Spuren im Schnee – welche Tiere besuchen den Garten?

Es ist für uns heute im Alltag nicht mehr so wichtig, Spuren im Schnee erkennen oder lesen zu können. Es sei denn, wir haben Berufe, für die das wichtig ist. Auch Outdoor-Fans profitieren natürlich davon, wenn sie die Spuren rund um ihr Zelt oder Lager erkennen und bewerten können.

Doch für die restlichen Laien ist es auf jeden Fall ein spannendes Aha-Erlebnis, wenn sie an Spuren Schnee erkennen können, wer den heimischen Garten besucht hat. Und für den einen oder anderen Besucher lohnt sich vielleicht auch das Aufstellen einer Wildtierkamera oder das Aufbleiben, um es selbst zu beobachten.

Verschiedene Namen für die Trittbilder

Der Fachmann hat verschiedene Bezeichnungen für all das, was wir allgemein als sichtbare Spuren im Schnee bezeichnen würden:

  • Fährte: Tritte von Schalenwild (Hirsch-, Reh-, Stein- oder Gamswild, Schwarzwild)
  • Spur: Trittbilder von Eichhörnchen, Raubwild (Marder, Fuchs, Dachs) oder Hasen
  • Geläufe: Tritte vom Federwild

Außerdem kann der Experte aus einem solchen Trittbild herauslesen, zum Beispiel das Geschlecht, Alter, Wegrichtung oder Gangart des jeweiligen Tieres.

Unterscheidung durch die Gangart

Der Fachmann benennt die Tiere auch anhand ihrer Gangart, was sich ebenfalls auf die Spurenlese übertragen lässt:

  • Sohlengänger (zum Beispiel ein Dachs)
  • Zehengänger (zum Beispiel ein Fuchs)
  • Zehenspitzengänger (zum Beispiel Rehe)

Tatsächlich sind diese Bezeichnungen recht hilfreich, gerade für Anfänger im Spurenlesen. Da sie die Art der Fortbewegung beschreiben, kannst du davon auf das Tier schließen, wenn du dich mit der heimischen Tierwelt ein wenig auskennst.

Sohlengänger erkennen

Zu den Sohlengängern zählt zum Beispiel auch der Feldhase – er hoppelt oder flüchtet. Hoppelt er, so setzt er die längeren Hinterbeine (nebeneinander) vor die kürzeren Vorderbeine (hintereinander und leicht versetzt). Flüchtet er, ist die Spur weiter auseinandergezogen. Die Spur des Feldhasen zeigt immer nur den Abdruck der Ballen, die Krallen dagegen sind nicht sichtbar.

Auch das Eichhörnchen ist ein Sohlengänger mit deutlich längeren Hinter- als Vorderbeinen. Es setzt die längeren Hinterbeine paarweise vor seine kürzeren Vorderbeine, um zu springen. Die Spuren im Schnee zeigen daher zwei längliche Ballen mit fünf Krallenabdrücken vor zwei kleineren länglichen Abdrücken von Ballen mit ebenfalls fünf erkennbaren Krallen.

Eichhörnchen auf Zaun

Zehengänger erkennen

Wie der Name es schon sagt, berühren Tiere diese Kategorie den Boden beim Laufen nur mit ihren Zehen. Tatsächlich zählen dazu ganz verschiedene und zugleich einige der häufigsten Besucher in unserem winterlichen Garten.

Die Amsel beispielsweise ist ein Zehengänger und zu jeder Jahreszeit im Garten unterwegs. Ihre Spuren im Schnee zeigt vier schmale Zehen, der vierte ist nach hinten ausgerichtet. Sie hüpft entweder auf beiden Füßen gleichzeitig voran oder setzt im Wechsel einen Fuß vor den anderen. Spatzen und diverse andere Gartenvögel zeigen ganz ähnliche Spuren wie du rund ums Vogelhaus im Winter bestens erkennen kannst.

Tier Spure im Schnee
Tier Spure im Schnee

Auch die Katze zählt zu dieser Gruppe. Wer schon einmal die Krallen einer Katze zu spüren bekommen hat, weiß, wie deutlich sie hervortreten können. In ihrer Schneespur zeigt die Katze allerdings nur die Ballen: Einen Haupt- und vier Zehenballen. Der fünfte Ballen der Vorderpfoten berührt beim Laufen nicht den Boden und ist somit in der Spur nicht sichtbar.

