Knoblauch pflanzen und selbst anbauen: Anleitung & Überblick

Knoblauch gehört längst nicht mehr nur zur Mittelmeerküche, sondern ist auch aus unseren Rezepten kaum noch wegzudenken. Kein Wunder, denn er schmeckt nicht nur großartig und gibt vielen Gerichten den letzten Schliff – er ist darüber hinaus auch sehr gesund.

Wie gut, dass das Knoblauch pflanzen auch wunderbar im eigenen Garten oder sogar auf dem Balkon gelingt. Tatsächlich ist das nicht allzu schwer, denn Knoblauch ist ein recht anspruchsloser Mittelzehrer.

Ein paar Dinge müssen aber natürlich trotzdem berücksichtigt werden, damit du mit einer reichen Ernte belohnt wirst. Welche das sind, erfährst du jetzt.

Diesen Boden bevorzugt der Knoblauch

Um gesund und groß zu werden, braucht Knoblauch einen nährstoffreichen und lockeren Boden.

Außerdem liebt er die Wärme und sollte daher an einem sonnigen Standort angebaut werden. Gern darf es dort auch immer etwas windig sein, denn der Wind vertreibt die Knoblauchfliege.

Nasse und schwere Böden mag Knoblauch nicht, ebenso wenig wie Staunässe, darauf ist aufgrund der Fäulnisgefahr unbedingt zu achten. Und auch sandige und humusarme Böden eignen sich nicht, da Knoblauch ein Flachwurzler ist und hier eine starke Austrocknungsgefahr besteht.

Bei der Standortwahl ist zudem die Fruchtfolge zu beachten: Knoblauch darf nicht dort gesetzt werden, wo im Vorjahr Lauchgewächse wie Lauch oder Zwiebeln ihren Standort hatten. Daraus ergibt sich auch, dass diese Pflanzen nicht als Beetnachbarn infrage kommen.

Grund dafür ist, dass zu ähnliche Pflanzen auch die gleichen Schädlinge anziehen, und diese Gefahr ist umso größer, wenn keine gegensätzlichen Pflanzen als Nachbarn gewählt werden.

Warum sich Knoblauch gut mit Erdbeeren kombinieren lässt

Umso besser verträgt sich der Knoblauch aber mit Erdbeeren. Pflanzt du beides zusammen, profitieren alle davon: Der Knoblauch vertreibt mit seinem intensiven Duft Blattläuse und andere Schädlinge der Erdbeere.

Und die Erdbeere wiederum sorgt dafür, dass die Knoblauchfliege nicht so schnell angelockt wird. Außerdem kann der Knoblauch wunderbar zwischen den Erdbeerpflanzen nach oben wachsen, ohne dass beide sich ins Gehege kommen.

Ähnlich gut wie mit den süßen Erdbeeren harmoniert Knoblauch im Beet auch mit Tomaten oder Karotten. Du hast also verschiedenste Möglichkeiten, innerhalb des Beetes geschickt zu kombinieren.

Welches Saatgut solltest du nutzen?

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Formen, in denen du den Knoblauch setzen kannst:

  • Bulbillen oder sogenannte Brutzwiebeln
  • Zehen von bereits getrocknetem Knoblauch

Entscheidest du dich für Bulbillen, so bilden diese bis zur ersten Ernte die sogenannten Rundlinge aus. Erst im zweiten Jahr sind es die herkömmlichen Zehen. Du brauchst also mehr Geduld, da du erst im zweiten Jahr den gewünschten Knoblauch ernten kannst.

Vorteil der Bulbillen: Die Geduld wird auch belohnt, denn Knoblauch, der aus Brutzwiebeln gezogen wird, gilt als größer und besonders robust.

Entscheidest du dich für Zehen, geht es schneller, da der erntereife Knoblauch schon nach einem Jahr zur Verfügung steht. Dafür gilt er als etwas kleiner und anfälliger für Krankheiten oder Schädlinge. Dies kannst du aber unter Umständen durch einen gut gewählten Standort, optimale Bodenverhältnisse und gute Pflege wettmachen.

Bei der Wahl des Saatgutes solltest du die Herkunft beachten: Wähle nach Möglichkeit deutschen Knoblauch, um die Zehen von der Mutterzwiebel zu lösen und diese als Saat zu stecken. Er ist an die kalten Temperaturen gewöhnt und entsprechend widerstandsfähiger.

Oft hat der Knoblauch im Supermarkt seinen Ursprung in südlichen Ländern wie Griechenland oder Spanien. Damit ist er den kühlen nordeuropäischen Temperaturen gegenüber empfindlicher.

Unterschiede beim Setzen im Herbst oder Frühjahr

Auch beim Zeitpunkt hast du zwei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, um den Knoblauch zu pflanzen. Sowohl der Herbst als auch das Frühjahr eignen sich grundsätzlich dafür. Beides hat aber natürlich Vor- und Nachteile, wie dies folgende Übersicht dir zeigt:

Auch wenn auf den ersten Blick die Vorteile der Frühjahrspflanzung zu überwiegen scheinen, wählen die meisten den Pflanzzeitpunkt im Herbst, weil die Ernte ertragreicher ist.

