Garten umgraben mit Maschine: So gelingt es! [+Empfehlung]

Für viele Hobbygärtner ist es Routine, zum Beispiel Gemüsebeete auf die neue Saison vorzubereiten. Dazu gehört das Umgraben, wodurch der Boden aufgelockert wird und Pflanzenteile oder Unkraut in tiefere Bodenschichten gebracht werden.

Kleinere Flächen lassen sich gut von Hand umgraben. Müssen größere Flächen bearbeitet werden oder soll ein in die Jahre gekommener Rasen neu angelegt werden, stellt sich die Frage:

Mit welchem Gerät wird der Garten am besten umgegraben?

Mit einem Spaten, einer Sternfräse oder maschinell mit einer Fräse oder Motorhacke lassen sich die verschiedenen Bereiche im Garten bearbeiten.

Fräsen, die entweder mit Benzin oder elektrisch betrieben werden, kommen bei größeren Flächen und schweren Böden zum Einsatz. Beim Fräsen werden zugleich Gräser, Moose oder Unkräuter zerkleinert.

Leistungsfähige Fräsen schichten den Boden bis in eine Tiefe von 80 Zentimetern um – in der Regel ist es aber ausreichend, den Boden 20 bis 30 Zentimeter tief – also spatentief – umzugraben.

Gartenfräsen haben scharfe Hackmesser, die den Boden beim Befahren Stück für Stück umgraben. Aufgrund der ergonomischen Bauart und der leistungsstarken Funktion erleichtern und beschleunigen diese Maschinen die Gartenarbeit und schonen den Rücken.

Bei den meisten Fräsen lässt sich die Arbeitstiefe einstellen, die Arbeitsbreite beträgt im Normalfall zwischen 30 und 70 Zentimeter. Gute Fräsen haben zwei Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge.

Günstige Modelle gibt es bereits unter 100 Euro. Für größere Gärten und höhere Ansprüche kann der Hobbygärtner darüber nachdenken, eine hochwertige Maschine für 400 oder bis zu 600 Euro anzuschaffen. Als Landschaftsgärtner gebe ich immer wieder den Tipp, sich eine Fräse im Bau- oder Gartenmarkt auszuleihen. Denn nicht in jedem Garten muss jährlich gefräst werden.

Unser Rat
Welche Gartenfräsen sind empfehlenswert? Eine Vielzahl von namhaften Herstellern bietet eine große Zahl an Gartenfräsen an. In verschiedenen Tests wurden unterschiedliche Modelle auf Herz und Nieren geprüft.
Zu empfehlen ist als einer der Preis-Leistungs-Sieger die BRAST Elektro Motorhacke Gartenfräse für knapp 140 Euro. Mit einer Leistung von 1200 bis 1500 Watt und einer Arbeitsbreite von 32 bis 45 Zentimetern ist sie sowohl für kleine als auch große Flächen geeignet.
Rund 350 Euro kostet die HECHT Benzin-Motorhacke. Sie besitzt einen kräftigen Viertaktmotor, 24 Messer und hat eine Arbeitsbreite von 60 Zentimetern.
Empfehlenswerte elektrische Motorhacken beziehungsweise Motorfräsen sind die Modelle von Scheppach MTE460 für rund 130 Euro und von Profeco für circa 100 Euro.
Wer eine Akku-Bodenhacke bevorzugt, liegt mit der Einhell-Bodenhacke GE-CR 30 richtig. Sie kostet ebenfalls ungefähr 130 Euro. Der Akku und das Ladegerät sind dabei allerdings nicht enthalten.

Im Frühjahr oder Herbst umgraben?

Für das Umgraben im Frühling als auch im Herbst sprechen Gründe dafür und dagegen.

Wird im Frühjahr umgegraben, dient dies der Aussaat und Neuanpflanzung von Blumen oder Gemüse. Im Frühjahr werden die Nährstoffe nicht so leicht ausgewaschen. Außerdem kann beim Umgraben gleichzeitig mit Kompost oder Mist gedüngt werden.

Das Umgraben im Herbst hat den Vorteil, dass die Erdschollen durch Frost im Winter zerbrechen und einen feinkörnigen Boden fördern. Nach einem langen Sommer ist der Boden zudem weniger nass und schwer als im Frühjahr.

Ein Nachteil ist, dass Bodenlebewesen, die an die Oberfläche befördert werden, Frost nicht überdauern und es Zeit braucht, bis sich die Stoffwechselprozesse in der Erde wieder eingespielt haben.

Wie funktioniert eine Motorhacke beziehungsweise Gartenfräse?

Motorhacken oder Gartenfräsen ersetzen den Spaten oder die Schaufel und vor allem den Arbeitsaufwand. Gerade beim Unkraut jäten, dem Lockern des Bodens oder zur Vorbereitung des Bodens auf eine Aussaat vorbereiten sind die Maschinen ausgezeichnete Helfer.

Bei den Maschinen wird eine Hackwelle über einen Keilriemen durch den Motor angetrieben. Die Hackwelle hat mehrere scharfe Messer, die den Boden umwühlen und Pflanzen samt Wurzeln aus der Erde reißen. Durch diese vorwärts angetriebene Bewegung entsteht der Nebeneffekt, dass das Gerät den Gärtner mitzieht. Damit ist die Führung ziemlich einfach und nicht anstrengend.

Mit den Hackmessern frisst sich das Gerät in den Boden hinein und verwandelt festen Boden in feine und lockere, krümelige Erde. Je öfter der Boden befahren oder gefräst wird, umso feiner wird der Boden. In der Regel wird der zu bearbeitende Bereich einmal in der Längs-, und einmal in der Querrichtung gefräst.

