Ratte oder anderen Tieren. 

4. Ratten beseitigen

Damit sind Methoden gemeint, die Ratten töten oder zumindest dauerhaft aus dem Garten entfernen. Zwei grundlegende Methoden stehen zur Verfügung:

  • Rattengift 
  • Fallen 

Rattengift

Wenn es um Tipps gegen Ratten geht, denken die meisten Menschen sofort an Rattengift. In der Tat wird Rattengift durch den professionellen Schädlingsbekämpfer eingesetzt, weil es effektiv ist. 

Laien wird vom Einsatz des Gifts jedoch in der Regel abgeraten. Das liegt daran, dass es nicht nur für eine Ratte, sondern auch für andere Tiere und sogar den Menschen gefährlich sein kann. 

Immer wieder kommt es vor, dass durch unsachgemäß ausgelegte giftige Fraßköder Haustiere unabsichtlich vergiftet werden. Werden die Giftköder zudem nicht richtig ausgelegt, verlieren sie bald ihre Wirkung. 

Die Ratten meiden sie entweder oder sie entwickeln gegen das Gift eine Resistenz. Die Anwendung von Rattengift sollte professionellen Schädlingsbekämpfern überlassen werden, die wissen, wie man solche gefährliche Gesundheitsschädlinge am besten bekämpft. 

Lebendfallen

Von Tierfreunden und Umweltschützern werden Lebendfallen oft als ideales Mittel zur Bekämpfung einer Rattenplage angeprisen. In der Praxis versagen sie jedoch und eignen sich höchstens dafür, einzelne Tiere zu fangen. 

Eine Lebendfalle ist ein Käfig mit einem Verschlussmechanismus, der durch einen Köder ausgelöst wird. Wenn er gefressen wird, schnappt die Falle zu, lässt aber das Tier am Leben.

Genau das ist das Problem. Gefangene Ratten geraten in Panik. Sie pfeifen und quieken, wodurch sie ihre Artgenossen alarmieren. 

Die wissen, dass irgendetwas nicht stimmt und machen in Zukunft einen weiten Bogen um die Lebendfallen. Außerdem erhebt sich die Frage: Was tun mit der gefangenen Ratte? 

Experten empfehlen, sie weit vom Garten entfernt  in freier Natur auszusetzen. Das ist leicht gesagt, aber schwer getan, denn Ratten können beißen und sind Träger von gefährlichen Krankheiten. Außerdem ist so ein Handeln ein bisschen egoistisch, denn wieder in freier Natur wandert das Tier (Wanderratte) einfach in den nächsten Garten. 

Bügelfallen

Bügelfallen sind das klassische Mittel zur Rattenbekämpfung. Der Bügel wird durch eine Feder straff gespannt. 

Löst die Falle aus, saust er herab und erschlägt das Tier. Auch Bügelfallen sind problematisch. 

Sie können die Ansiedelung von Ratten nicht stoppen, weil nur immer ein Tier damit gefangen werden kann. Die Tiere sterben oft langsam und qualvoll. 

Außerdem sind Bügelfallen gefährlich. Beim Aufstellen hat sich schon so mancher Verletzungen an den Fingern geholt. 

Andere Tiere wie Katzen oder Maulwürfe können die Fallen ebenfalls auslösen und durch sie verletzt oder getötet werden. Am Ende bleibt zudem noch die Frage, wie die toten Ratten entsorgt werden sollen. 

Bei einer anderen Variante werden die Ratten durch einen Bolzen getötet, der auf den Kopf herabsaust. So genannte Stromfallen töten die Ratten mit starken elektrischen Schlägen. 

Allgemeine Hinweise
Fallen sind ein wenig effizientes Mittel zur Bekämpfung, weil jede Falle immer nur eine einzige Ratte fängt oder tötet. Die anderen Tiere beobachten genau, was mit ihren Artgenossen geschieht und merken sich Aussehen und Standort der Falle. 
Dagegen kann man angehen, indem man die Falle nach jedem Fang bzw. jeder Tötung gründlich säubert und desinfiziert, so dass der Geruch des Todes oder der Angst nicht haften bleibt. Das Aussehen der Falle sollte zudem verändert werden, indem sie mit buntem Papier oder mit Blumen verziert wird.
Um eine gute Fangquote zu sichern, sollte die Falle außerdem ständig an einen anderen Ort platziert werden, um das Misstrauen der Tiere nicht zu wecken.
Experten sind übrigens der Meinung, dass Erdnussbutter oder Schokolade als Köder für alle Arten von Fallen am besten geeignet sind.  

Was tun, wenn eine Ansiedelung von Ratten im Garten festgestellt wird?

Die Bekämpfung von Ratten sollte nicht auf die lange Bank geschoben werden, sondern sofort in Angriff genommen werden. Dazu eignen sich die weiter oben aufgeführten Maßnahmen und Hausmittel. 

Man darf aber nicht vergessen, dass Ratten Gesundheitsschädlinge sind und gefährliche Krankheiten übertragen können. Bei der Bekämpfung von Ratten sollte deshalb die nötigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. 

Jedes Tier muss als kontaminiert betrachtet werden. Das gilt auch für die Ausscheidungen von Ratten oder von ihnen angenagten Gegenstände und Lebensmittel. 

Beim Umgang damit sollte man Einweghandschuhe tragen und sich hinterher die Hände gründlich desinfizieren. Kommt es zu einem Rattenbiss, muss auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. 

Starker Befall mit Ratten muss den zuständigen Behörden gemeldet werden. Diese entscheiden, welche Maßnahmen zur Bekämpfung getroffen werden. In manchen Bundesländern gibt es eine gesetzliche Meldepflicht bei Rattenbefall. 

Besser als ihn zu bekämpfen ist aber, dem Befall vorzubeugen. Das erreicht man dadurch, dass keine Essensreste auf den Kompost geworfen werden und im Garten Ordnung herrscht. 

Ohne Verstecke fühlen sich die Ratten nicht wohl. Katzen sind natürliche Feinde von Ratten. Streifen eine oder mehrere Katzen regelmäßig durch den Garten, überlegen sich Ratten zweimal, bevor sie sich dort ansiedeln. 

Man muss ja nicht unbedingt selbst eine Katze halten, sollte aber aus den oben angeführten Gründen eher froh sein, wenn Nachbars Katze zu Besuch kommt und sie nicht verjagen. 

Jan ist ein Gartenliebhaber, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Er ist Experte für alles, was mit Gartenbau zu tun hat, und liebt es, sein Wissen mit anderen zu teilen. Wenn Jan nicht gerade schreibt oder ein gutes Buch liest, kann man Jan in seinem Garten antreffen, wo er sich um seine Pflanzen und Blumen kümmert.

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