Teichwasser grün: Schwebealgen im Teich

Ein glasklarer Gartenteich ist der Wunsch wohl der meisten Teichbesitzer. Klares Wasser heißt gesunder Teich. Doch als Landschaftsarchitekt sehe ich immer wieder Teiche, die grün oder trüb sind. Das ist dann ein klares Signal, dass das ökologische Gleichgewicht gestört ist. Bakterien und grüne Algen, zu denen auch die Schwebalgen zählen, sind die Übeltäter.

Was tun gegen Schwebealgen im Teich?

Gegen Schwebealgen im Teich gibt es zum Glück einige Methoden oder Maßnahmen, die unerwünschten Besucher wieder loszuwerden. Auf der anderen Seite ist es mit ein paar einfachen Tipps möglich, Algenwachstum vorzubeugen.

Warum sind Schwebealgen im Teich?

Algen sind immer ein klares Zeichen für ein gestörtes Gleichgewicht des ökologischen Teichsystems. Während Algen in geringem Umfang sogar zum biologischen Gleichgewicht beitragen und Wasserflöhen als Nahrungsquelle dienen, muss der Teichbesitzer rasch handeln, wenn sich Algen ausbreiten.

Diese Algen sind meistens Blaualgen oder Grünalgen, zu denen unter anderem die Schwebealgen und Fadenalgen zählen. Die Algen vermehren sich an heißen Sommertagen im Teich explosionsartig, wenn sich die Wassertemperatur erhöht und zudem zu viele Nährstoffe und Phosphor umherschwimmen.

Werden die Algen während der Blüte nicht sofort abgefischt, sinken sie auf den Teichgrund und zersetzen sich. Beim Zersetzen wird dem Teichwasser unter Umständen so viel Sauerstoff entzogen, dass die Fische sterben.

Eine erhöhte Nährstoffkonzentration entsteht ebenso, wenn andere Pflanzenteile wie Äste oder Blätter auf den Teichboden sinken, durch die Ausscheidungen der Fische oder durch Fischfutter, das nicht gefressen wurde.

Von außen gelangen Nährstoffe durch Dünger oder Erde ins Wasser, wenn die Kapillarsperre am Teichufer nicht vorhanden ist oder nicht richtig funktioniert.

Wie wird man Schwebealgen im Teich los? 5 einfache Möglichkeiten

Mechanisch oder mit technischen Hilfsmitteln werden Algen aus dem Wasser entfernt. Von speziellen Algenmitteln aus dem Fachmarkt rate ich als Garten- und Landschaftsbauer ab. Diese Mittel beinhalten unter anderem Aluminiumsalze, Eisenchlorid und Peroxid, worunter Fische und andere Teichbewohner extrem leiden.

Mit fünf einfachen Möglichkeiten kann jeder Teichbesitzer den Algen an den Kragen gehen.

Möglichkeit #1: UV-C-Lampe

Ein ausgezeichnetes Mittel gegen Schwebealgen ist eine UV-C-Lampe, auch als Teichklärer bekannt. Das ultraviolette Licht zerstört die Erbinformation der Algen, die dann verklumpen und aus dem Wasser entfernt werden können.

Weil bei der Zerstörung der Schwebealgen Nitrite entstehen können, die für die Teichbewohner gefährlich sind, muss nach dem Einsatz eines Teichklärers ein Teil des Wassers ausgetauscht werden. Ein gutes Drittel sollte es schon sein.

Möglichkeit #2: Algenfrei-Gerät

Das Algenfrei-Gerät erzeugt klickende Geräusche, die Schwingungen im Wasser erzeugen, und die Hohlkörper der Algen zerstören. Höheren Pflanzen und Tiere im Teich machen die Schwingungen und Klicks nichts aus.

Möglichkeit #3: Kescher

Mit einem Kescher oder sogar mit der Hand lassen sich Grünalgen aus dem Wasser fischen.

Möglichkeit #4: Algenbürste

Mit einer sogenannten Fadenalgenhexe werden die Algen aus dem Wasser gezogen und an den Teichrand gelegt. Damit haben kleinere Lebewesen, die sich in den Algen versteckt haben, die Chance, wieder ins Wasser zurückzukehren.

Möglichkeit #5: Schlammsauger

Nicht nur bei der Teichreinigung im Frühjahr oder im Herbst leistet ein Schlammsauger gute Dienste. Denn das Gerät ist ein idealer Helfer, um Algen aus dem Wasser zu saugen.

Möglichkeit #6: Fische und Schnecken

Das heimische Moderlieschen ist nicht nur ein beliebter Teichfisch, sondern ein exzellenter Algenvertilger. In großen Teichen sind Graskarpfen die idealen Fische, da sie sich ausschließlich von Algen und anderen Unterwasserpflanzen ernähren.

