Kann man einen Mähroboter selbst installieren?

Mähroboter erobern nach und nach die deutschen Gärten. Die technisch ausgereiften Geräte mähen eigenständig den Rasen, ersparen dem Besitzer übers Jahr gesehen sehr viel Zeit und pflegen den Rasen gleichzeitig. Die meisten Mähroboter benötigen noch einen Begrenzungsdraht, der einen schwachen Stromimpuls abgibt und den Roboter damit navigiert. Der Nachteil dieser Modelle ist, dass der Draht verlegt und der Roboter vor dem ersten Einsatz installiert werden muss.

Kann man einen Mähroboter selbst installieren?

Mancher Gärtner zuckt bei dem Wort Mähroboter zusammen. Zum einen sind die Anschaffungskosten recht hoch, und liegen zum Beispiel zwischen 800 und 1.000 Euro für ein gutes Modell für eine Rasenfläche bis circa 800 Quadratmeter. Zum anderen zuckt der Gärtner zusammen, wenn er das Begrenzungskabel verlegen und den Mähroboter vor dem ersten Mähen installieren muss. Möchte er das nicht, gibt es die Möglichkeit, das Verlegen und die Installation vom Fachmann ausführen zu lassen. Ist das auch keine Option, kommt die neueste Generation Rasenroboter ins Spiel, die kein Kabel und keine Installation mehr benötigt, dafür mit Sensoren, Kameras und GPS ausgestattet sind, aber erst ab 3.000 Euro und mehr zu bekommen sind. Kommt auch diese Lösung nicht infrage, kann ich ihn beruhigen: gut vorbereitet, entspannt und mit etwas Geschick und technischem Verständnis kann auch der Laie einen Mähroboter selbst installieren.

Damit die Installation gelingt, ist bei den meisten Herstellern ein Installationskit plus Anleitung beim Kauf eines Mähroboters im Lieferumfang enthalten. Weiteres Zubehör, wie mehr Begrenzungsdraht oder mehr Nägel, gibt es im Internet.

Mähroboter selbst installieren – Vorteile

Wer seinen Mähroboter selber installiert, spart einiges an Geld. Beim Herstellerservice oder einer Fachfirma im Gartenbau werden schnell zwischen 500 und 2.000 Euro für eine komplette Installation fällig. Da man sich bei der Installation umfassend mit dem Gerät befasst, lernt man dessen Funktionen kennen und kann Fehlermeldungen oft selbst beheben – was auch wieder Geld spart.

Zur Installation zählt auch das Verlegen von Begrenzungs- und Suchkabel. Wer das in Eigenregie übernimmt, weiß, wo die Kabel verlaufen und kann zum Beispiel eine Bruchstelle selbst reparieren.

Mähroboter selbst installieren – Nachteile

Der Hauptpunkt, der dagegen spricht, den Mähroboter selbst zu installieren, ist tatsächlich der Zeitaufwand. Wird der Roboter nicht fachmännisch installiert, kann es ferner Schäden geben, für die der Hersteller natürlich nicht aufkommt.

Wie kann man einen Mähroboter selbst installieren?

Die Installation eines Mähroboters erfolgt in mehreren Schritten, wobei das Verlegen des Begrenzungskabels und das abschließende Einrichten als eigentliche Installation verstanden wird. Mit den folgenden 8 Schritten kann man einen Mähroboter selbst installieren:

Schritt #1: Rasen vorbereiten

Bevor es mit der eigentlichen Installation losgeht, wird der Rasen entsprechend vorbereitet. Dazu wird er komplett gemäht und von Laub, Ästen, Steinen oder anderen Gegenständen wie Spielzeug befreit. Falls Löcher im Boden zum Vorschein kommen, werden diese mit Erde verfüllt; störende Erhöhungen müssen eingeebnet werden, damit der Mähroboter dort später nicht hängen bleibt beziehungsweise aufsitzt.

Schritt #2: Ladestation einrichten

Die Ladestation benötigt einen Platz in der Nähe einer Steckdose sowie eine ebene und gut zugängliche Fläche. Falls möglich, bekommt sie eine Stelle, in der sie vor allem vor Regen geschützt ist.

