Teichwasser braun: Ursachen und Lösungen [Anleitung]

In jedem Gartenteich leben Algen, die das Wasser grün oder braun färben können, wenn sie sich wohlfühlen und ausbreiten. Braunes Teichwasser trübt nicht nur die Freude der Teichbesitzer und schaut nicht gerade einladend aus. Braunes Wasser kann nämlich für die Wasserbewohner zu einem echten Problem werden, weshalb diese Frage aufkommt:

Warum wird das Teichwasser braun und was kann man dagegen tun?

Im heimischen Teich gedeihen die Braunalgen in den tieferen und kühleren Wasserzonen, da sie anspruchslos an Licht und Nährstoffe sind. Wenn Teichwasser braun wird, kann dies mehrere Ursachen haben. Gleichzeitig gibt es mehrere Lösungen, Braunalgen zu bekämpfen und ihnen vorzubeugen.

Was sind die Ursachen für braunes Teichwasser?

Im Gegensatz zu den meisten anderen Algenarten mögen Braunalgen schattige und kühle Teiche mit einem hohen pH-Wert, sprich kalkhaltiges Wasser. Dies sind aber nur zwei von mehreren Ursachen. Fadenalgen, Grünalgen oder Braunalgen vermehren sich grundsätzlich, wenn sich zu viele Nährstoffe als Futterquelle im Wasser befinden.

Ursache #1: Standort

Der ideale Platz für einen Teich im heimischen liegt im Halbschatten. Zu viel direkte Sonneneinstrahlung fördert das Wachstum von Grünalgen, zu wenig Sonne lässt Braunalgen aufblühen.

Ursache #2: hoher pH-Wert

Der pH-Wert gehört zu den wichtigsten Parametern eines gesunden und klaren Teichs. Optimal sind die Bedingungen, wenn der pH-Wert im neutralen Bereich zwischen 6,8 und 8,2 liegt. Ein erhöhter pH-Wert bedeutet kalkhaltiges Wasser. Ursache hierfür sind zum Beispiel kalkhaltige Steine im Teich oder im Bachlauf, die Braunalgen und Kieselalgen rund um die Uhr mit Nährstoffen versorgen. Beim Anlegen des Teichs sollten deshalb keine kalkhaltigen Steine verwendet werden.

Ursache #3: Abgestorbene Pflanzen   

Liegt der Teich in der Nähe von höheren Laubbäumen oder Sträuchern, gelangen vor allem im Herbst Blätter und Äste ins Wasser. Das bunte Herbstlaub macht mit seinen Farbpartikeln das Wasser bräunlich.

Auch abgestorbene Reste der Teichbepflanzung oder Blütenpollen im Frühjahr erhöhen den Nährstoffgehalt im Wasser. Selbst tote Larven oder Insekten bringen überschüssige Nährstoffe ein.

Ursache #4: Fischfutter

Fischfutter ist ein tatsächlich häufiger Grund, warum das Wasser im Teich braun wird. Meist enthält günstiges Futter Farbstoffe, die es für die Fische attraktiver machen soll. Bekommen die Fische zu viel Futter, das sich dann auf dem Teichboden absetzt, machen sich die Farbstoffe, meistens sind es Gelbstoffe, breit und bräunen das Teichwasser.

Nicht gefressenes Futter führt zudem wie die Ausscheidungen der Fische zu einer Braunfärbung des Wassers, da sich auch in diesen Fällen die Nährstoffkonzentration erhöht.

Ursache #5: Torf

Ein unerfahrener Teichbauer könnte meinen, dass er seinen Wasserpflanzen etwas Gutes tut, wenn er Torf in den Teich gibt. Torf enthält jedoch Nährstoffe, die von Wasserpflanzen nicht benötigt werden. Das einzig Gute an Torf ist, dass er nicht schädlich ist, sondern lediglich das Wasser braun macht.

Ursache #6: Wasser

In neu angelegten Gartenteichen ist es ganz normal, dass sich das Wasser am Anfang grün und braun verfärbt. Erst wenn sich nach wenigen Wochen im Teich ein biologisches Gleichgewicht eingestellt hat, klart das Wasser in aller Regel von selber auf.

Am besten wird ein neuer Teich mit Leitungswasser befüllt. Wasser aus Brunnen oder Zisternen sollte dort bleiben, denn es enthält Eisen und Mangan. Die beiden Metalle färben nicht nur das Wasser braun, sondern können reagieren mit dem Sauerstoff in der Luft, was zu einer für Fische tödlichen chemischen Reaktion führt.