So wird der Knoblauch gepflanzt

Ob du dich nun für Bulbillen oder Zehen, den Herbst oder das Frühjahr entscheidest: Manche Dinge beim Knoblauch pflanzen unterscheiden sich nicht. So sollte zwischen den Setzlingen ein Abstand von ca. 15 cm und zwischen den Reihen ein Abstand von ca. 30 cm eingehalten werden. Bei der Tiefe sind 3 bis 5 cm empfohlen.

Grundsätzlich kann Knoblauch im Hochbeet im Gewächshaus ebenso gesetzt werden und gedeihen wie im Boden im Freiland. Wegen der Knoblauchfliege sollte im Gewächshaus jedoch besonders auf die Kombination im Beet und auf eine gute Belüftung geachtet werden.

Da Knoblauch nur sehr flach wurzelt, ist sogar das Anpflanzen im Topf problemlos möglich. So klappt es mit dem Knoblauchanbau also auch auf dem Balkon.

Welche Pflege benötigt der Knoblauch?

Knoblauch ist insgesamt sehr pflegeleicht. Wenn der passende Boden ausgewählt und dieser vor dem Setzen mit Gründüngung und Kompost aufbereitet wurde, ist während der Wachstumsphase keine weitere Düngung notwendig.

Auch beim Wasser ist der Knoblauch genügsam. Es reicht, wenn er an heißen Tagen gewässert wird. Das verträgt er auf jeden Fall deutlich besser als jegliche Staunässe, die unbedingt zu vermeiden ist. Ansonsten drohen die Wurzeln zu faulen.

Ernte und Lagerung des Knoblauchs

Der Erntezeitpunkt hängt grundsätzlich, wie oben erklärt, vom Pflanzzeitpunkt ab. Darüber hinaus gibt es aber eine Richtlinie, die hilft, den optimalen Zeitpunkt der Ernte zu erkennen. Dies sollte geschehen, wenn der über der Erde sichtbare Teil der Pflanze zu circa einem Drittel zu welken beginnt.

Es empfiehlt sich, dann erst einmal eine erste Pflanze vorsichtig aus der Erde zu ziehen. Scheint sie ausgereift, kann die Ernte fortgesetzt werden. Andernfalls lässt man noch ein paar Tage verstreichen.

Die geernteten Knollen sollten an trockenen Erntetagen auf dem Beet zum Trocknen ausgebreitet werden. Alternativ können sie auch im Innenraum getrocknet werden.

Für die Lagerung bietet sich ein kühler und dunkler Raum an. Der Kühlschrank eignet sich für die dauerhafte Lagerung nicht, da der Knoblauch dort an Aroma verliert.

Ansonsten besteht auch die Möglichkeit, es so zu machen wie im Mittelmeerraum: Dort wird der grüne Teil der Pflanzen verflochten und als Ganzes zur Lagerung aufgehängt. Auch dafür sollte der Raum trocken und gut durchlüftet sein.

Nutzung des Knoblauchs

Knoblauch kann sowohl frisch als auch getrocknet verzehrt werden. Er kann zur Haltbarmachung auch in Öl eingelegt werden. Es lohnt sich, ihn regelmäßig und in nicht zu geringen Mengen in den Speiseplan einzubauen, da er voller gesunder Inhaltsstoffe steckt.

Der Hauptwirkstoff ist Allicin. Es tritt hervor, sobald der Knoblauch geschält, zerteilt oder gehackt wird und erhöht den Anteil von zwei wichtigen Antioxidantien im Blut. Diese wiederum bekämpfen freie Radikale.

Man spricht daher auch beim Knoblauch von einem natürlichen Antibiotikum, das eine Vielzahl an schädlichen Bakterien bekämpft. Dadurch stärkt Knoblauch beispielsweise das Immunsystem. Die sekundären Pflanzenstoffe können zudem Herzerkrankungen vorbeugen.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere positive Wirkungen, was an dieser Stelle aber zu weit führen würde. Fakt ist: Bei soviel gesunden Inhaltsstoffen und soviel gutem Geschmack im Essen lohnt es ich auf jeden Fall, den typischen Geschmack und Geruch des Knoblauchs in Kauf zu nehmen.

Bei regelmäßigem Genuss gewöhnt man sich außerdem ganz schnell daran. Und wenn es andere stören sollte, hilft es, frische Petersilie zu kauen!

Claudia hat ihre Gartenleidenschaft erst spät erkannt, ist ihr dann aber umso mehr nachgegangen und hat durch viel Ausprobieren autodidaktisch viel gelernt. Eigenes Ausprobieren findet sie dabei wichtiger als strengen Regeln immer zu folgen. Während sie in ihrem Beruf als Redakteurin viel Zeit am Schreibtisch verbringt, geht es in jeder freien Minute in den Garten. Dort ist aus einem ursprünglichen Acker innerhalb von rund zehn Jahren ein naturnaher und abwechslungsreicher Garten entstanden. Neben zahlreichen Staudenbeeten, Bäumen und Topfpflanzen sind dort auch Gemüse, Obst und Wein angebaut.

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