Gemüsepflanzen, die im Gewächshaus angebaut werden, benötigen bezüglich der Wasserzufuhr mehr Pflege als Pflanzen im Freibeet. Dort kann der Regen die Beete bewässern, im Gewächshaus ist das auf natürliche Weise nicht möglich.
Zudem benötigen Nutzpflanzen oft viel Wasser und dies auch zu möglichst geeigneten sowie regelmäßigen Zeiten. Das erfordert Zeit und Disziplin.
Es bieten sich verschiedene Varianten an, um die Gewächshaus Bewässerung zu organisieren, ganz manuell oder völlig automatisch. Dabei haben alle Möglichkeiten ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Letztlich hängt die Eignung davon ab, wie viel Zeit du hast und wie viel Geld du investieren möchtest. Bist du häufig unterwegs, bieten sich natürlich automatisierte Systeme an, bist du während der Gießphasen fast immer vor Ort, genügen einfachste Varianten wie die Gießkanne.
Gewächshaus bewässern [6 Möglichkeiten]
Wir erklären dir, welche Methoden dir zur Verfügung stehen und welche Vor- und Nachteile sie dir jeweils bieten. Aus den folgenden Möglichkeiten solltest du die für dich geeignete wählen:
Möglichkeit #1 – Die Gießkanne

Die wohl einfachste und naheliegendste Variante für die Gewächshaus Bewässerung ist die altbewährte Gießkanne. Und in der Tat ist sie durchaus empfehlenswert und optimal geeignet. Das gilt vor allem für diejenigen, die während der Gießphasen nahezu immer zu Hause sind.
Die Gießkanne bietet gegenüber allen anderen Bewässerungssystemen klare Pluspunkte:
- Sie funktioniert technikunabhängig, benötigt also keinen Strom o. ä.
- Sie ist nicht fehleranfällig bzw. kann kaum kaputtgehen, falls doch, so ist sie sehr schnell ersetzbar
- Sie ist kostengünstig
- Sie lässt sich perfekt in Kombination mit dem gesammelten Regenwasser nutzen
- Damit kann gezielt der Wurzelbereich der Nutzpflanzen gewässert werden
- Dünger kann direkt ins Gießwasser gegeben werden
- Das Gießwasser kann vorgewärmt verwendet werden
Möglichkeit #2 – Der Schlauch
Ähnlich simpel wie mit der Gießkanne funktioniert die Gewächshaus Bewässerung mit dem Schlauch. Auch der ist in den meisten Gärten ohnehin vorhanden. Oft existiert dann auch ein Außenwasserhahn als Anschluss.
Viele Vorteile der Gießkanne lassen sich auch auf den Schlauch beziehen. Lediglich die Anbindung an die Regentonne ist geringfügig aufwendiger und der Dünger kann nicht direkt eingefügt werden.
Ansonsten ist ein Schlauch vor allem bei größeren Gewächshäusern sogar praktischer, weil das regelmäßige Nachfüllen hier entfällt.
Möglichkeit #3 – Der Tropfschlauch
Eine weitere Möglichkeit der Bewässerung im Gewächshaus ist ein Tropfschlauch. Dabei handelt es sich um einen Wasserschlauch, der in gleichmäßigen Abständen mit kleinen Löchern versehen ist, aus denen das hindurchfließende Wasser tropft.
Der Handel bietet derartige Tropfschläuche an, bei denen auch der dafür geeignete Wasserdruck etc. genannt ist. Oft unterscheidet sich das Material dieser Schläuche von dem eines normalen Gartenschlauchs.
Es ist aber ebenso möglich, einen normalen Gartenschlauch selbst mit Löchern zu versehen. Das spart Kosten, und zudem können die Löcher genau dort gestanzt werden, wo sie nötig sind sowie in der gewünschten Größe.
Zu unterscheiden ist zwischen einem Tropfschlauch der außen auf der Erde liegt und einem, der unter der Erde verlegt wird. Beide haben ihre speziellen Vor- und Nachteile:
Außen liegender Tropfschlauch
Innen liegender Tropfschlauch
Möglichkeit #4 – Nebeldüsen
Auch Nebeldüsen eignen sich für die Gewächshaus Bewässerung. Sie sorgen nicht nur für die Wasserzufuhr, sondern zugleich im Gewächshaus für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Damit ist es eine optimale Lösung für Pflanzen, die ein tropisches Klima bevorzugen.
Die speziellen Düsen erzeugen einen sehr feinen Sprühnebel aus Wasser und kühlen die Umgebungsluft angenehm ab. Sie werden von diversen Herstellern am Markt angeboten und können im Set nach Belieben verteilt und verbunden werden.
