12 Schmetterlingspflanzen für deinen Garten oder Balkon

Schmetterlinge sind das Symbol der aufblühenden Natur. Sie erscheinen dann, wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwacht und begleiten uns bis spät in den Sommer, wenn die Abende schon wieder frisch werden.

Doch Schmetterlinge reagieren auch empfindlich auf die aktuellen Veränderungen in der Natur. Somit stehen laut BUND Hessen 80 Prozent der in Deutschland ansässigen Falter auf der Roten Liste bedrohter Arten. Mit den richtigen Pflanzen kannst du Schmetterlingen helfen, Nahrung und eine Brutstätte zu finden.

In Deutschland gibt es Schmetterlinge, die tag- oder nachtaktiv sind. Ein Großteil der Falter zählt zur letzteren Kategorie, sie werden auch Nachtfalter genannt. Sie suchen sich auf unsichtbaren Duftstraßen in der Dämmerung ihren Weg zum Nektar. Deshalb entfalten manche Blüten auch erst am späten Abend oder nachts ihr volles Aroma.

Wundere dich also nicht, wenn Birkenspanner, Esparsettenwidderchen, Frostspanner und Co. sich nicht während des Tages in deinem Garten oder auf deinem Balkon blicken lassen. Dass Schmetterlinge sowohl tag- als auch nachtaktiv sind, kannst du in deiner Pflanzenplanung aber durchaus berücksichtigen, wenn du möchtest.

Darüber hinaus gibt es noch ein paar andere Dinge zu beachten, bevor du mit der schmetterlingsfreundlichen Bepflanzung loslegen kannst. 

Was sind Schmetterlingspflanzen?

Schmetterlinge haben zwar einen langen Rüssel und können daher auch ohne Probleme in tiefen Blüten nach Nektar saugen; optimale Pflanzen für die Falter haben jedoch nicht gefüllte oder nur halb gefüllte Blüten. Das heißt, dass die Nahrung für Schmetterlinge leicht zugänglich ist und die Tiere nicht viel Kraft zum Sammeln aufwenden müssen.

Darüber hinaus lieben Schmetterlinge Blüten in der Farbe Lila oder zumindest in kräftigen Farben. Natürlich freuen sie sich auch über jede andere Nuance. Doch Farben wie Lila helfen den Faltern, die Blüten schnell zu finden. 

Wenn du in deinem Garten oder auf dem Balkon Pflanzen für Schmetterlinge bereit stellst, solltest du jedoch nicht nur auf Nektarpflanzen mit Blüte setzen. Denn es ist ebenso wichtig, Fraßpflanzen für Schmetterlingsraupen anzubauen.

Denn die intensive Landnutzung ist der schlimmste Feind der Schmetterlinge: Städte werden größer, immer mehr Grünflächen, Heiden und Wälder werden aufgegeben oder zum Anbau von Monokulturen verwendet. Damit verschwinden auch viele Fraßpflanzen der Schmetterlinge.

Und dort, wo sie noch wachsen, gelten sie oft als Unkraut und werden mit Pestiziden bekämpft. Während Schmetterlinge verschiedene Nektarquellen finden, sind die Raupen der kleinen Falter allerdings um einiges wählerischer, wenn es um Fraßpflanzen geht.

3 Schmetterlingspflanzen für Raupen

Die wilde Möhre

Die Wilde Möhre zählt zu den alten Gemüsesorten und sorgt gleich doppelt für Naturschutz: Denn die Blüte dieser Pflanze ist nicht nur bei Schmetterlingen, sondern auch bei anderen Insekten sehr beliebt. Für Raupen des Schwalbenschwanzes ist die Wilde Möhre ein gefundenes Fressen. Aufgefallen ist dir die Pflanze bestimmt schon mal im Sommer am Wegesrand, denn sie wächst gerne auf trockenen, kalkhaltigen und durchlässigen Böden. In Bezug auf die Bodenqualität ist die Wilde Möhre daher recht unflexibel, weshalb du sie am besten im Garten und nicht im Kübel auf dem Balkon anbauen solltest.

Der Fuchsie

Für den Blumenkasten auf Balkonien eignet sich hingegen die Fuchsie. Wähle eine Sorte mit kräftigen Farben und maximal halb gefüllter Blüte: So wird dein Balkon nicht nur zum Hingucker, sondern es freut sich auch der Mittlere Weinschwärmer, dessen Raupen sich an den exotischen Pflanzen gerne statt fressen. Gleichzeitig besuchen auch ausgewachsene Schmetterlinge und allgemein Insekten die farbenfrohen Blüten der Fuchsie. Im großen Kübel oder in einer Reihe im Blumenkasten fühlt sich diese Pflanze durchaus wohl.

