Photovoltaikanlage selber bauen? Geht das? 

Photovoltaikanlagen lohnen sich als Investition in die Zukunft. Trotz der hohen Anschaffungskosten, die je nach Bedarf zwischen 6.000 und 25.000 Euro liegen, haben sie sich nach meist 15 Jahren eingespielt. Dann wird nicht nur umweltfreundlich Strom erzeugt, sondern es kommt sogar noch etwas Geld in die Kasse.

Kann ich eine Photovoltaikanlage selber bauen?

Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, eine Photovoltaikanlage selbst zu bauen und zu installieren, denn es gibt keine gesetzliche Pflicht, dass hierzu eine Fachfirma zu beauftragen ist. So können die Solarmodule und der Wechselrichter, die zum Teil bereits integriert sind, sowie der Überspannungsschutz von jedem Hausbesitzer auf dem Dach oder einer Garage installiert werden. Lediglich der Anschluss an das öffentliche Stromnetz und die Hauseinspeisung muss in die Hände eines zertifizierten und registrierten Elektroinstallateurs gegeben werden.

Bei der Marke Eigenbau geht es in erster Linie darum, Geld zu sparen. Für Montage und Installation berechnen Fachfirmen je nach Aufwand zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Übernimmt der Hausbesitzer und künftige Betreiber der PV-Anlage diesen Job, spart er unter dem Strich 10 bis 20 Prozent der gesamten Anschaffungskosten ein. 

Worauf muss man achten, bei der Photovoltaikanlage selber bauen? 

Der Gesetzgeber schreibt nicht vor, dass eine PV-Anlage von einer Fachfirma installiert werden muss. Damit lässt sich die eigene Anlage selber bauen – von der Planung bis zur Montage. Die Planung erfordert bereits sehr viel Aufmerksamkeit, da viele Punkte berücksichtigt werden müssen. Dazu zählen die Ausrichtung des Daches und damit der Solarmodule, der Neigungswinkel, Größe oder Wirkungsgrad.

Die korrekte Planung ist zudem wichtig, denn die Anlage soll genügend Strom für den benötigten Bedarf erzeugen und dabei wirtschaftlich sein. Um die Photovoltaikanlage selber zu bauen, bedarf es sehr viel technischem Verständnis und handwerklichem Geschick. Läuft bei der Selbstmontage etwas schief, können die Fehler und Folgeschäden am Ende mehr Geld kosten als man eingespart hätte.

Wer die PV-Anlage selber baut, sollte sich mit den Begriffen wie Solarmodul umfassend beschäftigt haben und wissen, was Dachhaken, Solarschienen oder Modulklemmen sind und wie die Anschlüsse von der Anlage ins Haus führen. Außerdem benötigt der Heimwerker das passende Werkzeug samt Schutzausrüstung.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, beauftragt einen Fachbetrieb, auch Solarteur genannt, der die Anlage sowieso ans Netz anschließen und dem Betreiber melden muss. Der Fachbetrieb haftet in der Regel durch die Gewährleistungspflicht für Schäden, die durch eine fehlerhafte Montage oder defekte Komponenten entstehen.

Photovoltaikanlage selber bauen – Vorteile

Der Eigenbau der PV-Anlage hat den großen Vorteil, dass einiges an Kosten gespart werden kann. Je nach Größe der Anlage sind das zwischen 10 und 20 Prozent. In Zahlen: rund 1.500 bis 3.000 Euro.

Photovoltaikanlage selber bauen – Nachteile

Der Bau der eigenen PV-Anlage ist kein Projekt, das sich am Wochenende realisieren lässt und das einen hohen Schwierigkeitsgrad hat. Besonders auf Dächern, deren Dachhaut zum Beispiel aus Blech oder Schieferziegel besteht, wird es anspruchsvoll. Auch auf Flachdächern ist der Eigenbau nicht zu unterschätzen. Die große Gefahr ist immer, dass die Module beschädigt werden.

Selbst mit einem Komplettset zum Selbstbauen mit Anleitung werden erfahrungsgemäß Fehler gemacht. Diese Fehler wirken sich später möglicherweise auf den Ertrag aus, sodass aus der anfänglichen Ersparnis ein dauerhaftes Verlustgeschäft wird.

Ferner geben viele Hersteller von Solarmodulen vor, wie diese montiert und installiert werden müssen, damit Gewährleistungs- und Versicherungsansprüche bestehen bleiben. So kann eine falsche Montage zu Feuchteschäden oder zu Bränden führen und im schlimmsten Fall kommt dafür auch die eigene Hausratversicherung nicht auf.

Ein hohes Gefahrenpotenzial birgt die elektrische Spannung, die bei PV-Anlagen zwischen 400 und 1.000 Volt liegt und tödlich sein kann. Auch die Gefahr, dass man vom Dach abrutscht, sollte einem immer bewusst sein. Bei der Selbstmontage müssen also immer Schutzausrüstung wie Helm, Handschuhe und Klettergerüst vorhanden sein. Bei hohen Häusern oder steilen Dächern ist ein Sicherungsgerüst zwingend notwendig, das allerdings nicht umsonst zu bekommen ist.   

Ist es trotzdem gelungen, die PV-Anlage selber zu bauen, zu montieren und zu installieren, muss dennoch auf fremde Hilfe zurückgegriffen werden. Denn für den Anschluss an den Hausstromkreislauf sowie ans öffentliche Netz muss ein registrierter Fachbetrieb dazugeholt werden. Hierzu ist die Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) maßgebend.

Der Fachbetrieb schließt also die Anlage an den Stromzähler und damit Stromkreislauf an und erstellt das Inbetriebnahmeprotokoll, das für den Netzbetreiber wichtig ist. Der Netzbetreiber benötigt außerdem die Anmeldung der PV-Anlage bei der Bundesnetzagentur. Nur dann bekommt man die Vergütung für den eingespeisten Strom.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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