4 Mähroboter Begrenzungsdraht Alternativen (Überblick) 

Ein Mähroboter für den heimischen Garten ist eine feine Sache. Ist einmal alles installiert und eingestellt, dreht der kleine Gartenhelfer seine Runden von alleine. Damit sich der blinde Roboter aber nicht verfährt und sicher in seine Ladestation findet, benötigen die meisten Modelle einen Begrenzungs- und Suchdraht. B

eim Kauf eines Mähroboters ist in der Regel der Draht im Lieferumfang enthalten. Wem der spezielle Draht nicht nur mir als Gartenbauer zu teuer vorkommt, stellt sich deshalb die Frage:

Welche Alternativen gibt es zu einem Begrenzungsdraht?

Beim klassischen Begrenzungsdraht handelt es sich um nichts anderes, als um ein dünnes Schwachstromkabel, das eine Induktionsschleife herstellt. Der Mähroboter orientiert sich an dieser Schleife, die ihm den abzugrasenden Bereich vorgibt.

Holt man sich im Handel einen neuen Mähroboter, sind normalerweise auch die Ladestation, die Kabel und Befestigungsklammern dabei. Hier muss der gewiefte Gartenbesitzer nachprüfen, wie lange die Kabel sind. Denn je größer die zu mähende Rasenfläche, umso mehr Begrenzungsdraht wird benötigt.

So haben die Hersteller von Mährobotern selbstverständlich auch Begrenzungsdraht im Sortiment. Pro laufendem Meter wird dort mit 70 Cent und mehr ordentlich zur Kasse gebeten.

Ist die Rasenfläche nicht einfach mit geraden Kanten geschnitten, sondern hat Hindernisse wie Bäume oder viele Unterbrechungen mit Beeten, Wegen oder Wasser, wird entsprechend mehr Draht benötigt. In diesem Fall gibt es vier Alternativen, mit denen viel Geld gespart werden kann:

Alternative #1: GPS

Einen einfachen Mähroboter gibt es ab circa 300 Euro. Diese Modelle benötigen die Führungs- oder Begrenzungskabel, damit sie nicht versehentlich im Beet die Blumen köpfen.

Hochwertige und somit teure Roboter sind mit GPS (Global Positioning System) ausgestattet. Sie mähen und tanken ohne Begrenzungsdraht, sind mit einem Preis ab circa 1500 Euro allerdings deutlich teurer.

In klar strukturierten Gärten, die möglichst wenige Ecken und Nischen oder rasenähnliche Pflanzflächen haben, sind solche Modelle ideal, wenn auf den Begrenzungsdraht verzichtet werden soll. Auf sauber abgegrenzten Rasenflächen ohne Unterbrechungen durch beispielsweise Beete mähen GPS-betriebene Roboter zuverlässig.

Die Mähroboter Ladestation findet der Mähroboter über eine Art Leitplankendreieck. Die Bordkamera erkennt die Ladestation sowie Hindernisse und hilft beim Einparken. Zudem wird dem Roboter über Funkwellen angezeigt, wo er sich befindet und wohin er fährt.

Alternative #2: Sensoren

Eine zweite Alternative zum Verlegen von Begrenzungsdraht ist die Anschaffung eines Mähroboters mit sogenannten Rasensensoren. Die Sensoren erkennen, wo die Rasenfläche endet. Diese Variante, die es ab rund 900 Euro gibt, wird einfach auf den Rasen gesetzt. Dann wird so lange gemäht, bis der Akku leer ist.

Mähroboter mit Sensoren eignen sich für kleinere Flächen zwischen 200 und 400 Quadratmetern, haben keine Ladestation und sind relativ leicht. Bleiben sie mit leerem Akku stehen, kann man sie wie ein Haustier auf den Arm nehmen und zur nächsten Steckdose tragen, um sie quasi zu füttern.

Manche Mähroboter können sogar per Bluetooth und eine App gesteuert werden.

Alternative #3: Fernmeldekabel

Für original Begrenzungskabel verlangen die Hersteller von Mährobotern gerne 70 Cent und mehr pro laufendem Meter. Alternativ lassen sich diese teuren Kabel durch ein Fernmeldekabel, auch Feldkabel genannt, ersetzen.

Feldkabel finden bei der Bundeswehr Verwendung. Bei Übungen oder Einsätzen werden sie verlegt und danach wieder aufgerollt. Nach mehrmaliger Verwendung mustert die Bundeswehr die Kabel aus, die dann meist in großen Stückzahlen an spezielle Händler verkauft werden.

Die Händler wiederum verkaufen die Kabel sehr günstig weiter. Wer ein bisschen im Internet recherchiert, findet manchmal Fernmeldekabel, die um vier Cent pro Meter kosten.

Der Nachteil bei diesen günstigen Kabeln ist, dass es noch nicht sehr viele Erfahrungen gibt, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden, was im Garten natürlich entscheidend ist.

Zwar kann davon ausgegangen werden, dass das Kabelmaterial einigermaßen witterungsbeständig und robust ist, wenn es von der Bundeswehr verwendet wird. Wie lange die Kabel aber dauerhaft Wind und Wetter im Rasen standhalten, ist nicht sicher.

