Fenchel anbauen, pflegen, ernten und lagern [Anleitung]

Der Geschmack von Anis hat dir schon immer gut gefallen? Dann probiere dich doch im Anbau deiner eigenen Fenchelknollen aus. 

Das Geniale ist, dass du die ganze Pflanze vielfältig in der Küche anwenden kannst. Die Knolle eignet sich hervorragend als gebratenes Gemüse zu Fisch oder Fleisch. Das Kraut lässt sich super als Suppengrün und Würzkraut verarbeiten. 

Sollte der Fenchel frühzeitig in die “Saat schießen” und keine Knolle ausbilden, dann kannst du die Fenchelsamen ebenfalls prima nutzen, um beispielsweise einen wohltuenden Tee auf zu gießen. Trinkst du gerne Kaffee? Drei bis Fünf Samen des Fenchels geben deinem Kaffee eine extra frische und herrlich aromatische Note. 

Tipp #1
Üblicherweise wird Fisch mit Dill gewürzt. Probiere jedoch mal Fenchelkraut aus. Das fein süßliche Aroma kombiniert mit Lachs lässt dich sicher ins Schwärmen geraten. 

Anbau und Pflege 

Was braucht nun aber der Fenchel für die dicken Knollen?

Um Fenchel genügend Nährstoffe für die Bildung saftiger Knollen zu bieten, bereite deine Beete mit gutem Kompost vor. Der Kompost sollte am besten bereits gut durchgerottet sein, damit die Jungpflanzen nicht sogenannten Verbrennungen unterliegen. Ist der Kompost zu frisch, wirkt das enthaltene Ammoniak auf die feinen Wurzeln reizend und ätzend.

Es eignen sich grundsätzlich Lehmböden, sowie tiefgründige und kalkhaltige Böden. 

Der Fenchel liebt das warme Sonnenbaden. Daher ist ein sonniges und warmes Plätzchen für deinen Fenchel genau das Richtige. 

Fenchel kann recht launisch sein. Es empfiehlt sich eine Voranzucht. Wenn du allerdings keinen geeigneten Platz hast, kannst du ihn zum gegebenen Zeitpunkt auch direkt aussäen. 

Eine gute Anfängersorte ist der Knollenfenchel “Géant Mammouth perfection”. Diese Sorte bildet sehr helle bis weißliche, üppige Knollen aus.

Sie eignet sich prima für den Frühjahrs-und Herbstanbau. 

Wer hätte es gedacht, aber du kannst schon im Februar und März beginnen, deine Samen in kleine Anzuchttöpfchen oder Schalen vorzuziehen. 

Dazu nimmst du 1-2 Samen und legst sie 1-2 cm tief in die Anzuchterde hinein. Anschließend bedeckt du locker die Samen mit Erde und besprühst sie mit etwas Wasser. 

Tipp #2
Üblicherweise wird Fisch mit Dill gewürzt. Probiere jedoch mal Fenchelkraut aus. Das fein süßliche Aroma kombiniert mit Lachs lässt dich sicher ins Schwärmen geraten. 

Lege pro Jahr ein paar leere Eierpappen beiseite, denn diese eignen sich super als Kinderstube für deine Fenchelsamen. 

Du kannst auch einen milden Brennnessel Tee kochen, abkühlen lassen und mit dem Tee deine Anzucht befeuchten. Die Inhaltsstoffe der Brennnessel stärken bereits deine Samen während der Keimung, die ca. 10- 14 Tage dauert. Nun heißt es abwarten und Fencheltee trinken. 

Nach besagter Keimzeit wachsen die Jungpflanzen am besten an einem hellen, warmen und sonnigen Plätzchen. 

Ist es dann soweit und die Pflanzen haben mehrere ineinander geschachtelte Blättchen und sind ca. 8-10 cm groß, dann geht’s ab in den Garten und Mutter Erde. 

So eine Sorte wie Géant Mammouth perfection lässt sich beinahe jeden Monat im Garten anbauen. Bist du verspätet mit dem Anziehen oder aussäen, macht das nichts. Die Knollen bilden sich ca. in zehn bis zwölf Wochen. Bis Oktober kannst du problemlos Knollen ernten. Aber aufgepasst! Die Schätzchen sollten vor Frostbeginn geerntet werden, denn sonst werden sie glasig und verlieren an Geschmack und Konsistenz. 

Tipp #3
Bevor du loslegst, überlege dir die Menge an Knollen, die du brauchst. Plane eine Vor-und Nachkultur, um mehr zu ernten und den Boden zu schützen. 