Wildblumenwiese

Sowohl im Garten als auch im Balkonkasten kommt eine Wildblumenwiese gut bei Schmetterlingsraupen an. Wildblumen wachsen auch auf mageren Böden, weshalb sie auch im Blumenkasten gut zurecht kommen. Entsprechende Samenmischungen beinhalten meist verschiedene Pflanzensorten, sodass du auf einen Streich gleich mehrere Schmetterlingsraupen und Falter glücklich machen kannst.

3 Nektarpflanzen für den Garten

Im Hochsommer haben es Schmetterlinge durch blühende Gärten und Grünflächen leichter, Nahrung zu finden. Möchtest du einen schmetterlingsfreundlichen Garten errichten, solltest du darauf achten, das ganze Jahr über nützliche Pflanzen anzubieten. Dazu zählen beispielsweise Frühblüher wie Veilchen und winterharte Pflanzen wie Lavendel.

Der Blaustern

Der Blaustern leitet in deinem Garten nicht nur den Frühling ein, sondern lockt auch die kleinen Falter an. Gepflanzt wird der Blaustern als Zwiebel von Oktober bis November, im Frühjahr entfaltet die krautige Pflanze sich dann meist ab April. Es gilt allerdings zu beachten, dass der Blaustern für Menschen giftig ist, sodass du auf seine Anpflanzung verzichten solltest, wenn sich beispielsweise regelmäßig kleine Kinder in deinem Garten aufhalten.

Purpur-Fetthenne

Hast du schon mal was von der Purpur-Fetthenne gehört? Dieser Spätblüher ist ab Juli eine verlässliche Nektarquelle für Schmetterlinge. Laut NABU NRW freuen sich vor allem das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs und der C-Falter über die mehrjährige Pflanze – denn dann haben diese Falterarten Flugzeit. Die Purpur-Fetthenne mag trockene Standorte wie Mauern und eignet sich damit perfekt als Zutat für eine Schmetterlingsspirale. Für diese werden verschiedene Pflanzen für Schmetterlinge zwischen große Steine gesetzt, sodass die Falter nicht nur Nahrung, sondern auch Rückzugsmöglichkeiten finden.

Sommerflieder

Als Klassiker unter den Schmetterlingspflanzen galt lange Zeit der Sommerflieder, der aufgrund seiner anziehenden Wirkung auf die kleinen Falter auch Schmetterlingsflieder genannt wird. Zwar lässt sich nicht leugnen, dass sich beispielsweise der Admiral, der C-Falter oder der Distelfalter besonders gerne an dieser Pflanze tummeln – ganz umstritten ist der Sommerflieder allerdings laut NABU NRW nicht. Denn der Strauch bringe als sogenannter Neophyt eine starke Ausbreitungstendenz mit sich. Das könne dazu führen, dass heimische Pflanzen verdrängt würden, was wiederum große Auswirkungen auf das heimische Ökosystem nach sich ziehen kann. Der NABU NRW empfiehlt, auf die Anpflanzung zu verzichten. Stattdessen kannst du beispielsweise den Gewöhnlichen Wasserdost anpflanzen.

3 Nektarpflanzen für den Balkon

Kräuter

Wer hätte gedacht, dass Kräuter auch gut für Schmetterlinge sein können. Vielleicht hast du ja sogar schon einen Thymian auf deinem Balkon stehen – jetzt musst du ihn nur blühen lassen. Denn der Nektar steht vor allem beim Hauhechel-Bläuling und beim Kleinen Feuerfalter hoch im Kurs. Der Thymian mag trockene und magere Erde, weshalb er hervorragend im Blumenkasten oder im großen Kübel zurecht kommt. Die frische Brise auf dem Balkon lässt das Kraut schnell sprießen.

Die Bartblume

Leuchtend blau und zart duftend liebt die Bartblume die Sonne und ist damit perfekt für Balkone mit Mittagssonne. Die Bartblume ist gleichermaßen bei Schmetterlingen sowie Insekten beliebt und gedeiht prächtig im Blumenkasten oder im Kübel. Damit macht sie dem Lavendel durchaus Konkurrenz, denn von der ersten Blüte ab circa August begleitet die Bartblume Mensch und Falter bis hin zum ersten Frost. Die Auswüchse der Bartblume werden bis zu 1 Meter hoch, sodass du sie auch gut als Sichtschutz auf besonders einsichtigen Balkonen einsetzen kannst.

Färberkamille

Wenn du auf eine kompakt wachsende Färberkamille wie die Sorte Anthemis tinctoria setzt, hast du nicht nur lange eine gelbe Blütenpracht auf deinem Balkon, sondern Nektar- und Raupenpflanze für Schmetterlinge in einem. Für den Blumenkasten oder Kübel ist diese Pflanze dabei ideal, denn sie ist recht anspruchslos, was die Bodenbeschaffenheit angeht. Im Regelfall muss sie auch nicht gedüngt und kaum gegossen werden – es sei denn, es herrschen hitzige Temperaturen wie im Sommer 2022. Wichtig ist der Färberkamille sonst aber einzig und allein ein sonniges Plätzchen ohne Staunässe.

