Rasen säen bei Frost im Winter: 5 hilfreiche Tipps

Rasen säen im November oder in anderen Monaten mit Frost kommt nicht jedem Gartenbesitzer in den Sinn. Wenn im Winter der Garten ruht, möchte sich auch der Gärtner ein wenig zurücklehnen.

Als Landschaftsgärtner weiß ich, dass es natürlich auch in den Wintermonaten kleinere Gartenarbeiten gibt. Und warum sollte man sich nicht um den Rasen kümmern, den vielleicht spielende Kinder im Sommer malträtiert haben.

An manchen Stellen hat das satte Grün empfindliche Lücken bekommen, die geschlossen werden sollten.

Lässt sich im Winter bei Frost Rasen säen?

Späte Aussaaten auch bei Frost sind grundsätzlich kein Problem. Denn die Rasensamen sind wie die daraus entstehen Pflanzen winterhart. In Theorie und Praxis lässt sich zum Beispiel der Rasen im November säen. Für eine Aussaat im Winter gibt es zudem robuste Sorten.

Den Samen macht eine Aussaat im Winter nichts aus. Mit dem Keimen warten sie lediglich ab, bis die Temperaturen auf etwa zehn Grad steigen. Bei langen und frostigen Wintern kann es jedoch passieren, dass der Samen austrocknet. Dann muss erneut ausgesät werden, weil ein ausgetrockneter Samen nicht keimt.   

Wie wird der Rasen im Winter ausgesät? – 5 Tipps

Rasen säen bei Frost im Winter ist grundsätzlich möglich. Allerdings sollte man sich darauf beschränken, wenn braune Stellen oder Lücken nachgesät werden müssen. Wenn ein komplettes Rasenstück neu eingesät werden soll, ist es ratsam, dies erst im Frühjahr zu tun.

Tipp #1: Boden richtig vorbereiten

Ein gefrorener Boden lässt sich natürlich nur schwer bearbeiten. Mit warmem Wasser können gefrorene Bereiche aufgetaut werden. Diese werden nun aufgelockert. Mit einer Gartenkralle oder Handhacke wird der Untergrund dann von unerwünschten Pflanzen befreit.

Tipp #2: Rasenfläche sauber planieren

Bei Frost besteht die Gefahr, dass die Pflanzen reißen und Teile ihrer Wurzeln im Boden bleiben. Die gesäuberte Fläche wird jetzt am besten mit einem Holzrechen sauber planiert. Hierbei dürfen keine Unebenheiten entstehen, in denen sich später Wasser sammeln kann.

Tipp #3: Ruhephase genehmigen

Der vorbereitete Boden darf sich nun für ein paar Tage ausruhen. Erst wenn er komplett abgetrocknet ist, wird ausgesät. Denn ein feuchter Boden verklumpt leicht und entzieht den Rasensamen ihre Wachstumsgrundlage.

Tipp #4: Richtig aussäen

Die Aussaat erfolgt an einem sonnigen und windstillen Tag, damit die leichten Samen nicht vom Wind fortgetragen werden oder sich nur an einer Stelle sammeln. Bei der Menge des Saatguts sind die Angaben des Herstellers zu beachten. Je nach Rasensorte werden pro Quadratmeter Boden unterschiedlich viel Gramm an Samen ausgebracht.

Tipp #5: Ausreichend, aber nicht zu viel bewässern

Auch späte Aussaaten benötigen ausreichend Feuchtigkeit. Beim Rasen Säen zum Beispiel im November oder in den anderen Wintermonaten ist es normalerweise feuchter als im Sommer. Trotzdem heißt es für den Gärtner nun aufpassen. Zum einen darf der frisch gesäte Samen nicht austrocknen, zum anderen darf sich keine Staunässe bilden.

Trocknet der Samen erst einmal aus, ist er hinüber, da er dann nicht mehr keimen kann. Bei Staunässe verfault der Samen. Auch das findet er nicht lustig und sprießt nicht.

Was passiert nach dem Rasen Säen im Winter?

Nach der Aussaat heißt es zunächst abwarten und regelmäßig gießen. Wenn es keinen Frost mehr gibt und die Lufttemperatur zehn Grad erreicht, beginnt der Rasensamen zu keimen. Das dauert je nach Sorte zwischen einer Woche und drei Wochen.

Selbst wenn der Boden vor der Aussaat von Beikräutern befreit wurde, besteht in den ersten Wochen immer die Möglichkeit, dass sich Gänseblümchen, Klee oder Löwenzahn ansiedeln. Die jungen Pflanzen lassen sich leicht entfernen.

