Ferkelkraut bekämpfen

Ferkelkraut ist auf fast jeder Wiese zu finden. Was auf Wald und Flur jedoch nicht stört, kann im eigenen Garten zum echten Problem werden. Denn wer das Unkraut im heimischen Garten vorfindet, wird es oft nur schwer wieder los.

Erfahren Sie bei uns alle Möglichkeiten, um gewöhnliches Ferkelkraut zu erkennen und langfristig zu bekämpfen.

Ferkelkraut bekämpfen – welche Möglichkeiten gibt es?

Ferkelkraut ist vielen Gärtnern auch unter dem Begriff „gelbes Unkraut“ bekannt. Und diesen unschönen Beinamen trägt das Gewächs aus der Familie der Korbblütler nicht zu Unrecht. Denn wenn sich Ferkelkraut einmal im Boden festsetzt, gibt es nur wenige Behandlungen, um das Unkraut langfristig und effektiv loszuwerden. Zur Bekämpfung bieten sich Ihnen die folgenden Möglichkeiten:

  • Algenkalk: Ferkelkraut bevorzugt saure Böden. Gerade dann, wenn der Befall nur gering ist, kann es also hilfreich sein, Algenkalk zu streuen. Algenkalk hilft jedoch höchstens im Anfangsstadium des Befalls. Im späteren Stadium hilft der Kalk nicht mehr.
  • Unkrautvernichter: Sofern Sie Unkrautvernichter gegen Ferkelkraut einsetzen, ist darauf zu achten, dass Sie ausschließlich spezielle Unkrautvernichter gegen Ferkelkraut verwenden. Denn Universalunkrautvernichter, welche nicht spezifisch gegen das Kraut wirken, können keine oder nur eine unzureichende Wirkung erzielen.
  • Abflammen: Das Abflammen von Ferkelkraut ist, ähnlich wie das Ablammen von anderem Unkraut, eine nur unzureichende Möglichkeit, um dem störenden Kraut Herr zu werden. Denn die Flammen erreichen höchstens die Anfänge der Wurzel, nicht jedoch die Wurzelspitzen oder den Wurzelballen. Eine langfristige Vernichtung des Krauts ist somit nicht möglich.
  • Ausstechen: Das Ausstechen von Ferkelkraut ist tatsächlich die effektivste Möglichkeit, das Kraut langfristig loszuwerden. Denn Ferkelkraut sollte immer ausgestochen werden, um die Vermehrung über die Wurzelballen zu verhindern. Wichtig hierbei ist, dass Sie das Kraut möglichst zeitnah nach der Entstehung ausstechen. Nur dann können Sie das Kraut daran hindern, sich schnell über die Wurzeln auszubreiten.

Was ist Ferkelkraut?

Ferkelkraut, auch unter dem Begriff gewöhnliches Ferkelkraut bekannt, ist eine sehr weit verbreitete Wildstaude, die auf Wiesen, Halbtrockenrasen, Heiden oder an Waldrändern wächst. Ferkelkraut gehört zur Familie der Korbblütler und ist nahe verwandt mit Rainkohl und Löwenzahn.

Der lateinische Begriff von Ferkelkraut ist Hypochaeris radicata. Bekannt sind über 60 verschiedene Arten, von denen das gewöhnliche Ferkelkraut besonders häufig vorkommt. Das nahe verwandte gefleckte Ferkelkraut ist von dem gewöhnlichen Kraut durch seine rötliche Hauptblattadern und den rötliche Flecken auf den Blättern zu unterscheiden.

Über die Zusammensetzung der Pflanze gibt es bisher nur wenige Informationen, die Forschung steckt hier noch in den Kinderschuhen.

Ferkelkraut Vorkommen

Ferkelkraut kommt überall in Deutschland und Europa vor. Häufig finden Sie das Kraut in säurehaltigem Boden in Höhenlagen bis zu 1.500 Metern. Botanisch nach Ellenberg gesehen ist Ferkelkraut eine Lichtpflanze und ein Mäßigwärmezeiger. Das Kraut bevorzugt frischen Boden, der weder zu trocken, noch zu feucht sein sollte.

Säurehaltige, stickstoffarme Standorte sind ideal für das Wachstum der Pflanze. Ferkelkraut ist sehr weit verbreitet und stellt keine hohen Anforderungen, der Bestand ist daher nicht gefährdet.

Vermehrung von Ferkelkraut

Gewöhnliches Ferkelkraut vermehrt sich durch die von der Pflanze selbst gebildeten Samen. Wie auch bei anderen Korbblütlern trägt das Kraut den typischen Pappus, wie er auch von den flugfähigen Samen der Löwenzahnpflanze bekannt ist. Die Samen breiten sich somit mit dem Wind aus und verteilen sich großflächig in angrenzende Gebiete.

