Herbstzeit ist Laubzeit. Die Bäume werfen ihr buntes Blätterkleid ab und die Straßen, Gehwege und Gärten sind bedeckt mit einer vielfältigen Mischung aus Laub. Doch wohin mit all dem Laub? Die Antwort lautet: Kompostieren! Laubkompostierung ist eine großartige Möglichkeit, Gartenabfälle sinnvoll zu nutzen und gleichzeitig die Bodengesundheit zu verbessern. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um Laub effektiv zu kompostieren: Von der Wertigkeit der Laubkompostierung, über die Schritt-für-Schritt Anleitung, bis hin zur Verwendung von Laubkompost und besonderen Tipps. Wie wählt man den geeigneten Behälter für die Laubkompostierung aus? Das und mehr erfährst du in diesem Beitrag. Übrigens: Eine hilfreiche Unterstützung beim Sammeln von Laub bieten Laubbläser. Mehr dazu findest du in unserem Beitrag über verschiedene Laubbläsermodelle.
Das Wichtigste in Kürze
- Laubkompostierung ist eine preiswerte und müllfreie Methode zur Herstellung von Anzuchterde.
- Der Prozess der Laubkompostierung umfasst die Auswahl eines geeigneten Behälters, die Schichtung des Laubs und seine Pflege zur Förderung der Zersetzung.
- Abgefallenes Laub kann direkt als Mulch verwendet werden, während fertiger Laubkompost für verschiedene Pflanzen oder gemischt mit Gartenerde genutzt werden kann.
Wie Laub kompostieren: Einführung in die Laubkompostierung
Laubkompostierung ist eine großartige Möglichkeit, um organisches Material wieder in den Bodenkreislauf zu bringen. Mit einem einfachen Prozess lässt sich aus herbstlichem Laub wertvolle Pflanzerde gewinnen. Damit sparst du nicht nur Geld, sondern trägst auch aktiv zum Umweltschutz bei. Du fragst dich, was mit dem restlichen Laub passiert, das nicht auf den Komposthaufen kommt? Auch dafür haben wir eine Antwort. In unserem Artikel Laub richtig entsorgen findest du hilfreiche Tipps und Tricks. Doch jetzt lass uns tiefer in das Thema Laubkompostierung eintauchen und deren Wert genauer unter die Lupe nehmen.
Wert der Laubkompostierung
Verarbeitung von Laub zu Pflanzerde
Laub lässt sich hervorragend zu Pflanzerde verarbeiten. Hierbei spielen Mikroorganismen eine zentrale Rolle. Sie zersetzen das Laub und verwandeln es in einen nährstoffreichen Humus. Dafür muss das Laub gesammelt und in einen Kompostbehälter gegeben werden. Dort wird es mit Gartenabfällen und Küchenresten gemischt. Die Mischung sollte regelmäßig umgerührt werden, um den Zersetzungsprozess zu fördern. Nach einigen Monaten entsteht aus dem Laub eine dunkle, krümelige Erde. Diese nährstoffreiche Erde eignet sich hervorragend für die Pflanzenzucht.
Laubkompost vs andere Garten- und Küchenabfälle
Laubkompost hat Vorzüge gegenüber anderen Garten- und Küchenabfällen. Einerseits ist Laub ein kostengünstiger und zugleich reichhaltiger Nährstofflieferant. Es versorgt den Boden mit wichtigen Mineralien und verbessert die Struktur. Andererseits ist die Laubkompostierung umweltfreundlich. Sie reduziert Abfall und setzt weniger Treibhausgase frei als die Entsorgung von Laub mit dem Laubbläser. Mehr zum Thema findest du in unserem Artikel Wie schädlich sind Laubbläser. Küchenabfälle wie Obst- und Gemüseschalen bringen zwar auch Nährstoffe ein, ziehen jedoch oft Ungeziefer an. Gartenabfälle wie Grünschnitt sind nützlich, verrotten aber langsamer als Laub.
Schritt-für-Schritt Anleitung: Wie laub kompostieren
Jetzt, da du das Wissen über die Laubkompostierung hast, lass uns zur Praxis kommen. Hier ist eine einfache, schrittweise Anleitung, wie du Laub kompostierst. Beginnen wir mit der Auswahl des richtigen Behälters.
Auswahl des geeigneten Behälters für die Laubkompostierung
Wähle für die Laubkompostierung einen Behälter, der gut belüftet ist. Eine Palette, ein Drahtgeflecht oder ein fertiger Kompostbehälter eignen sich gut. Achte auf eine Größe von mindestens 1 Kubikmeter, um eine ausreichende Hitzeentwicklung zu gewährleisten. Der Standort sollte halbschattig sein und direktem Regen ausgesetzt, damit das Laub feucht bleibt. Unterstände oder Überdachungen vermeiden. Der Boden unter dem Behälter bleibt unversiegelt, sodass Regenwürmer und Mikroorganismen den Kompostierungsprozess unterstützen.