Pikieren und Auspflanzen

Schmeckt dir Fenchel auch so unfassbar gut, dann bau lieber ein paar Exemplare mehr an. Eine gute Beetgröße entspricht den Maßen 5 x 1,20 Metern. Bei einem Knollen Abstand von 20 cm und einem Reihenabstand von 40 cm kannst du ca. 20- 25 Jungpflanzen pro Reihe einsetzen. Ein kleineres Beet, gar ein wasserdurchlässiger Kübel eignet sich aber natürlich genau so! 

Jetzt ist die Erde frostfrei. Es geht ans Eingemachte und das zarte Grün darf in die Erde! Yuhuuu 

Dazu pikierst du entweder deine gekeimten Jungpflanzen vorsichtig aus der Anzuchtschale oder du setzt sie samt organischem Anzuchttöpfchen direkt ins kleine Pflanzloch. Bedecke die Pflänzchen mit Erde und drücke bitte behutsam die Erde an.

Vorab lohnt es sich, im Beet mit einem entsprechenden Werkzeug eine Rille zu ziehen, um die Spur zu halten. Wenn du dir aus dem Kopf unsicher bist, wie viel 20 cm sind, dann lege dir einen Zollstock auf den Boden und steche alle 20 cm kleine Löcher für die Jungpflanzen aus.

Wenn es bereits sehr warm ist, dann macht es Sinn den Kleinen eine gute Portion Wasser oder auch kalten Brennnesseltee mit ins Pflanzloch zu geben. Warte bis die Erde das Wasser aufgenommen hat.  

Apropos Wärme! Wenn die Sommermonate sehr heiß und trocken sind und deinem Fenchel nur wenig Wasser zur Verfügung steht, dann musst du für zusätzliche Wasserversorgung sorgen, denn ansonsten können sich keine oder nur kleine Knollen bilden. 

Am besten mulchst du die Fenchelknollen im Sommer mit einer dicken Schicht aus Stroh. wenn du kein Stroh von einem Landwirt erhältst, kannst du auch im Zoofachhandel Stroh oder Heu kaufen. Es ist aber Vorsicht geboten, denn im Heu können noch viele Gräsersamen erhalten sein. Du willst ja schließlich Fenchel und keine Krautwiese anbauen. Nicht wahr?!

Da auch die Fenchelknollen gewisse Ansprüche haben und gute Partner mögen, kannst du Ihnen und dir selbstverständlich auch gutes tun, indem du eine Mischkultur anbaust. 

Fenchel liebt schnell wachsendes Gemüse, wie zum Beispiel Salat und Spinat. 

Sellerie und Erbsen kannst du ebenfalls bestens als gute Nachbarn einsetzen. 

Tipp #4
Um deinen Boden nicht zu strapazieren und keine Pflanzenkrankheiten zu provozieren, warte mit dem nächsten Fenchel Anbau auf demselben Beet 3-4 Jahre.
Da der Fenchel ein Mittelzehrer ist, brauchst du auf einem guten Boden keine weiteren Dünger Maßnahmen vornehmen. Andernfalls kannst du alle 2- 4 Wochen einen Flüssigdünger ausbringen. Flüssiger biologischer Dünger ist empfehlenswert und nicht zu preisintensiv. 

Ernten und lagern 

Das erste Kraut kannst du bereits im Mai ernten, aber bitte nicht zu viel, sonst kann sich der Fenchel nicht gut entwickeln. Bis zum ersten Frost kannst du das Jahr über Kraut ernten. Dazu brichst du einfach 1- 2 der äußeren Krautstangen ab oder zupfst ganz oben behutsam das puschelige und intensiv duftende Kraut ab. 

Solltest du Samen ernten wollen, eignet sich eher der Gewürzfenchel, aber wenn du natürlich für die nächste Saison deine eigenen Knollenfenchel Samen haben möchtest, dann macht es Sinn, die Knolle nicht zu ernten. 

Die Samen lassen sich im September bis Oktober super ernten. Schneide am besten die Dolden ab und hänge sie kopfüber zum trocknen an einen warmen und dunklen Ort auf. Die Samen purzeln dann ganz von alleine raus. 

Nach ca. 10 – 12 Wochen ist es soweit und das Erntekörbchen möchte gefüllt werden. 