Wer ein bisschen mutig ist, kann dieses Experiment durchaus wagen, zumal keine Kosten entstehen, sondern höchstens ein zeitlicher Mehraufwand, sollten die Feldkabel ausgetauscht werden müssen.

Alternative #4: Einzeladerkabel

Die zweite Möglichkeit, dem Mähroboter ein anderes Kabel zu geben, ist ein Einzeladerkabel, das Elektrikern auch als Schaltschrankleitung (H07V-U) bekannt ist. Mit diesem Kabel haben viele Besitzer von Mährobotern bereits gute Erfahrung gemacht.

Die Kabel gibt es in verschiedenen Stärken und vielen Farben, allerdings selten in einem Grünton, der sich gut in eine Rasenfläche integrieren würde. Die Farbe spielt auch nur eine Rolle, wenn das Kabel oberirdisch verlegt wird. Dem Mähroboter selbst ist die Farbe völlig egal, da er nichts sieht. 

Bewährt haben sich Einzeladerkabel in einer Stärke von 1,5 Millimetern. Sie bekommt man auch deutlich länger, als richtige Begrenzungskabel, und muss sie bei größeren Rasenflächen weniger oft verlängern.

Einzeladerkabel gibt in zudem in einer flexiblen und einer starren Ausführung. Das starre Kabel hat den Vorteil, dass es beständiger gegen Korrosion ist. Der Nachteil ist, dass sich diese Kabel natürlich schlechter verlegen und mit Kabelbindern befestigen lassen. Der Trend geht deshalb zu einem flexiblen Kabel.

Einzeladerkabel gibt es beim Fachhändler, Baumärkten oder den diversen Online-Shops. Günstige Kabel sind teilweise ab circa 14 Cent pro laufendem Meter erhältlich. 

Welche Eigenschaften muss ein alternatives Kabel haben?

Ein Kabel für den Betrieb im Freien muss über viele Jahre hinweg Wind und Wetter trotzen. Zudem sollte die Isolierung ausreichend robust sein, dass es nicht so leicht beschädigt werden kann.

Die beste Isolierung ist in diesem Fall PVC, das auch sehr witterungsbeständig ist. Silikon dagegen verwittert dagegen nur sehr langsam, ist aber sehr anfällig bei physischen Einwirkungen, wenn zum Beispiel Steine am Kabel entlangreiben.

Ein gutes Kabel braucht außerdem einen geringen elektrischen Widerstand, damit der Strom möglichst ohne Verluste fließt. Der Widerstand des Kabels wird durch sein Material und seinen Durchmesser und die Länge bestimmt. Je länger und dicker das Kabel ist, umso größer wird der elektrische Widerstand.

Beim Material hat Silber eine ausgezeichnete Leitfähigkeit – zum Vergraben im Garten ist Silber aber zu teuer und zu schade. Kupfer ist hierzu eine ausgezeichnete Alternative. Auch andere Metalle wie Zink oder Aluminium leiten sehr gut.

Grundsätzlich werden in elektrischen Kabeln nur Metalle oder Legierungen eingesetzt, die gute Leitfähigkeiten haben.

Wie funktioniert ein Begrenzungsdraht

Da Mähroboter blind wie ein Maulwurf sind, benötigen sie eine Hilfe, um sich auf dem zu mähenden Rasenstück zurechtzufinden und die Ladestation zu finden und korrekt anzufahren. Ein Begrenzungskabel, durch das Schwachstrom fließt, leitet den Roboter.

Je nach Modell oder Hersteller des Mähroboters, gibt es noch ein zweites Kabel, das Such- oder Funktionskabel. Über dieses Kabel findet der Maulwurf seine Tankstelle einfacher. Selbst enge Korridore meistert der Roboter ohne Schwierigkeiten. Dies ist vor allem sehr hilfreich, wenn die Ladestation außerhalb des Rasens platziert wird.

FAQ

Wie wird ein Begrenzungskabel verlegt?

Ein Begrenzungskabel kann oberirdisch oder unterirdisch verlegt werden. Der Hersteller gibt die Abstände zum Beispiel zu Mauern, Wegen, Hecken, Gebüschen oder einem Gewässer in der Regel genau vor.
Begrenzungskabel dürfen sich nie kreuzen und dürfen beim unterirdischen Verlegen höchstens zehn bis 20 Zentimeter tief in die Erde.
Da das unterirdische Verlegen sehr aufwendig sein kann, sollte man einen Installationsservice in Anspruch nehmen, den zum Beispiel die Händler anbieten.

Wie viel kostet es, Kabel für den Mähroboter verlegen zu lassen?

Die Kosten hängen davon ab, wie große die Rasenfläche ist, und ob das Kabel oberirdisch oder unterirdisch verlegt wird.

Bei einer oberirdischen Verlegung beginnen die Preise für eine Fläche bis 200 Quadratmeter bei circa 200 Euro. Bis 600 Quadratmeter werden je nach Anbieter 400 bis 480 Euro verlangt, bis 1.000 Quadratmeter zwischen 500 und 580 Euro.

Eine unterirdische Kabelverlegung kostet für die genannten Beispiele zwischen 50 und 100 Euro mehr. 

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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