Wer hat den Mähroboter erfunden?

Intelligente Mähroboter laufen dem gerne bierbauchigen Hobbygärtner am Rasenmäher mehr und mehr den Rang ab. Mähroboter oder Rasenroboter gibt es mittlerweile seit rund 30 Jahren. In Skandinavien erfunden, stellen heute vor allem in Europa einige renommierte Markenhersteller Roboter her, die nicht nur programmierbar sind, sondern auch eigenständig mähen, dabei dazulernen und wissen, wo sie mähen dürfen und wo nicht, wenn es keinen Ärger mit der Blumen liebenden Dame des Hauses geben soll.

Wer ist der Erfinder des Mähroboters?

Das schwedische Unternehmen Husqvarna, das der eine oder andere vielleicht auch als Hersteller von Motorsägen kennt, hat den ersten Mähroboter auf den Markt gebracht. Das war 1994. Und es war eine kleine Sensation. Grasende Tiere, vielleicht Elche, waren das Vorbild des ersten vollautomatischen Rasenmähers. Wie die Tiere, soll der Roboter das Gras häufiger, aber immer nur ein wenig kürzen. Denn Gras wächst tatsächlich schön dicht, ist belastbar und gesund, wenn es am besten jeden Tag oder jeden zweiten Tag gemäht wird, wie auch die Deutsche Rasengesellschaft empfiehlt.

Nur ein Jahr später, 1995, brachten die Schweden das Modell Solarpower auf den Markt, das durch das Licht der Sonne angetrieben wurde. Der Roboter kostete damals stolze 5.000 Mark, entwickelte sich aber sehr schnell zur Erfolgsgeschichte. 1995 gründete sich das Unternehmen Friendly Machines (heute Friendly Robotics), deren Modelle namens Robomow heute im Bereich der Rasenmäher und Mähroboter ein Begriff sind.#

Wie haben sich Mähroboter weiterentwickelt?

Die zunächst Solar betriebenen Rasenroboter hatten bei starker Bewölkung oder bei Regen natürlich eine Zwangspause. Neben der manuellen Lademöglichkeit war es 1997 erstmals möglich, dass ein Mähroboter seinen Strom aus seiner eigenen Ladestation bezog, was diesen Geräten einen weiteren Boom bescherte. Und zur Jahrtausendwende präsentierte Robomow die erste Basisstation, über die die Mähzeiten des Roboters programmiert werden konnten.

Seit Anfang der 2000er überzeugen die Rasenroboter mit einer umfangreichen Software und der Möglichkeit, die Einstellungen über ein Display einzugeben. Immer mehr Hersteller wie Bosch oder Stihl stiegen in den Markt ein, wodurch die Modelle leistungsstärker und besser wurden und große Rasenflächen mit nur einer einzigen Akkuladung mähen können.

In Deutschland zählen Mähroboter (Stand 2021) neben Staubsaugerrobotern zu den am häufigsten gekauften Servicerobotern. Fast jeder fünfte deutsche Rasen ist in den Händen eines Rasenroboters.

Die modernste Generation der Rasenroboter kann bequem mit einem Smartphone gesteuert und programmiert werden. Es gibt Mähroboter mit Regensensoren, die je nach Menge des Niederschlags selbständig in ihre Ladestation oder Garage fahren und anschließend mit dem Mähen an der Stelle fortfahren, an der sie vor dem Regen aufgehört haben.

Die modernen Gartenhelfer benötigen keinen Begrenzungsdraht mehr, der ihnen die zu mähenden Bereiche vorgibt. Mittels GPS und beziehungsweise hoch entwickelten Kameras wissen die kleinen Kerle, wo sie sich im Garten befinden. Sie fahren nicht mehr zufällig über das Grün. Denn sie merken sich, wo sie bereits gemäht haben. Dadurch arbeiten sie effizienter und schneller und kommen mit einer Akkuladung ziemlich weit.

Die Topmodelle der Rasenroboter können bis zu 5.000 Euro kosten. Einsteiger-Modelle für kleinere Gärten sind bereits ab circa 350 Euro erhältlich.

Kann ein Mähroboter Tiere erkennen?

Trotz ausgefeilter Technik können immer noch kleinere Tiere wie Salamander, Kröten oder Igel von Rasenroboter verletzt oder getötet werden. Auch kleine Kinderhände und Kinderfüße sind nicht immer ausreichend geschützt. Einen Igelschutz stellte 2023 ein Abiturient aus dem baden-württembergischen March vor. Er hat einen Roboter-Staubsauger mit einer Kamera, einem Minicomputer und KI (Künstlicher Intelligenz) ausgestattet. Sein Mähroboter erkennt im Gegensatz zu den Kollegen der Markenhersteller einen Igel und fährt an ihm vorbei. Er erkennt das Tier aus einer Entfernung von 50 Zentimetern: „Die Entscheidung, ob es ein Igel ist oder kein Igel, dauert ungefähr 50 Millisekunden“, erklärte der Erfinder Sebastian Albert gegenüber dem SWR.

Die Infrarotkamera auf dem Prototyp erkennt Igel tagsüber, aber auch nachts. Die KI füttert der Abiturient mit Fotos von Igeln, sodass daraus die Frage aller Fragen entsteht: Igel oder kein Igel?  

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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