Schimmel im Kompost – was können Sie unternehmen?

Fast alle Gärtner lieben es, den eigenen Kompost zu nutzen. Er dient nicht nur der Entsorgung von Küchen- und Gartenabfällen vielseitiger Art, sondern liefert auch nach ca. 1 Jahr wertvollen Humus. Dieser ist als Dünger durch nichts zu ersetzen.

Er ist besonders nährstoffreich und enthält hohe Mengen an Stickstoff, Kalium, Phosphor, Schwefel, Magnesium und weiteren Nährstoffen, die für gesundes, kräftiges Wachstum der Pflanzen nicht zu entbehren sind. Was aber ist, wenn der Kompost schimmelt? Wie können Sie dem vorbeugen und sollten Sie von vorneherein Staunässe und Fäulnis auf dem Komposthaufen vermeiden? In diesem Beitrag gehe ich der Sache tiefer auf den Grund.

Unser Rat

Schimmelpilze, die sich im Kompostgut tummeln, sind im ersten Moment kein Grund zur großen Sorge. Sollte sich aber flächendeckend ein weißes Gefecht ausbreiten, dann deutet dies darauf hin, dass zu wenig Sauerstoff im Komposthaufen vorherrscht. Schichten Sie das Kompostgut also immer unter lockere Reste wie Holzschnitte, gehäckselte Baumabfälle, großzügig geschichtetes Strauchmaterial und Co. Wenn das Kompostgut zu nass ist und zu dicht aufgeschichtet wird, kann Schimmel entstehen.

Bitte vermeiden Sie aber immer die Anwendung von chemischen Mitteln gegen Schimmel. Diese vertragen die meisten Pflanzen nicht im Komposter, wenn der Humus zu einem späteren Zeitpunkt verteilt wird. Nicht alle Schadstoffe werden bei ca. 60 Grad, der Idealtemperatur, die im Komposthaufen bestehen sollten, vollumfänglich vernichtet! Denken Sie immer an die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Chemische Substanzen, die sich in der Luft ausbreiten, könnten alle Lebewesen in Gefahr bringen! Durch eine Umschichtung des Kompostgutes können Sie in den meisten Fällen die Entstehung von Schimmel von Anfang an vermeiden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schimmelpilze sind auf den ersten Blick besorgniserregend. Sie gehören aber zum völlig natürlichen Umsetzungsprozess im Kompost. Wenn Sie also ein weißes Geflecht sehen, das sich im Kompost tummelt, sollten Sie für stärkere Sauerstoffzufuhr sorgen. Schimmelpilze sind oft ein Zeichen dafür, dass der Komposter zu wenig durchlüftet ist.
  • Nach meiner Erfahrung sollten Sie Schimmel lieber in der Bio-Tonne und nicht auf dem Komposthaufen entsorgen. Käse gehört zum Beispiel niemals auf den Kompost, was auch für gekochte Speisen generell gilt. Bei verschimmeltem Obst und Gemüse wiederum scheiden sich die Geister, wenn es um die Entsorgung geht.
  • Viele Dünger kosten Geld. Vor allem, wenn sie im Internet bestellt werden, ist die CO-2-Emission durch Transportwege nicht optimal. Viele Gärtner achten immer mehr auf die Umwelt und das Budget, wenn es um Gartenarbeit geht. Kompost gilt deshalb als ein natürlicher Dünger, der kein Geld kostet und sehr umweltfreundlich ist.

Was tun bei Schimmel im Komposter?

Bei schwachem Auftreten müssen Sie nichts unternehmen. Der Schimmel verschwindet von selbst wieder und wird fertiger Kompost.

Bei starkem Befall müssen Sie die Ursache des Befalls herausfinden und sie beseitigen, sonst tritt der Schimmel immer wieder auf.

Komposthaufen umsetzen

Die Kompostierung erfolgt durch Klein- und Kleinstlebewesen, die im Boden vorkommen. Unter optimalen Bedingungen erzeugen sie reifen Kompost in relativ kurzer Zeit.

