Die Clematis, die im deutschen Sprachgebrauch auch als Waldrebe bezeichnet wird, gehört zu meinen liebsten Pflanzen im Garten. Denn wenn die Pflanze richtig gesetzt ist, bildet sie wunderschöne und sehr ausgeprägte Blüten und verschönert so auch alle tristen und kargen Stellen im Garten.
Doch immer mal kommt es vor, dass eine Pflanze Platz machen und an eine andere Stelle umziehen muss.
Wie also setzt man eine kletternde Blühpflanze wie die Clematis um, ohne ihr dabei zu schaden?
Das geht sogar sehr einfach. Denn die kletternde Clematis wird nach einem starken Rückschnitt mitsamt Erdballen ausgegraben und ins neue Pflanzloch gesetzt. Ähnlich verfährt man bei den bodendeckenden Arten. Der einzige Unterschied: diese Sorten müssen nicht so radikal zurückgeschnitten werden.
Clematis-Art bestimmen und richtig umpflanzen
Clematis sind Blattstielranker und klettern an Kletterhilfen und dünnen Zweigen in alle Richtungen. Einmal angewachsen, erfreuen die blühfreudigen Pflanzen jeden mit ihren wunderschönen Blüten.
Einige Arten bilden auch nicht kletternde Triebe. Sie wachsen flach und strauchig, blühen aber ebenfalls sehr stark.
Doch was ist, wenn der Standort einmal nicht passt oder die Pflanze an einen anderen Ort im Garten umziehen soll?
Schlecht wäre es, die Pflanze mitsamt ihrer langen Ranken umzupflanzen, weshalb zuerst ein radikaler Schnitt erfolgen sollte. Lediglich bei den strauchartigen Sorten ist ein Schnitt nicht immer nötig.
Clematis umpflanzen — kletternd oder staudig wachsend?
Von den beliebten Blühpflanzen existieren einige hundert Sorten. Sie blühen alle kräftig und lange und bilden teilweise große und beeindruckende Blüten. In der Wuchsform können sich Clematis jedoch unterscheiden.
Es gibt kletternde Arten, die alle sehr robust und starkwüchsig sind. Sie blühen sehr stark und werden daher oft in unseren heimischen Gärten gepflanzt.
Daneben existieren aber auch als Staude wachsende Sorten, die nicht klettern. Sie bilden lange Triebe und werden als Bodendecker genutzt.
Bodendecker-Clematis umpflanzen
Wenn das Umpflanzen der Clematis im Voraus geplant wird, ist das ausreichende Gießen der Pflanze ein bis zwei Wochen vor dem Umpflanzen vorteilhaft. Der Boden sollte feucht, jedoch nicht nass sein.
Zuerst wird das neue Pflanzloch vorbereitet. Der Boden muss aufgelockert und Unkraut entfernt werden. In das Pflanzloch kommt etwas Kies, um eine Drainage zu erhalten.
So geht es dann weiter:
- Als horstbildender Bodendecker wird die Pflanze in einzelne Stücke aufgeteilt.
- Jetzt wird die Clematis mit Erdballen aus dem Beet gehoben.
- Die Clematis mit Erdballen in das neue Pflanzloch heben.
- Darauf achten, dass austriebsfähige Blattknospen mit eingepflanzt werden.
- Die Erde mit Hornspäne und etwas Kompost mischen und das Pflanzloch zuschütten.
- Kräftig wässern und die Triebe leicht zurückschneiden.
Kletternder Clematis umpflanzen
Das Umpflanzen der kletternden Clematis erfolgt auf ähnliche Art. Der wesentliche Unterschied ist jedoch der vorherige radikale Rückschnitt. Die Triebe der Clematis werden auf etwa 20 cm zurückgeschnitten, ehe die Umpflanzung beginnt.
Nach dem Rückschnitt wird die Pflanze in wenigen Schritten umgesetzt:
- Der neue Standort sollte unkrautfrei sein und in das Pflanzloch kommt eine Kiesschicht als Drainage.
- Das Erdreich um die Pflanze nun auflockern und die Pflanze mitsamt Erdballen herausheben. Um möglichst wenige Wurzeln zu zerstören, wird der Spaten großzügig unter den Wurzelballen geschoben.
- Pflanze mit den untersten Knospen und dem Erdballen in das vorbereitete Pflanzloch setzen. Darauf achten, dass die Clematis schräg zur Kletterhilfe in die Erde gesetzt wird.
- Die Erde für das Pflanzloch mit etwas Kompost und Hornspäne mischen und gleichmäßig um die Pflanze verteilen.
- Dabei dürfen keine Hohlräume entstehen und die Pflanze muss vollständig von Erde umgeben sein.
- Jetzt wird die Clematis großzügig gegossen.
Was nach dem Umpflanzen der Clematis wichtig ist
Nachdem die Pflanze umgesetzt wurde, muss sie regelmäßig Wasser bekommen. Denn so wird das Wachstum der Wurzeln gefördert und die Pflanze wächst schneller und zuverlässiger an.
Eine Düngergabe ist nicht nötig, da die Pflanze durch die Zugabe von Kompost und Hornspäne gut versorgt ist.
Der ideale Zeitpunkt für das Umpflanzen
Der ideale Zeitpunkt ist der Spätsommer beziehungsweise der frühe Herbst. Die Bodentemperatur unterschreitet 15 °C in der Regel nicht. Hingegen ist der Boden auch nicht zu warm.
Weitere Vorteile dieses Zeitpunktes sind der nicht mehr so stark ausgeprägte Unkrautwuchs und es ist keine Hitze mehr zu erwarten, die die Pflanze schwächt und das starke Wässern nötig macht.
Ein alternativer Zeitpunkt für das Umpflanzen einer Clematis ist das zeitige Frühjahr. Es darf allerdings keine Gefahr von Bodenfrost mehr bestehen.
FAQ
Können alle Clematis-Sorten umgepflanzt werden?
Bereits ausgepflanzte und angewachsene Clematis können nach Belieben umgepflanzt werden, sofern der Zeitpunkt stimmt und die Umpflanzung nach den genannten Bedingungen erfolgt. Dann ist ein Umpflanzen einer Clematis immer möglich. Egal, um welche Sorte es sich genau handelt.
Muss beim neuen Standort etwas beachtet werden?
Wie die meisten Pflanzen bevorzugt auch die Clematis einen bestimmten Standort. Die Pflanzen mögen Sonne und blühen lediglich dann, wenn ausreichend Sonneneinstrahlung am Tag vorhanden ist. Der Boden sollte durchlässig, locker und nährstoffreich sein. Wenn beim Umpflanzen der Clematis ein organischer Dünger zur Erde gegeben wurde, kommt die Pflanze damit die ersten Monate aus.
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