Ist der Rasen ausreichend gewachsen und wird zum Beispiel von einem Mähroboter konstant auf einer Länge von vier Zentimetern gehalten, werden sich die ungebetenen Gäste nicht ausbreiten können.    

Wann der erste Schnitt erfolgt, hängt davon ab, wie rasch der frisch gesäte Rasen sprießt. Bei niedrigen Temperaturen unter zehn Grad und vereinzelten Nachfrösten lässt sich der Rasen mehr Zeit. Wie schnell der Rasen wächst, hat wiederum mit der Sorte beziehungsweise der Rasensamenmischung zu tun.

Nach dem ersten Schnitt darf der Rasen gedüngt werden. Nach dem ersten Schnitt sieht man auch sofort, ob es noch kleinere Lücken gibt, bei denen nachgesät werden muss.

Wird der neue schöne Rasen anschließen regelmäßig, sprich täglich oder jeden zweiten Tag gemäht, muss er nicht mehr gedüngt oder gemulcht werden. Das kurze Schnittgut bleibt einfach liegen. Beim Verrotten gibt es die Nährstoffe wieder in den Boden zurück.

Welche Vorteile hat eine Aussaat im Winter?

Späte Aussaaten haben den großen Vorteil, dass im Garten kaum andere Arbeiten zu erledigen sind und der Gärtner mehr Zeit hat.

Da in den Wintermonaten die Sonne mit einem flacheren Winkel einstrahlt, ist die Strahlung geringer. Dadurch muss der frisch ausgesäte Rasen weniger oft bewässert werden. Außerdem ist es in den Wintermonaten in der Regel ohnehin feuchter als im Sommer.

Eine späte Aussaat ist ebenso von Vorteil, dass der Rasen mehr Zeit hat, bis zum Frühjahr ein gutes Wurzelwerk zu bilden und anzuwachsen. Aus demselben Grund werden zum Beispiel auch Sträucher, Hecken oder Bäume gern im Herbst eingesetzt.

Welche Nachteile hat eine Aussaat im Winter?

Beim Rasen Säen im November hat man in milden Wintern vielleicht das Glück, dass der Boden noch nicht gefroren ist. Ansonsten wird es schwierig, den Boden vorzubereiten, die Rasensamen einzuarbeiten und den Boden zu planieren.

Liegen die Samen offen auf der Erde, freuen sich mehr die Vögel darüber, als der Gärtner. Denn vor allem in der kalten Jahreszeit freuen sich Vögel über jegliches Futter.

Hat der Rasensamen gekeimt, könnte ihn der nächste Frost kalt erwischen. Denn sind die jungen Halme erst einmal durch einen Frost gegangen, können sie kein Wasser mehr aufnehmen und vertrocknen. Da bringt auch Bewässern keine Rettung.

FAQ

Kann ein Rasen im Winter erfrieren?

Wer seinen Rasen einsät, verwendet in der Regel die im Handel angebotenen Samenmischungen. Diese bestehen aus Süßgräsern, die winterhart beziehungsweise frosthart sind.

Ist es in den Wintermonaten lange kalt und trocken, kann der Rasen braun werden. In diesem Fall fehlt den Gräsern einfach Wasser. Sie vertrocknen also und erfrieren nicht.

Deshalb ist es ratsam, Rasen sowie immergrüne Pflanzen im Winter zu bewässern, sofern der Boden nicht gefroren ist.

Sollte im Winter der Schnee vom Rasen geräumt werden?

Schnee hat eine schützende Funktion. Er schützt den Rasen vor Frost und vor dem Austrocknen. Deshalb kann sich der Gartenbesitzer die Arbeit ersparen, den Schnee vom Rasen zu räumen.

Welche Rasenpflege ist im Winter sinnvoll?

Bei Temperaturen unter zehn Grad geht der Rasen in die Vegetationspause. Während dieser Winterruhe wächst er nicht, weshalb er keiner menschlichen Pflege bedarf – also auch nicht gedüngt werden möchte.

In der Winterpause freuen sich die Halme über Ruhe. Nur gelegentlich wünschen sie etwas Wasser, sollte es während einer frostfreien Phase lange nicht geregnet haben.

Wann kann nach der Saat im Winter gemäht werden?

Je nach Außentemperatur Zwischen Ende März und Anfang April kann der Rasen zum ersten Mal im Jahr gemäht werden. Bereits ab sechs Grad Celsius beginnen die Halme langsam zu wachsen. Und ab zehn Grad setzt beim Rasen die Wachstumsphase ein.

Ein praktischer Helfer ist dabei ein Mähroboter, bei dem sich die Mähzeiten und die Schnitthöhe programmieren beziehungsweise einstellen lassen.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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