Bei Pflanzen mit einem sehr hohen Wasserbedarf – beispielsweise Tomaten oder Gurken – genügt die Wasserzufuhr möglicherweise bei dieser Variante nicht. Außerdem verteilt sich das Wasser durch den Sprühnebel auch auf den Blättern, was möglicherweise zu Schäden führen kann.
Möglichkeit #5 – Tongefäße
Eine weitere Variante der Gewächshaus Bewässerung ist der Einsatz von Tongefäßen. Sie ist aber vor allem zur Überbrückung von Urlaubszeiten geeignet und weniger zur dauerhaften Bewässerung, da die Wassermengen begrenzt und nicht gezielt steuerbar sind.
Wasser wird dafür in speziell geeignete Tongefäße gefüllt und in das betreffende Beet gestellt. Dabei kann das jeweilige Gefäß auf der Erde stehen oder in die Erde eingegraben werden. Der Ton nimmt das Wasser auf und gibt es an die Umgebung ab.
Möglichkeit #6 – PET-Flaschen
Ähnlich wie die Tongefäße funktionieren auch entsprechend bearbeitete PET-Flaschen. Es ist eine günstige Variante, um eine solche Bewässerungsart zur Überbrückung einiger Urlaubstage einmal auszuprobieren.
Es gibt dazu folgende Methoden:
Methode #1: Bewässerungsaufsätze
Im Handel werden passende Aufsätze angeboten. Der Boden der Flasche wird dazu bis auf ein Stück von circa ein oder zwei Zentimetern abgeschnitten. Das funktioniert am besten mit einem sehr scharfen Messer.
Dann wird die Flasche auf den Aufsatz gesteckt und im Beet platziert. Die Flasche wird mit Wasser befüllt und die Tropfmenge eingestellt. Der Flaschenboden kann, da er nicht komplett abgetrennt wurde, als eine Art Deckel fungieren und den Aufsatz vor Schmutz schützen. Hierfür eignen sich dickwandigere PET-Flaschen besonders gut.
Methode #2: Vakuum-Bewässerung
Zuerst werden in den Decker einer PET-Flasche einige Löcher gebohrt. Die Flasche wird komplett mit Wasser gefüllt, der Deckel aufgeschraubt. Dann wird die Flasche umgedreht ins Beet oder in den Topf gesteckt.
Das Wasser wird dann durch Osmosekräfte aus der Flasche gesogen, die sich dadurch zusammenzieht. Das funktioniert am besten mit einer dünnwandigen PET-Flasche.
Methode #3: PET-Flasche mit Stoffstück
Hierzu wird ein Stück Leinenstoff, ein altes Küchentuch oder ein beliebiger Baumwollstoff benötigt, in einer Breite von circa 6 cm. Dieses Stoffstück wird zu einer strammen Rolle gewickelt und die Flasche mit Wasser befüllt.
Die Stoffrolle, die nun in den Flaschenhals gedreht wird, sollte den Hals sehr gut ausfüllen. Notfalls kann sie mithilfe von Klebe- oder Gummiband noch verstärkt werden. In den Boden der Flasche wird ein winziges Loch gebohrt.
Zum Schluss wird die gesamte Flasche ins Beet gelegt oder alternativ über dem Beet aufgehängt – kopfüber natürlich. Das Wasser tropft dann – ähnlich wie bei einem Tropfschlauch – langsam durch das Stoffstück hindurch in die Erde.
Alle PET-Methoden überbrücken höchstens ein oder zwei Tage und sind somit nicht für längere Urlaubsphasen geeignet.
Kopplung mit einer Zeitschaltuhr
Für die Möglichkeiten 3 und 4 bietet sich der Anschluss an eine Zeitschaltuhr an, denn nur dann genießt du die gewünschte Unabhängigkeit. Außerdem können so die optimal geeigneten Zeiten für die Bewässerung genutzt werden.
Im Hochsommer sind das die frühen Stunden zwischen drei und fünf Uhr, denn da können die Pflanzen das zugeführte Wasser perfekt aufnehmen, ohne dass es verdunstet. Doch wer will da bereits mit der Gießkanne unterwegs sein?
Ähnliche Beiträge
Zwiebelhustensaft selber machen in 5 Schritten
Garten Frühlings-fit machen: die 6 besten Tipps vom Profi
Frauenmanteltinktur – was ist das?
Heilkräuter pflanzen und pflegen: 3 nützliche Heilkräuter