Warum heimische Schmetterlingspflanzen gut sind

Bei der Auswahl deiner Pflanzen hast du natürlich viele Möglichkeiten: Von farbenprächtigen, exotischen Blüten bis hin zu alten Gräsern ist deiner Fantasie nahezu keine Grenze gesetzt. Geht es um Sträucher und Bäume empfiehlt der BUND jedoch, auf heimische Arten statt auf Exoten und Koniferen zu setzen – sowohl im Garten als auch auf dem Balkon. 

Denn gezüchtete Kulturpflanzen oder Exemplare wie die Thuja-Hecke oder die Fichte sind zwar oft hübsch anzusehen, bringen aber unter Umständen Nachteile mit sich. Beispielsweise verdrängen sie Sträucher und Bäume, die in Deutschland heimisch sind. 

Ein weiteres Pro für heimische Wildpflanzen gegenüber Kulturpflanzen liegt auf der Hand: Denn heimische Pflanzen haben sich über Jahrhunderte ohne Eingriffe von außen und ohne Züchtung entwickelt. Damit sind sie perfekt auf die Ökosysteme in Deutschland abgestimmt und nutzen die Umgebung optimal. Dadurch sind sie in der Regel auch resistenter gegenüber Wind und Wetter.

3 heimische Pflanzen für Schmetterlinge

Sal-Weide

Zu den heimischen Pflanzenarten, die bei Schmetterlingen beliebt sind, zählt beispielsweise die Sal-Weide. Für den BUND ist sie übrigens als absolutes Muss für den Schmetterlingsgarten. Sie blüht schon früh im Jahr und zieht damit vor allem den Kleinen Fuchs und das Tagpfauenauge an. Gleichzeitig dient die Sal-Weide als Nahrungsgrundlage vieler tag- sowie nachtaktiver Falter. Und im Garten spendet der Baum dir und anderen Tieren kühlenden Schatten im Sommer.

Wildrosen

Heimische Wildrosen wie die Essigrose bieten nicht nur einen besonders ansprechenden Duft, sondern punkten auch durch ihre Robustheit. Da die Blume nicht all zu groß wird, kannst du sie zum Glück sowohl im Garten an einem schattigen Plätzchen als auch im Kübel auf dem Balkon pflegen und bestaunen. Dabei dient die Essigrose verschiedenen Schmetterlingen und Insekten als Nahrungsquelle.

Tagpfauenauge

Und auch, wenn die Brennessel bei vielen vielleicht Erinnerungen an unangenehme Begegnungen als Kind wach ruft, ist sie beim Tagpfauenauge sehr beliebt. Denn ihre Raupen fressen sich besonders gerne an den grünen Blättern satt, weshalb der Falter im Volksmund auch oft Brennesselfalter genannt wird. Dabei kommt die Große Brennnessel auf der gesamten Nordhalbkugel und damit auch in Deutschland vor. Zugegeben: Die stachelige Pflanze wird eher selten im Balkonkasten oder im Kübel auf dem Balkon angebaut, ist aber mit ihren zarten, weißen Blüten absolut unterschätzt.

Informiere dich über heimische Schmetterlinge

Das Vorkommen der verschiedenen Falterarten ist von Ort zu Ort unterschiedlich, was unter anderem mit der jeweiligen Landnutzung zusammenhängt. So wird in einem Bundesland beispielsweise viel Raps angebaut, in anderen gibt es viele Wildblumenwiesen. Bei Organisationen wie dem NABU, dem BUND oder dem Umweltbundesamt kannst du dich informieren, welche Schmetterlinge in deiner Heimat vorkommen – und welche Arten besonders bedroht sind.

Dann kannst du je nach Bedarf und je nach Schutzbedürftigkeit einer bestimmten Schmetterlingsart die passenden Nektar- und Fraßpflanzen für deinen Balkon oder Garten ausrichten. Achte bei der Auswahl darauf, Pflanze zu wählen, die über das ganze Jahr verteilt als Nahrungsquelle für Raupen dienen oder zu unterschiedlichen Zeiten blühen, sodass die ausgewachsenen Falter immer eine Nektarquelle haben. So kannst du dafür sorgen, dass dein schmetterlingsfreundlicher Garten oder Balkon einen maximalen Effekt für die kleinen Falter bietet.

Julius ist ein passionierter Gärtner und Elektrotechniker, der seine Liebe zur Natur und Technik gekonnt miteinander verbindet. In seinem Garten pflegt er eine bunte Vielfalt an Pflanzen und kreiert zauberhafte Ecken, die zum Verweilen einladen. Julius hat eine besondere Vorliebe für moderne Gartengeräte, wie Mähroboter und elektrische Heckenscheren, die ihm dabei helfen, seinen Garten stets in einem optimalen Zustand zu halten. Seine Freude am Gärtnern und sein Know-how in der Elektrotechnik machen ihn zu einem wahren Gartenexperten, der seine Leidenschaft gerne mit anderen teilt.

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