Boden fräsen: Gartenboden fräsen in 5 Schritten [Anleitung]

Wer seinen Garten nicht der Mutter Natur überlassen möchte, die ohne menschliche Eingriffe bald daraus einen Urwald macht, kommt um regelmäßige Gartenarbeiten nicht herum. Diese kann anstrengend sein, ist aber auch gut für die Gesundheit. Zu den sicherlich anstrengenderen Arbeit gehört es, den Boden zu fräsen.

Wie fräst man den Gartenboden in wenigen Schritten?

Im ersten Schritt ist die richtige Jahreszeit zu beachten. Je nach Nutzung des Gartens wird im Frühjahr oder Herbst gefräst. Dann gilt es, das richtige Werkzeug auszuwählen. Bevor der Gärtner loslegt, sammelt er noch Steine und Unrat ab. 

Ist der Boden gefräst, muss ein kühles Getränk noch warten. Denn erst das Fräsen selbst fördert oft eine große Menge an Steinen, Pflanzenteile oder Unrat an die Oberfläche, die auf der gefrästen Fläche nichts zu suchen haben. 

Im letzten Schritt wird die Fläche eben gerecht und so vorbereitet, dass entweder Rasensamen oder Blumensamen beziehungsweise Pflanzen eingebracht werden können.

Anleitung vom Experten: Gartenboden fräsen in 5 Schritten

Ein neues Haus mit Garten ist der klassische Einsatzort für eine Fräse. Beim Hausbau wird der Gartenboden durch Baumaschinen viel befahren, sodass er vor dem Anlegen des Gartens zwingend aufgelockert werden muss. Auch ein unerfahrener Neugärtner fräst seinen Boden in wenigen Schritten:

Schritt #1: Steine und Unrat entfernen

Bevor losgelegt wird, werden auf der zu fräsenden Fläche Unkräuter, Pflanzenreste, Steine oder Unrat entfernt. So kann es immer wieder vorkommen, dass sich im Boden Metallteile oder größere Steine empfinden, die die Fräse beschädigen können.

Schritt #2: Boden fräsen

Beim Abfräsen wird im Prinzip der Boden einmal komplett umgepflügt. Je nach Bodenbeschaffenheit sollte die Fräse eine bestimmte Arbeitstiefe haben. Bei Beeten, die einfach aufgelockert werden, reichen zehn bis 20 Zentimeter aus. 

Schwere Böden und das neue Anlegen eines neuen Gartens beziehungsweise Rasens verlangen eine kräftige Fräse, die 30 bis 40 Zentimeter tief in den Boden geht. Diese Arbeit ist allerdings nichts für zarte Hände –  es braucht schon viel Kraft, das widerspenstige Gefährt zu zähmen und in der Spur zu halten.

Mit der Fräse zieht der kräftige Gärtner nun langsam und gleichmäßig Bahn für Bahn. Ist der Boden noch sehr verklumpt und nicht aufgelockert wie gewünscht, wird noch ein zweites Mal gefräst – nun im rechten Winkel zu den ersten Bahnen. Die Frästiefe lässt sich hier bei manchen Modellen verändern.

Schritt #3: Pflanzenreste und Steine einsammeln

Hat der Gärtner noch ausreichend Kraft, sammelt er nach dem Garten fräsen erneut alle Steine, störenden Pflanzenteile und sonstige Überraschungen ein, bevor der Boden weiter bearbeitet wird.

Schritt #4: Boden absetzen lassen

Durch das Fräsen wurde der Boden aufgelockert. Der Gärtner kann sich jetzt gute drei Wochen Pause können und den Boden für sich arbeiten lassen, sprich der Boden muss sich absetzen. Dies tut er vor allem, wenn er feucht ist, also nachdem es geregnet hat. Ein feuchter Boden ist zudem immer gut bei Neubepflanzungen oder der Aussaat von Rasen.

Schritt #5: Boden vor die Pflanzen vorbereiten

Im fünften und letzten Schritt wird der gefräste Boden eben gezogen. Das funktioniert am besten mit einer Harke. Letzte Pflanzenreste und Steinchen werden zum Vorschein kommen und werden eingesammelt.

Warum sollte man den Boden fräsen?

Der Garten wird gefräst, wenn ein neuer Rasen angelegt wird, man den Boden auflockern will oder einfach ein Beet von Unkraut und Steinen befreien möchte. Dabei kann man unter Umständen tatsächlich steinreich werden, da sich Steine im Laufe der Jahre an die Erdoberfläche arbeiten.

Fräsen ist außerdem gut, wenn Unebenheiten, die sich im Laufe der Jahre durch natürliches Absetzen des Bodens bilden, ausgeglichen werden sollen. 

Lehmiger Boden lässt sich beim Fräsen verbessern, indem großzügig Sand eingearbeitet wird. Sand verbessert die Bodenstruktur und macht ihn am Ende durchlässiger und nährstoffreicher.

In schattigen und feuchten Bereichen verliert so mancher Gartenbesitzer den Kampf gegen Moos, Pilze oder Flechten im Rasen. Auch in diesem Fall freut sich die Fräse darauf, wieder aus dem Gartenschuppen herauszukommen.

Wann sollte man den Gartenboden fräsen?

So mancher Gartenbesitzer kommt vielleicht während seines Sommerurlaubs auf Balkonien auf die Idee, seinen Garten zu fräsen. Die bessere Idee ist jedoch, den Urlaub zu genießen. Denn je nach Nutzung des Gartens gibt es unterschiedliche Jahreszeiten, in den gefräst wird.

