Komposter richtig befüllen: So schichtest du deinen Kompost

Gute Kompostierung bedeutet nicht nur die Wahl des richtigen Komposters, sondern vor allem wie Sie den Komposter befüllen. Wollen Sie für die Pflanzen im Garten leckeres „Futter“, sprich wertvollen Dünger, zubereiten, kommt es ähnlich wie beim Kochen auf die richtigen Zutaten in der richtigen Menge und ihrer guten Mischung an. Bei höheren Temperaturen dauert es gar nicht lange, bis der entstehende Humus reif ist. Erfahren Sie hier, worauf es ankommt.

Wie funktioniert Kompostierung?

Mit Kompostierung oder Verrottung wird ein biochemischer Prozess bezeichnet, in dessen Verlauf Mikroorganismen und andere Kleinlebewesen aus Abfall wertvollen Kompost bilden. Während der Kompostierung können hohe Temperaturen entstehen

Die Verrottung findet in 2 Formen statt:

  • Heiße Rotte
  • Kalte Rotte

Heiße Rotte

Der Prozess trägt seinen Namen, weil die an der Verrottung beteiligten Organismen Wärme produzieren. Die entstehende Wärme kann die organischen Abfälle bis auf +60 – 70°C erhitzen. Das ist möglich, weil es sich bei der Kompostierung um eine Art von biologischer Verbrennung handelt.

Im Verlauf der Verrottung wird organisches Material wie Abfälle aus Küche und Garten (Obst- und Gemüsereste, verbrauchte Blumenerde und anderes) in Komposterde umgewandelt. Das ist ein nährstoffreiches Material, das sich letztendlich in wertvollen Humus umwandelt und als Dünger oder zur Bodenverbesserung genutzt werden kann.

Die Heiße Rotte ist die effektivere Form der Kompostierung. Sie verläuft schneller als die kalte Rotte. Durch die hohen Temperaturen werden organische Materialien schnell zersetzt und Krankheitskeime sowie Unkrautsamen abgetötet.

In einem offenen Komposthaufen (Kompostmieten, offene Komposter), stellt die oberste Schicht die Zone der Heißrotte dar, weil dort optimale Bedingungen herrschen. Anders sieht es dagegen in Schnellkompostern und Thermokompostern aus. Dort wird die entstehende Wärme gespeichert und es herrschen optimale Bedingungen zur Bildung von gutem Kompost in kurzer Zeit.

Kalte Rotte

Die kalte Rotte wird so genannt, weil die Temperaturen in ihrem Verlauf nicht so hoch ansteigen wie bei der Heißrotte. In den meisten Gärten werden offene Komposter oder offene Komposthaufen verwendet. Dort wird nur die oberste Schicht heiß genug für die Heißrotte.

Die Kaltrotte läuft in der inneren Schicht ab. Bei ihr dauert die Zersetzung organischer Abfälle wesentlich länger. Weil die Temperaturen nicht so hoch sind, können im fertigen Kompost Krankheitskeime, Pilzsporen und Unkrautsamen überleben.

Auch durch kalte Rotte ist es möglich, guten Kompost herzustellen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die richtige Mischung der anfallenden Abfälle und dass Sie den Kompost feucht halten (etwa so feucht wie ein ausgedrückter Schwamm).

Komposter richtig befüllen

Das richtige Befüllen des Komposters ist die Grundlage für gute Komposterde. Es kommt vor allem auf eine ausgewogene Mischung Schicht für Schicht an:

  • Trockenes Material
  • Nasses Material
  • Sperriges Strukturmaterial
  • Mix aus Küchen- und Gartenabfällen

Die unterste Schicht im Komposter befüllen

Die unterste Schicht ist entscheidend für den guten Ablauf der Kompostierung. Sie sorgt unter anderem dafür, dass überschüssiges Wasser versickern kann und stellt den Kontakt zum Gartenboden her. Durch die unterste Schicht aus grobem Material können die an der Kompostierung beteiligten Mikroorganismen in den Komposter gelangen und ihre Arbeit, die Verrottung, aufnehmen.

Aus diesem Grund ist es keine gute Idee, Komposter auf Beton- und Steinunterlagen zu stellen. Sie verhindern den Kontakt zum Gartenboden und hemmen überschüssiges Wasser am Ablaufen. 

Die unterste Lage in einem Komposter sollte deshalb aus grobem Material bestehen. Zu den richtigen Zutaten gehören zerkleinerte Zweige, Holzstücke und andere grobe Stücke, die eine Schicht sperriges Material zur Drainage bilden.

Die weiteren Schichten im Komposter befüllen

Im weiteren Verlauf füllen Sie den Komposter Schicht für Schicht. Damit der Kompost optimal reifen kann, spielen, fast wie beim Kuchenbacken, die richtigen Zutaten die entscheidende Rolle.  Die optimale Mischung sorgt für erhöhte Aktivität der Mikroorganismen und spornt sie an, die in den organischen Abfällen enthaltenen Nährstoffe beschleunigt freizusetzen.