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Schichtung des Laubs in den Behälter
Starte nach der Auswahl des richtigen Behälters mit der Schichtung des Laubs. Eine gute Mischung aus grünem und braunem Material fördert die Kompostierung. Die grünen Materialien liefern Stickstoff, während die braunen Materialien Kohlenstoff liefern. Die optimale Mischung besteht aus etwa drei Teilen braunem Material (Laub) zu einem Teil grünem Material (Grünschnitt, Gemüseabfälle).
Zerkleinere das Laub vor dem Einbringen in den Behälter. Dabei hilft dir unser Artikel Wie Laub zerkleinern. Das zerkleinerte Laub zersetzt sich schneller und nimmt weniger Platz ein.
Lege am Boden des Behälters zunächst eine Schicht aus grobem Material (zum Beispiel Zweige). Das fördert die Belüftung. Darüber schichtest du das zerkleinerte Laub und grünes Material abwechselnd auf. Halte die Schichten etwa gleich dick.
Halte den Kompost feucht, aber nicht nass. Die Feuchtigkeit fördert die Kompostierung, zu viel Wasser kann jedoch zur Fäulnis führen. Decke den Behälter ab, um ihn vor zu starkem Regen zu schützen.
Pflege des Laubkomposts: Feucht halten und Zersetzung unterstützen
Die Pflege deines Laubkomposts ist einfach, aber entscheidend für den Zersetzungsprozess. Halte das Laub feucht, aber nicht nass. Eine Konsistenz wie ein gut ausgewrungener Schwamm ist ideal. Wende das Laub regelmäßig um, um Luftzufuhr zu gewährleisten und die Zersetzung zu beschleunigen. Hier ist eine einfache Anleitung:
- Gieße das Laub regelmäßig, vor allem in trockenen Perioden.
- Mische es alle paar Wochen mit einer Gabel oder einem Spaten durch.
- Überwache den Zersetzungsprozess. Wenn das Laub zu nass ist und anfängt zu riechen, füge mehr braunes Material (z.B. kleine Äste, Stroh) hinzu. Ist es zu trocken und zersetzt sich nicht, füge mehr grünes Material (z.B. frisches Laub, Grünschnitt) oder Wasser hinzu.
Wichtig: Übermäßiges Gießen oder zu wenig Umdrehen kann zu einem unangenehmen Geruch führen. Gleichgewicht ist der Schlüssel zur effektiven Laubkompostierung.
Verwendung von Laubkompost
Jetzt, wo du weißt, wie du Laub kompostierst, lass uns über seine Verwendung sprechen. Laubkompost ist vielseitig einsetzbar, von direktem Mulchen bis zur Verbesserung der Bodenqualität. Dabei kommt es auf die Pflanzenart und ihre Bedürfnisse an.
Direkte Verwendung von abgefallenem Laub als Mulch
Frisches Laub eignet sich hervorragend als Mulch. Du verteilst es einfach direkt auf deinen Beeten. Es hilft, den Boden feucht zu halten, schützt vor Erosion und unterdrückt das Wachstum von Unkraut. Zudem bietet es ein ideales Zuhause für Nützlinge wie Regenwürmer, die beim Zerkleinern und Zersetzen des Laubs helfen. Für weitere Informationen zur Vorteilen und Anwendung von Laubmulch, lies unseren Artikel Laub auf Beeten liegen lassen.
Verwendung von fertigem Laubkompost für verschiedene Pflanzen
Fertiger Laubkompost eignet sich hervorragend für die Verwendung in verschiedenen Pflanzensituationen. Du kannst ihn als Bodenverbesserer verwenden, um die Nährstoffe im Gartenboden aufzufrischen. Er bietet sich auch an, um Gemüsebeete, Blumenbeete oder Topfpflanzen zu düngen. Auch Hochbeete profitieren von diesem Material. Doch Vorsicht: Nicht jedes Laub ist für Hochbeete geeignet. Um zu erfahren, welches Laub ins Hochbeet darf, lies unseren Ratgeber zum Thema Laub und Hochbeete.
Mischen von Laubkomposterde mit Gartenerde
Für eine optimale Nährstoffzufuhr mische Laubkomposterde mit Gartenerde. Die Mischung sollte aus gleichen Teilen bestehen. Das verbessert die Bodenstruktur und fördert das Pflanzenwachstum. Bei schwerem Boden, wie Lehm, verbessert die Komposterde die Drainage. Bei sandigem Boden erhöht sie die Wasserspeicherfähigkeit. Mische dazu einfach die Laubkomposterde gründlich mit der Gartenerde.
