Viele Gärtner schwören auf Kompost als Dünger und schreiben dem natürlichen Gratisdünger eine Vielzahl nützlicher Eigenschaften zu.
Und tatsächlich hat diese alte Gärtnerweisheit seine Berechtigung, denn Kompost als Dünger verbessert nicht nur die Bodenstruktur und regt das Bodenleben an, sondern versorgt eine Vielzahl an Pflanzen mit wichtigen Nähr- und Vitalstoffen.
Kompost als Dünger verwenden – Nutzen und Eigenschaften
Eine beliebte Methode um auf kleiner Fläche Kompost herzustellen sind Kompostkisten aus Holz. In diesen Kisten reift der Kompost über mehrere Monate. Den optimalen Reifegrad als Dünger für Pflanzen hat das Kompostgut bei diesem Verfahren nach neun Monaten erreicht, das Material kann aber auch nach zwei, drei Monaten bereits eingesetzt werden.
Dann ist der Kompost zwar noch ziemlich grob, verwendet werden kann er aber trotzdem, denn das Material ist trotzdem nährstoffreich und eignet sich perfekt dazu, um Beete oder Beeren im Herbst oder im Frühjahr mit Vitalstoffen zu versorgen.

Kompost als Dünger verwenden – so geht’s!
Das Vorgehen beim Kompost als Dünger verwenden ist relativ einfach. Nehmen Sie den reifen Kompost aus dem Komposter und arbeiten Sie diesen in einer etwa zwei bis vier Zentimeter dicken Schicht in das gewünschte Beet ein. Eine kleine Harke kann hier hilfreich sein.
Anschließend decken Sie diese Düngeschicht dünn mit Gras oder Laub ab, denn in der Kompostschicht finden noch immer Abbauprozesse statt. Durch die zusätzliche, schützende Schicht sorgen Sie dafür, dass die im Kompost befindlichen Lebewesen nicht austrocknen.
Sofern Sie Kompost als Dünger in Pflanzlöchern einsetzen, ist es hingegen ratsam, nur sehr reifen Kompost zu verwenden. Diesen erkennen Sie an der dunklen Farbe und der krümeligen Konsistenz. Der Geruch erinnert an jungen Waldboden. Grober Kompost ist hier eher ungeeignet, denn dieser befindet sich noch im Zersetzungsprozess und kann zarten Jungwurzeln schaden.
Unabhängig davon, wofür Sie den Kompost zum Düngen einsetzen, empfehlen wir Ihnen, den Kompost vor der Verwendung durch ein grobes Sieb zu sieben und ihn von allzu groben Stücken zu befreien.

Kompostdünger herstellen aus Kompostwasser
Nicht nur der Kompost selbst eignet sich als Dünger, auch Kompostwasser ist wie dafür gemacht, um jungen Pflanzen beim Wachsen zu helfen. Ein weiterer Vorteil von Kompostwasser ist, dass es nicht nur düngt, sondern auch Pilzbefall vorbeugt.
Aber was ist überhaupt Kompostwasser? Die Antwort auf diese Frage ist schnell erklärt. Bei Kompostwasser handelt es sich im Prinzip um einen Kaltwasserauszug vom Komposthaufen.
Die Herstellung des Wassers ist einfach: Geben Sie ein bis zwei Schaufeln reifen Kompost in einen Litern mit einem Fassungsvermögen von 10-Litern. Anschließend füllen Sie diesen mit Wasser auf und lassen ihn zwei Tage lang stehen. Dies ist vollkommen ausreichend, um die schnell verfügbaren Nährsalze aus dem Kompostgut herauszulösen.
Nach diesem Zeitraum haben Sie einen schwach konzentrierten Flüssigdünger, den Sie sofort einsetzen können und der im Gegensatz zu „klassischem“ Kompost direkt wirkt. Bedenken Sie aber, dass sich Kompostwasser nicht zur Grundversorgung von Pflanzen eignet, hier ist „richtiger“ Kompost deutlich besser geeignet.