Wie wird man braunes Teichwasser los? 9 einfache Möglichkeiten

Braunes Teichwasser ist zwar nicht schön und nicht immer gesund für seine Bewohner. Die Gesundheitspolizei muss deshalb aber nicht gerufen werden, da es einige gute und einfache Lösungen gibt, aus braunem Wasser klares Wasser zu machen und dafür zu sorgen, dass das Wasser sauber bleibt. Ausreichend Sauerstoff im Teich und keine zusätzlichen Nährstoffe von außen sind schon die halbe Miete.

Möglichkeit #1: Pflanzenteile beseitigen

Gerade der Herbst ist eine Jahreszeit, in der Gartenteiche schnelle eine braune Färbung annehmen können. Das bunte Herbstlaub, ins Wasser gefallene Äste sowie verwelkte oder abgestorbene Pflanzenteile bringen Farbstoffe sowie zusätzliche Nährstoffe ein.

Da zu viele Nährstoffe das Wachstum von ansonsten genügsamen Braunalgen anregen, muss die Wasseroberfläche regelmäßig abgefischt werden, bevor die pflanzlichen Teile versinken und auf dem Teichgrund Faulschlamm bilden.

Im Herbst lohnt es sich deshalb auf jeden Fall, ein für Teiche gefertigtes Laubnetz aufzuspannen.

Möglichkeit #2: Teichschlamm entfernen

Im Teichschlamm befinden sehr viele Nährstoffe, die unter anderem Algen als Nahrungsquelle dienen. Es gehört daher zu den wichtigsten Aufgaben von Teichbesitzern, mindestens zweimal im Jahr den Schlamm zu entfernen: einmal im Frühjahr, wenn das Gewässer auf die neue Saison vorbereitet wird, und einmal im Herbst, wenn der Teich winterfest gemacht wird. Wird das Wasser zwischendrin braun, wird ein weiterer Reinigungsgang nötig.

Bei kleineren Teichen kann der Schlamm zum Beispiel mit einer Schaufel entfernt werden. Die einfachere und bessere Methode ist der Einsatz eines Teichschlammsaugers.

Mit einem Schlammsauger können außerdem ohne Aufwand Algen einfach aus dem Wasser gesaugt werden. Mit einem entsprechenden Aufsatz beziehungsweise Filter wird verhindert, dass Fische oder andere Lebewesen aus dem Teich den Algen auf deren Weg in den Sauger folgen.

Braunalgen lassen sich von Blättern, Steinen oder von der Teichfolie zudem leicht abwischen.

Möglichkeit #3: Teichwasser auswechseln

Wasser aus Brunnen oder Zisternen können die Ursache für einen braun gefärbten Teich sein. Die Färbung kommt vom hohen Eisengehalt, der für Fische und Pflanzen ungesund ist. Ein Wasserwechsel muss in diesem Fall dringend vorgenommen werden.

Bei einem Teil-Wasseraustausch werden höchstens 20 Prozent des Wassers ausgewechselt. Nachgefüllt wird mit Leitungswasser oder gefiltertem Regenwasser. Im Sommer, wenn relativ viel Wasser verdunstet, wird der Teich ebenfalls mit Leitungswasser wieder aufgefüllt.

Ist ein kompletter Wasserwechsel notwendig, wird der Teich bis auf eine restliche Wassermenge von fünf Prozent geleert. Diese fünf Prozent sind normalerweise im Bodensubstrat enthalten. Eine Schmutzwasserpumpe leistet in diesem Fall gute Dienste.

Beim komplett aufgefüllten Teich dauert es einige Wochen, bis sich ein ökologisches Gleichgewicht eingestellt hat. Vorher sollten keine Fische eingesetzt werden. Etwas rascher geht es, wenn Starterbakterien zugegeben und nährstoffzehrende Unterwasserpflanzen wie Wasserpest, Hornblatt oder Tausendblatt eingesetzt werden.

Möglichkeit #4: Sauerstoff zufügen

Im Gegensatz zu anderen Pflanzen im Teich benötigen Algen wenig Sauerstoff. Sauerstoffmangel begünstigt sogar das Algenwachstum. Sauerstoffmangel entsteht, wenn im Wasser ein Überangebot von Nährstoffen besteht, oder wenn sich das Wasser im Sommer erwärmt.

