Kann ein Mähroboter zu groß sein?

Bei der Anschaffung eines Mähroboters ist neben dem Preis vor allem die Leistung ein entscheidendes Kaufkriterium. Die Preise beginnen bei etwa 400 Euro und gehen für Topmodelle schnell auf mehrere Tausend Euro hoch. Günstigere Rasenroboter haben in der Regel eine geringere Flächenleistung als die größeren Modelle.

Kann ein Mähroboter zu groß sein? 

Die kleinsten und günstigsten Mähroboter sind für Rasenflächen bis zu etwa 300 Quadratmeter ausgelegt – die größten Mähroboter für den privaten Einsatz schaffen bis zu 2.000 Quadratmeter. Für größere Flächen kommen Rasenroboter für einen heimischen Rasen schlichtweg kaum infrage, da sie viel zu teuer sind.

Dass ein Mähroboter zu groß ist, kommt eigentlich nicht vor. Nicht selten ist ein Mähroboter zu klein dimensioniert, was zur Verfilzung des Rasens führt. Ein Mähroboter kann höchstens zu groß beziehungsweise zu breit sein, wenn er auf einer kleinen Rasenfläche eingesetzt wird, wo er häufig wenden und die Richtung wechseln muss. Die Hersteller von Rasenrobotern geben jedoch für ihre jeweiligen Modelle eine Flächenleistung an, an der sich der Käufer orientiert. Die Flächenleistung ist die maximale Fläche, die ein Rasenroboter unter idealen Bedingungen in 24 Stunden mähen kann. Da diese Werte nicht realistisch sind, muss in der Regel ein Modell mit einer höheren Flächenleistung angeschafft werden. Im Extremfall, wenn der Rasen viele Steigungen, Hindernisse und verwinkelte Stellen hat, muss die Flächenleistung vielleicht sogar doppelt so hoch sein wie die eigentliche Arbeitsfläche. 

Was ist die maximale Flächenleistung?

Die Flächenleistung eines Mähroboters wird in Quadratmetern angegeben. Dabei gehen die Hersteller von optimalen Bedingungen im Garten aus, die in der Praxis selten gegeben sind. Bei der maximalen Flächenleistung nehmen die Hersteller an, dass der Rasenroboter mindestens 12 oder teilweise bis zu 24 Stunden am Tag mäht. Dabei sollte der Gärtner wissen, dass manche Modelle so programmiert sind, dass sie eine Mindestzahl an täglichen Ruhestunden haben.

Bei der täglichen Einsatzzeit müssen auch gesetzliche Vorgaben in Bezug auf Ruhezeiten und Lärmschutzverordnungen kalkuliert werden.  

Wie sieht eine optimale Rasenfläche aus?

Die maximale Flächenleistung erreicht ein Mähroboter am Tag nur, wenn folgenden Bedingungen herrschen:

  • Der Rasen ist quadratisch oder rechteckig
  • Es gibt kein Gefälle
  • Es gibt keine Hindernisse im Rasen
  • Der Rasen besteht aus einer leicht zu mähenden Sorte
  • Die Messer sind immer scharf
  • Keine äußeren Einflüsse durch Gewitter, Starkregen, Hagel oder extreme Hitze
  • Der Rasenroboter mäht je nach Hersteller zwischen 12 und bis zu 24 Stunden täglich

Aus meiner Erfahrung als Landschaftsgärtner sollten mindestens 15 Prozent mehr Flächenleistung eingerechnet werden, die der Mähroboter theoretisch benötigt. Treffen mehrere der oben genannten Punkte nicht zu, sollte die benötigte Flächenleistung um 50 Prozent erhöht werden, wobei dieser Wert stark variieren kann. Es ist sogar möglich, dass für einen 500 Quadratmeter großen Rasen ein Mähroboter mit einer Flächenleistung von 1.000 Quadratmetern notwendig ist.

Die Frage also, kann ein Mähroboter zu groß sein, kann demnach bis auf wenige Ausnahmen in sehr kleinen Gärten verneint werden.

Wie wird die Größe des Mähroboters ermittelt?

Als Erstes werden die täglichen Einsatzzeiten des Mähroboters festgelegt. Soll er beispielsweise an 6 Tagen in der Woche jeweils 6 Stunden lang mähen, kommen in einer Woche 36 Stunden zusammen.

Um die Mähleistung von 36 Stunden zu erreichen, muss ermittelt werden, wie lange der Rasenroboter laut Hersteller dazu im Einsatz sein muss. Danach wird die Rasenfläche berechnet. Bei komplexen Grundrissen werden die Flächen so unterteilt, dass man sie einfacher ausrechnen kann.

Die ermittelten Zahlen werden nun multipliziert: also Rasenfläche in Quadratmetern, dividiert durch 36 Stunden geplante Mähzeit, mal benötigte Flächenleistung laut Hersteller (120 Stunden). In unserem Beispiel ergibt das bei einem 1.000 Quadratmeter großen Rasen eine benötigte Flächenleistung von etwa 4.300 Quadratmetern. Wer sich ein Modell mit einer Leistung von 5.000 Quadratmetern anschafft, ist auf der sicheren Seite, sobald der Rasen Steigungen hat, Engstellen oder Hindernisse.

Einfacher und schneller geht die Berechnung zum Beispiel mit Google Maps und dem Entfernungsmesser. Nachdem man seine Adresse angegeben hat, erfolgt ein Klick mit der rechten Maustaste in eine Ecke des Rasenstücks und man wählt die Funktion „Entfernung messen“ aus. Jetzt klickt man einmal rund um den Rasen und kann die Fläche am Ende einfach ablesen. Neben der Fläche wird gleichzeitig der Umfang angezeigt, was besonders praktisch ist, weil man damit die ungefähre Länge des benötigten Begrenzungskabels gleich angezeigt bekommt.  

Kann ein Mähroboter zu groß sein – worauf muss man bei der Größe des Mähroboters achten?

Neben der maximalen Flächenleistung sind folgende Punkte für die richtige Größe des Mähroboters wichtig:

Punkt #1: Maximale Betriebsstunden

Dieser Wert gibt an, wie lange der Roboter täglich abzüglich seiner Ladezeiten maximal mähen kann.

Punkt # 2: Mähzyklus

In einem Mähzyklus wird der Rasen einmal komplett geschnitten.

Punkt #3: Mähleistung

Die Mähleistung ist die Flächenleistung in Stunden.

Punkt #4: Mähgeschwindigkeit

Dieser Wert gibt das Tempo des Roboters in Kilometern pro Stunde an.

Punkt #5: Schnittbreite

Eine größere Schnittbreite erhöht die Fläche, die in einer bestimmten Zeit gemäht werden kann. Eine zu geringe Schnittbreite macht den Mähroboter ineffektiv, er mäht zu langsam, was dann zur gefürchteten Verfilzung des Rasens führt.

Punkt #6: Akku

Je größer der Akku, desto länger kann der Roboter arbeiten, bevor er zur Ladestation muss. Das verkürzt die Gesamtdauer für einen Mähzyklus.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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