Die Sumpfdeckelschnecke ist ebenso ein perfekter Algenkiller. Mit ihren Mundwerkzeugen raspeln die Schnecken meistens am Teichboden die Algen ab. Von anderen Pflanzen lassen sie in der Regel die Finger.

Möglichkeit #7: Algenkiller

Algenkiller, die es im Fachmarkt gibt, bestehen aus einer Mischung verschiedener Mineralstoffe, die in wenigen Wochen Algen im Teich verschwinden lassen. Die Mineralstoffe gefährden dabei keine anderen Pflanzen im Teich und auch keine Fische.

Anti-Algensprays wirken schneller als Algenkiller. Das Spray verwandelt innerhalb von 24 Stunden einen grünen Teich in einen Teich mit klarem Wasser.

Wie kann man Algen im Teich vorbeugen?

Bereits beim Anlegen des eigenen Gartenteichs werden die Weichen gestellt, ob es später Probleme mit Schwebealgen oder anderen Algen im Wasser gibt. Der passende Standort sowie der Einsatz eines UV-C-Klärers sind vorbeugende Maßnahmen, ebenso wie die regelmäßige Beseitigung von auf dem Wasser schwimmenden Pflanzenteilen. Zudem gibt es weitere hilfreiche Tipps, wie sich zu viele Algen im Teich vermeiden lassen:

Tipp #1: Den Teich beschatten

Der richtige Standort für einen gut funktionierenden Gartenteich ist im Halbschatten. Vor allem für kleine Gewässer, die relativ flach sind, ist Schatten wichtig, damit sie sich im Hochsommer nicht zu sehr erwärmen. Warmes Wasser enthält nämlich weniger Sauerstoff und begünstigt Algenwachstum im Teich.

Befindet sich der Teich an einer Stelle im Garten, an der er im Sommer acht Stunden oder mehr der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, wird er mit einem Sonnensegel oder Sonnenschirm beschattet. Somit wärmt sich der Teich weniger schnell auf. Außerdem mögen Algen keinen Schatten, außer Braunalgen.

Tipp #2: Genügend Sauerstoff im Teichwasser

Ein geringer Sauerstoffgehalt ist auf der einen Seite für Fische und andere Teichbewohner ziemlich ungemütlich und kann sogar zum Tod führen. Auf der anderen Seite begünstigt ein Mangel an Sauerstoff das Wachstum der Algen.

Mit einfachen Hilfsmitteln wird das Wasser in Bewegung gehalten, wodurch Sauerstoff in den Teich gelangt. Leben Fische im Teich, ist eine Teichpumpe oder gleich eine komplette Filteranlage ein Muss, wodurch sich das Wasser mit Sauerstoff anreichert.

Wasserspiele wie Fontänen, ein Bachlauf oder ein kleiner Wasserfall werten den Teich nicht nur optisch auf, sondern sind ideale Sauerstofflieferanten.

Tipp #3: Nicht zu viele Fische

„Weniger ist mehr“. Dieses Sprichwort sollte jeder Teichliebhaber unbedingt befolgen. Man muss kein Mathematiker zu sein, um zu wissen, dass viele Fische im Teich mehr Sauerstoff verbrauchen als wenige. Viele Fische bedeuten überdies mehr Ausscheidungen des verdauten Futters, was wiederum den Nährstoffgehalt unnötig erhöht.

Zu beachten bei der Auswahl der Fische ist, dass sich manche Pappenheimer wie Goldfische schneller vermehren, als einem lieb sein kann. Daher werden am Anfang weniger Exemplare eingesetzt und es wird beobachtet, wie sie sich und der Teich in seiner Gesamtheit entwickeln. Allgemein werden für 1.000 Liter Wasser 500 Gramm Fischbesatz kalkuliert.

Tipp #4: Fische richtig füttern

Fische richtig füttern muss gelernt sein. Denn die Tiere bekommen je nach Jahreszeit mit den verschiedenen Wassertemperaturen anderes Futter und werden unterschiedlich oft gefüttert. Während der Teichsaison benötigen die schwimmenden Teichbewohner am Tag zwischen einem und zwei Prozent ihres Körpergewichts.

Im Sommer bekommen die Fische zweimal am Tag Futter, am besten immer zu denselben Uhrzeiten, da Fische Gewohnheitstiere sind. Im Winter gehen Fische in Winterruhe und benötigen gar kein Futter mehr.

