Waschbären im Garten: 5 Typische Spuren und was du tun kannst 

Eigentlich ist der Waschbär hierzulande ein Exot. Er stammt aus Nordamerika, wo er Raccoon genannt wird. 

Einige Tiere wurden vor ca. 100 Jahren nach Deutschland gebracht, um hier als Pelztiere gehalten zu werden. Aus den wenigen entkommenen oder ausgesetzten Exemplaren sind mittlerweile Millionen Waschbären geworden.

Welche Schäden richten die Tiere an?

Waschbären haben in Europa keine natürlichen Feinde. Deshalb vermehren sie sich stark. 

Die putzig aussehenden Tiere sind Allesfresser. Sie vertilgen alles, was sie sie in ihre Pfoten kriegen können, sei es reifes Obst (sogar hängendes Obst), Vogeleier, Schnecken, Regenwürmer und vieles mehr. 

Zum Lieblingsfutter gehören Äpfel und Kirschen. Auch Pfirsiche, Birnen und Nüsse werden gern gefressen. 

Bei der Suche nach Nahrung oder einem Versteck richten die Tiere große Schäden an. Zerfetzte Gelbe Säcke und umgeworfene Müllbehälter sind noch die geringsten Probleme. 

Waschbären werden zur echten Plage, wenn sie in das Haus oder Nebengebäude wie Garagen oder Schuppen eindringen. Dort richten sie sich Nester oder Schlafplätze ein und können schwere Zerstörungen verursachen,  deren Beseitigung Tausende Euro kostet. 

Davon abgesehen, sind Waschbären gefährlich. Die Tiere können eine Reihe von Infektionskrankheiten übertragen. Werden sie in die Enge getrieben, können sie beißen und schmerzhafte Wunden zufügen, die sich infizieren können.

Wie erkennt man Waschbären im Garten? – 5 Spuren im Garten

Wenn sich ein Waschbär im Garten eingenistet hat, bekommt man das relativ schnell mit. Typische Waschbär Spuren im Garten sind:

  1. Umgestürzte Mülltonnen 
  2. Zerfetzte Müllsäcke 
  3. Umgewühlter Komposthaufen 
  4. Fährten
  5. Kot 

Die Kothaufen der Tiere sind das sicherste Anzeichen für ihre Anwesenheit. Die Hinterlassenschaften sind größer als Hundehaufen und liegen überall herum. Bei genauem Hinsehen kann man im Kot Obstkerne und Stückchen unverdauter Früchte erkennen. 

Wer sicher gehen will, wer die nächtliche Ruhestörung auf dem Grundstück verursacht, sollte eine Wildkamera kaufen und an einer geeigneten Stelle platzieren. Waschbären sind nachtaktiv und zeigen sich tagsüber nur selten. 

Maßnahmen gegen Waschbären

Am besten sind natürlich vorbeugende Maßnahmen, die verhindern, dass sich die Tiere auf dem Grundstück wohlfühlen. Durch sie soll erreicht werden, dass die Tiere entweder wieder verschwinden oder am besten dem Grundstück von vornherein fernbleiben. 

Waschbären nicht töten
Waschbären dürfen auf keinen Fall getötet werden, da sie unter das Jagdgesetz fallen! Wird ein Waschbär illegal erlegt, kann das bis zu 5.000 Euro Geldstrafe kosten.

Die Tötung darf nur durch einen Jäger oder eine Jägerin erfolgen. Die Kleinbären sind zwar nicht geschützt, in einigen Bundesländern gibt es jedoch Schonzeiten für Waschbären. 

Eine Bekämpfung von Waschbären durch Abschuss ist außerdem wenig sinnvoll, weil sie sich dadurch nur umso stärker vermehren. Abschreckende Maßnahmen sind nicht nur weniger grausam, sondern auf lange Sicht wirkungsvoller. 

1. Müll und Abfall

Diese Stoffe müssen bis zur Abholung sicher aufbewahrt werden. Müllsäcke können zum Beispiel in einem abschließbaren Raum oder Verschlag gelagert werden und erst kurz vor der Abholung ins Freie gestellt werden. 

Wer keinen geeigneten Raum zur Verfügung hat, kann auch eine Kiste aus Metall zur Aufbewahrung nutzen. Alternativ eignen sich auch Mülltonnen aus Metall. 

Schwere Steine oder Betonplatten auf dem Deckel verhindern, dass sie durch die Tiere auf der Nahrungssuche umgestürzt werden. 

