Damit aus zersetzten Abfällen auf einem Kompost wertvoller Dünger entsteht, müssen ein paar Faktoren beim Kompostieren berücksichtigt werden. Denn Kompostieren bedeutet weitaus mehr, als einfach nur Grüngut und Bioabfall auf einen Haufen zu werfen.
So ist es unter anderem wichtig, einen Kompost mit dem richtigen Material zum passenden Zeitpunkt abzudecken. Wir zeigen, auf was es beim Kompost abdecken sonst noch ankommt!
Darum sollten Sie Ihren Kompost abdecken
Das Abdecken des Komposthaufens bringt zahlreiche Vorteile. Denn die Abdeckung verhindert, dass die Oberfläche des Komposts austrocknet. Wer seinen Kompost dauerhaft offen hält, sorgt außerdem dafür, dass der Haufen im Winter zu stark auskühlt. Eine zu kühle Temperatur im Kompost sorgt jedoch dafür, dass Mikroorganismen, Pilze und Würmer ihre Arbeit nicht verrichten können.
Und die richtige Temperatur im Kompost ist essentiell wichtig dafür, dass das Kompostgut zersetzt werden kann. Gerade am Anfang der Kompostierung hilft es beispielsweise, den Kompost mit einem schweren Teppich abzudecken.
Dies bringt die Verrottung des Abfallguts richtig in Wallung und beugt dem gefürchteten Nährstoffverlust in Form von Stickstoffverlust bei Beginn der Verrottung vor.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Komposter abdecken?
In der Regel wird Kompost im frühen Herbst abgedeckt. Dadurch verhindern Sie, dass vermehrter Niederschlag den Kompost durchnässt. Zu viel Feuchtigkeit ist für die Verrottung jedoch ein immenser Störfaktor, da dann nicht mehr genügend Sauerstoff an das Kompostgut gelangt und der Kompost schlimmstenfalls fault oder schimmelt.
Wenn die Herbst- und Winterniederschläge dann wieder zurückgehen, können sie die Abdeckung wieder entfernen. Dies ist spätestens im Frühjahr der Fall.
Im Sommer hingegen müssen Sie den Kompost je nach Witterung nicht abdecken.
Kompost abdecken – womit decke ich meinen Kompost ab?
Für das Abdecken von Kompost stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Beliebt sind hier etwa Matten aus Schilf oder Vlies. Aber auch Strohmatten eignen sich gut zum Abdecken.
Verzichten sollten Sie hingegen auf alle luftundurchlässige Materialien wie etwa eine Plastikplane.
Denken Sie also bei der Wahl des richtigen Materials zum Abdecken immer daran, dass im Kompost eine Vielzahl kleiner Tierchen leben, die Sauerstoff benötigen. Das Material der Wahl muss also luftdurchlässig und gleichzeitig witterungsbeständig sein.
Kompost abdecken leicht gemacht – so unterstützen Sie die Kompostierung
Einen Kompost abzudecken ist nicht schwer. Damit die Abdeckung tatsächlich ihren Zweck erfüllt, ist es jedoch wichtig, den Komposthaufen nicht einfach wahllos mit einer Plane abzudecken. Vielmehr will das Material und der Zeitpunkt der Abdeckung sorgsam gewählt werden.
Davon unabhängig können Sie selbst einiges dazu beitragen, wertvolle Komposterde zu erschaffen:
1. Die Wahl des richtigen Ortes
Ein Komposthaufen sollte niemals über einen längeren Zeitraum der prallen Sonne ausgesetzt sein. Um bestmöglich zu kompostieren sollte der Kompost im Halbschatten stehen. Ein geeigneter Standort ist beispielsweise unter einem Baum oder zwischen großen Sträuchern.
Zudem muss der Kompost vor Regen geschützt werden, andernfalls durchnässt er. Der Kompost sollte außerdem direkt auf dem Erdboden stehen, denn nur dann können Regenwürmer und andere wichtige Kleinlebewesen in den Kompost eindringen.
2. Das Kompostgut
Zum Kompostieren eignen sich generell alle organischen und pflanzlichen Abfälle, die in der Küche und im Garten anfallen. Die verwendeten Stoffe sollten möglichst wenig mit Schadstoffen belastet sein.
Aus dem Garten können Sie Materialien wie kleine Äste, Rasenschnitt und Blätter in den Kompost einbringen. Bananenschalen und Zitrusfrüchte gehören hingegen nicht beziehungsweise nur in kleinen Mengen in den Kompost.
