Balkonkraftwerk Jahresertrag mit 600W – damit ist zu rechnen

Mit dem Wegfall der Mehrwertsteuer auf den Kauf von Mini-Solaranlagen im Jahr 2023 sind auch Balkonkraftwerke für Privatpersonen wieder interessant geworden. Je nach Lage, Ausrichtung oder Neigung fällt der Balkonkraftwerk-Jahresertrag mit 600W (Watt) unterschiedlich aus. Je besser die Bedingungen sind, desto höher ist der Ertrag und umso mehr Strom und Geld kann gespart werden.

Balkonkraftwerk Jahresertrag mit 600W – womit ist zu rechnen

Unter idealen Bedingungen kann ein Balkonkraftwerk mit 600w (Watt) Leistung einen Jahresertrag zwischen 530 und 580 Kilowattstunden Strom erzeugen. Das Balkonkraftwerk 600w bringt eine Ersparnis von zwischen 160 und im Optimalfall bis 200 Euro im Jahr.

Die Höhe des maximalen Jahresertrags und der Ersparnis unterscheidet sich allein schon dadurch, ob das Balkonkraftwerk 600w in Norddeutschland oder in Süddeutschland aufgestellt ist, da die Sonneneinstrahlung von Region zu Region stark variiert. So erzeugen Solarmodule im Norden bis zu 10 Prozent weniger Strom als die Kollegen im Süden.

Gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) haben Betreiber von Photovoltaikanlagen, die über einen bestimmten Zeitraum mit einer bestimmten Leistung Öko-Strom ins Netz einspeisen, Anspruch auf eine Einspeisevergütung. Diese beträgt rund 6 Cent pro Kilowattstunde. Die Vergütungssätze sollen ab Sommer 2023 mit der Neufassung des Gesetzes auf rund 8 Cent pro Kilowattstunde ansteigen.

Damit der Jahresertrag eines Balkonkraftwerks mit 600 Watt möglichst hoch ist, müssen folgende Punkte berücksichtigt werden:

Punkt #1: Nutzung

Je mehr vom selbst erzeugten Strom verbraucht wird, desto höher ist die Ersparnis. Wird der meiste Strom morgens verbraucht, wenn zum Beispiel der Toaster benutzt oder noch Licht benötigt wird, dann sollte mindestens ein Solarmodul nach Südosten ausgerichtet sein.

Sind die Bewohner den ganzen Tag im Haus oder in der Wohnung, dann zeigen die Solarmodule nach Süden. Wird der meiste Strom erst abends verbraucht, schaut ein Modul nach Südwesten.  

Punkt# 2: Ausrichtung

Die Sonnenstrahlen müssen möglichst senkrecht auf die Solarmodule treffen. Erfolgt beim Balkonkraftwerk eine Montage auf einem Haus, ist man natürlich davon abhängig, welche Ausrichtung das Dach hat. Die Montage auf einem Flachdach hat den Vorteil, dass die Module je nach Bedarf nach Süden, Südosten oder Südwesten ausgerichtet werden können.

Punkt #3: Winkel

Der ideale Neigungswinkel liegt bei rund 30 Grad, was sich bei einer Dachmontage gut umsetzen lässt. Damit können mit einer Anlage mit einer Leistung von 600 Watt theoretisch bis zu 580 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugt werden, was die Stromkosten um 180 bis 200 Euro senkt.

Punkt #4: Verschattung

Wird das Balkonkraftwerk auf einem Dach montiert, so ist die Gefahr von Verschattung durch Nebengebäude eher gering. Allerdings können höhere Bäume, Straßenlaternen, aber auch Strommasten die Solarmodule schon so stark beschatten, dass die Stromproduktion deutlich unter den Wert eines nicht beschatteten Standorts fällt.

Welche rechtlichen Bestimmungen muss ich beim Balkonkraftwerk beachten?

Schon seit 2015 darf jeder Haushalt in Deutschland sein eigenes Balkonkraftwerk betreiben, ohne dass hierzu eine Genehmigung notwendig ist. Es müssen aber ein paar Bestimmungen eingehalten werden, da es sich um einen Netzanschluss an das Niederspannungsnetz handelt. Informationen gibt die VDE-Norm AR-N 4105-2018:11

Vorgeschrieben ist das Anmelden des Balkonkraftwerks beim zuständigen Netzbetreiber, wie beispielsweise den Stadtwerken. Ferner ist die kleine PV-Anlage im sogennanten Marktstammdatenregister einzutragen, am besten innerhalb von vier Wochen. Bei einem Verstoß gegen die Meldepflicht kann ein Bußgeld verhängt werden.

Derzeit ist die maximale Leistung des Wechselrichters ist noch auf 600 Watt beschränkt, womit das Balkonkraftwerk selbst angeschlossen werden kann, ohne dass ein Elektrofachbetrieb notwendig ist. Wer noch einen alten Stromzähler mit Drehscheibe und ohne Rücklaufsperre hat, muss ihn gegen eine neuere Version austauschen, was in der Regel der Versorger kostenlos übernimmt.

Übrigens hat jeder Mieter das Recht auf Nutzung erneuerbarer Energien. Er darf somit ein Balkonkraftwerk installieren, um den eigenen Energiebedarf zu decken. Allerdings hat der Vermieter unter bestimmten Umständen das Recht, die Installation zu verbieten, wenn zum Beispiel Schäden am Gebäude entstehen können oder wenn andere Mieter durch das Balkonkraftwerk verstärkt unter Schattenwurf leiden.

Bei einem gemeinschaftlichen Wohneigentum muss die Eigentümergemeinschaft darüber entscheiden, ob ein Balkonkraftwerk montiert werden darf, selbst wenn es sich nicht um eine bauliche Veränderung handelt.

FAQ

Warum darf man nicht mehr als 600 Watt ins Netz einspeisen?

Bei der maximal erlaubten Leistung eines Balkonkraftwerks beziehungsweise einer Mini-PV-Anlage ist die Leistung deines Wechselrichters maßgeblich. Dieser darf nicht mehr als 600 Watt in das Hausnetz einspeisen, damit es zu keiner Überlastung kommt und einzelne Stränge im Solarmodul nicht überhitzen. Dies kann im schlimmsten Fall zu einem Wohnungsbrand führen.

Erzeugt mein Balkonkraftwerk auch im Winter Strom?

Eine Photovoltaikanlage erzeugt immer Strom, wenn die Sonne auf die Solarmodule scheint. Deshalb bringt ein Balkonkraftwerk auch in den Wintermonaten Strom. Da die Sonne weniger intensiv und kürzer scheint und außerdem nicht im optimalen Winkel auf die Module trifft, ist der Ertrag entsprechend geringer.

Was bedeutet 600 Watt Peak?

Peak kommt aus dem Englischen und heißt so viel wie Spitze. Watt Peak (Wp) ist die Spitzenleistung beziehungsweise die maximale Leistungsabgabe eines Solarmoduls unter Standard-Testbedingungen im Labor. Deshalb wird die Leistung eines Solarmoduls auch bei optimalen Bedingungen im normalen Betrieb immer etwas unter der angegebenen Spitzenleistung liegen. Bei Solarmodulen wird die Leistung normalerweise in Kilowatt Peak (kWp) gemessen.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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