Kinderlärm im Garten: Wie laut dürfen Kinder im Garten sein?

Viele Menschen nutzen ihren Garten nicht nur, um Obst und Gemüse anzubauen, sondern auch zur Freizeitgestaltung und Erholung. Leben Kinder im Haushalt, kann es dabei durchaus vorkommen, dass die Kleinen beim Spielen Lärm machen, der ältere Nachbarn stört, die auf Ruhezeiten bestehen und gleich mit einem Anwalt drohen. 

Was sagt das Gesetz zum Thema Kinderlärm im Garten?

Auch wenn sich der eine oder andere griesgrämige Nachbar darüber ärgern wird, steht fest, dass die Gesetzgebung zum Thema Lärm von Kindern in den letzten Jahren erheblich kinderfreundlicher geworden ist. Das Gesetz berücksichtigt, dass es normal ist, wenn spielende Kinder laut werden.

Es gehört zur kindlichen Entwicklung, auch mal zu schreien oder sich auszutoben. Wo soll das denn erfolgen, wenn nicht im Garten?

Solange es in normalen Rahmen bleibt, ist das ein natürliches Verhalten der Kinder. Der Nachbar hat es als natürliches Bedürfnis der Kinder zu akzeptieren. Das gilt insbesondere für Babys und Kinder bis zum Eintritt ins Schulalter. 

Dann gibt es keine Grenzen für Kinderlärm?

Bis zu einem gewissen Grad muss der Nachbar den Lärm spielender Kinder tolerieren, allerdings nicht in jedem Fall. Je älter die Kinder sind, umso mehr können Nachbarn erwarten, dass sie wissen, wann die Lautstärke zu hoch und der Lärm unzumutbar wird.

Von älteren Kindern kann man erwarten, dass sie den Krach zumindest während der Ruhezeiten reduzieren und zum Beispiel zum Spielen auf den Spielplatz gehen, anstatt im Garten zu toben. 

Mit der Vollendung des 14. Lebensjahrs werden Kinder strafmündig. Von ihnen wird dann erwartet zu wissen, dass Kinderlärm mitunter stören kann und das sie auf Nachbarn mit einem Ruhebedürfnis Rücksicht zu nehmen haben. 

Was tun, wenn Kinder im Garten lärmen?

Bei kleineren Kindern bleibt den Nachbarn nichts weiter übrig, als den üblichen Kinderlärm zu tolerieren. Ausnahmen bilden Fälle, in denen Kinder aus Provokation lärmen oder wenn die Kleinen mitten in der Nacht Krach machen.

Diese Tatsache stellt jedoch keinen Freibrief für Eltern dar. Sie haben auf die Kleinen einzuwirken und sie zu ruhigen Spielen im Garten zu ermahnen. Dass Kinder im Garten auch mal laut werden, gehört zum normalen Verhalten und ist Bestandteil des kindlichen Spiels. 

Nachbarn sind gut beraten, Toleranz zu üben, anstatt sofort auf die Einhaltung der gesetzlichen Ruhezeiten zu pochen und die Eltern per Gerichtsbeschluss dazu zu zwingen, erzieherische Maßnahmen zu treffen. Stattdessen sollten sie das Gespräch mit Eltern und Kindern suchen und sich in aller Ruhe über das Problem unterhalten. 

Das Gespräch sollte in einer nachbarschaftlich entspannten Atmosphäre in normaler Lautstärke stattfinden. Warum treffen sich Eltern Kinder und Nachbarn nicht zu am frühen Abend zu einer Gartenparty oder zum gemeinsamen Grillen? 

Dabei lassen sich solche Probleme wie Lärm im Garten oder Ärger mit spielenden Kindern in der Regel aus dem Weg räumen, ohne Anwälte und Gerichte zu bemühen. 

Mitunter können auch konkrete Maßnahmen helfen, um den Stress für alle zu reduzieren. Warum richten die Nachbarn beispielsweise nicht im Wohngebiet einen öffentlichen Spielplatz ein, auf dem die Kleinen an der frischen Luft klettern und toben können?

Beschwert sich der Nachbar ständig über zu viel Belästigung durch Kinderlärm, können die Eltern auch schalldämmende Maßnahmen im Garten treffen, zum Beispiel eine Hecke pflanzen. 

Der Gang zum Gericht sollte nur das letzte Mittel sein. Gute Nachbarschaft kann man nicht vor Gericht erstreiten.