Und auch Abfälle, die mit Krankheitserregern oder Schimmel belastet sind, haben nichts im Kompost zu suchen.
3. Vorbereitung des Materials
Abfälle, die im Kompost verrotten, sollten bestenfalls vor der Entsorgung zerkleinert werden. Dies beschleunigt den Verrottungsprozess deutlich, da die notwendigen Mikroorganismen an vielen kleinen Stellen den Abfall effektiver zersetzen können.
Denn die zersetzenden Mikrotierchen benötigen für den Verrottungsvorgang Sauerstoff. Eine effektive Möglichkeit ist hier beispielsweise, mit einem Häcksler geschredderte Äste auf dem Kompost zu entsorgen. Sie erhöhen die Sauerstoffzufuhr im Haufen.
4. Grünmaterial in den Kompost schichten
Die Qualität des fertigen Kompostdüngers steigt, wenn zum Kompostieren verschiedene Stoffe verwendet werden. Bestenfalls schichten Sie unterschiedliche Materialien, so wie sie anfallen, in den Komposthaufen ein. Damit die Rottung schneller vorangeht, können Sie etwas mineralischen Kompostbeschleuniger einstreuen.
Noch besser wirken ein paar Schaufeln bereits fertiger Kompost aus einem bereits seit längerem bestehenden Komposthaufen. Hiermit können Sie den Kompost mit massig Mikroorganismen „impfen“.
5. Der Feuchtigkeitsgehalt des Komposts
Damit die Rotte optimal vonstatten geht, dürfen die notwendigen Mikroorganismen und Regenwürmer im Kompost weder austrocknen, noch in einem zu feuchten Komposthaufen leben. Denn nur bei einem perfekt ausbalancierten Feuchtigkeitsgehalt können die kleinen Tierchen den Verrottungsprozess wie gewünscht vorantreiben.
Begießen Sie den Komposthaufen daher bei sehr trockenem Wetter. Übertreiben Sie es aber nicht, denn ein zu viel an Flüssigkeit auf dem Kompost kann zu Schimmel und Fäulnis führen. Den perfekten Feuchtigkeitsgehalt hat der Kompost dann erreicht, wenn er einem ausgedrückten Schwamm ähnelt.
Um zu viel Feuchtigkeit vorzubeugen, kommen wir zum eigentlichen Thema zurück – dem Abdecken des Komposts. Hier können Sie unter anderem auf Schilf- oder Strohmatten oder aber auf ein Kompostschutzvlies zurückgreifen.
6. Umsetzen des Kompost
Das regelmäßige Umsetzen von Kompost ist ebenfalls ein wichtiger Faktor dafür, dass der Komposthaufen wie gewünscht zerfällt. Machen Sie sich daher ein- bis zweimal im Jahr die Mühe und lockern den Kompost entweder auf oder setzen ihn komplett um.
Wer diesen Ratschlag nicht beherzigt, sorgt für sauerstoffarme Zonen, in denen die Verrottung nicht mehr gut funktioniert. Durch das Mischen beziehungsweise Umsetzen beugen Sie diesem Umstand vor und verteilen aktive mittlere Bereich des Komposthaufens auch auf Randschichten. Hierdurch schaffen Sie einen optimalen Sauerstoffgehalt im Kompost.
Warum stinkt Kompost?
Bei einem Komposthaufen kann es immer zu einer leichten Geruchsentwicklung kommen. Wenn der Kompost jedoch richtiggehend stinkt, dann stimmt etwas nicht. Meistens ist dies ein Zeichen dafür, dass der Haufen zu nass ist.
Denn wenn sich Nässe im Innern staut, kann die Rotte nicht mehr ablaufen. Im Zuge dessen kommt es zu einem anaeroben Prozess, welcher mit Fäulnis und Gestank einhergeht.
Muss ich frischen Kompost abdecken?
Sehr frisch eingesetzter Kompost sollte nicht abgedeckt werden. Geben Sie zum Kompost reichlich zerkleinertes Laub und anderes Grüngut und lassen Sie die Verrottung im Anschluss erst mal richtig Fahrt aufnehmen.
Sobald die Verrottung begonnen hat, kann es jedoch sinnvoll sein, den Haufen zeitweise abzudecken und hierdurch die Temperatur im Haufen zu erhöhen.
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