Die richtige Mischung gemischter Abfälle bestehen aus nassen Küchenabfälle gemischt mit trockenem Material wie trockenes Laub, feinen Materialien und groben Materialien wie zerkleinerte Zweige.

Nicht nur die Mischung, auch die Dosierung macht den Unterschied! 

Damit die Kompostierung in Gang kommt, sollten Sie eine bestimmte Mindestmenge Abfall auf den Komposthaufen werfen. Sie können den Abfall zum Kompostieren in einem sogenannten Urban Komposter (Denglisch für Abfalleimer) sammeln.

Geben Sie ein paar Schaufeln fertigen Kompost oder etwas Kompostbeschleuniger auf den Komposthaufen, um die Verrottung zu beschleunigen.

Welcher der beste Kompostbeschleuniger ist, erfahren Sie hier!

Zu viele Abfälle aus Küche und Garten auf einmal sind jedoch auch nicht gut. Mit zu viel feinen Materialien oder nassen Grünschnitt auf einmal können Sie den Komposter regelrecht ersticken. Die hohe Feuchtigkeit stoppt die Kompostierung.

Die Mikroorganismen erhalten nicht genügend Sauerstoff. Fäulnis und Schimmelbildung setzen ein. 

Als oberste Schicht bedecken Sie den Komposthaufen mit einer Lage trockenes Laub. Es schützt das Substrat vor der prallen Sonne und sorgt für eine feuchte Umgebung.

Diese Materialien eignen sich, um den Komposter zu befüllen

  • organische Küchenabfälle
  • Abfälle von Gemüse und Obst
  • Kartoffelschalen
  • Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen (nur von Bio-Früchten)
  •  Kaffee- und Teesatz
  • Eierschalen
  • zerkleinerte Zweige
  • verbrauchte Blumenerde
  • abgestorbene Pflanzen aus Garten und Haus
  • trockenes Laub

In der offenen Kompostmiete werden diese Dinge durch die an der Kompostierung beteiligten Mikroorganismen zersetzt und wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt.

Diese Dinge gehören nicht auf den Komposthaufen

  • anorganische Abfälle wie Glas, Kunststoff oder Metallteile
  • gekochte Essensreste (Ratten und Mäuse werden angelockt)
  • Brot und Backwaren (Ratten und Mäuse werden angelockt)
  • Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen aus dem Supermarkt (stark mit Rückständen belastet)
  • Schnittblumen aus dem Supermarkt (stark mit Rückständen belastet)
  • Kranke Pflanzen  oder kranke Pflanzenteile (Krankheitserreger können verbreitet werden)
  • Samentragende Unkräuter (Samen wird bei der Kompostierung nicht sterilisiert und kann sich weiter verbreiten)
  • farbige Zeitungen (enthalten chemische Rückstände)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Kompostierung

Wie lange dauert die Kompostierung?

Der Prozess läuft in mehreren Phasen ab. Frische organische Abfälle werden in etwa 4 – 8 Wochen zu fertigem Kompost, der im Garten verwendet werden kann. Wird Fertigkompost nicht dem Komposter entnommen, entwickelt er sich zu reifen Kompost. Der enthält besonders wertvolle Pflanzennährstoffe. Komposterde ist wie Wein: Je länger sie lagert, umso besser wird sie.

Wo sollte der Komposthaufen stehen?

Vermeiden Sie einen Platz in der prallen Sonne. Am besten eignet sich ein halbschattiger Standort, der vor dem Wind geschützt ist. Sie können rund um den Komposter Sträucher bzw. eine Hecke pflanzen oder ein Spalier mit Kletterpflanzen anlegen. Dadurch fällt der Komposthaufen nicht so ins Auge.

Was ist ein Thermokomposter?

Es handelt sich um einen Komposter mit geschlossenem Gehäuse. Im Vergleich zum herkömmlichen Komposthaufen werden im Thermokomposter hohe Temperaturen erreicht. Die Kompostierung verläuft wesentlich schneller und ist bereits nach 8 – 12 Wochen beendet. Thermokomposter sind gut für kleine Gärten geeignet.  In ihnen ist Kompostierung auch in der kalten Jahreszeit möglich.

Juli ist ein passionierter Gärtner, der seine Liebe zur Natur und Technik gekonnt miteinander verbindet. In seinem Garten pflegt er eine bunte Vielfalt an Pflanzen und kreiert zauberhafte Ecken, die zum Verweilen einladen. Julius hat eine besondere Vorliebe für moderne Gartengeräte, wie Mähroboter und elektrische Heckenscheren, die ihm dabei helfen, seinen Garten stets in einem optimalen Zustand zu halten.

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