Engerlinge im Kompost – sind sie schädlich oder nützlich?

Vielleicht gehören auch Sie zu den Gärtnern, die vom Unterhalt des Kompostes stark profitieren. Schließlich ist Kompost, also Humus, sehr reich an Nährstoffen wie Stickstoff, Kalium, Phosphor, Magnesium, Schwefel und einigen mehr. Was aber ist, wenn Schädlinge den Komposthaufen befallen und was ist wichtig, damit der Komposthaufen nicht unangenehm riecht? Ich gehe der Sache jetzt tiefer auf den Grund.

Hier erfahren Sie unter anderem, ob Engerlinge eher nützlich oder schädlich sind, wenn sie sich im Komposthaufen tummeln. Ich habe mich auch mit meinen Freunden im Gartenbauverein erst vor wenigen Wochen über die Bedingungen unterhalten, die für gesunden Kompost wichtig sind. Egal, ob Schimmel im Komposthaufen oder ob Sie Engerlinge anlocken möchten: Für eine gut funktionierende Kompostierung können Sie ohne großen Aufwand aktiv das Passende unternehmen!

Unser Rat

Engerlinge haben nichts zu suchen in Ihrem Kompost? Mit dieser Tatsache liegen Sie mehr als falsch! Die nützlichen Helfer werden, völlig entgegen der Meinung vieler Gärtner, als Schädlinge bezeichnet. Sicher mögen wir Gartenfreunde nicht alle Käfer, die sich in unserem Garten tummeln. Die Vorstufe der Käfer, die Larven, sind aber im Kompost durchaus nützliche Helfer. Die Engerlinge fördern den Prozess der Zersetzung ganz erheblich.

Ähnlich wie Regenwürmer sind sie also willkommene Gäste, die Ihren Kompost aufwerten. Wussten Sie, dass ein Kompost niemals zu nass, aber auch nicht zu trocken gehalten werden soll? Nur so kann keine Fäulnis entstehen und die Bodenbakterien werden, von Anfang an, wertvolle Arbeit leisten. Die Temperatur im Komposthaufen sollte ca. 60 Grad oder etwas mehr aufweisen. Damit werden Erreger und Schadstoffe abgetötet, aber das Kompostgut wird verrottet und unter günstigen Einflüssen nicht gären.

Checken Sie also Ihren Kompost regelmäßig, damit Sie auf Dauer hiermit einen wertvollen Dung-Beitrag für Ihre Pflanzen leisten. Als Dünger ist reichhaltiger Kompost durch nichts zu ersetzten. Viel Freude beim Bauen und Unterhalten Ihres Komposthaufens!

Das Wichtigste in Kürze

  • Engerlinge sind wertvolle Nutztiere, die den Komposthaufen veredeln. Schließlich sind alle Arten von Engerlingen, die Sie in Ihrem Kompost finden, sehr fleißige Helfer, wenn es um die Verrottung geht. Warum das der Fall ist, erkläre ich Ihnen im Laufe dieses Beitrags genauer.
  • Sie dürfen fast alle Küchenabfälle (außer Gekochtes, Käse, Fleisch, Knochen, verfaulte Waren und ähnliche Zutaten) sowie Pflanzenreste auf dem Komposthaufen entsorgen. Danach schon beginnt der Prozess der Zersetzung. Nach ungefähr einem weiteren Jahr dürfen Sie nährstoffreichen Humus verwenden, der dem Komposthaufen entnommen wird.
  • Mischen Sie bitte alle gut zerkleinerten Zutaten durch. Je besser das Mischverhältnis, desto effizienter kann die Zersetzung von den Bodenbakterien übernommen werden. Denken Sie auch an folgenden Spruch: „Gut gekaut ist halb verdaut“. Zerkleinern Sie also alles gründlich, was auf dem Komposthaufen landet. So haben Mikroorganismen und andere Helfer leichtes Spiel!

Engerlinge sind Lebewesen, die den Komposthaufen deutlich aufwerten

Egal, ob weiße Larven, Nashorn- oder Rosenkäfer: Etwas ekelhaft sehen all die Engerlinge schon aus, die wir in der freien Natur finden. Wussten Sie, dass auch Regenwürmer sehr wichtig sind, weil sie die Erde und auch den Kompost durch ihre Aktivität auflockern? Nicht alles, was glitschig und eklig aussieht, ist also schlecht – ganz im Gegenteil: Engerlinge leisten einen wertvollen Beitrag dafür, das abgestorbene Pflanzenmaterial zu zersetzen. Nur so wird nährstoffreicher Humus entstehen, der hohe Mengen an Phosphor, Kalium, Stickstoff, Magnesium und viele weitere Mikronährstoffe enthält.

Mit dem „schwarzen Gold“, dem Humus, fördern Sie somit eine langfristige, nährstoffreiche Düngung für Pflanzen aller Art. Dazu kostet der Bau eines Komposthaufens kaum Geld und hilft dabei, die Bio-Tonne einzusparen. Schließlich dürfen Sie fast alle Pflanzen- und Küchenabfälle auf dem Komposthaufen entsorgen. Der weitere, große Vorteil, der Kompost mit sich bringt, ist der Kostenfaktor.