Neben der Amsel ist auch die Maus als nächstes Beutetier der Katze ein Zehengänger. Natürlich sind diese Spuren sehr klein und daher nicht leicht zu sehen. Mäuse haben vier Zehen an den Vorderfüßen und fünf an ihren Hinterfüßen.

Zehenspitzengänger erkennen

Dann gibt es noch die Gruppe der Tiere, die nur mit den Zehenspitzen den Boden berühren, wenn sie sich fortbewegen. Es ist gar nicht so einfach, auf diese Weise das Gleichgewicht zu halten, wie du selbst einmal ausprobieren kannst.

Tiere dieser Gruppe haben daher eine dicke Hornschicht um die Zehen, die sich mit der Zeit der Evolution ausgebildet hat. Ganz typischerweise kennst du das zum Beispiel von Rehen oder Wildschweinen.

Das Reh als Paarhufer hinterlässt sehr eindeutige Spuren mit zwei länglichen Abdrücken, die vorn zueinander geneigt sind und schmal zulaufen. Beim Wildschwein ist die Spur ungefähr doppelt so groß. Außerdem ist hier die sogenannte Afterklaue gut erkennbar, die sich am Ende des Trittsiegels zeigt.

Weitere „Spuren“

Nicht nur derartige Trittbilder sagen etwas über die Besucher aus. Weitere „Spuren“ können auch Exkremente oder Fraßspuren sein. Hier soll es aber erst einmal nur um die Trittspuren gehen.

Hier ein paar typische Abbildungen der häufigsten Besucher in unseren Breiten.:

Tier Spuren dargestellt
Tier Spuren dargestellt
Tier Spuren dargestellt
Tier Spuren dargestellt
Tier Spuren dargestellt

Quelle: https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/tiere-im-wald/die-kunst-des-faehrtenlesens

Ich habe diese Grafiken von der Seite als Beispiel geladen, weil ich nicht weiß, wie ihr mit solchen Darstellungen verfahrt – ich kann also nicht sagen, ob das verwendet werden darf oder nicht, es soll euch im Zweifel als Info dienen, wenn ihr derartige Illustrationen selbst „nachbaut“ oder einkauft etc.

Spurensuche in der Natur

Wald im Winter mit Schnee

Wenn du Spaß daran hast, auf so eine tierische Spurensuche zu gehen, musst du dich natürlich nicht auf den eigenen Garten begrenzen. Auch auf Spaziergängen im Wald, in der Feldmark oder sogar am Strand lassen sich Spuren finden.

Im Schnee sind sie vermutlich oft am auffälligsten, aber auch im feuchten Sand oder Schlick sowie in frischer Erde sind sie meisten deutlich erkennbar.

Falls dein Interesse noch weiter geht und du derartige Spuren länger erhalten möchtest, kannst du davon einen Gipsabdruck erstellen. Das kann übrigens auch ein spannendes Projekt mit den eigenen Kindern sein, dass ihnen die Natur näherbringt.

https://www.24garten.de/mein-garten

https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/tiere-im-wald/die-kunst-des-faehrtenlesens

Claudia hat ihre Gartenleidenschaft erst spät erkannt, ist ihr dann aber umso mehr nachgegangen und hat durch viel Ausprobieren autodidaktisch viel gelernt. Eigenes Ausprobieren findet sie dabei wichtiger als strengen Regeln immer zu folgen. Während sie in ihrem Beruf als Redakteurin viel Zeit am Schreibtisch verbringt, geht es in jeder freien Minute in den Garten. Dort ist aus einem ursprünglichen Acker innerhalb von rund zehn Jahren ein naturnaher und abwechslungsreicher Garten entstanden. Neben zahlreichen Staudenbeeten, Bäumen und Topfpflanzen sind dort auch Gemüse, Obst und Wein angebaut.

Teilen:

Newsletter abonnieren & Preise gewinnen.

Abonniere jetzt unseren Newsletter und sichere dir sich die Chance, exklusive Testprodukte zu gewinnen.

Kostenlose Gewinnspiele
Rabatte & Gutscheine
Im Wert von bis zu 1000€

Schreibe einen Kommentar