Bei der sogenannten Heißrotte läuft die Kompostierung schnell ab. Temperaturen von +60 – 70°C töten Schimmelpilze ab. Sie fördern die Heißrotte durch ein Umsetzen des Komposts.

Umsetzen bedeutet nicht umgraben. Sie krempeln den Komposthaufen praktisch um. Die obersten Schichten kommen nach unten, die untersten nach oben. Das Material wird aufgelockert, durchmischt und mit Sauerstoff angereichert.

Geben Sie dem aufgesetzten Kompost Starthilfe mit Kompostbeschleuniger.

Feuchtigkeit reduzieren

Hinter dem Schimmeln des Komposts steckt oftmals ein zu hoher Feuchtigkeitsgehalt des Komposts. Sie können ihn reduzieren, indem Sie trockene Materialien zusammen mit grobem Material unter die feuchten Abfälle mischen.

Gut geeignet sind beispielsweise trockenes Laub, Strauchschnitt Sägespäne oder zerrissene Eierkartons. Sammeln Sie solche Dinge und mischen Sie einfach unter die Abfälle.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Komposthaufen bei starkem Regen oder Schneefall abzudecken. Dadurch reduzieren Sie das Eindringen von Feuchtigkeit und die Bildung von Staunässe.

Schimmel ist ganz natürlich

Einige Gartenfreunde, die noch wenig Erfahrung haben, sind alarmiert, wenn sie entdecken, dass sich im Komposter weisser Schimmel breitmacht. Er zeigt sich meist als weißes Geflecht, das feuchte Materialien überzieht.

Zunächst einmal ist Entwarnung angesagt. Weißer Schimmel im Komposter ist nicht mit Schimmel auf Lebensmitteln zu vergleichen, die zum Verzehr bestimmt sind.

Diese Art von Schimmel ist stark gesundheitsschädlich. Befallene Lebensmittel sollten keinesfalls mehr verzehrt, sondern vernichtet werden.

Schimmel im Komposter ist dagegen harmlos, zumindest in geringen Mengen. Die Sporen der Schimmelpilze sind überall in der Umwelt vertreten und siedeln sich auch im bzw. auf dem Kompost an. Finden Sie ideale Bedingungen vor, können sich die Schimmelpilze rasch vermehren.

Damit weißer Schimmel gut gedeihen kann, ist Wärme und vor allem Feuchtigkeit ein wichtiger Faktor. In geringen Mengen ist er harmlos und kann ohne Bedenken toleriert werden. Sie sollten nur aktiv werden, wenn er in größeren Mengen auftritt und beispielsweise auch den fertigen Kompost befällt.

Warum schimmelt Kompost?

Tritt im Komposter starker Schimmelbefall auf, ist das ein Zeichen dafür, dass irgendetwas nicht stimmt. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel:

  • Zu viel feuchtes Material im Komposter ist einer der häufigsten Fehler. Es fördert Schimmel, weil der Feuchtigkeit zum Wachsen benötigt.
  • Brot im Kompost. Ebenso wie andere Backwaren und Essensreste fördert Brot nicht nur die Schimmelbildung, sondern lockt Ungeziefer an. Essensreste gehören in die Biotonne.
  • Komposter schlecht belüftet. Diese Gefahr besteht besonders bei geschlossenen Kompostern wie Schnellkomposter und Thermokomposter. Sauerstoffmangel verlangsamt die Kompostierung und fördert die Ausbreitung des Schimmels.

Kompostgut braucht frischen Sauerstoff

„Gut und tief durchatmen – das hilft allen Menschen, bei SOS gut klarzukommen!“ Diesen Satz kennen wir selbst, wenn wir inneren Druck erleben oder in Angst, Stress und Panik geraten. Wir Menschen brauchen Sauerstoff, damit wir unsere Organe mit wertvollen Nähstoffen versorgen können. Natürlich kann dieses Beispiel nicht 1 zu 1 auf die Kompostierung angewendet werden.