2. Komposthaufen 

Landen gekochte Speisen, Fleisch, Fisch oder reifes Obst auf dem Komposthaufen, wirkt dieser auf Waschbären so anziehend wie ein All-you-can-eat-Buffet auf Menschen. Solche Abfälle gehören nicht auf den Komposthaufen, sondern in die Biotonne! 

Übrigens ziehen gekochte Speisen etc. auch Ratten an. 

Wer sicher gehen will, kann sich einen verschließbaren Schnellkomposter oder einen Thermokomposter  anschaffen. Im Gegensatz zu klassischen Komposthaufen sind diese Komposter geschlossene Behälter, zu denen Waschbären keinen Zugang haben. 

Gartenabfälle und Gemüsereste wie Kartoffelschalen interessieren die Tiere nicht. Sie dürfen ohne Bedenken auf den Kompost geworfen werden. 

3. Obst- und Nussbäume

Sie sind für die Kleinbären sehr attraktiv, weil ihre Früchte heiß begehrte Nahrungsquellen sind. Die geschickten Kletterer steigen sogar in die Baumkronen und ernten die reifen Früchte direkt von den Zweigen. 

Das kann verhindert werden, indem unten glatte Blechmanschetten um die Stämme gelegt werden, die mindestens einen Meter hinaufreichen. Das hindert die Tiere am Klettern. Ergänzend dazu sollte Fallobst in regelmäßigen Abständen aufgesammelt und in fest geschlossenen Behältern aufbewahrt werden. 

4. Tierfutter

Nur wenige Menschen wissen, dass Waschbären keine Kostverächter sind und auch Hunde- oder Katzenfutter nicht verschmähen. Wenn Bello oder Minka ihren Napf bis zum Abend nicht leer gefressen haben, empfiehlt es sich darum, ihn zu leeren, bevor das ungebetene Gäste, sprich Waschbären, übernehmen. 

Waschbären im Haus

Das ist so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann, weil sie großen Schaden anrichten können. Sie gelangen durch offene Fenster oder über das Dach ins Haus. 

Dort richten sie sich gern auf dem Dachboden ein. Sie beschädigen das Dach, was große Wasserschäden verursachen kann und fressen alles, was sie in die Pfoten bekommen. Um sie fernzuhalten, haben sich eine Reihe von Maßnahmen bewährt:

  • Schornsteine durch Metallgitter sichern, da sie mögliche Einstiege darstellen
  • Blechmannschetten an Fallrohren anbringen
  • Äste abschneiden, die dicht ans Haus wachsen 
  • keine Fassadenbegrünung, weil das den Waschbären als Kletterhilfe dient 
  • regelmäßige Kontrollgänge unternehmen und dabei auf Schlupflöcher und lose Dachziegel achten

Wie sollten sich Menschen gegenüber Waschbären verhalten?

Aktuell soll es mehr als 1,3 Millionen der putzigen Tiere in Deutschland geben. Ihre Zahl wächst immer weiter an. 

Auf die lange Sicht läuft das Verhältnis zwischen Mensch und Waschbär eher auf eine friedliche Koexistenz als auf Konfrontation hinaus. Die Menschen müssen sich damit abfinden, dass sie ihren Lebensraum mit Waschbären teilen müssen. 

Viele Menschen finden die Tiere sogar sehr niedlich und füttern sie. Das ist falsch und führt nur dazu, dass sich immer mehr Waschbären einfinden. 

Waschbären sind keine Haustiere, auch wenn sie süß aussehen!

In der Praxis hat es sich am besten bewährt, sie auf Abstand zu halten. Zum Glück sind sie in der Regel nicht aggressiv. 

Wenn man einen Waschbären trifft (hauptsächlich abends) lassen sich die Tiere durch das Anleuchten mit einer Taschenlampe oder das Bespritzen mit einem Gartenschlauch in die Flucht treiben. Auch das Werfen mit einem Stück Holz oder Fallobst hat sich bewährt. 

Reagiert der Waschbär aggressiv, sollte man auf keinen Fall die Konfrontation suchen. Ausgewachsene Exemplare können bis zu 70 cm groß und 9 kg schwer werden. Aggressives Verhalten könnte darauf hindeuten, dass sich ein Nest mit jungen Waschbären in der Nähe befindet. 

Häufen sich solche Begegnungen, macht man am besten Beweisfotos und informiert das Ordnungsamt oder die Polizei. 

Jan ist ein Gartenliebhaber, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Er ist Experte für alles, was mit Gartenbau zu tun hat, und liebt es, sein Wissen mit anderen zu teilen. Wenn Jan nicht gerade schreibt oder ein gutes Buch liest, kann man Jan in seinem Garten antreffen, wo er sich um seine Pflanzen und Blumen kümmert.

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