Obst, Gemüse oder Zierpflanzen

Wer nicht auf die eigenen Gurken, Tomaten oder Obst verzichten möchte, muss den Boden für diese Pflanzen im Frühjahr vorbereiten. Der richtige Zeitpunkt ist davon abhängig, wann die gewünschten Pflanzen im Freiland ausgesät werden. 

Bevor man mit wenigen Gürkchen endet, lohnt sich deshalb ein Blick auf den Aussaatkalender. In manchen Fällen heißt es daher, erst einmal mit dem Boden-Fräsen abwarten.

Rasen

Rasen ist ein recht unkomplizierter Geselle. Er kann fast das ganze Jahr über ausgesät werden. Am liebsten mag er es jedoch im Frühjahr oder Spätsommer. Dann ist nicht zu warm und der Boden nicht zu kalt.

Was gibt es beim Rasen zu beachten?

Das Umpflügen eines bestehenden Rasens oder das Anlegen es neues Rasens erfordert gegebenenfalls schwereres Gerät. Die Fräse muss in der Lage sein, in 30 bis 40 Zentimeter tiefe Schichten vorzudringen. In diesem Fall ist eine benzinbetriebene Fräse die bessere Wahl, als eine Elektofräse.

Müssen in einem bestehenden Rasen nur kleinere Bereiche ausgebessert oder bearbeitet werden, eignet sich hierzu eine kleine und leichte Fräse. Diese ist handlich und braucht keinen kräftigen Fahrer.

Welche Vorteile hat das Boden-Fräsen mit einer Maschine?

Das maschinelle Fräsen erspart viel Zeit und Kraft. Der Boden wird auch in größere Tiefen gut aufgelockert und erreicht auch tiefer liegende Pflanzenzeile sowie Wurzeln von Unkräutern. 

Welche Nachteile hat das Boden-Fräsen?

Auch wenn die maschinelle Fräse tief in den Boden eindringt, lassen sich nicht alle unliebsamen pflanzlichen Bewohner beseitigen. Giersch oder Quecken haben ein weitreichendes Wurzelsystem, das auch durch tiefes Fräsen nicht komplett zerstört werden kann. Bei diesen Plagegeistern reichen kleinste Wurzelteile zum Überleben aus.

Ein tiefes Fräsen bedeutet gleichzeitig ein tiefes Eingreifen in die Bodengesundheit. Mikroorganismen werden an die Oberfläche befördert und brauchen einige Zeit, bis sie wieder richtig funktionieren.

Welche Alternativen gibt es zu einer Gartenfräse

Eine Gartenfräse, die auch Bodenfräse oder Motorhacke bezeichnet wird, wird bei größeren Flächen verwendet. Kleinere Ecken kann der Gärtner auch mit einer normalen Hacke bearbeiten. Zur Lockerung und Lüftung des Bodens ist ein Spaten ebenfalls ein nützliches Werkzeug. Mit der Hacke wird der umgegrabene Boden dann zerkleinert.

FAQ

Was kostet es, seinen Garten fräsen zu lassen?

Je nach Gelände und Aufwand verlangen Gartenbaufirmen ab 40 Euro bis zu 100 Euro pro Quadratmeter.

Was ist beim Kauf einer Fräse zu beachten?

Bei Gartenfräsen gibt es mehrere Punkte, die vor dem Kauf beachtet werden sollte. Die Größe des Gartens ist wichtig für die Arbeitsbreite, die Beschaffenheit des Bodens ist wichtig für die Leistung.

Für eine Nutzfläche bis zu 1.000 Quadratmetern reicht eine Arbeitsbreite von 20 bis 30 Zentimetern aus. Eine schmale Fräse ist wendiger, leichter und einfacher in der Handhabung.

Die Arbeitstiefe der meisten Modelle liegt bei maximal 25 Zentimetern. Ausgestattet sind Fräsen in der Regel mit vier bis sechs Hackmessern.

Welcher Antrieb ist bei der Gartenfräse sinnvoll?

Ob elektrisch oder mit Benzin: beide Antriebe haben ihre Vor- und Nachteile. Für kleinere Grundstücke und leichte Böden sind E-Fräsen gut geeignet, die umweltschonend arbeiten.

Für größere Flächen und schwerere Böden sollte eine Benzinfräse eingesetzt werden. Sie ist oft schwerer und unhandlicher als eine elektrische Fräse. Dafür besteht nicht ständig die Gefahr, das Stromkabel zu beschädigen. 

Kann man eine Gartenfräse mieten?

Viele Baumärkte oder Gartencenter bieten verschiedene Leihgeräte an. Das hat den Vorteil, dass ein Gerät, das nur alle paar Jahre benötigt wird, zu einem erschwinglichen Preis ausgeliehen werden kann. Die Geräte sind in der Regel gewartet.

Im Mietpreis ist allerdings der Transport nicht inbegriffen. Wird zum Transport größerer Maschinen ein Anhänger benötigt, kann beziehungsweise muss dieser ebenfalls gemietet werden.

Sollte Schutzkleidung getragen werden?

Rasenfräsen oder Bodenfräsen sind in der Regel einfach zu bedienen. Zur eigenen Sicherheit ist es ratsam, entsprechende Schutzkleidung zu tragen. Dazu gehören Sicherheitsschuhe, lange Hosen und Ärmel, Handschuhe und eine Schutzbrille.

Zur Sicherheit sollten sich beim Fräsen auch keine andere Personen, schon gar nicht Kinder, in der Nähe der Arbeiten aufhalten. Hochgeschleuderte Steinchen oder Metallteile könnten böse Verletzungen hervorrufen.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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