Kompostdünger in der Wohnung herstellen
Nicht nur auf einem Kompost im Garten können Sie Kompostdünger selbst anlegen. Auch in der Wohnung ist es möglich, Kompostdünger selber zu machen.
Das richtige Mittel der Wahl ist in diesem Fall eine Wurmkiste oder ein Bokashi-Eimer. Mit beiden Methoden können Sie auch in Innenräumen Kompostdünger herstellen, muss aber auch damit leben können, eine Kiste mit Regenwürmern oder einen kleinen „Komposteimer“ in der Wohnung zu haben.
Dies ist jedoch eher ein optisches Problem, denn beide Kompost-Varianten sind pflegeleicht und vollständig oder fast komplett geruchlos. Ein Bokashi-Eimer ist hier besonders dazu geeignet, um Flüssigdünger herzustellen. Denn bei diesem Komposter können Sie ganz einfach die Flüssigkeit des Kompost über den integrierten Zapfhahn entnehmen und direkt als Kompostwasser einsetzen.

Eine Alternative – direkt vor Ort kompostieren
Neben der Möglichkeit, Kompost als Dünger zu verwenden, können Sie auch Laub und Grasschnitt als effektive Möglichkeit zur Nährstoffversorgung von Pflanzen verwenden. Das Vorgehen ist noch einfacher, als beim Einsatz von Kompost als Dünger. Denn Herbstlaub kann direkt auf Beeten verrotten.
Lassen Sie hierzu einfach Herbstlaub unter Bäumen und Sträuchern liegen oder verteilen Sie es auf den betreffenden Beeten. Dieses Laub wärmt und schützt die darunterliegende Erde und wird bis zum nächsten Frühjahr zu wertvollem Humus zersetzt.
Alternativ hierzu können Sie Ihre Beete auch ganzjährig mit einer dünnen Schicht Grasschnitt und gehäckseltem Strauchschnitt bedecken. Wichtig hier! Wechseln Sie diese Schicht regelmäßig aus, ansonsten sammelt sich schnell Feuchtigkeit, die Schnecken anzieht.

Kompost als Dünger? Die richtigen Grundlagen schaffen
Bodentiere und Mikroorganismen benötigen die richtige Menge an Feuchtigkeit um ihre Arbeit zu verrichten. Wenn Sie Ihren Kompost also als Dünger verwenden möchten, müssen Sie darauf achten, dass das Kompostgut nicht austrocknet.
Ansonsten ziehen sich die nützlichen Tierchen in tiefere Schichten des Kompost zurück und erledigen die gewünschte Arbeit nicht mehr.
Das gleiche gilt dann, wenn der Kompost zu feucht ist. Dann kann schnell Fäulnis entstehen, die den Kompost schlimmstenfalls unbrauchbar macht.
Die beste Grundlage dafür, um Kompost feucht zu halten und entsprechend als Dünger verwenden zu können, schaffen Sie, indem Sie am Boden des Kompost eine durchlässige Schicht Erde lassen. Dann können Bodentiere von unten in den Kompost gelangen, gleichzeitig kann Regenwasser abfließen.
Sofern Ihr Kompost auf lehmigem Boden steht, hilft eine Drainageschicht aus Sand dabei, den Kompost vor Staunässe zu schützen. Bei sehr sandigem Boden hilft eine Schicht aus Lehm dabei, eine Austrocknung des Haufens zu vermeiden.
Zudem sollten Sie den Kompost im windgeschützten Halbschatten anlegen und niemals in einem Bereich aufstellen, wo er dauerhaft der Sonne ausgesetzt ist.
Um brütende Insekten, Larven, Raupen und Würmer nicht beim Brüten zu stören, ist es außerdem empfehlenswert, den Komposthaufen nicht im Frühjahr umzuschichten.
Gibt es außer Kompost als Dünger auch andere gute Naturdünger?
Kompost als Dünger gilt als der Naturdünger schlechthin! Aber auch wer ihn nicht selbst herstellen möchte, muss auf seine Wirkung nicht verzichten. Denn Sie können ihn auch fertig abgepackt in Säcken kaufen.
Der Vorteil hier ist, dass gekaufter Kompost unkrautfrei ist. Ähnlich wirksam ist Pferdemist. Auch diesen Dünger können Sie säckeweise oder als gepresste Pellets kaufen.
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