Sie sparen sich als verantwortungsvoll handelnder Gärtner viele Euros für den Kauf von Düngern, die noch dazu Verpackungsmaterial und lange Transportwege mitbringen können. Denken Sie an Umwelt und Natur. Der Unterhalt eines Kompostes entspricht also voll und ganz dem modernen Thema der Nachhaltigkeit!

Wie können Sie Engerlinge erkennen?

Als Engerlinge erkennt der Gärtner alle kleinen Lebewesen, die wie Larven von Blatthornkäfern (Scarabaeuoidea) aussehen. In Deutschland und Europa gibt es aber nur bestimmte Arten von Engerlingen, die allesamt positiv zu beurteilen sind, wenn sie sich im Kompost tummeln. Ich stelle Ihnen jetzt ein paar Engerlinge näher vor, die keinen Grund zur Sorge für den Gärtner bedeuten:

  • Maikäfer
  • Junikäfer
  • Rosenkäfer
  • Gartenlaub- und Nashornkäfer
Tipp

Auch Regenwürmer sind in jedem Garten beliebte Tierchen, die die Erde auflockern. Denken Sie daran: Gesundes Pflanzenwachstum können Sie unter der Zugabe von Kompost erheblich positiv beeinflussen. Düngen Sie mit Kompost – das ist preiswert und sorgt dafür, dass Ihre Blütler und Gemüsepflanzen sowie Ziergewächse aller Art mit wertvollen Nährstoffen versorgt werden.

Checkliste

  • Bitte gießen Sie Ihren Kompost, wenn er zu trocken ist.
  • Geben Sie niemals gekochte Speisen, Fleisch, Knochen, Käse und Wurst oder Verfaultes auf den Kompost.
  • Der Kressetest zeigt, wie reif Ihr Kompost ist und wann er verwendet werden kann.
  • Mischen Sie das Kompostgut immer gut durch.
  • Zerkleinern Sie Küchen- und Pflanzenreste, damit sie von den Bodenbakterien effektiv zersetzt werden können.
  • Ihr Kompost riecht unangenehm? Der Grund kann Fäulnis sein. Die Zugabe von Kalk oder Sand wird Nässe aus dem Kompost entziehen.
  • Sammeln Sie Ihre Erfahrungen beim Kompost als Dung. Weder eine Über-, noch eine Unterdüngung ist empfehlenswert!

Was ist typisch für das Aussehen von Engerlingen?

Sie erkennen die Engerlinge sofort an ihrer dicken, fleischigen Raupenerscheinung. Die Tiere haben oft lange oder weniger lange Beine im Kopfbereich. Im ersten Moment ekeln sich so manche Gärtner beim Anblick der Tiere.
Je nach Art der Engerlinge können diese bis zu 10 Zentimeter lang werden. Die Engerlinge überleben auch für längere Zeit (nämlich für mindestens 2 Jahre!) im Larvenstadium. Erst danach verpuppen sie sich und werden zum Käfer.

Sind Engerlinge wirklich keine Schädlinge im Garten?

Engerlinge werden viel zu oft, und, nach meinen Augen zu Unrecht, pauschal als Schädlinge bezeichnet. Dabei sind die meisten Engerlinge sehr nützlich – vor allem, wenn sie im Kompost zu finden sind.
Sie lockern nicht nur die Erde auf, sondern helfen auch für den Prozess der Zersetzung weiter: Schließlich müssen Küchen- und Pflanzenabfälle mühsam von Boden- und Mikrobakterien verrottet werden.

Jeder Gärtner kann es kaum erwarten, bis aus Eierschalen, Kaffeefilter mit Inhalt, Holzspänen, Hasenmist, Pflanzenabfällen, Strauchblättern und alles, was im Kompost landet, wertvoller Humus entsteht.
Engerlinge leisten einen wertvollen Beitrag dazu, dass die Verrottung effizient über die Bühne geht. Sie veredeln also Ihren Kompost, auch wenn die kleinen Krabbler auf den ersten Blick ekelerregend aussehen.

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Roswitha ist 53 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Sie ist gelernte Bankkauffrau, hatte aber schon immer eine Leidenschaft für den Garten. Sie besitzt mit ihrem Ehemann ein kleines Haus auf einem Dorf im Allgäu und wendet sich mit Leidenschaft der Gartenarbeit zu. Seit geraumer Zeit hat sie neben Blumen, Rosen und Obstbäumen auch Gemüsepflanzen, Sträucher und vieles mehr in ihrem Garten. Schmeckt selbst angebaut und geerntet nicht immer noch am besten? Für Roswitha und Ihre Familie schon! Sie sagt: „Ich schöpfe Kraft aus der Natur. Die Gartenarbeit macht mich glücklich. Sie hilft mir beim Stressabbau!“ Bei Gartenpanda gibt Roswitha all ihre Garten-Erfahrungen und ihr Knowhow gerne weiter.

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