Besonderheiten und Tipps für die Laubkompostierung
Klar, Laubkompostierung hat ihre Vorteile. Aber es gibt auch einige Besonderheiten, die beachtet werden sollten. Springen wir direkt in die Details: Wie lange dauert die Zersetzung von Laub im Kompost? Welche Pflanzen bevorzugen sauren Boden und wie passt du den Laubkompost für weniger saure Pflanzen an?
Zersetzungszeit von Laub im Kompost
Laub zersetzt sich in der Regel innerhalb von zwei Jahren zu reichhaltigem Kompost. Dies hängt jedoch von der Art des Laubs und den Bedingungen im Komposthaufen ab. Nasses, schweres Laub wie Ahorn oder Kastanie zersetzt sich langsamer als trockenes, leichtes Laub. Für eine schnellere Kompostierung hacke das Laub vor dem Hinzufügen zum Komposthaufen klein. Überlege, Stickstoff hinzuzufügen, um die Zersetzung zu beschleunigen. Küchenabfälle wie Obst- oder Gemüseschalen sind gute Stickstoffquellen. Wende den Komposthaufen regelmäßig, um Sauerstoff zuzuführen und die Zersetzung zu fördern.
Verwendung von Laubmulch und Laubkompost für Pflanzen mit Vorlieben für sauren Boden
Laubmulch und Laubkompost bieten ideale Bedingungen für Pflanzen, die saure Böden bevorzugen. Dazu gehören viele Beerenfrüchte, Rhododendren und Azaleen. Beachte allerdings: Nicht jedes Laub eignet sich gleich gut zum Mulchen oder Kompostieren. In unserem Beitrag Welches Laub eignet sich zum Mulchen findest du alle wichtigen Informationen dazu. Hier erfährst du, welches Laub ideal für deine Pflanzen ist und wie du es am besten verwendest. Nutze Laub als natürlichen Dünger und unterstütze so das gesunde Wachstum deiner Pflanzen.
Anpassung des Laubkomposts für Pflanzen, die weniger sauren Boden bevorzugen
Laubkompost hat oft einen eher sauren pH-Wert. Doch keine Sorge, auch Pflanzen, die weniger sauren Boden bevorzugen, profitieren davon. Eine Anpassung des pH-Werts ist möglich. Einfach Gartenkalk hinzufügen. Der Kalk neutralisiert die Säure und erhöht den pH-Wert. Die Menge variiert je nach Säuregehalt des Komposts und den Bedürfnissen der Pflanzen. Es empfiehlt sich, vorher den pH-Wert zu messen. Dafür gibt es im Handel spezielle Bodentest-Sets. Nach dem Hinzufügen des Kalks gut durchmischen. Dann ist der Laubkompost bereit für Pflanzen, die weniger sauren Boden bevorzugen.
Fazit: Wie Laub kompostieren als preiswerte und müllfreie Lösung für Anzuchterde
Laub kompostieren bietet eine einfache, kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zur Anzuchterde. Mit etwas Geduld und Pflege erhältst du nährstoffreichen Kompost für deine Pflanzen und reduzierst gleichzeitig deinen ökologischen Fußabdruck. Die Methode nutzt eine natürliche Ressource, die sonst oft als Abfall betrachtet wird. Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Du sparst Geld und tust etwas Gutes für die Umwelt.
FAQ
Welche Behälter eigenen sich besonders gut für die Laubkompostierung?
Für die Laubkompostierung eignen sich luftige Behälter besonders gut, zum Beispiel ein Drahtkomposter. In diesen wird das Laub geschichtet und stets feucht gehalten, um die Zersetzung zu unterstützen.
Wie hältst du den Laubkompost richtig feucht und unterstützt dabei die Zersetzung?
Um den Laubkompost richtig feucht zu halten und die Zersetzung zu unterstützen, schichtest du das Laub in einen luftigen Behälter, wie einen Drahtkomposter. Achte darauf, dass der Kompost stets feucht bleibt, indem du ihn regelmäßig gießt. Die Feuchtigkeit fördert die Zersetzung und beschleunigt den Kompostierungsprozess.
Wie lange dauert die Zersetzung von Laub im Kompost im Durchschnitt?
Die Zersetzung von Laub im Kompost dauert im Durchschnitt etwa ein bis zwei Jahre.
Wie passt du den Laubkompost für Pflanzen an, die weniger sauren Boden bevorzugen?
Für Pflanzen, die weniger sauren Boden bevorzugen, kannst du den Laubkompost mit Gartenerde vermischen oder etwas Kalksteinmehl hinzufügen. Das hilft, den Säuregehalt zu reduzieren und den Boden für diese Pflanzen geeigneter zu machen.
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