Mir persönlich hilft die Eselsbrücke aber, dass ich mir immer wieder vor Augen führe, dass Sauerstoff auch für die Verrottung der Pflanzen- und Küchenreste wichtig ist. Kein Grund zur Sorge: Die Entstehung von Schimmelpilzen gehören zum natürlichen Zersetzungsprozess, der im Komposthaufen stattfindet. Das weiße Geflecht aber sollte sich nicht flächendeckend ausbreiten. Schimmel deutet meist darauf hin, dass Ihr Komposthaufen zu wenig Luft abbekommt. Das liegt häufig auch daran, weil das Kompostgut nicht richtig geschichtet ist.

Unser Geheimtipp

Schichten Sie zum Beispiel Rasenschnitt im Komposter oder Gemüsereste immer mit lockeren Gehölzern oder Strauchschnitt sowie gehäckselte Bäume und Sträuchern, damit das Kompostgut genügend Sauerstoff abbekommt. Je lockerer es im Komposter liegt, desto besser. Bei ausreichender Luft, die an Küchen- und Pflanzenreste gelangt, sollte Schimmel kein Thema sein!

Ein Kompostgitter ist ein wichtiger Helfer im Garten

Haben Sie ein Kompostgitter eingerichtet? Sollten Sie das praktische Gitter in den Komposthaufen integrieren, dann besteht ein direkter Zugang zum Erdreich. Nur so ist es möglich, dass alle Mikroorganismen in die Reste der Pflanzen und Lebensmittel eindringen können. Vermeiden Sie also immer, dass der Kompost auf einem feste Boden wie zum Beispiel dem aus Beton steht.

Basics, die Sie beim Kompostieren beachten sollten:

  • Stellen Sie den Komposthaufen immer in den Halbschatten. Im Idealfall eignet sich ein windgeschützter Platz, damit Reste nicht im Garten durch den Wind weggeblasen werden.
  • Das zu kompostierende Material sollte unbedingt zerkleinert werden. Dann haben es die Bodenbakterien leichter, die Reste in wertvollen Humus umzuwandeln.
  • Wann können Sie den Humus entnehmen? Meist ist der Kompost nach ca. 8 – 13 Monaten vollständig reif und bringt alle Nährstoffe mit, die gesundes Pflanzenwachstum optimieren.
  • Achten Sie darauf, dass der Kompost niemals zu nass ist. Auch dies kann die Entstehung von Schimmel nach sich ziehen. Tipp: Unter Zugabe von sehr trockener Erde, etwas Sand oder Kalk können Sie Flüssigkeit aus dem Kompostgut entfernen.
  • Führen Sie die Probe durch, wann der Kompost den genau richtigen Reifegrad hat. Der Kressetest (mehr dazu auf unserer Homepage) zeigt Ihnen in wenigen, einfachen Schritten, wie´s geht!
  • Wenden Sie den Dünger in der richtigen Dosis an. Hier bringen alle Pflanzen, die Kompost gut vertragen, unterschiedliche Vorlieben mit. Weder eine Über- noch eine Unterdünung ist empfehlenswert.
  • Vor allem im Frühjahr dient Humus als wertvoller Dung für Beete und Pflanzen wie Rosen, Obstbäume und Co. Sie dürfen aber Humus zu allen Jahreszeiten verwenden.
Achtung

Nichts zu suchen auf dem Kompost haben Knochen, Fleisch, Käse, Wurst, gekochte Speisen, Faules aller Art und alle Reste, bei welchen Sie sich unsicher sind. Denken Sie auch daran, dass alles zersetzt werden muss (von den Mikroorganismen und weiteren, fleißigen Helfern) was auf dem Komposthaufen landet. Der Komposthaufen sollte niemals zu nass oder zu trocken sein. Bei großer Hitze außerdem das Kompostgut leicht gießen, damit die Bodenbakterien gut überleben.

Kompostieren Sie in einem Thermokomposter?