Wasserspiele, ein Bachlauf oder eine Teichpumpe fügen dem Wasser Sauerstoff zu, da sie es in Bewegung halten.

Möglichkeit #5: Wasserpflanzen einsetzen

Eine weitere gute Möglichkeit, das Wasser mit Sauerstoff anzureichern, bieten spezielle Wasserpflanzen. Im Frühling und im Winter macht das der Wasserhahnenfuß. Im Sommer und Herbst übernehmen Hornblatt, Wasserpest oder Laichkraut diese Aufgabe. Weitere bekannte Sauerstoffpflanzen sind Tannenwedel und Wasserfeder.  

Unter den Wasserpflanzen gibt es darüber hinaus Arten, die dem Wasser und damit den Algen Nährstoffe entziehen. Dazu gehören Tannenwedel, Hornblatt und die Seerose, die den zusätzlichen Vorteil hat, dass die mit ihren großen Blättern den Teich beschattet und Fischen Verstecke vor Räubern bietet.

Möglichkeit #6: Fische einsetzen

Unter den heimischen Teichfischen ist das Moderlieschen überaus beliebt, denn es ernährt sich unter anderem von Algen. Graskarpfen sind ideale Algenvernichter in größeren Teichen. Karpfen haben den Vorteil, dass sie andere Unterwasserpflanzen verschmähen.

Unter den Algen fressenden Schnecken ist besonders die Sumpfdeckelschnecke zu empfehlen.

Möglichkeit #7: UV-C-Lampe verwenden

Die Strahlung eines UV-C-Klärers tötet auch Algensporen ab. Da Algen sehr viele Sporen absetzen, ist das UV-Licht als zusätzliche Hilfe im Kampf gegen Algen zu sehen.

Möglichkeit #8: pH-Wert einstellen

Braunalgen mögen einen hohen pH-Wert, also kalkhaltiges Wasser. Dagegen hilft ein Teilwasserwechsel (zehn bis 20 Prozent) mit Leitungswasser. Auch Torf oder Rindenmulch senken als huminsäurearme Substrate den pH-Wert. Diese Substrate werden in einem Netz ins Wasser gehängt und können so bequem wieder entfernt werden.

Eine andere Möglichkeit, den pH-Wert zu senken, sind sogenannte pH-Minus-Präparate, die es im Fachhandel gibt.

Der optimale pH-Wert des Teichwassers liegt zwischen 6,8 und 8,2. Mit zum Beispiel Teststreifen oder Kits wird im Normalfall das Teichwasser alle zwei bis vier Wochen auf die wichtigsten Wasserwerte kontrolliert. Bei einem akuten Befall von Braunalgen, sollte der pH-Wert täglich kontrolliert werden, bis er im grünen Bereich ist.

FAQ

Was sind Braunalgen?

Insgesamt existieren rund 2.000 verschiedene Braunalgenarten. Davon leben nur fünf Arten im Süßwasser. Alle anderen Braunalgen leben im Salzwasser. Dort können sie bis zu 60 Meter lang werden.
Kieselalgen gehören nicht zu den Braunalgen, auch wenn sie manchmal wegen ihrer bräunlichen Färbung so genannt werden. Beide Algenarten benötigen Siliziumoxid zur Zellteilung, also zur Vermehrung.

Wie erkennt man Braunalgen im Teich?

Die Algen im Teich sind an ihrer braunen bis rötlichen Farbe zu erkennen. Sie heften sich überwiegend als verzweigte Zellfäden mit Calcium an die Oberflächen von Steinen oder der Teichfolie an.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

Teilen:

Newsletter abonnieren & Preise gewinnen.

Abonniere jetzt unseren Newsletter und sichere dir sich die Chance, exklusive Testprodukte zu gewinnen.

Kostenlose Gewinnspiele
Rabatte & Gutscheine
Im Wert von bis zu 1000€

2 Gedanken zu „Teichwasser braun: Ursachen und Lösungen [Anleitung]“

  1. Wir dachten, wir wären besonders schlau und haben die Blätter unseres Tulpenbaumes in ein Netz fallen lassen, das wir über den Teich gespannt hatten. Nach dem Urlaub haben wir das Netz eingezogen und alle Blätter aus dem Teich bekommen. Das Wasser ist jetzt allerdings tiefblauen (wir hatten vorher einen klaren Teich). Was machen wir? Hoffentlich nicht Wasser wieder austauschen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar