Der eigene Beitrag zur Energiewende kann mit einer steckerfertigen Mini-PV-Anlage geleistet werden. Ganz gleich, ob man mietende Person oder Mensch mit Eigentum ist. Die Balkonkraftwerke ermöglichen aus Sonnenenergie auf verbraucherfreundliche Art und Weise, ihren eigenen Strom zu erzeugen. Doch trotzdem ist bei der Installation und Inbetriebnahme einiges zu beachten.
Braucht das Balkonkraftwerk eine Erdung?
Beim Thema Erdung und Mini-Photovoltaikanlagen gibt es unterschiedliche Meinungen und jede Menge Unsicherheiten. Im besten Fall wird ein Elektrofachbetrieb beauftragt, der diese klärt und Sicherheit schafft. Grundsätzlich empfiehlt es sich jedoch vor allem Balkonkraftwerke mit Elementen aus Metall zu erden.

Die kleine Ausgabe einer Photovoltaikanlage
Balkonkraftwerke funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie eine Photovoltaikanlage. Dabei wird die Sonnenstrahlung von den Solarzellen aufgefangen und in elektrische Energie gewandelt. Der Gleichstrom wird durch einen Wechselrichter in Wechselstrom gewandelt und dieser wird dann direkt ins Hausstromnetz gespeist.
Diese Voraussetzungen benötigen Balkonkraftwerke
Damit sich der Kauf einer steckerfertigen Photovoltaikanlage rentiert, sollte der Haushalt tagsüber viel Strom verbrauchen. Zudem sind die richtige Ausrichtung sowie die Neigung des Moduls relevant. Stimmen die Faktoren, dann kann mit einem durchschnittlichen Ertrag von 70 bis 90 kWh pro 100 Watt Nennleistung kalkuliert werden. Somit amortisieren sich die Anschaffungskosten bereits nach ein paar Jahren.
Eine Mini-Solaranlage muss in jedem Fall bei der Bundesnetzagentur sowie beim Netzbetrieb angemeldet werden. Hierbei stehen in den meisten Fällen vereinfachte Formulare zur Verfügung, die persönliche sowie technische Daten abfragen.

Installation einer Mini-PV-Anlage
Steckerfertige Photovoltaikanlagen sollten durch eine Elektrofachkraft angeschlossen werden, denn diese können überprüfen, ob alle Voraussetzungen gegeben sind. Schließlich muss auch geprüft werden, ob die Stromleitung für eine Stromeinspeisung durch ein Balkonkraftwerk ausgelegt ist. Zudem geht es um die Fragen der Leitungsdimensionierung, Anschlussart, aber auch die Schutzeinrichtungen. Diese können von einem Fachbetrieb beantwortet werden.
Handelt es sich allerdings um eine Mini-Solaranlage bis 600 Watt Leistung, welche über eine Energiesteckvorrichtung verfügt, dann ist die Beauftragung eines Fachbetriebs bei der Installation eines Balkonkraftwerkes nicht erforderlich.

Zähler und steckerfertige Balkon-PV-Anlagen
Verboten sind Wechsel- und Drehstromzähler nach dem Ferraris-Prinzip, also jene Einrichtungszähler ohne Rücklaufsperre. Ist solch ein Zähler vorhanden, dann muss dieser gegen einen Zweirichtungszähler ausgetauscht werden. Schließlich würde andernfalls der Stromzähler rückwärts laufen und das ist eine Straftat. In diesem Fall kann es eine Strafanzeige durch den Messstellenbetreiber geben.
Das technische Risiko bei Balkonkraftwerken verringern
Bei Mini-Solaranlagen gibt es zwei elementare Sicherheitsstandards: der Leitungsschutz sowie den Schutz gegen einen elektrischen Schlag. Generell sollten die Leitungen immer vor Überlastung geschützt werden und der Leitungsschutz sollte stets den Gesamtstrom bewerten. Als Lösung gilt ein Leitungsschutzschalter, welcher am Anfang eines Stromkreises installiert wird.

Erdung von steckerfertigen Mini-PV-Anlagen
Grundsätzlich braucht ein Balkonkraftwerk eine Erdung. Insbesondere dann, wenn es sich um metallenes Material handelt. Deshalb sollten die Gestelle immer mit einem Schutzpotentialausgleich oder einer Schutzerdung geerdet werden. Doch letztendlich entscheidet der Einzelfall und der kann durchaus unterschiedlich ausfallen.
Darauf gilt es bei der Steckdose zu achten
In Deutschland ist es nach aktueller Norm nicht zulässig, das Balkonkraftwerk an eine übliche Steckdose im Haushalt anzuschließen. Auch wenn Plug & Play-PV-Anlagen dies suggerieren, so ist ein typischer Haushaltssteckdose, der sogenannte Schutzkontaktstecker, nicht erlaubt, sondern eine Energiesteckdose ist Pflicht. Schließlich darf es zu keiner Zeit bei einer Mini-PV-Anlage zu einer Berührungsspannung an den Steckerstiften kommen.

FAQ
Besteht bei einem Balkonkraftwerk Brandgefahr?
Ist die Mini-Solaranlage normgerecht installiert, dann besteht grundsätzlich keine Brandgefahr. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für die Installation einen Elektrofachbetrieb zu beauftragen.
Kann ein Balkonkraftwerk selbst angeschlossen werden?
In der Theorie ist das möglich, allerdings wird unter anderem von DKE die Installation durch eine Elektrofachkraft empfohlen.
Darf ein Balkonkraftwerk an eine Haushaltssteckdose angeschlossen werden?
Nein, auch Plug&Play-Module dürfen nicht an eine übliche Steckdose im Haushalt angeschlossen werden. Hierfür wird eine Energiesteckdose benötigt.
Muss ein Balkonkraftwerk geerdet werden?
Der Einzelfall kann durchaus unterschiedlich ausfallen, weshalb es sich empfiehlt, einen Elektrofachbetrieb zu beauftragen. Diese Fachkraft kann alle Fragen zur Sicherheit klären und diese auch umsetzen.
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