Verwenden Sie den Thermokomposter immer genau nach Gebrauchsempfehlung. Auch hier gilt: Wenn der Kompost schimmelt oder gärt und das Gut nicht verrottet wird, läuft etwas falsch. Sorgen Sie immer für ausreichend Platz, damit die wertvollen Mikroorganismen und Bodenbakterien, die für die Verrottung zuständig sind, ganze Arbeit leisten können.

Der Thermokomposter sorgt dafür, dass die Zersetzung schneller als auf dem „normalen Komposthaufen“ stattfindet. Im Thermokomposter können Sie bereits nach ca. 2 Monaten nach Beginn der Verrottung mit reichhaltigem Kompost rechnen, was im Normalfall ca. ein Jahr dauert. Allerdings sollten Sie hier besonders gut beobachten, wie der Zersetzungsprozess im Kompost verläuft. Der Kompost darf außerdem, um Schimmel zu vermeiden, niemals zu nass sein.

Was darf auf den Kompost und was nicht?

Als Grundsatzregel gilt: Der Kompost ist kein Allesfresser. Faules oder auch schimmelige Waren werfe ich immer in die Bio-Tonne. Achten Sie zudem darauf, dass Ihr Komposthaufen keine unangenehmen Gerüche versprüht. Eier, Kaffeesatz, Teebeutel, ungespritztes Obst und Gemüse und alle rohen Speisen können auf dem Kompost entsorgt werden.

Zudem dürfen Sie Garten- und Pflanzenabfälle immer grob zerkleinern und auf dem Kompost zersetzen lassen, damit die Verrottung effektiv vonstattengeht. Um für genügend Sauerstoffzufuhr zu sorgen, sollten Sie Kompostgut sinnvoll schichten. Sammeln Sie dafür auch Häckselgut im Herbst, das Sie, nach und nach, unter andere Pflanzen- und Küchenabfälle mischen können – und das das ganze Jahr über!

Ist weißer Schimmel im Garten gefährlich?

Nein, Schimmel an Pflanzenteilen im Boden ist eine völlig normale Erscheinung, die in geringem Ausmaß überall vorkommen kann. Es ist beispielsweise normal, dass Laub auf dem Boden schimmelt. Dieser Schimmel hat mit gefährlichen Pflanzenkrankheiten wie Mehltau nichts zu tun.

Was tun bei Schimmel?

Auftreten von Schimmel deutet darauf hin, dass etwas nicht stimmt, zumindest wenn der Befall in größerem Ausmaß erfolgt. Geringer Befall spielt bei einer erfolgreichen Kompostierung kaum eine Rolle. Bekämpfen Sie den Schimmel durch Umsetzen des Komposts und die Zugabe von trockenen Materialien zum Abfall.

Warum ist das Kompostieren von Abfällen so nützlich?

Durch das Kompostieren verwerten Sie Abfälle und verwenden sie sinnvoll für das Düngen von Pflanzen. Komposterde ist ein wichtiger Bestandteil der Gartenpflege. Sie verbessert die Fruchtbarkeit und Bodenqualität auf natürlichem Weg.

https://www.schweizergarten.ch/.
Roswitha ist 53 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Sie ist gelernte Bankkauffrau, hatte aber schon immer eine Leidenschaft für den Garten. Sie besitzt mit ihrem Ehemann ein kleines Haus auf einem Dorf im Allgäu und wendet sich mit Leidenschaft der Gartenarbeit zu. Seit geraumer Zeit hat sie neben Blumen, Rosen und Obstbäumen auch Gemüsepflanzen, Sträucher und vieles mehr in ihrem Garten. Schmeckt selbst angebaut und geerntet nicht immer noch am besten? Für Roswitha und Ihre Familie schon! Sie sagt: „Ich schöpfe Kraft aus der Natur. Die Gartenarbeit macht mich glücklich. Sie hilft mir beim Stressabbau!“ Bei Gartenpanda gibt Roswitha all ihre Garten-Erfahrungen und ihr Knowhow gerne weiter.

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