Ein guter Test, um den passenden Erntezeitpunkt zu bestimmen, ist der Vergleich mit deiner geballten Faust. Halte deine Faust neben die Knolle, ist sie ansatzweise so groß, kannst du sie ernten. Kinderhände sind zwar zauberhaft, aber noch zu klein für die Bestimmung des Reifegrades der Knollen. Kleinere Knollen eignen sich auch zum Verzehr, sind aber milder im Geschmack. 

Schneide zunächst das gesamte Fenchelgrün kurz hinter der Knolle ab und lege es ebenfalls ins Körbchen (lässt sich nämlich super weiter verarbeiten). Dann schneide die dicke Knolle am Wurzelansatz ab und entferne gegebenenfalls unbrauchbare äußere Blätter. 

Tipp #5
Um eine Ernteschwemme zu umgehen, baue jeden Monat ein paar Knollen zwischen deinem Gemüse an. So hast du mehrere Monate frische und saftige Fenchel Knollen.  

Nun ist die Freude groß. Aber was ist denn, wenn es ein erfolgreiches Jahr war und du vor lauter Fenchel die Knolle nicht mehr sehen kannst?!

Keine Panik – auch der Fenchel lässt sich schnell und simpel lagern beziehungsweise verarbeiten.

Drei Möglichkeiten stehen dir hier zur Verfügung.

  1. Lagere die Knollen in einem feuchten Küchentuch im Kühlschrank (bis zu 2 Wochen haltbar) und stelle das Kraut in ein mit Wasser gefülltes Glas ebenfalls hinein (bis zu 5 Tage haltbar). 
  2. Die Knollen können hervorragend in einer Erdmiete im sauberen Sand (Spielsand aus dem Baumarkt eignet sich bestens) bei 0-5 Grad gelagert werden. 
  3. Friere deine Knollen ein. Dazu schneidest du sie in Würfel oder Streifen und blanchierst sie für 3-5 Minuten im kochenden Wasser. Anschließend schreckst du sie im Eiswasser kurz ab. Danach kannst du sie bedenkenlos im Gefrierbeutel oder Glasdose einfrieren.
Tipp #6
Du kannst auch alte, gründlich gereinigte Marmeladengläser mit dem Fenchel (siehe 3.) befüllen und OHNE Deckel, damit das Glas nicht platzt, einfrieren. Schraub den Deckel einfach behutsam am nächsten Tag auf das Glas. So kannst du wunderbar portionieren.

Du kannst auch alte, gründlich gereinigte Marmeladengläser mit dem Fenchel (siehe 3.) befüllen und OHNE Deckel, damit das Glas nicht platzt, einfrieren. Schraub den Deckel einfach behutsam am nächsten Tag auf das Glas. So kannst du wunderbar portionieren.

Für ein 1A Geschmackserlebnis probiere doch mal in Butter gebratenen Fenchel mit roter Beete aus. Abgeschmeckt mit einem Müh Pfeffer und Salz. 

Und tadaaa … diese Beilage ist schmackhaft, gesund, schaut toll aus und lässt sich klasse zu Rindfleisch servieren. 

Zu guter Letzt der wichtigste Tipp – Bedenke stets – Knollenfenchel ist eine Diva in der Gemüsebranche.

Also sollte mal die Blüte vor der Knolle gedeihen, dann ernte fleißig die bekömmlichen Samen und habe noch etwas Geduld. Mit Glück und wenn die Pflanze genug Kraft hat, schiebt sie zum geeigneten Zeitpunkt eine Knolle hinterher. Diese wird zwar nicht so groß, aber trotzdem köstlich. 

Es lohnt sich, so oder so Knollenfenchel anzubauen. Viel Spaß und gutes Gelingen!

Ricarda Blanck lebt das Jahr fast ausschließlich von ihren eigenen Erzeugnissen, die sie im Gemüsegarten mit Leidenschaft und großer Freude anbaut. Sie arbeitet mit der Natur, dem Rhythmus der Jahreszeiten, all den fleißigen Tieren und Or - ganismen, die einen großen Teil der schöpferischen Kraft ausmachen. Das Gärtnern mit den Mondphasen im Sinne der Perma- und Mischkultur ist für sie die Grundlage für einen gesunden und achtungsvollen Umgang mit der Natur. Wenn sie nicht gerade als Designerin an neuen Konzepten für Küchen- und Gartenutensi - lien tüftelt und es warm ist, fühlt sie sich mit einem Becher gutem Kaffee auf ihr em Bett im Garten am wohlsten, um eine kleine Pause im Grünen zu machen.

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