Photovoltaikanlage anschließen in 5 Schritten [Anleitung]

Mit einer eigenen Photovoltaikanlage werden Haus- oder Wohnungsbesitzer weitgehend unabhängig von öffentlichen Stromversorgern. Langfristig tun sie etwas für die Ökologie und das eigene Portemonnaie. Doch bevor der Ertrag durch Sonnenstrom einen Ertrag auf dem Bankkonto bringt, dauert es einige Jahre. Denn eine Photovoltaikanlage kostet mit Batteriespeicher gut und gerne zwischen 15.000 und 20.000 Euro, wobei einige tausend Euro auf die Montage und Installation anfallen, wenn dies eine Firma übernimmt.

Unser Rat

Die Installation der Elektronik der eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach und im Haus kann eigenständig vorgenommen oder kann an einen Fachbetrieb übertragen werden. In jedem Fall hat die Abnahme durch einen Elektriker zu erfolgen. Der Anschluss an das Hausnetz und an das öffentliche Stromnetz muss aber von einem zertifizierten und registrierten Elektroinstallateur vorgenommen werden.

Aus Sicherheitsgründen sollte der Fachmann für die komplette Installation eingesetzt werden. Denn bereits beim Verlegen der Kabel der PV-Anlage kann es schwere und sogar tödliche Verletzungen geben, abgesehen von Beschädigungen an der Anlage, dem Dach oder dem Haus. So führen die Solarmodule bereits bei schwachem Lichteinfall elektrische Spannung. Die Kabel dürfen deshalb nicht gequetscht oder geknickt werden und dürfen auch nicht einfach auf dem Dach aufliegen. Eine Photovoltaikanlage hat eine Gleichstromspannung zwischen 400 und 1.000 Volt. Geht hier etwas schief, entstehen bei der Entladung Lichtbögen, die zu Bränden führen können.

Wie muss ich eine Photovoltaikanlage richtig anschließen?

Beim Anschließen der PV-Anlage gibt es einige Aspekte zu berücksichtigen. Sobald Strom mit ins Spiel kommt, ist nämlich besondere Vorsicht geboten. Zwar kann jeder Anlagenbesitzer die Installation der Elektronik eigenständig umsetzen, der Einsatz eines Fachbetriebs sollte allerdings in Erwägung gezogen werden. Auf alle Fälle muss die Abnahme durch einen Elektriker vorgenommen werden, und der Anschluss ans Hausnetz und das öffentliche Stromnetz muss ein zertifizierter Elektroinstallateur ausführen.

Photovoltaikanlage anschließen in 5 Schritten (Anleitung)

Wer handwerklich keine zwei linken Hände hat, kann seine Photovoltaikanlage in 5 Schritten anschließen:

Schritt #1: Photovoltaikanlage auf dem Dach anschließen

Im ersten Schritt wird die Elektronik der PV-Anlage auf dem Hausdach angeschlossen. Hierzu verbindet man die einzelnen Solarmodule entweder über die Steckverbindungen oder die Verdrahtungen – je nach Modell.

Besonders einfach funktionieren die Steckverbindungen, wobei auch die Verdrahtung der Solarzellen kein Hexenwerk ist. Dabei wird die Anschlussdose der Zellen geöffnet und die einzelnen Anschlüsse miteinander verdrahtet. Die benötigten Kabel sollten immer in den Profilschienen des Befestigungssystems verlegt werden.

Die Kabel werden nun durch einen Lüftungsziegel, der unter der Photovoltaikanlage sitzt, in einem Elektroinstallationsrohr oder Elektroinstallationsschlauch durch die Wärmedämmung ins Haus geführt. Die Dämmung sollte tunlichst nicht beschädigt werden.

Schritt #2: Photovoltaikanlage ans Hausnetz anschließen

Die im Haus verlegten Solarkabel werden zum Gleichstromhauptschalter geführt. Es kann ebenso ein eigener Anschlusskasten für die Photovoltaikanlage verwendet werden. Die Kabel sollten den möglichst kürzesten Weg nehmen. Am Hauptschalter werden die Kabel mit den Strangleitungen angeklemmt, wobei auf die korrekte Polung geachtet werden muss. In der Montageanleitung der Anlage ist dies in der Regel beschrieben.

Mit einem Gleichstromkabel muss der Gleichstromhauptschalter mit dem Wechselrichter verbunden werden. Da die Gleichstromkabel nicht günstig sind, wird der Wechselrichter so nahe wie möglich am Hauptschalter angebracht.

Bei der Installation des Wechselrichters ist zu berücksichtigen, dass er nicht ganz ohne Nebengeräusche arbeitet und einen trockenen und gut belüfteten Platz braucht, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. 

Schritt #3: Wechselrichter anschließen

Der Wechselrichter wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, mit dem die Geräte im Haushalt betrieben werden. Der Wechselrichter ist daher eines der wichtigsten Bauteile jeder PV-Anlage.

String- oder Strangwechselrichter sind an mehrere Stränge an in Reihe geschaltete Solarmodule angeschlossen und werden überwiegend bei Anlagen für den privaten Gebrauch eingesetzt. Diese Art wird verwendet, wenn die Stränge dieselbe Ausrichtung, Modulanzahl und Verschattung haben. Die Stränge werden einfach mit einem Gleichstromkabel an den Generatoranschlusskasten angeschlossen. Von dort aus führt die Hauptleitung zum Wechselrichter.

Den Anschluss an den Wechselrichter darf nur ein zugelassener Elektroinstallateur vornehmen, da Spannungen von mehr als 125 Volt auftreten können. Beim Anschluss des Wechselrichters an die Unterverteilung im Gebäude können Elektrofachbetriebe unterstützend zur Seite stehen, damit technisch alles einwandfrei ist.

Schritt #4: Batteriespeicher anschließen

Wer einen Batteriespeicher hat, muss diesen natürlich auch anschließen. Netzgekoppelte PV-Anlagen können sowohl mit einem AC gekoppelten Speicher (Wechselstrom) als auch mit einem DC gekoppelten Speicher (Gleichstrom) ausgestattet sein. Die AC-Kopplung bietet sich für das Nachrüsten der Batteriespeicher an. Hier erfolgt der Anschluss des Speichers nach dem Wechselrichter.

Bei der DC-Kopplung treten weniger Verluste bei der Umwandlung des erzeugten Stroms auf. Der Batteriespeicher wird in diesem Fall vor dem Wechselrichter angeschlossen.

Schritt #5: Photovoltaikanlage ans Netz anschließen

Ausschließlich der Netzbetreiber ist berechtigt und in der Verantwortung für den Anschluss der PV-Anlage ans öffentliche Stromnetz. Der Netzanschluss muss laut Gesetzgeber von einem Elektriker beziehungsweise einem Fachmann vorgenommen werden. Beim Anschluss ans Netz wird der Einspeisezähler installiert und die technischen Eigenschaften der Photovoltaikanlage gemessen und überprüft. Dies wird im vorgeschriebenen Inbetriebnahmeprotokoll festgehalten, das den Zeitpunkt der Inbetriebnahme damit festhält.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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