Je nach Hersteller und Modell steht in der Bedienungsanleitung des Mähroboters, wie weit die Ladestation einen Abstand zu Terrassen, Mauern oder Zäunen beziehungsweise anderen Hindernissen sein muss. Und nicht jede Ladestation kann außerhalb des Rasens platziert werden.

Schritt #3: Ladestation anschließen

Ein Niederspannungskabel wird mit der Ladestation auf der einen und der Steckdose auf der anderen Seite verbunden. Der Mähroboter wird jetzt eingeschaltet und kommt zum erstmaligen Aufladen in die Station.

Schritt #4: Begrenzungsdraht verlegen

Den Begrenzungsdraht kann man unterirdisch oder oberirdisch verlegen. Als Landschaftsgärtner empfehle ich zweite Variante. Sie hat den Vorteil, dass sich das Kabel einfach nachjustieren lässt, nachdem der Mähroboter seinen ersten Probelauf gemacht hat. Das Kabel wächst dann mit der Zeit im Rasen ein und ist nicht mehr zu sehen.

Mit dem Verlegen des Kabels kann links oder rechts von der Ladestation aus begonnen werden. Man rollt hierzu etwa 50 Zentimeter Draht ab und geht den Rasen ab, bis man wieder an der Ladestation zurück ist. Der Draht kann dann nochmals sauber mit den passenden Abständen ausgerichtet werden und wird dann mit den mitgelieferten Erdnägeln oder Klemmen fixiert.

Die jeweiligen Abstände zu Wegen, Mauern oder Blumenbeeten gibt der Hersteller normalerweise vor – daran sollte man sich bitte halten. An Engstellen muss man aufpassen, dass sich der Draht nicht kreuzt, weil er sonst das Signal der Induktionsschleife unterbricht. An Engstellen oder an der Ladestation kommt oft ein zusätzlicher Suchdraht zum Einsatz.

Schritt #5: Führungsdraht verlegen

Vom entlegensten Punkt des Rasens aus wird der Draht bis zur Ladestation verlegt. Wenn es Winkel und Ecken im zu mähenden Rasen gibt, wird der Draht auch dort entlanggeführt. Dieser Draht dient dem Roboter als grobe Orientierung, damit er von allen Punkten aus in seine Ladestation findet. Auch dieser Draht wird auf dem Rasen fixiert.

Schritt #6: Fernstarter Punkte einrichten

Ein Fernstarter Punkt ist die Stelle, an der sich Begrenzungs- und Führungskabel treffen und der die entlegensten Bereiche im Rasen markiert. Zum Aktivieren werden die beiden Drähte miteinander verbunden. Die Punkte verhindern, dass der Mähroboter immer an derselben Stelle mit seiner Arbeit startet.

Schritt #7: Ladestation verbinden und fixieren

Nachdem alle Kabel verlegt sind, müssen drei Enden an der Ladestation enden: zwei Begrenzungskabel und das Führungskabel. In der Bedienungsanleitung ist beschrieben, wie die Drähte mit der Station verbunden werden. Ist alles richtig verbunden, sollten nun mehrere LEDs aufleuchten – am besten in grüner Farbe. Sobald sämtliche Drähte und die Stromversorgung sitzen, wird die Ladestation am Boden befestigt. Die Schrauben dazu sollten im Lieferumfang enthalten sein.

Schritt #8: Mähroboter installieren

Bevor der Mähroboter loslegen kann, muss er installiert beziehungsweise programmiert werden. Diese Einstellungen nimmt man je nach Modell direkt am Gerät vor, oder über eine App und das Smartphone. Bei der Installation wird festgelegt, an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten der Kollegen mähen soll. Es wird ebenso die Schnitthöhe eingestellt. Sofern notwendig, kann man dem Roboter verschiedene Haupt- und Nebenflächen zuweisen, die er unterschiedlich oft mäht.

Der Mähroboter kann nach der abschließenden Installation starten. Oft kalibriert sich das Gerät nach dem Start einmalig, bevor es loslegt. Den Roboter behält man am Anfang am besten im Auge, um zu sehen, ob alle Abstände passen. Falls nicht, kann zum Beispiel das Begrenzungskabel nachjustiert werden.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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