Zitruspflanzen pflanzen, pflegen und überwintern [+Tipps]

Zitruspflanzen besitzen für uns den Charme des Mittelmeers und bringen uns durch ihr Aussehen und ihren Duft ein Stück Urlaub in den eigenen Garten. Ihren Ursprung hatten sie allerdings nachweislich in den tropischen und subtropischen Gebieten in Südostasien.

Wer sich dieses Urlaubsflair wünscht, sollte wissen, worauf er sich einlässt. Zweifellos sind alle Zitruspflanzen wunderschön, doch Pflanzen, Pflege und Überwinterung sind durchaus etwas zeit- und auch kostenaufwändig. Lässt man sich darauf jedoch ein, wird man an den blühenden Schönheiten seine wahre Freude haben.

Was genau beim Zitruspflanzen pflegen auf dich zukommt, worauf du achten und was du auf jeden Fall tun musst, erfährst du jetzt.

Kauf von Zitruspflanzen

Eine Zitruspflanze wirst du in der Regel als „fertige“ Pflanze kaufen und nicht selber ziehen. Gerade weil sowohl Anzucht als auch Pflege mit einigem Aufwand verbunden und die schön herangezüchteten Pflanzen schon einige Jahre alt sind, sind Zitruspflanzen nicht ganz günstig.

Eine klare Empfehlung lautet daher, Zitruspflanzen nur bei einem Fachhändler zu kaufen. Dort findest du nicht nur die größere Auswahl an verschiedenen Zitruspflanzen, sondern auch Hinweise zum Zitruspflanzen pflegen und mehr.

Welche Zitruspflanzen gibt es eigentlich?

Als allererstes fallen uns zum Stichwort Zitruspflanzen natürlich Zitronen ein, dicht gefolgt von den süßen Orangen. Doch tatsächlich gibt es noch einiges mehr. Eine Zusammenstellung mehrerer verschiedener Zitruspflanzen macht die Terrasse dann schnell zu einem duftenden Paradies.

Hier eine Übersicht der gängigsten Pflanzen:

  • Zitrone
  • Limette
  • Orange
  • Calamondine
  • Clementine
  • Mandarine
  • Kumquat
  • Pomelo
  • Tangelo
  • Pampelmuse

Natürlich gibt es zu fast jeder dieser Pflanze diverse Unterarten in verschiedensten Farben, Formen und Geschmäckern!

Pflanzen der Zitruspflanzen

Im Beet können Zitruspflanzen bei uns nicht überleben, denn im Winter ist es hier für sie viel zu kalt. Daher kommt der Zitronen-, Kumquat- oder Pomelobaum immer in einen Topf.

Wenn beim Kauf nicht schon ein passender Topf dazugehörte, solltest du dich rechtzeitig darum kümmern, einen zu besorgen. Der Plastiktopf, in dem er verkauft wird, ist keine Dauerlösung. Zum einen sieht er auf der Terrasse nicht schön aus, zum anderen bietet er der Zitruspflanze keinen ausreichenden Schutz.

Dabei geht es vor allem um die Gefahr, dass der Baum umkippt, wenn es mal etwas windiger ist. Kippt ein solcher Baum mitten in der Blüte oder sogar wenn er bereits Früchte trägt, ist das enorm ärgerlich. Schnell können auch einzelne Äste oder die ganze Krone abbrechen, und das ist bei einer solchen Pflanze sehr bedauerlich.

Ein- und Umtopfen der Zitruspflanze

Optimal geeignet sind Tontöpfe, denn sie speichern besonders gut die Feuchtigkeit. Der Topf sollte eine ausreichende Größe haben, damit nicht jedes Jahr durch das Wachstum bereits wieder umgetopft werden muss. Pinsele ihn am besten vorab innen mit Speiseöl aus, das verschließt die Poren und verhindert eine zu schnelle Verdunstung der Feuchtigkeit.

Nachdem der Ballen aus dem Kunststofftopf gelöst wurde, sollte er mit den Fingern gelockert werden. Dabei kann auch die überschüssige alte Erde abgeschüttelt werden. Als Substrat sollte mindestens im Handel erhältliche Zitruserde verwendet werden. Auch hier ist ein Fachhändler zu empfehlen. Normale Pflanzerde bringt nicht die notwendigen Inhaltsstoffe mit.

Wichtig ist, dass beim Einsetzen in den neuen Topf mögliche Veredlungsstellen nicht mit Erde bedeckt werden. Sitzt die Pflanze optimal, muss sie als erstes ausgiebig gewässert werden. Ein Abflussloch und eine Drainageschicht sind unerlässlich, um Staunässe zu vermeiden.

Ab und zu wird ein Umtopfen nötig sein, denn bei guter Pflege wachsen Zitruspflanzen gut und schnell. Erkennbar ist der Zeitpunkt auch daran, dass der Ballen komplett von Feinwurzeln durchzogen ist.

Das nächste Pflanzgefäß sollte immer nur etwas größer sein als das vorherige. Der optimale Zeitpunkt zum Umtopfen ist von März bis April.

Standort für die Zitruspflanzen

Aufgrund ihrer Herkunft brauchen Zitruspflanzen aller Art einen sehr sonnigen und warmen Standort. Hier gilt wirklich das Motto: Je mehr, desto besser! Zudem sollten Zitruspflanzen luftig und geschützt platziert werden. Zu viel Wind bekommt ihnen auch nicht allzu gut.