Beim Füttern ist darauf zu achten, dass nur so viel ins Wasser geworfen wird, wie die Tiere auch fressen können. Denn sinkt nicht gefressenes Futter auf den Teichgrund, zersetzt es sich dort und bildet Faulschlamm. Mehr Nährstoffe regen bekanntlich Algenwachstum an.

Hilfreich sind Futterautomaten, die entweder mit Strom oder Batterien beziehungsweise Akkus betrieben werden. An den Automaten werden die Futtermengen und Zeiten eingestellt. Diese Helfer lassen sich bis zu vier Wochen im Voraus befüllen, sodass die Teichbesitzer in den Urlaub fahren können, ohne zum Beispiel einen Nachbarn zu behelligen.

Beim Futter sollte auf hochwertige Produkte zurückgegriffen werden. Günstigem Futter wird oft Farbstoff zugesetzt, der das Teichwasser färben kann und auch den Nährstoffgehalt erhöht.

Tipp #5: Wasserpflanzen richtig auswählen

Mit den richtigen Wasserpflanzen lässt sich vor allem Schwebealgen einfach vorbeugen. Solche Pflanzen sind die attraktive Seerose sowie Wasserfeder und Hornblatt, die sogenannte Nährstoffzehrer sind, also dem Wasser Nährstoffe und damit die Lebensgrundlage der Algen entziehen.

Seerosen beschatten außerdem den Teich und halten das Wasser kühl.

Tipp #6: Wasserwerte kontrollieren und einstellen

Als die wichtigsten Wasserwerte gelten:

  • pH-Wert
  • Gesamthärte (GH-Wert)
  • Karbonathärte (KH)
  • Ammoniak (NH3) und Ammonium (NH4)
  • Nitrit (NO2) und Nitrat (NO3)
  • Sauerstoff
  • Kohlenstoffdioxid
  • Chlor

Alle Werte lassen sich mit Teststreifen beziehungsweise Test-Kits selber messen. Es ist aber auch möglich, Wassertests zum Beispiel in der Tierhandlung oder im Gartenmarkt überprüfen zu lassen oder sie an ein Labor zu schicken.

Als die idealen Wasserwerte im Teich gelten:

  • pH-Wert zwischen 7,5 und 8,5
  • Karbonathärte (KH) zwischen 5 und 12 °dH (Grad deutscher Härte)
  • Phosphat unterhalb von 0,035 mg/l
  • Ammonium unterhalb von 0,5 mg/l
  • Nitrit unterhalb von 0,1 mg/l
  • Nitrat unterhalb von 30 mg/l

FAQ

Was sind Grünalgen?

Grünalgen gibt es in vielen unterschiedlichen Formen. Im Teich kommen sie häufig als Schwebealgen oder Fadenalgen, die auch Drahtalgen heißen, vor. Fadenalgen sind wertvolle Wasserpflanzen, wenn sie nicht überhandnehmen. Sie liefern dem Wasser Sauerstoff und entziehen ihm Nährstoffe, wodurch sie andere Algenarten bekämpfen.
Grünalgen eignen sich gut für den Kompost und bieten im Teich Kleinlebewesen Unterschlupf.

Was sind Schwebealgen?

Bei neu angelegten Gartenteichen mit nährstoffreichem Wasser finden sich oft Schwebealgen. Mit dem bloßen Auge sind sie nicht zu erkennen, erst wenn sie bei der Algenblüte plötzlich den kompletten Teich zu einer grünen Brühe machen.
Bevor im Frühjahr Wasserpflanzen und Mikroorganismen aktiv werden, breiten sich die Schwebealgen gerne aus, da ihnen während dieser Zeit besonders viele Nährstoffe Futter liefern.

Warum wird das Teichwasser über Nacht grün oder trüb?

Nach dem ersten Befüllen eines Teichs ist es ganz normal, dass sich das Wasser zum Beispiel durch Bakterien zunächst grün färbt. Das Wasser klart jedoch genauso schnell auf, wenn sich ein biologisches Gleichgewicht eingestellt hat.
Auch eine Algenblüte, Starkregen oder ein kaputter Teichfilter erhöhen die Nährstoffkonzentration im Wasser und machen es grün.

Hilft Salz gegen grünes Teichwasser?

Es gibt keine Nachweise dafür, dass Salz gegen Algen im Teich hilft. Bei manchen Fischkrankheiten sind kurze Salzbäder aber empfehlenswert, wobei die Fische dazu in ein extra Behältnis kommen.

Gibt es Hausmittel gegen Algen?

Immer wieder ist zu lesen, dass Milch oder Essig gegen Algen im Teich helfen. Zwar senken diese Flüssigkeiten den pH-Wert des Wassers, jedoch belasten sie das Ökosystem im Teich.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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