Gartenfräsen werden entweder mit Benzin oder Diesel sowie elektrisch angetrieben. Sie sind zwar sehr nützliche Helfer, sind in der Anschaffung aber nicht immer günstig. Für eine vernünftige Fräse sollte der Gärtner schon zwischen 350 und 500 Euro ausgeben.

Welche Nachteile hat eine Gartenfräse?

Neben der je nach Modell nicht günstigen Anschaffung, haben Fräsen den Nachteil, dass sie hartnäckige Unkräuter wie Quecke, Ackerschachtelhalm oder Giersch durch das Zerkleinern eher im Boden verteilen, als sie zu entfernen.

Wer solche Unkräuter im Rasen hat, sollte nach dem Fräsen am besten sofort schnell keimenden Rasensamen aussäen oder alternativ einen Rollrasen verlegen. So nimmt man den unerwünschten Kräutern die Chance, wieder nachzuwachsen.

Worauf sollte beim Kauf einer Gartenfräse geachtet werden?

Die Größe der Flächen, die maschinell umgegraben werden, entscheiden zunächst über den Kauf. Für kleine Flächen sind leichtere Fräsen mit einer kleineren Arbeitsbreite handlicher. Elektrofräsen sind hierbei empfehlenswert.

Für größere Flächen wird eine leistungsstarke Benzin-Gartenfräse benötigt. Aufgrund des Eigengewichts sind Modelle mit zusätzlichen Rollen die bessere Wahl.

Einige Fräsen arbeiten mit einem Hacksporn, anderen mit Hackmessern, wobei sich die Arbeitstiefe individuell einstellen lässt. Benzin-Motorhacken besitzen im Gegensatz zu Elektro-Motorhacken auch einen Rückwärtsgang.

Für ein angenehmes Arbeiten empfehle ich einen ergonomischen Griff und einen in der Höhe verstellbaren Holm. Auf Dauer ist auch ein Vibrationsdämpfer von Vorteil. Für anspruchsvolle Gärtner kommen Modelle infrage, die mit einigen Zusatzfunktionen ausgestattet sind. Damit lässt sich der Rasen zum Beispiel vertikutieren, man kann Moos entfernen oder die Rasenkanten schneiden.

Wo kann man Gartenfräsen kaufen?

Gartenfräsen beziehungsweise Motorhacken gibt es im Fachhandel oder im Baumarkt vor Ort zu kaufen – oder man bestellt ein Gerät übers Internet. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.

Beim Händler vor Ort bekommt man eine Beratung, welches das richtige Modell für den gewünschten Einsatzort ist. Man kann das Modell anfassen und sehen, ob der Griff für einen passt. Sollte später etwas kaputtgehen, wird der Fachhändler das bei ihm erworbene Gerät reparieren.

Der Kauf im Internet hat den Vorteil, dass es eine unglaublich große Auswahl an Maschinen gibt und man sie in Ruhe vergleichen kann. Die Fräse wird zudem meistens frei Haus geliefert – und manchmal lässt sich ein Schnäppchen machen,

Eine fachkundige Beratung oder einen Reparaturservice gibt es aber meistens nicht. Ist die Maschine defekt, muss sich der Gärtner selber darum kümmern.

FAQ

Wie oft sollte man den Garten umgraben?

Auch lehmige und schwere Böden müssen mit der Zeit nicht jedes Jahr umgegraben werden, wenn der Humusanteil kontinuierlich erhöht wird. Im Frühjahr wird dabei reichlich Kompost in die Beete eingearbeitet. In einem Ziergarten sind es zwei Liter pro Quadratmeter Boden, bei Rosen und im Gemüsegarten gibt man drei Liter pro Quadratmeter.

Wie tief sollte man umgraben?

Als Faustregel gilt, dass der Boden spatentief umgegraben wird. Ist der Boden aber auch in tieferen Schichten verdichtet, muss tiefer aufgelockert werden. Boden ist oft tief verdichtet, wenn bei einem Neubaugrundstück schwere Baumaschinen im Einsatz waren.

Was kostet es, einen Garten umgraben zu lassen?

Das Umgraben oder Begradigen einer Gartenfläche wird je nach Aufwand mit zwischen zehn und 200 Euro je Quadratmeter berechnet. Muss Boden abtransportiert und entsorgt werden, müssen nochmals mindestens zehn Euro pro Quadratmeter kalkuliert werden.

Kann man Gartenfräsen oder Motorhacken mieten?

Fast sämtliche größeren Geräte für Heim und Garten können in Baumärkten oder Gartencentern gemietet werden. Üblicherweise werden die Geräte für 24 Stunden vermietet, lassen sich aber auch für mehrere Tage ausleihen.
Die Mietpreise sind meist günstig. Ein Nachteil ist aber, dass man sich um den Transport selber kümmern muss und eventuell einen Anhänger benötigt. Auch an ausreichend Benzin oder Diesel sollte gedacht werden.

Soll man Beete umgraben?

Die Generation der Großeltern baute im Garten oft Gemüse an, weshalb die Beete im Frühjahr oder im Herbst umgegraben wurden. Experten raten mittlerweile davon ab, dass jedes Jahr umgegraben wird, da durch das Umschichten des Bodens vor allem im Herbst dessen Mikrokosmos gestört wird. In den meisten Gärten ist das Umgraben der Beete nicht nötig.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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