Ein Zitrusbaum macht sich durchaus gut als Solitär in Einzelstellung, ebenso aber umrahmt von weiteren Zitruspflanzen oder anderen mediterranen Gewächsen. Die Krone sollte aber ein bisschen Freiraum haben, um sich zu entwickeln und vor allem, um zu wirken.

Da du dich nahezu täglich in irgendeiner Form um deine Zitruspflanze kümmern musst, sollte sie außerdem gut erreichbar platziert sein. Also so, dass du von allen Seiten gut heranreichst. Von einer Hauswand sollte sie also auch etwas abgerückt stehen.

Zitruspflanzen pflegen – Bewässerung

Alle Zitruspflanzen sind sehr durstige Geschöpfe und wolle gleichmäßig mit Wasser versorgt werden. Scheint die Sonne vom Himmel, solltest du sie täglich gießen. Ein kleiner Gießrand im Topf ist übrigens sehr empfehlenswert!

Gleichzeitig ist – wie bei fast allen Pflanzen – Staunässe unbedingt zu vermeiden. In wirklich sehr heißen Sommern solltest du wenn nötig also lieber zweimal am Tag aber dafür weniger gießen.

Früher hieß es, man solle am besten abgestandenes Regenwasser nutzen, um das Zitruspflanzen Pflegen zu optimieren. Inzwischen weiß man jedoch, dass mittelhartes Leitungswasser für diese Pflanzen sehr gut verträglich ist und ihren hohen Kalziumbedarf deckt.

Zitruspflanzen pflegen – Düngung

Angesichts der großen Früchte ist es kaum verwunderlich, dass Zitruspflanzen reichlich Nährstoffe und somit eine ausreichende Düngung benötigen. Hinzu kommt, dass die Nährstoffversorgung bei der Topfpflanzung immer begrenzt ist und darum regelmäßig erfolgen muss.

Begonnen wird mit dem Düngen ungefähr am März, im Zweifel also noch im Winterquartier – wozu wir später noch kommen! Möglich sind sowohl Langzeitdünger als auch die Gabe von Flüssigdünger ein bis zweimal pro Woche. Spezielle Zitrusdünger sollten Stickstoff, Phosphat, Kalium, Magnesium und Kalzium enthalten. Mit Kalksalpeter kann der besondere Kalziumbedarf von Zitruspflanzen zusätzlich gestillt werden.

Gedüngt wird dann durchgehend bis zum Oktober. Ausnahme: Stehen die Töpfe mit den Zitruspflanzen ganzjährig am gleichen bzw. optimalen Standort – zum Beispiel bei Vorhandensein eines Wintergartens – so sollte auch durchgehend gedüngt werden.

Überwinterung oder Umzug

Wer lange Freude an seinen Zitrusbäumen haben möchte, sollte sich rechtzeitig Gedanken um ein geeignetes Winterquartier machen. Dass sie bei den hiesigen Temperaturen bereits im Spätherbst durch Frost gefährdet sind, erklärt sich von selbst. Das gilt bis in den späten Frühling – am besten sollten sie erst ab Mai wieder an ihren Sonnenplatz gestellt werden.

Keinesfalls können die Töpfe einfach in Haus oder Wohnung umziehen, denn dort ist es im Winter für sie zu warm. Sie brauchen zum gesunden Überwintern ein zwar absolut frostfreies, aber dennoch kühles Plätzchen. Trocken, gut durchlüftet, geschützt und hell sollte es außerdem sein.

Das ist im eigenen Zuhause für solche großen Töpfe gar nicht so einfach. Daher bieten viele Gärtnereien einen Überwinterungsservice an. Dort „gastieren“ die Töpfe dann in den Gewächshäusern, werden auf Wunsch auch beschnitten und vor allem über die Wintermonate gut und fachgerecht versorgt.

Natürlich entstehen dadurch Zusatzkosten. Der relativ hohe Anschaffungswert und die Pracht eines gut wachsenden Zitrusbaums sind aber durchaus eine gute Rechtfertigung dafür. Das gilt natürlich erst recht, wenn man selbst keine Möglichkeit einer wintergerechten Unterbringung hat.

Wermutstropfen

Wer sich ein oder mehrere Zitrusbäume anschaffen möchte, um den ganzen Sommer über mit frischen Früchten versorgt zu sein, den müssen wir an dieser Stelle etwas ausbremsen. Tatsächlich reichen die hiesigen Temperaturen bei vielen Zitruspflanzen nicht aus, um die Früchte im Sommer zur Vollreife zu bringen.

Wer sich also dafür entscheidet, seine Pflanzen zum Überwintern in eine Gärtnerei zu geben, wird sich dann auch von einem Teil der Früchte verabschieden, der erst – wenn überhaupt – im Winter die Reife erreicht.

Wählt man die geeignete Art, den perfekten Sonnenplatz und ein hohes Maß an bester Pflege für die Zitruspflanzen, so danken sie es einem schon mit manch leckerer Nascherei.

Claudia hat ihre Gartenleidenschaft erst spät erkannt, ist ihr dann aber umso mehr nachgegangen und hat durch viel Ausprobieren autodidaktisch viel gelernt. Eigenes Ausprobieren findet sie dabei wichtiger als strengen Regeln immer zu folgen. Während sie in ihrem Beruf als Redakteurin viel Zeit am Schreibtisch verbringt, geht es in jeder freien Minute in den Garten. Dort ist aus einem ursprünglichen Acker innerhalb von rund zehn Jahren ein naturnaher und abwechslungsreicher Garten entstanden. Neben zahlreichen Staudenbeeten, Bäumen und Topfpflanzen sind dort auch Gemüse, Obst und Wein angebaut.

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