Photovoltaikanlage auf Dach anbringen + Kosten im Überblick

Der Großteil der in Deutschland installierten Photovoltaikanlagen befindet sich auf einem Dach. Denn fast alle schrägen Hausdächer eignen sich für einen wirtschaftlichen Betrieb des privaten Stromerzeugers. Da eine Anlage, mit der zum Beispiel eine vierköpfige Familie weitgehend autark, also unabhängig von kommerziellen Strombetreibern ist, inklusive Speicher bis zu 20.000 Euro kosten kann, überlegt sich mancher Hausbesitzer, die Photovoltaikanlage auf dem Dach selbst zu montieren und zu installieren.

Wie bringt man die Photovoltaikanlage auf dem Dach an?

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach anbringen lässt. Bei der sogenannten Aufdach-Montage wird die Anlage auf ein geschlossenes Dach montiert, während bei der Indach-Montage die Solarmodule einen Teil der Dachhaut ersetzt. An dieser Stelle wird also keine Eindeckung wie Dachziegel mehr benötigt.  

Welche Vorteile hat eine Aufdach-Montage?

Die Montage der PV-Anlage aufs bestehende Dach hat mehrere Vorteile:

Vorteil #1: Einfache Montage

Das Aufdach-System kann einfach montiert und wieder abgebaut werden, wobei die Dachhaut intakt bleibt. Zudem können die Solarmodule bei dieser Variante individuell montiert werden, das heißt, sie sind nicht von der Photovoltaik-Dachneigung abhängig.

Vorteil #2: Preis

Die Montage der PV-Anlage aufs Dach ist wesentlich günstiger als das Integrieren der Solarmodule bei einem bestehenden Dach. Bei einem Neubau allerdings ist die Indach-Variante günstiger.

Vorteil #3: Zusätzlicher Schutz

Bei der Aufdach-Montage dienen die Solarmodule als natürlicher Schutz des Dachs vor Umwelteinflüssen.

Vorteil #4: Zusätzliche Kühlung

Da bei dieser Variante von unten Luft an die Solarmodule gelangen kann, werden diese dadurch gekühlt und arbeiten effizienter.

Welche Nachteile hat eine Aufdach-Montage?

Der große Nachteil der Aufdach-Montage ist, dass unter Umständen die komplette Photovoltaikanlage demontiert werden muss, wenn ein darunter liegender Dachziegel kaputt ist. Zudem altern die Ziegel unter einer Solaranlage schneller. Und schließlich schneidet diese Variante optisch deutlich schlechter ab als die Indach-Montage.

Wie wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach angebracht? (Aufdach-Montage)

Mit Sparrenhaken aus Aluminium oder Edelstahl werden die Schienen an den Dachsparren verschraubt. Die Solarmodule sitzen später dann mit einem Abstand zwischen 5 und 15 Zentimetern zur Dachhaut. Mit einer Aufständerung kann der Neigungswinkel der Solarmodule, die auf den Schienen befestigt werden, geändert werden.

Alternativ gibt es Dachziegel, die bereits über eine Befestigungsmöglichkeit für die Schienen verfügen.

Was kostet eine Aufdach-Photovoltaikanlage?

Bei einem Neubau muss für eine Photovoltaikanlage mit 8 kWp auf dem Dach mit rund 19.000 Euro gerechnet werden. Im Bestandsbau wird es wesentlich günstiger. Da liegen die geschätzten Kosten bei knapp 11.800 Euro.

Welche Vorteile hat eine Indach-Montage?

Die Indach-Montage der PV-Anlage glänzt durch einige Vorteile:

Vorteil #1: Stabilität

Wegen des schmalen und flachen Aufbaus einer im Dach integrierten Photovoltaikanlage hat der Wind keine Angriffsfläche und das Gewicht der PV-Anlage verteilt sich gleichmäßig auf der gesamten Dachfläche. Dadurch ist das Indach-System wesentlich stabiler als eine Aufdach-Photovoltaik.

Vorteil #2: Gewicht

Das Gewicht einer Photovoltaikanlage kann die gesamte Statik des Daches negativ beeinflussen. Denn ein herkömmliches Solarmodul wiegt rund 20 Kilogramm. Vor allem in alten Häusern sind oft kleine Sparren verbaut, die das Zusatzgewicht einer Aufdach-Photovoltaik gar nicht tragen könnten. In solchen Fällen ist eine Indach-Montage eine Option.

Vorteil #3: Ästhetik

Eine in ein Dach integrierte Photovoltaikanlage sieht sehr ästhetisch aus. Mit ihrem schmalen Profil und dem fehlenden Rahmen fügen sich die Solarmodule beinahe nahtlos in das Dach ein. Somit entsteht eine homogene und unauffällige Oberfläche. Die passenden Solarmodule gibt es nicht nur in schwarzen und blauen Tönen, sondern auch in rötlichen, die sich den Tonziegeln anpassen.

Vorteil #4: Preis

Wer neu baut oder sein Hausdach saniert, kommt mit einer Indach-Variante günstiger weg als mit einer Aufdach-Montage. Wenn man nämlich die Solarmodule als Dacheindeckung nutzt, spart man die Kosten für die Dachziegel und die Handwerker.

Welche Nachteile hat eine Indach-Montage?

Nicht alle Dächer sind für ein in das Dach integrierte Photovoltaiksystem geeignet. Dazu gehören zum Beispiel Bitumendächer oder Blechdächer.

Nachteil #1: Dachart

Während Bitumen- oder Blechdächer also ausscheiden, sind auch nur Schrägdächer geeignet, auf denen das Regenwasser abfließen kann. Damit keine Schäden entstehen, muss bei Dächern mit einem geringen Neigungswinkel das Montagesystem entsprechend angepasst werden.

Nachteil #2: Belüftung

Indach-System sind schlechter hinterkühlt, als Solarmodule, die aufs Dach montiert werden. Dadurch werden sie schneller heiß, verlieren an Leistung und müssen am besten zusätzlich gekühlt werden.

Nachteil #3: Hohe Kosten im Bestandsbau

Wer bei einem bestehenden Gebäude eine Indach-Montage der PV-Anlage in Erwägung zieht, muss mit deutlich höheren Kosten rechnen. Denn das Dach muss extra abgedeckt werden, eventuell müssen Dachlatten und Balken hinzugefügt werden, was sich sehr auf die Kosten auswirkt.

Wie wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach angebracht? (Indach-Montage)

Beim Indach-Solarsystem ersetzen die Module die Dachziegel in der Dacheindeckung. Sie werden direkt auf die Dachlatten geschraubt. Um die Solarmodule werden die Ziegel bündig herumgeführt, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann.

Was kostet eine Indach-Photovoltaikanlage?

Für einen Neubau wird bei dieser Variante ein spezielles Montagesystem benötigt. Im Gegensatz dazu entfallen die Kosten für die Dachziegel und Dacheindeckung. Solarmodule für die Indach-Montage kosten zwischen 10 und 20 Prozent mehr als normale Solarmodule. Pro kWp (Kilowatt Peak) installierter Leistung ist mit Kosten von rund 1.400 bis 2.000 Euro zu rechnen. Eine Anlage mit 8 kWp kostet somit rund 13.700 Euro. Im Altbau steigen die Kosten auf knapp 22.000 Euro für dieselbe Größe der PV-Anlage.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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