Ferkelkraut ist weit verbreitet, besonders häufig ist es auf der Nordhalbkugel zu finden. Das Kraut ist sehr anpassungsfähig und wächst sowohl auf trockenen Wiesen, als auch an Waldrändern oder Steilhängen. Im Frühjahr wird die Pflanze von Insekten bestäubt und stellt für diese ein wertvolles Nahrungsangebot dar.

Erkennungsmerkmale von Ferkelkraut

Voll ausgewachsen erreicht Ferkelkraut eine Höhe zwischen 20 und 60 Zentimetern. Die Blätter der Pflanze sind schroff gezahnt und mit borstigen Haaren versehen. Sie wachsen in der Nähe des Bodens und bilden Rosetten aus, nach oben zulaufend werden die Blätter kleiner, vereinzelt sind sie schuppenartig angeordnet.

Ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal von Ferkelkraut im Vergleich zu Löwenzahn ist die Farbe der Pflanze. Denn die Blätter von Ferkelkraut sind unten gräulich bis bläulich. Die Stiele hingegen sind deutlich fester als die von Löwenzahn, gleichzeitig aber schmaler und länger. Im Inneren der längs gerillten Stile befindet sich dicker, zäher Milchsaft.

Die Blütezeit von Ferkelkraut beginnt im Mai und endet im Oktober. Dies ist ein weiterer deutlicher Unterschied zu Löwenzahn. Denn dieser blüht von April bis Juli.

Wenn alles nichts hilft – Ferkelkraut sinnvoll verwenden

Wie Sie sehen ist Ferkelkraut nicht einfach zu bekämpfen. Wenn also alle Methoden zur Beseitigung versagen, gilt es, dass beste aus der Situation zu machen. Denn Ferkelkraut kann vielseitig in der Küche verwendet werden.

Denn was viele Gärtner nicht wissen ist, das Ferkelkraut früher gerne auch kulinarisch verwendet wurde. Viele Teile des Wildkrauts sind essbar:

  • Die Blüten von Ferkelkraut: Die Knospen der Blüten von Ferkelkraut sind sehr geschmacksintensiv. Der Geschmack wird als bitter und etwas säuerlich beschrieben. Die Blüten eignen sich ideal dazu, um Salate oder herzhafte Speisen zu verzieren. Die Knospen können ähnlich wie Kapern oder Bärlauchknospen in Salzlake oder Wein eingelegt werden.
  • Die Blätter von Ferkelkraut: Gerade dann, wenn die Blätter von Ferkelkraut noch jung und frisch sind, können sie ausgezeichnet  in einem Wildkräutersalat verarbeitet werden. Aber auch als Beigabe zu Gemüsesuppen eignen sich die Blätter. Auch die Blätter von Ferkelkraut haben einen intensiven Geschmack. Sie können unter anderem auch für Bratlinge verwendet werden.   
  • Die Wurzel von Ferkelkraut: Die Pfahlwurzel des Ferkelkrauts kann im Frühling, also im März oder April, geerntet werden. Die gut gereinigte Wurzel kann anschließend in der Pfanne oder im Backofen gegart werden.  

Alternativ kann die Wurzel kleingeschnitten und getrocknet werden. Die gemahlene Wurzel kann dann sogar als Kaffee-Alternative dienen.

Nice to know: Ähnlich wie Löwenzahn wurde Ferkelkraut früher als traditionelle Heilpflanze bei Verdauungsbeschwerden oder bei Beschwerden der Galle oder Leber eingesetzt. Heute ist das eher unüblich. Die heilsame Wirkung der Pflanze ist außerdem nicht wissenschaftlich belegt.

Helfen Unkrautvernichter beim Ferkelkraut bekämpfen?

Falls Sie Unkrautvernichter zur Bekämpfung von Ferkelkraut einsetzen, ist es wichtig, ein Mittel zu wählen, welches explizit als Mittel zur Vernichtung von Ferkelkraut deklariert ist.

Was passiert, wenn ich Ferkelkraut nicht beseitige?

Es ist ratsam, Ferkelkraut schnellstmöglich an der Wurzel zu beseitigen. Denn das Kraut breitet sich durch die Flugsamen schnell und weitflächig aus. 

Jasmin ist eine Expertin für Garten-, Balkon- und Terrassenmöbel sowie für kinderfreundliche Gartengestaltung bei Gartenpanda.de. Sie hilft unseren Lesern, gemütliche und funktionale Outdoor-Bereiche zu schaffen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch kindgerecht sind.

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